Für Politiker ist es wie bei Optionscheinen: wer schreibt, bleibt!
Kannst Du die Börsenweisheit kurz erklären? Die kenne ich noch gar nicht.
Ich finde sie zudem etwas überraschend, da das Risiko des Käufers (der "long" geht) begrenzt ist, das des Verkäufers (der schreibt bzw. "short" geht) prinzipiell unbegrenzt. (Und hedgen kann man natürlich beides.)
Der Käufer kauft Zeit, während des Verkäufers Zeit verkauft. Ist doch immer ein gutes Geschäft?
Etwas Hintergrund: in den Niederlanden gibt es seit 1978 eine Optionsbörse, spätestens seit den frühen 80er auch für Privatanleger nutzbar. Damals gab es nur europäische Optionsscheine, d.h. am Freitagnachmittag (für EOE, später AEX) wurde abgewickelt und in Bar, Optionsscheine für Aktien meist pro Monat oder auch pro Quartal, auch in Bar. Es wurden für Aktien Scheine verhandelt bis zu 5 Jahre in der Zukunft.
Als Alternativ hat man amerikanische Optionsscheine, die können zu jeder Zeit ausgeübt (
gestriket) werden und werden auch tatsächlich mit Aktien abgewickelt. Die gab es zu der Zeit, als ich mich damit beschäftigt habe, an der niederländischen Börse nicht.
Eine Strategie die man als Privatanleger nutzen konnte, ist wenn man z.B. 1000 Aktien Philips hat, darauf 10 Calls oder Puts zu verkaufen, natürlich am Liebsten genau unter oder über den Preis die es am 3. Freitagnachmittag um 16:00 (kann auch 15:00 oder 17:00 gewesen sein, so etwas) gibt. Dann streicht man die Prämie ein, muss nicht liefern und hat so extra Rendite auf seinem Besitz (man kann es natürlich auch nackt machen, wenn die Bank das zulässt bzw. man Marge hat). Wenn man liefern muss, hat man sowieso das Resultat gesichert.
Daher diese Börsenweisheit. Zum weiter suchen: Black-Scholes, straddle, strangle, butterly und condor.
Eine andere Strategie war das Kaufen von 3 oder 5-Jährige Calls. Sie waren meist nicht so liquide (denn es muss sie ja auch jemand schreiben), aber auf zyklischen Aktien wie KLM konnte damit richtig cashen. Langjährige Optionsscheine gab es übrigens nicht auf den Indexen, die Prämien wären immens gewesen.
Ich seh es bei einem Freund der seit 2015 oder so in den DAX u.a. Investiert hat als ETF, da ist er ordentlich im Minus und vom Wertverlust durch Inflation gar nicht zu sprechen, daher ist die Weißheit, das man an der Börse immer besser fährt nicht gegeben zumindest auf dem deutschen Markt, da muss man eher Richtung USA, wo man jetzt noch mit dem Dollar zusätzlich einen Schub bekommen hat.
Ich vermute dass im u.a. das Problem liegt, oder vielleicht im DAX (ist eben keine wirklich breite Index).
Immer schnurstracks einen festen Betrag in einem breiten (weltweiten) ETF anlegen zum gleichen Tag des Monats und vor allem nicht versuchen den Markt zu timen. Geht immer schief. So nach 30 Jahren mein Fazit.