Da kommt Frust auf - der Euro fällt ins Bodenlose

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tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
5.317
5.751
DTM
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Was garantiert ist, wenn man persönlich nicht dagegen steuert, ist ein Wohlstandsverlust. Wir sind da mitten drin. Wie stark dieser ausfällt ist individuell. Bei keiner Reaktion, sprich Umschichtung in Sachwerte (Immobilien, Aktien, Edelmetalle etc.), kann’s schon zu einem erheblichen Vermögensrückgang kommen.
Das betrifft durchaus auch den „kleinen Mann“.
Was genau passieren wird? Das ist schwierig zu beantworten. Zu irgendeinem Reset wird es vermutlich in den nächsten Jahren kommen. Das geplante EU-Vermögensregister und auch andere Dinge deuten zumindest darauf hin. Vielleicht liege ich aber auch vollkommen falsch. Ich bin da aber besonders vorsichtig und habe seit ca. 2017 auf Sachwerte gesetzt. Mal schauen was daraus wird.
 
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DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
16.002
14.229
IAH & HAM
Soll das jetzt eine Frage sein? Nach Fragen setzt man ein ''?''.

Abgesehen davon, nimm dir doch zukünftig die Zeit zum Korrekturlesen bevor du hier abfeuerst, deine Rechtschreibung (wenn man das noch so nennen kann) ist wirklich nur schwer erträglich und dazu die Posts nicht selten inhaltlich unverständlich...
Ich gehe davon aus, dass jeder mit der durchschnittlichen Lese–Verständniskompetenz eines Drittklässlers verstanden hat was ich gefragt habe. Dass Du damit Probleme hast, sagt mehr über Dich als über mich aus. Aber bei jemanden, der hier permanent seine braunen Verschwörungstheorien pusht, wundert mich das wenig…….
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
16.002
14.229
IAH & HAM
Was garantiert ist, wenn man persönlich nicht dagegen steuert, ist ein Wohlstandsverlust. Wir sind da mitten drin. Wie stark dieser ausfällt ist individuell. Bei keiner Reaktion, sprich Umschichtung in Sachwerte (Immobilien, Aktien, Edelmetalle etc.), kann’s schon zu einem erheblichen Vermögensrückgang kommen.
Das betrifft durchaus auch den „kleinen Mann“.
Was genau passieren wird? Das ist schwierig zu beantworten. Zu irgendeinem Reset wird es vermutlich in den nächsten Jahren kommen. Das geplante EU-Vermögensregister und auch andere Dinge deuten zumindest darauf hin. Vielleicht liege ich aber auch vollkommen falsch. Ich bin da aber besonders vorsichtig und habe seit ca. 2017 auf Sachwerte gesetzt. Mal schauen was daraus wird.
Ich denke wir haben alle in den letzen 36 Monaten erlebt, dass viele Dinge passieren können, die wir vorher nicht für möglich gehalten haben. In sofern ist Vorsicht und Diversifizierung sicher mehr denn je angebracht. Aber selbst Sachwerte, wenn auf einmal mitten in Europa Krieg herrscht problematisch sein können…. Oder Bueroimmobilien, in einer Zeit in der auf einmal viel mehr remote gearbeitet wird….Es ist schwierig und die Vergangenheit ist kein Guidebook für die Zukunft mehr. Ich bleibe weiterhin stark außerhalb des Europas investiert, aber machender keine Illusionen, dass es keine Sicherheiten gibt dass ich nicht viel Geld verlieren kann….
 

riemann

Erfahrenes Mitglied
03.03.2022
513
719
Was garantiert ist, wenn man persönlich nicht dagegen steuert, ist ein Wohlstandsverlust. Wir sind da mitten drin. Wie stark dieser ausfällt ist individuell. Bei keiner Reaktion, sprich Umschichtung in Sachwerte (Immobilien, Aktien, Edelmetalle etc.), kann’s schon zu einem erheblichen Vermögensrückgang kommen.
Das betrifft durchaus auch den „kleinen Mann“.
Was genau passieren wird? Das ist schwierig zu beantworten. Zu irgendeinem Reset wird es vermutlich in den nächsten Jahren kommen. Das geplante EU-Vermögensregister und auch andere Dinge deuten zumindest darauf hin. Vielleicht liege ich aber auch vollkommen falsch. Ich bin da aber besonders vorsichtig und habe seit ca. 2017 auf Sachwerte gesetzt. Mal schauen was daraus wird.
Eben, wir sind schon drin. Wenn die gegenwärtige Inflation noch 3 Jahre so weiter geht, hat der klassische Sparbuchsparer die Hälfte seines Finanzvermögens verloren. Weite Teile der Mittelschicht haben nach wie vor nur Sparbücher und Bausparverträge!
 

Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
2.408
3.499
Damit bist du (und wir alle hier) besser aufgestellt als die restlichen 95% der Bevölkerung, welche nichts anderes kennen als sparen und die denken, dass sie damit auf der sicheren Seite seien.
Manche versuchen im Thread, wirtschaftliche Grundzusammenhänge zu erläutern. Wie man sieht, fällt das nicht unbedingt auf fruchtbaren Boden.

Denk doch nochmal darüber nach, lieber longhaulgiant, was Du uns in diesem Zitat sagen willst. 95% der Bevölkerung kennen nichts als Sparen? Die haben keine Immobilien, Grundstücke, Fahrzeuge, Unternehmensbeteiligungen (z.B. eigener Betrieb), Goldschmuck, Aktien, eine Lebensversicherung oder eine private Rente?

Bis auf die zwei letztgenannten sind das alles Realwerte. Bis auf die drei letztgenannten sind das alles Sachwerte (eine Unternehmensbeteiligung nur, wenn nicht börsennotiert). Und selbst die zwei letztgenannten sind zumindest partiell Ansprüche auf Sachwerte.

Sorry, aber auf der Ebene brauchen wir nicht weiterzudiskutieren. Wer zu einem Claim "ich setze seit 2017 auf Sachwerte" antwortet, "da bist Du besser aufgestellt als 95% der Bevölkerung" ist an der Realität wohl nicht besonders interessiert. Selbstgenutztes Haus- und Wohneigentum ist einer, wenn nicht der größte Vermögensbestandteil der privaten Haushalte in DE und das sind selbstverständlich Sachwerte, die nicht von weniger als 5% der Bevölkerung gehalten werden wie in Deinem Post impliziert, sondern von mehr als achtmal so viel.
 
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NeaeraMS

Erfahrenes Mitglied
19.04.2022
370
563
Interpunktion üben wir noch ein bisschen, gelle? ;)
War nicht mein Tag gestern, sieh es mir nach...

Es wird allerdings teils trivialisiert. Historisch betrachtet sind etwa Entwicklungsländer und Emerging Markets deutlich häufiger von Finanzkrisen betroffen als führende Industrienationen wie Deutschland.
Warum wird es teils trivialisiert? Ich dachte wir hätten uns gerade erst darauf verständigt dass hier unbegründeter Optimismus herrscht. ;)

Ich könnte auch sagen dass es historisch betrachtet mehr Menschen in Mali als in Deutschland gibt die ihre Lebenshaltungskosten nicht bestreiten können. Faktisch mag das stimmen, und vielleicht ist es für irgendwelche Akademiker auch interessant. Konkret hilft so eine Feststellung aber niemandem, der im Winter seine Nebenkostenabrechnung nicht bezahlen kann.

Warum hältst du Wahrscheinlichkeiten im Bezug auf Finanzkrisen für relevant? Wem hilft so etwas?

Außerdem (siehe Vorpost) sind die Institutionen in Euroland heute besser auf eine Krise vorbereitet als während der Finanzkrise ab 2007 oder der Eurokrise ab 2010.

Das wird nach jeder Krise behauptet, ganz gleich welcher Art, und es kommt trotzdem die nächste.

Zweitens kann und wird die EZB die Inflation unter Kontrolle bringen.

Sie kann theoretisch. Aber wird sie? Der Zusammenhalt in der EU ist weiter vom Optimum entfernt als je zuvor, in Italien wurde gerade die nächste Regierung gewählt die mehr national als europäisch denkt. Die OPEC+ Staaten kürzen ihre Förderung und treiben die Energiepreise hoch usw.
Anders als 2008 und 2010 ziehen diesmal nicht alle an einem Strang um die Krise abzuwenden bzw. zu bekämpfen, und das halte ich für sehr gefährlich.
 

Aladin

Erfahrenes Mitglied
03.03.2020
3.853
4.434
Chersonesus Cimbrica
Anders als 2008 und 2010 ziehen diesmal nicht alle an einem Strang um die Krise abzuwenden bzw. zu bekämpfen, und das halte ich für sehr gefährlich.
"Alle an einem Strang ziehen" halte ich wie "Zusammenhalten" oder das bei den aktuellen Politdarstellern so beliebte "Unterhaken" für einen zynischen Euphemismus. Es gibt in jeder Krise unterschiedliche Interessen, die bedient werden wollen.

Und erst recht muss man aus Schaden nicht klug werden, wenn man davon reich wird. 'Follow the Money' gilt immer, egal ob die Krise Corona, Energie oder Krieg heißt.
 
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Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
2.408
3.499
Warum hältst du Wahrscheinlichkeiten im Bezug auf Finanzkrisen für relevant? Wem hilft so etwas?
Denjenigen, die Zusammenhänge verstehen wollen. Empirische Wirtschaftsforschung basiert auf Statistik. Und Wahrscheinlichkeitsrechnung ist ein wichtiger Teilbereich derer.

Ich kann erneut das populärwissenschaftliche Buch "This Time is Different: Eight Centuries of Financial Folly" empfehlen, in welchem Reinhart und Rogoff Finanzkrisen empirisch betrachten und sich dabei (unter anderem) der Wahrscheinlichkeitsrechnung bedienen.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
10.213
9.690
Denk doch nochmal darüber nach, lieber longhaulgiant, was Du uns in diesem Zitat sagen willst. 95% der Bevölkerung kennen nichts als Sparen? Die haben keine Immobilien, Grundstücke, Fahrzeuge, Unternehmensbeteiligungen (z.B. eigener Betrieb), Goldschmuck, Aktien, eine Lebensversicherung oder eine private Rente?
Gemeint waren bewusste(!) Investitionen in Sachwerte mit dem Ziel des Kapitalschutzes und der Vermögensbildung.
Aber ich gebe dir recht: es sind keine 95%. Das war eine Übertreibung. Die Aktienquote in Deutschland lag 2021 bei 17,1 % (lt. Statista). Dem Großteil davon kann man durchaus zuschreiben, dass sie sich mit diesem Thema befassen. Bei Unternehmern bin ich ebenfalls weitgehend bei dir. Bei Grund- und Immobilienbesitzern höchstens teilweise. Eine Lebensversicherung und eine private Rente sind Sachwerte? Das wäre mir neu.

Grob über den Daumen gepeilt schätze ich, dass vielleicht 1/4 bis 1/3 der deutschen Bevölkerung bewusst in Sachwerte investiert um das Vermögen zu mehren und zu erhalten. Ich lasse mich da aber gerne widerlegen.

Ein Großteil der Bevölkerung tut das demnach nicht (oder kann es mangels Mitteln und/oder Wissen nicht) und wird daher weitgehend unvorbereitet von wirtschaftlichen Verwerfungen getroffen. Der große Rest spart. Manche (können) nicht einmal das.
 

Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
2.408
3.499
Gemeint waren bewusste(!) Investitionen in Sachwerte mit dem Ziel des Kapitalschutzes und der Vermögensbildung.
Und das selbstgenutzte Haus bzw. Wohneigentum ist keine bewusste Investition in Sachwerte, die (auch) diese Ziele verfolgt? Da glaube ich mehr an meine Mitbürger als Du.
Ein Großteil der Bevölkerung tut das demnach nicht (oder kann es mangels Mitteln und/oder Wissen nicht) und wird daher weitgehend unvorbereitet von wirtschaftlichen Verwerfungen getroffen.
Ein großer Quark ist das. Als ob Sparen in Form des Aufbaus von Finanzvermögen, das nicht inflationsgeschützt ist, keinen Schutz vor schlechten wirtschaftlichen Zeiten böte...
 

Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
2.408
3.499
@longhaulgiant Und es ist wirklich schlechter Rat, sich nur auf Sachvermögen zu konzentrieren. Denn erstens schwanken die Renditen von unterschiedlichen Vermögenswerten im Zeitablauf. Viele Formen von Sachvermögen weisen recht niedrige Renditen auf.

So hat Gold beispielsweise zwischen 1836 und 2011 eine sehr geringe reale Rendite von nur 1,1% p.a. erwirtschaftet bei zugleich sehr hohem Risiko (Standardabweichung: 13,1%). Mit vielen nicht inflationsgesicherten Finanzwerten konnte man langfristig eine Rendite in gleicher Höhe bei viel geringerem Risiko erwirtschaften.

Auch bei klassischem Sachvermögen wie dem selbst genutzten Wohneigentum hat man nicht automatisch gute Renditen. Hier muss durchaus differenziert werden (z.B. waren die realen Renditen auf dem flachen Land in Nachkriegsdeutschland sehr schlecht).

Zudem ist Finanzvermögen - auch Finanzvermögen in nicht inflationsgesicherten Nominalwerten wie z.B. Sichteinlagen, Festgeld oder Unternehmensanleihen - essentieller Bestandteil einer soliden Finanzvorsorge aufgrund seiner exzellenten Liquidität, die bei Sachwerten i.d.R. nicht gegeben ist.
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
5.317
5.751
DTM
Im europäischen Vergleich nimmt D jedenfalls einen der letzten Plätze ein, was die Wohneigentumsquote betrifft.
2020 soll es ca. 50,4% Wohneigentümer in Deutschland 🇩🇪 gegeben haben. Laut dieser Statistik der vorletzte Platz 😏


Zu (physischem) Gold kann man sagen, es tut was es soll: Es erhält in der Krise den Vermögenswert und inflationiert nicht. Ich führe dazu wöchentlich eine Übersicht und dies bereits über mehrere Jahre.
Ich habe nicht das finanzielle Wissen, wie du, Barry Egan - vielleicht arbeitest du in diesem Sektor?! - daher sieh‘ es mir bitte nach, wenn ich lediglich Laienwissen besitze.
 

Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
2.408
3.499
Im europäischen Vergleich nimmt D jedenfalls einen der letzten Plätze ein, was die Wohneigentumsquote betrifft.
2020 soll es ca. 50,4% Wohneigentümer in Deutschland 🇩🇪 gegeben haben. Laut dieser Statistik der vorletzte Platz 😏
Sind also etwa 10x so viel wie von longhaulgiant impliziert.

Man sollte auch nicht vergessen, dass Wohnimmobilien in der sehr langfristigen Betrachtung nicht allzu viel Rendite gebracht haben, gerade wenn man Einmaleffekte wie die Steuergeschenke nach der Wiedervereinigung ausklammert. Ich denke schon, dass Wohneigentum einen wichtigen Teil der persönlichen Finanzvorsorge sein *kann*. Selbst wenn die Wertentwicklung mal nicht so prickelnd sein sollte, kann man es immer noch selbst nutzen.

Dennoch dürften für viele Privathaushalte andere Vermögenswerte einen besseren Fit darstellen, sei es aufgrund höherer Liquidität, sei es in Hinblick auf das gewünschte risk-return Profil, ...

[Dass sich viele Privathaushalte myopisch verhalten und in der Haupterwerbsphase nicht genug sparen, ist ein anderes Thema.]
 

NeaeraMS

Erfahrenes Mitglied
19.04.2022
370
563
Es gibt in jeder Krise unterschiedliche Interessen, die bedient werden wollen.

Habe ich etwas anderes angedeutet? Genau das ist ja mein Punkt, eine Währungsunion kann nur dann gut durch Krisen kommen wenn ihre Mitglieder mehr oder weniger zusammenarbeiten. Und das sehe ich derzeit nicht.

Denjenigen, die Zusammenhänge verstehen wollen. Empirische Wirtschaftsforschung basiert auf Statistik. Und Wahrscheinlichkeitsrechnung ist ein wichtiger Teilbereich derer.

Ich kann erneut das populärwissenschaftliche Buch "This Time is Different: Eight Centuries of Financial Folly" empfehlen, in welchem Reinhart und Rogoff Finanzkrisen empirisch betrachten und sich dabei (unter anderem) der Wahrscheinlichkeitsrechnung bedienen.

Mir fehlt leider die Zeit all die Bücher zu lesen die du unter fast jedem Post verlinkst, könntest du nicht einfach konkret auf Fragen antworten anstatt mich zum Selbststudium zu ermuntern? Du scheinst ja bei dem Thema durchaus kompetent zu sein ;)

Wie genau wird die EBZ deiner Meinung nach die Inflation unter Kontrolle bringen? Ursächlich hierfür sind ja nicht ausschließlich zu niedrige Zinsen ( wobei die EZB ja nichtmal dagegen entschiedene Maßnahmen einleiten will obwohl das ihre Hauptaufgabe ist ) sondern auch Faktoren die garnicht durch die EZB zu beeinflussen sind. Beispielsweise die Energiepreise, die von den Förderländern festgelegt werden.
 
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Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
2.408
3.499
Mir fehlt leider die Zeit all die Bücher zu lesen die du unter fast jedem Post verlinkst, könntest du nicht einfach konkret auf Fragen antworten anstatt mich zum Selbststudium zu ermuntern?
Wie willst Du denn einschätzen, wie relevant Finanzkrisen für Dich sind, ohne eine Vorstellung von der Wahrscheinlicheit dieser zu haben. Das ist so ein elementarer Zusammenhang, da wäre Selbststudium vielleicht nicht die schlechteste Idee.
Wie genau wird die EBZ deiner Meinung nach die Inflation unter Kontrolle bringen?
Primär durch Anhebungen des Hauptrefinanzierungssatzes. Inflation is always and everywhere a monetary phenomenon. Die Zentralbank kann jede Inflation unter Kontrolle bringen, so sie es will. Auch hier sei Dir das Studium einer Einführung in die Volkswirtschaftslehre nahegelegt.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
10.213
9.690
Ein großer Quark ist das. Als ob Sparen in Form des Aufbaus von Finanzvermögen, das nicht inflationsgeschützt ist, keinen Schutz vor schlechten wirtschaftlichen Zeiten böte...
Schaffen wir es sachlich zu bleiben? Ansonsten lasse ich es nämlich lieber.

Niemand hat gesagt, dass Liquidität keinen Schutz bietet. Im Vergleich zu zusätzlichen Sachwerten ist er aber halt begrenzt wenn es das einzige Standbein ist.
Oder wie erklärst du dir, dass momentan ein erklecklicher Teil der Bevölkerung auf der letzten Rille läuft und ein Rettungspaket nach dem anderen braucht wenn doch die Sparquote seit 2020 so hoch war? Wir sprechen hier von gerade mal 6 Monaten seit die Preise angezogen haben. Und einiges davon ist noch nicht mal richtig durchgeschlagen.
Und es ist wirklich schlechter Rat, sich nur auf Sachvermögen zu konzentrieren. Denn erstens schwanken die Renditen von unterschiedlichen Vermögenswerten im Zeitablauf. Viele Formen von Sachvermögen weisen recht niedrige Renditen auf.

So hat Gold beispielsweise zwischen 1836 und 2011 eine sehr geringe reale Rendite von nur 1,1% p.a. erwirtschaftet bei zugleich sehr hohem Risiko (Standardabweichung: 13,1%). Mit vielen nicht inflationsgesicherten Finanzwerten konnte man langfristig eine Rendite in gleicher Höhe bei viel geringerem Risiko erwirtschaften.
Du tust so als würde ich gegen dich argumentieren. Das tue ich doch gar nicht. Siehe meine Aussage zu Gold vor einigen Tagen. Das gleiche lässt sich (wie du ja ausführst) über Betongold sagen.
Zudem ist Finanzvermögen - auch Finanzvermögen in nicht inflationsgesicherten Nominalwerten wie z.B. Sichteinlagen, Festgeld oder Unternehmensanleihen - essentieller Bestandteil einer soliden Finanzvorsorge aufgrund seiner exzellenten Liquidität, die bei Sachwerten i.d.R. nicht gegeben ist.
Ja natürlich! Problematisch ist es halt wenn man nur das hat und sonst nichts anderes.
Sind also etwa 10x so viel wie von longhaulgiant impliziert.
Du setzt die Menge der Immobilieneigentümer mit der Menge derer gleich die sich bewusst für Sachwerte als Teil ihrer Anlagestrategie entscheiden. Das ist ein Trugschluss. Die allermeisten in Deutschland besitzen genau eine Immobilie und diese wird zum größten Teil aus emotionalen Gründen gekauft und (fast) nie aus finanziellen Erwägungen heraus. Das ist mehr Glück als Verstand.
 
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Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
2.408
3.499
Schaffen wir es sachlich zu bleiben? Ansonsten lasse ich es nämlich lieber.

Niemand hat gesagt, dass Liquidität keinen Schutz bietet. Im Vergleich zu zusätzlichen Sachwerten ist er aber halt begrenzt wenn es das einzige Standbein ist.
Oder wie erklärst du dir, dass momentan ein erklecklicher Teil der Bevölkerung auf der letzten Rille läuft und ein Rettungspaket nach dem anderen braucht wenn doch die Sparquote seit 2020 so hoch war?
Die Hand aufhalten tun auch viele, die nicht "auf der letzten Rille" laufen. Und dass es ein Rettungspaket nach dem anderen "braucht", ist strittig.

Und außerdem ist es in diesem Kontext nicht zielführend, von der Sparquote zu sprechen. Die Sparquote variiert beträchtlich von Haushalt zu Haushalt. Die gesamtwirtschaftliche Sparquote mag hoch sein, aber etwa 30% der privaten Haushalte (ganz grob) haben fast überhaupt kein Nettovermögen. Ihr Konsum ist in etwa gleich mit ihrem Einkommen und ihre Sparquote approximativ null.

Es ist nicht sinnvoll, hier auf einen Mangel an Sachwerten abzustellen. Wenn die Krise nicht gerade ein Krieg auf deutschem Boden oder eine Hyperinflation ist, sind viele Sachwerte aufgrund ihrer Illiquidität problematisch. Du bist da auf dem Holzweg. Einem Teil der Haushalte fehlt nicht speziell Sachvermögen, sondern sie haben wenig bis überhaupt kein Nettovermögen und darüber hinaus noch niedriges Einkommen. Ein Haushalt, der Nettovermögen in einer Höhe hat, die dem Median Deutschlands entspricht (etwa 90k Euro), hat in der aktuellen Situation kein Problem, selbst wenn dieses Nettovermögen ausschließlich in Form von nicht inflationsgeschütztem Finanzvermögen wie Bargeld oder Sichtguthaben gehalten werden sollte.

Du setzt die Menge der Immobilieneigentümer mit der Menge derer gleich die sich bewusst für Sachwerte als Teil ihrer Anlagestrategie entscheiden. Das ist ein Trugschluss. Die allermeisten in Deutschland besitzen genau eine Immobilie und diese wird zum größten Teil aus emotionalen Gründen gekauft und (fast) nie aus finanziellen Erwägungen heraus. Das ist mehr Glück als Verstand.
Das halte ich für eine sehr steile, exzentrische These. Wir wissen aus mikroökonometrischen Studien, dass das Entscheidungsverhalten der Haushalte gut durch die Theorie der rationalen Wahlhandlungen approximiert werden kann, wonach ihr Kalkül eben ökonomisch ist.

Das ist kein perfektes Modell. Ein Modell soll auch gar nicht perfekt, sondern eine möglichst praktikable Vereinfachung sein (->Ockams Rasiermesser). Es wurden in empirischer und experimenteller Forschung Abweichungen von Rationalverhalten gefunden. Insofern kann man sagen, dass menschliche Entscheidungen nicht von streng ökonomisch-rationalem Kalkül allein abhängen. Die Abweichungen hängen teils mit emotional-psychologischen Faktoren zusammen, teils jedoch auch nicht (sondern vielmehr mit Dingen wie begrenzter Informationsverarbeitungskapazität).

Jedoch spricht die Literatur dafür (und dies ist ja nun wirklich eines der Kernthemen der Mikroökonomie), dass ökonomisches Kalkül dominiert. Mit der von mir gefetteten Behauptung in Deinem Zitat bist Du leider ebenfalls auf dem Holzweg.
 
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Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
10.984
9.938
LEJ
Bei diesem gesamten Thema versuche ich mal gerne den Elfenbeiturm zu verlassen und das weinen auf hohem Nivo nüchtern zu betrachten. Meine Meinung ist: Erst wenn das Laib Brot 2 gr Gold kostet und du für Geld nichts mehr bekommst, sowie die Bude kalt bleibt, dann geht es uns dreckig.
 
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longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
10.213
9.690
Es ist nicht sinnvoll, hier auf einen Mangel an Sachwerten abzustellen. Wenn die Krise nicht gerade ein Krieg auf deutschem Boden oder eine Hyperinflation ist, sind viele Sachwerte aufgrund ihrer Illiquidität problematisch. Du bist da auf dem Holzweg. Einem Teil der Haushalte fehlt nicht speziell Sachvermögen, sondern sie haben wenig bis überhaupt kein Nettovermögen und darüber hinaus noch niedriges Einkommen. Ein Haushalt, der Nettovermögen in einer Höhe hat, die dem Median Deutschlands entspricht (etwa 90k Euro), hat in der aktuellen Situation kein Problem, selbst wenn dieses Nettovermögen ausschließlich in Form von nicht inflationsgeschütztem Finanzvermögen wie Bargeld oder Sichtguthaben gehalten werden sollte.
Dass bestimmte Haushalte nicht sparen können ist nochmal ein eigenes Thema und die kommen so oder so oben drauf bei der Problematik.
Wenn wir bei denen bleiben die es können, ist weder 100% Liquidität sinnvoll, noch 100% Sachwerte. Es gibt aber genügend die weder über das eigentlich nötige Wissen verfügen, noch wollen sie es sich aneignen. In Deutschland ist das Sparbuch immer noch die beliebteste Anlageform (siehe: https://de.statista.com/infografik/23656/die-beliebtesten-geldanlagen-der-deutschen/).

Ich gehe durch deine bisherigen Äußerungen stark davon aus, dass du dich in einer Blase bewegst, die sich viel mit Anlagen beschäftigt. Wenn ich meinen Freundes- und Bekanntenkreis nehme, in dem viele verschiedene Berufe ausgeübt werden und mit ganz unterschiedlichen Bildungswegen, so sind dort die wenigsten an verschiedenen Assetklassen, Diversifizierung, etc. interessiert.

Mag sein, dass ich da zu pessimistisch bin aber aus meiner Sicht setzen sich die wenigsten bewusst mit ihren Anlagen auseinander.
Das halte ich für eine sehr steile, exzentrische These. Wir wissen aus mikroökonometrischen Studien, dass das Entscheidungsverhalten der Haushalte gut durch die Theorie der rationalen Wahlhandlungen approximiert werden kann, wonach ihr Kalkül eben ökonomisch ist.
Das Modell des homo oeconomicus ist gemeint?
Das ist kein perfektes Modell. Ein Modell soll auch gar nicht perfekt, sondern eine möglichst praktikable Vereinfachung sein (->Ockams Rasiermesser). Es wurden in empirischer und experimenteller Forschung Abweichungen von Rationalverhalten gefunden. Insofern kann man sagen, dass menschliche Entscheidungen nicht von streng ökonomisch-rationalem Kalkül allein abhängen. Die Abweichungen hängen teils mit emotional-psychologischen Faktoren zusammen, teils jedoch auch nicht (sondern vielmehr mit Dingen wie begrenzter Informationsverarbeitungskapazität).

Jedoch spricht die Literatur dafür (und dies ist ja nun wirklich eines der Kernthemen der Mikroökonomie), dass ökonomisches Kalkül dominiert. Mit der von mir gefetteten Behauptung in Deinem Zitat bist Du leider ebenfalls auf dem Holzweg.
Was ist genau mit dem gefetteten Teil gemeint? Hat man dabei im Moment der Entscheidung alle Informationen und lässt sie nur nicht komplett in die Entscheidung einfließen (mangels Kapazität) oder hört man an einem bestimmten Punkt auf Informationen zu beschaffen, weil man meint, man hätte alle notwendigen?

Es ist für mich halt durchaus auffällig, dass die Entscheidung eine Immobilie zu kaufen häufig maximal mit der aktuell gezahlten Miete verglichen wird. Ebenfalls im Freundes- und Bekanntenkreis mittlerweile fast immer so erlebt. Das erste Erwachen kommt dann meist wenn es um die Finanzierung geht und man sieht was da noch für Kosten in der Zukunft kommen. Und eine Rechnung über die Opportunitätskosten hat wirklich noch niemand angestellt dem ich persönlich begegnet bin. Ansonsten müsste man nämlich häufig konstatieren, dass eine selbstgenutzte Immobilie weniger Rendite abwirft als andere Investitionen in Sachwerte.

Es mag schon sein, dass ich auf dem Holzweg bin und den Deutschen als Ganzes zu wenig bewusste Anlageentscheidungen zutraue. Es ist halt die Gesamtheit der Entscheidungen die um mich herum getroffen werden und das was ich in den vergangenen Krisen und der aktuellen gesehen habe, was mich ernsthaft daran zweifeln lässt.
 
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NeaeraMS

Erfahrenes Mitglied
19.04.2022
370
563
Wie willst Du denn einschätzen, wie relevant Finanzkrisen für Dich sind, ohne eine Vorstellung von der Wahrscheinlicheit dieser zu haben. Das ist so ein elementarer Zusammenhang, da wäre Selbststudium vielleicht nicht die schlechteste Idee.
Was bringt es mir denn ein Buch zu lesen und dann zu wissen dass eine Finanzkrise in Honduras x-mal wahrscheinlicher ist als in der Eurozone?
Wir haben doch bereits festgestellt dass die Krise nicht erkannt wird, trotz der Statistiken und der Forschung die theoretisch verfügbar ist. Und zwar immer und immer wieder. So elementar scheint der Zusammenhang also nicht zu sein, ohne hier jemandem auf die Füße treten zu wollen.

Primär durch Anhebungen des Hauptrefinanzierungssatzes. Inflation is always and everywhere a monetary phenomenon. Die Zentralbank kann jede Inflation unter Kontrolle bringen, so sie es will. Auch hier sei Dir das Studium einer Einführung in die Volkswirtschaftslehre nahegelegt.
Das weiß ich auch, danke. Ist es nicht ein Problem dass diese Anhebung zu großen Problemen in den Euroländern führt, die auf super niedrige Zinsen angewiesen sind? Die EZB hätte ja schon seit langem entsprechende Maßnahmen auf den Weg bringen können, besonders wenn man das mal mit der FED vergleicht. Du sagst es ja selbst, sie kann so sie es will. Aber hat die EZB im heutigen politischen Umfeld denn den Spielraum, um ihrer Aufgabe nachkommen zu können?
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
5.317
5.751
DTM
Ja, wir sind aktuell oberhalb der Parität, denn am morgigen Donnerstag (27.10.2022) ist mit einer Leitzinserhöhung der EZB auf 2,0% zu rechnen.
Das verkleinert dann für wenige Tage die Leitzins-Differenz zwischen FED und EZB und sorgt für ein wenig Entspannung.
Die FED zieht dann am 02.11.2022 wieder davon und dies wird den EUR/USD-Wechselkurs wieder unter Druck setzen.
 
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Dieses Thema ist geschlossen.
Geschlossene Themen können, müssen aber nicht, veraltete oder unrichtige Informationen enthalten.
Bitte erkundige dich im Forum bevor du eigenes Handeln auf Information aus geschlossenen Themen aufbaust.

Themenstarter können ihre Themen erneut öffnen lassen indem sie sich über die Funktion "Inhalt melden" an die Moderatoren wenden.