Bavarian Airlines - Neugründung in Deutschland

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TXL3000

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18.06.2016
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Immer noch keine Eintragung ins Handelsregister, das spricht ja auch für sich!
 

Nitus

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04.04.2013
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MUC
Immer noch keine Eintragung ins Handelsregister, das spricht ja auch für sich!

Adem ist ja auch noch auf Malta. Wenn man hin und wieder seine Insta-Stories verfolgt, bekommt man schon den Eindruck, dass er das Jetset-Leben sehr genießt. In dem Zusammenhang war mein Highlight eine 1-Tages-Flugreise nach München, um dort als Kunde die Zentrale eines Telekommunikationsanbieters zu besuchen. Wenn ich irgendwo Geschäftskunde werden möchte, würde ich erwarten, dass der jeweilige Vertrieb mich besucht, nicht ich als potenzieller Kunde quer durch Deutschland fliegen muss. Es sei denn, ich fliege halt so gerne und habe gerade nichts wichtigeres zu tun, als einen DSL- und Handyvertrag zu unterschreiben.

Ich frage mich da manchmal, ob die angeblichen Investoren den Insta-Stories auch folgen. Falls ja, müssten die sich so langsam mal fragen, ob der Kleine nicht vielleicht nur einfach vielfliegender Manager spielen möchte. Aber wer einem 18-jährigen Milchbubi Millionen Kapital für eine Airline-Gründung gibt, hat entweder die Kontrolle über sein Leben verloren oder für den spielt Geld einfach keine Rolle.
 
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skyblue99

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24.08.2019
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Und um die ganzen skeptisch machenden Aspekte, die uns schon seit Tag 1 bekannt sind, zusammenzuschreibseln, hat die Bild jetzt sieben Wochen benötigt? Also entweder sind die Journalisten heutzutage so fähig wie ein Sack Kartoffeln oder sie verkaufen ihre Leser für dumm. Oder etwa beides, aber das kann ich mir kaum vorstellen. ;)

Vielleicht ist sein rappender Geschäftspartner ja Slim Shady, wegen shady und so...
 
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TobiTobsen

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31.10.2012
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Oh! Kann das mal wer hinter der Paywall hervorholen…?

Wird dieser Überflieger eine Bruchlandung erleiden?

Seit Anfang des Jahres sorgt Adem Karagöz (18) mit einem ambitionierten Projekt für Furore: Er gründete die Fluggesellschaft „Bavarian Airlines“ (BILD berichtete). Ein Start-up-Traum, der sich jedoch zu einem Wirtschafts-Krimi entwickeln könnte. Denn bis zur Aufnahme des Flugbetriebes ist es noch lange hin – und bei genauem Hinsehen machen ein paar Dinge jetzt schon stutzig.

Anzug, Turnschuhe, Steaks und Instagram

Während die meisten in Adem Karagöz’ Alter ein Studium oder eine Ausbildung beginnen, jettet der junge „Bavarian Airlines“-Chef nach Düsseldorf, Frankfurt, Köln und schließt erste Verträge mit großen Firmen ab. Was hinter (bis dahin) verschlossenen Türen stattfindet, teilt der Jung-Unternehmer stolz auf seinem Instagram-Kanal.

Sein Markenzeichen: Anzug, Krawatte, weiße Turnschuhe. Bei Geschäftsessen bestellt er oft Steak. Zu seinen Bekannten zählt der insolvente Start-up-Superstar André Braun (21).


Karagöz versucht, sich in der Öffentlichkeit bestmöglich zu präsentieren; er ist auf Investorengelder angewiesen. Nach eigenen Aussagen hat er einen zweistelligen Millionenbetrag als Startkapital zur Verfügung. Das Geld könnte aber bei seinen ambitionierten Plänen wie im Fluge ausgegeben sein.

Nicht zuletzt, weil eine der ersten Investitionen von Karagöz eine Luxuswohnung in Frankfurt ist. Für drei Millionen Euro hat sich der Jung-Unternehmer ein Domizil mit 360-Grad-Ausblick auf das Bankenviertel gegönnt. Ein Handschlag besiegelte den Vertrag – verewigt auf Instagram.

Newcomer will der Lufthansa Kunden wegschnappen

Doch nicht nur privat will der 18-Jährige hoch hinaus, auch beruflich. Vier Monate ist seine Fluggesellschaft jetzt alt. Doch erst Ende 2023 soll der erste „Bavarian Airlines“-Flieger vom Hauptstützpunkt München zu ausgewählten Zielen wie Berlin, Wien und Mailand abheben. Mit besserem Komfort und Service will die Airline der Lufthansa Kunden streitig machen. Dazu soll es ein Bonus-Programm geben, bei dem Vielflieger statt Meilen eine Kryptowährung sammeln, sogenannte „Bavarian Token“. Die sollen dann gegen Flüge und Upgrades eintauschbar sein.

Der Weg bis zum ersten Flugzeugstart ist noch lang

Doch ohne das sogenannte Luftverkehrsbetreiberzeugnis (AOC) werden Karagöz’ Flugzeuge nie starten. Im Dezember 2022 wurde der Antrag beim Luftfahrt-Bundesamt gestellt. Innerhalb von sechs Monaten muss der 18-Jährige unter anderem einen Finanzierungsplan, Versicherungen und ein Flugbetriebshandbuch einreichen.

Ob die Genehmigung rechtzeitig zum Ende des Jahres da ist, bezweifelt der Rechtsanwalt und Experte für Luftfahrtrecht Prof. Elmar Giemulla (72).

Giemulla zu BILD: „Auch wenn die Behörde keinerlei Nachbesserungen hätte nach der Prüfung der Unterlagen, so ist der Start des Flugbetriebes vor Jahresende sehr ambitiös.“

Die amtliche Firmengründung steht ebenfalls noch aus. Die „Bavarian Airlines GmbH“ ist aktuell noch nicht im Handelsregister zu finden.


Falsche Identitäten und Firmen, die nicht amtlich sind

Skeptisch macht ein Blick auf Karagöz’ Lebenslauf. Er zeigt, dass das Gründen von Firmen offenbar eine Art Hobby des 18-Jährigen ist.

Dubios: Bevor er seine Fluglinie ins Leben rief, tobte er sich in der Immobilien-, Finanz- und Investmentbranche aus, gründete laut deren Websites mehrere Firmen, über die es aber kaum Informationen gibt. BILD gibt einen Überblick:

  • K&a Immobilien Ltd.: Im Alter von 17 Jahren gründete Karagöz im August 2022 eine Immobilien Limited in England. Startkapital: mindestens ein britisches Pfund, umgerechnet 1,13 Euro. Die Firmengründung muss nicht notariell beglaubigt werden, es braucht lediglich eine britische Postadresse. Bei Immobiliengeschäften ist die Firma bislang nicht aufgetaucht.
  • Extoro: Laut Firmen-Webseite wurde Extoro im Mai 2021 gegründet. Der angegebene Geschäftsführer Adem Karagöz wäre da 16 Jahre alt gewesen. Im Internet wird die Firma als ein führendes deutsches Finanzunternehmen bezeichnet, beschäftigt angeblich 40 Angestellte für 200 Kunden und buhlt fleißig um Investorengelder. Besonders skeptisch macht das Impressum auf der firmeneigenen Website. Nur zwei von vier Personen, die dort als Extoro-Mitarbeiter aufgeführt werden, sind real: Adem Karagöz und Natanel Pretzel. Die Identität des Finanzchefs und des Marketing-Verantwortlichen lassen sich nicht eindeutig überprüfen. Im Internet sind die Männer mehrfach mit unterschiedlichen Namen und Jobbezeichnungen zu finden.
  • IBG Finanzgesellschaft mbH: Kerngeschäft sind Finanzen und Blockchain, eine virtuelle Datenbank, die Geldtransaktionen verwaltet. Laut Website wird die Firma von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) überwacht. Eine Sprecherin der Behörde teilt BILD mit, dass Karagöz’ angebliches Unternehmen über keine Erlaubnis der BaFin verfüge.
Bis auf die englische Ein-Pfund-Immobilienfirma ist keines der Unternehmen im Handelsregister zu finden. Es gibt sie somit offiziell nicht. Von den Scheinfirmen existieren nur Firmen-Webseiten.

BILD hat bei Adem Karagöz nachgefragt, doch der wollte sich zu seinen Unternehmen nicht äußern.

Von Vorbetern und Rappern

Doch nicht nur das Firmen-Wirrwarr wirft Fragen auf, auch die Partner von Adem Karagöz, mit denen er zukünftig die Geschäfte der Fluglinie leiten will, sind alles andere als Luftfahrt-Experten.

So ist Karagöz’ Stellvertreter Natanel Pretzel (23) laut seinem Profil bei einem Internet-Jobportal gelernter Goldschmied, der seit 2021 als Vorbeter in der jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen tätig ist.


Der designierte Leiter der Unternehmensentwicklung, Kwayep Kevin Timite (28), zeigt sich in Rap-Videos im Internet. Unter dem Künstlernamen „Chief Quiet“ („Stiller Chef“) posiert er mit Goldkettchen und in Gangster-Manier auf Motorhauben teurer Autos.

Das Schweigen des Airline-Chefs

Zu den Personalien äußert sich Adem Karagöz nicht. Kurios: Nur einen Tag nach der BILD-Anfrage ist Kwayep Kevin Timite aus dem Firmen-Impressum von „Bavarian Airlines“ verschwunden.

Bleibt die Frage: Ist „Bavarian Airlines“ nur ein naiver Jungen-Traum oder ist es eine Masche, um an das Geld gutgläubiger Investoren zu kommen? Auch darauf möchte Adem Karagöz nicht persönlich antworten.

Stattdessen meldet sich eine Hamburger PR-Agentur, die erst seit Kurzem für „Bavarian Airlines“ arbeitet, auf die BILD-Anfrage: „Herr Karagöz wird auf Ihre Fragen nicht näher eingehen, da er die Verantwortung hat für sein junges Unternehmen und dessen Entwicklung im Sinne seiner Kunden.“

 

DerSenator

Erfahrenes Mitglied
08.01.2017
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MUC/INN
Skeptisch macht ein Blick auf Karagöz’ Lebenslauf. Er zeigt, dass das Gründen von Firmen offenbar eine Art Hobby des 18-Jährigen ist.

Dubios: Bevor er seine Fluglinie ins Leben rief, tobte er sich in der Immobilien-, Finanz- und Investmentbranche aus, gründete laut deren Websites mehrere Firmen, über die es aber kaum Informationen gibt. BILD gibt einen Überblick:


  • K&a Immobilien Ltd.: Im Alter von 17 Jahren gründete Karagöz im August 2022 eine Immobilien Limited in England. Startkapital: mindestens ein britisches Pfund, umgerechnet 1,13 Euro. Die Firmengründung muss nicht notariell beglaubigt werden, es braucht lediglich eine britische Postadresse. Bei Immobiliengeschäften ist die Firma bislang nicht aufgetaucht.
  • Extoro: Laut Firmen-Webseite wurde Extoro im Mai 2021 gegründet. Der angegebene Geschäftsführer Adem Karagöz wäre da 16 Jahre alt gewesen. Im Internet wird die Firma als ein führendes deutsches Finanzunternehmen bezeichnet, beschäftigt angeblich 40 Angestellte für 200 Kunden und buhlt fleißig um Investorengelder. Besonders skeptisch macht das Impressum auf der firmeneigenen Website. Nur zwei von vier Personen, die dort als Extoro-Mitarbeiter aufgeführt werden, sind real: Adem Karagöz und Natanel Pretzel. Die Identität des Finanzchefs und des Marketing-Verantwortlichen lassen sich nicht eindeutig überprüfen. Im Internet sind die Männer mehrfach mit unterschiedlichen Namen und Jobbezeichnungen zu finden.
  • IBG Finanzgesellschaft mbH: Kerngeschäft sind Finanzen und Blockchain, eine virtuelle Datenbank, die Geldtransaktionen verwaltet. Laut Website wird die Firma von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) überwacht. Eine Sprecherin der Behörde teilt BILD mit, dass Karagöz’ angebliches Unternehmen über keine Erlaubnis der BaFin verfüge.
Bis auf die englische Ein-Pfund-Immobilienfirma ist keines der Unternehmen im Handelsregister zu finden. Es gibt sie somit offiziell nicht. Von den Scheinfirmen existieren nur Firmen-Webseiten.
Klingt nach einem türkischen Verwandten des jüdischen Erfolgsunternehmers und Dreifachwaigen George Santos.
 

Banji

Neues Mitglied
20.02.2023
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Hallo zusammen,

dass die Recherche bei der Bild so lange gedauert hat, macht schon Sinn. Anfragen an Behörden, involvierte Personen und Firmen usw müssen ja zumindest mal mit Fristen verschickt werden. Bild hin oder her, dat is schon ordentlich so… am Ende des Tages ist es ja eher eine Bestätigung. Leider fehlt bei dem Artikel der verlinkte Podcast 😉

 

freddie.frobisher

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23.04.2016
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... mit dem Unterschied, dass bis auf eine kleine Kerngruppe von vielleicht 50 Freaks und einigen Gelegenheitsbesuchern niemand das hier geschriebene lesen wird. Die BLÖD hat eine ganz andere Reichweite, womit potenzielle Investoren und Geschäftspartner besser gewarnt werden.
 
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TXL3000

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18.06.2016
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TXL
... mit dem Unterschied, dass bis auf eine kleine Kerngruppe von vielleicht 50 Freaks und einigen Gelegenheitsbesuchern niemand das hier geschriebene lesen wird. Die BLÖD hat eine ganz andere Reichweite, womit potenzielle Investoren und Geschäftspartner besser gewarnt werden.
Ich glaube, die gab es vorher nicht, gibt es heute nicht und wird es auch nie geben. Egal, wer was wo schreibt.
 

Mulder_110

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04.05.2012
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Womit aber endgültig klar sein dürfte, was hier im Thread seit Post #1 jeder weiß: Das wird früher oder später ein Fall für die Staatsanwaltschaft ...
 
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Mulder_110

Erfahrenes Mitglied
04.05.2012
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Ich höre gerade den oben verlinkten Podcast. Bin jetzt bei ca. Minute 20, und mir sträuben sich die Haare! Der Podcast ist wirklich extrem interessant, kann ich nur empfehlen. Im Prinzip die Beschreibung der Zusammenarbeit mit der BILD bei der Recherche ...

Ich lege mich fest: Es ist eher FRÜHER als später ein Fall für den Staatsanwalt.
 

juliuscaesar

Megaposter
12.06.2014
22.048
20.025
FRA
Darf man denn ohne AOC behaupten, dass man eine „Fluggesellschaft“ mit Aufsichtsbehörde „LBA“ sei?

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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Man darf sicher nicht Leistungen anpreisen oder verkaufen, wenn man nicht das behauptete Unternehmen ist. Da könnte ja auch wenigstens noch "GmbH in Gründung" oder "AOC beantragt bei" etc. stehen, tut es aber nicht. Bisher ist alles nur eine Seifenblase.