Ich habe keinen Zweifel daran, dass man mit einem BEV ein paar Kilometer zur Arbeit und zurück pendeln kann. Ich habe ebenfalls keinen Zweifel, dass man mit einem Porsche-BEV sehr langsam fahren kann. Meine Zweifel sind, dass sich die Masse der Bürger ihr Auto danach aussuchen, wie sie ein paar Kilometer zur Arbeit pendeln und dass Porsche-Fahrer ihren Wagen angeschafft haben, um damit sehr langsam zu fahren.
Dazu habe ich aus der Praxis von einem Anwendungsszenario berichtet, bei dem man 1.000 km an einem Wochenende fährt. Die von mir dem Auto vorgegebene maximale Zielgeschwindigkeit auf der Autobahn von 140 bis 150 km/h finde ich nicht verwegen. Mit einem BEV ist das jedoch auf „längeren“ Strecken viel bis zu viel.
Es ist doch sehr offensichtlich: Wer heute begeistert BEV fährt, der hat Anforderungen, bei denen ein BEV mal mindestens nicht stört oder sogar Vorteile hat. 2% der Fahrzeuge in Deutschland sind BEV. Die Hälfte der Fahrer ist vielleicht begeistert, also 1%. Wir reden hier von einer extremen Minderheit, die übrigens - wenn es tatsächlich um Klimaschutz ginge - weitgehend auch Bus und Bahn fahren könnte.
Der Weg zum BEV-Staat ist noch sehr, sehr weit. Und es drängt sich die Frage auf, ob die deutliche Mehrheit der Bürger die Pläne auch dann noch mitmachen wird, wenn sie gezwungen wird, BEV zu fahren, obwohl diese nicht zu ihren Anforderungen passen. Es hat seinen Grund, warum 2/3 der Wähler dauerhaft Verbrenner nutzen dürfen wollen. Eine rosa-rote Brille und viel Ignorieren wird nicht zum Ziel führen.