VPN in China ist übrigens eine herausforderung - in Thailand funktioniert es. Frage ist - wer kann kontrollieren, was genau ich über mein VPN mache und mich dann anzählen?
Das hängt maßgeblich vom verwendeten VPN und der (sicheren) Konfiguration auf Deinem Client also Laptop ab. Manche Admins vergessen z.B., dass auch DNS-Abfragen in den VPN-Tunnel gehören. Wenn man seine DNS-Anfragen fälschlicherweise an den lokalen DNS schickt, weiß dessen Betreiber (WLAN-Anbieter, Hotel bzw. lokaler Internet-Anbieter) theoretisch, welche Seiten Du ansurfst.
Aber auch bei einem korrekt konfigurierten VPN könnte ganz theoretisch Dein Hotel, dessen WLAN-Betreiber oder Internetanbieter bzw. der thailändische Staat, sofern er mithört, herausfinden, dass Du eben ein VPN zu Deinem Arbeitgeber aufgebaut hast.
Im Hostnamen, zu dem mein Dienstlaptop ein VPN aufbaut, kommt z.B. sogar explizit das Wort "homeoffice" vor. Dazu natürlich der Name meines Arbeitgebers. Aber auch die IP, die sich hinter dem Hostnamen versteckt, ist eindeutig meinem Arbeitgeber zuzuordnen.
Wenn also Hotel, Internetanbieter oder eine mithörende Behörde Dich auf dem Kieker hat, dann ist ein über Stunden genutztes VPN zu einer IP-Adresse, die man einem deutschen Arbeitgeber zuordnen kann, ggf. ein starkes Indiz dafür, dass Du eben aus Thailand arbeitest.
Aber realistischerweise glaube ich nicht, dass ein Hotel, ein Internetanbieter oder ein thailändischer Geheimdienst es wirklich darauf anlegt, remote arbeitende Farangs zu identifzieren.
Viel wahrscheinlicher ist es jedoch, wie hier schon mehrfach von Mitforisten erwähnt, dass Dich jemand bei den lokalen Behörden anschwärzt. Mich z.B. hat ein extrovertierter Deutscher, der es nicht für nötig gehalten hat, sich ordentlich an der Warteschlange am Eingang zum Frühstück im "Raintree Cafe" im The Athenee Bangkok anzustellen, ziemlich genervt. Als vermeintlicher Dauergast meinte er, uns und andere Gäste am "Please wait here to be seated"-Schild überholen zu dürfen, um sich seinen Stammplatz am Fenster zu sichern, von wo aus er lautstark die Angestellten zugetextet hat, dass er hier ja arbeiten würde. Das durch Corona in Mode gekommene Home-Office wäre ja eine so tolle Errungenschaft und in Thailand sei das Wetter und Essen besser und Alles so günstig. Da muss sich dann nur jemand im Umfeld aufhalten, der sich noch etwas mehr genervt gefühlt hat als ich, und schon ist ein Hinweis an die lokale Immigration-Behörde platziert.