Ein E-Auto kauft sich, wer
- davon ausgeht, dass das Laden-im-Alltag bei ihm passen wird
- davon ausgeht, dass der Wertverlust-aufgrund-Technologieverbesserung kein Problem ist (also entweder Leasing oder für deutlich längere Nutzung, aber wohl kaum für schnellen Weiterverkauf geplant)
- Interesse an der Technik hat oder ihr wenigstens aufgeschlossen gegenüber steht
- Dem Umweltvorteil offen gegenüber steht
- Sich mit all diesen Themen länger befasst hat
Das ganze ist eine UND-Verknüpfung, d.h. in der Regel müssen alle Bedingungen erfüllt sein.
Einen Verbrenner kauft sich, wer
- jemanden kennt, der jemanden kennt, dessen Vater vom Hund vom Nachbarn mal ein E-Auto hatte und das war Murks
- die Bildzeitung liest
- glaubt, dass die Luft, die hinten aus dem Diesel rauskommt, sauberer ist als die die vorne reingeht und darum das ganze Umweltgedöns lächerlich findet
- "Torschlusspanik" bekommt bei dem Gedanken, dass er nicht in einem durch an den Gardasee fahren kann (was ich sogar verstehe; ich habe ein Motorrad noch mit rund 15k Restwert in der Garage stehen, mit dem ich letztes Jahr keine 200km gefahren bin ... aber würde ich es verkaufen, könnte ich nicht mehr spontan eine Motorradtour bei schönem Wetter machen)
- Sich von der "Verbotspolitik der Grünen bevormundet" fühlt
- Wirklich oft alleine (sobald Familie im Spiel ist, dauern die Pinkelpausen länger) lange Strecken, womöglich spontan (=ohne nachts aufladen zu können) oder mit kurzem Aufenthalt am Zielort fahren muss
- sich kein E-Auto leisten kann und sie dann aus Trotz doof findet
Das ganze ist eine ODER-Verknüpfung, es genügt ein einziges Kriterium. Und das auch ohne Nachdenken.
Wenn dann noch ein drohendes Verbot dazu kommt, dann wird noch zugeschlagen, bevor bald nichts mehr da ist. Als Wärmenpumpen und das Verbot von Gasheizungen durch die Medien ging, sind alleine in meinem Nachbar- und Bekanntenkreis deutlich mehr Gasheizungen plötzlich kaputtgegangen, so dass man unter dem Vorwand der Reparatur noch schnell was neues einbauen kann, ehe es verboten wird. Auf dem Caravan-Salon letztes Jahr hab ich mich über Camper-Vans informiert und Besucher und Händler waren sich gefühlt einig, man müsse am besten jetzt noch zuschlagen, solange es noch ein paar wenige Modelle auf VW T6.1-Basis wäre. Nun ist es aber nicht so, dass es danach nie wieder einen VW Bus geben wird, nur der T7 basiert nicht mehr auf VW-, sondern auf Ford Transit-Basis, und der hat halt keinen Kult-Status.