LH5689 ist "zu heiß" in Florenz: Es wird umgebucht....

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tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
6.084
1.681
Bayern & Tirol
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Völliger Quatsch. UM ist wie UPS für Kinder. Die werden Dir am Zielflughafen "ausgeliefert" und sind bis dahin ständig unter Aufsicht. Eben nicht nur ins Flugzeug rein und wieder raus.
Auf den Rest deiner Tiraden antworte ich erst gar nicht.

Völliger Quatsch. UM ist wie UPS für Kinder. Die werden Dir am Zielflughafen "ausgeliefert" und sind bis dahin ständig unter Aufsicht. Eben nicht nur ins Flugzeug rein und wieder raus.
Auf den Rest deiner Tiraden antworte ich erst gar nicht.

Du bewertest sowohl UM als auch UPS deutlich zu hoch. Und ich hoffe nicht, dass ein UM so funktioniert wie UPS bei uns. Da geht schon mal gerne ein neu bestelltes Macbook zurück oder ein anderes Macbook wird trotz verpflichtender Unterschrift einfach vor dem Haus abgelegt. Einfach mal ein weniger Gottvertrauen... und Glauben an UPS oder eine Airline.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Ja es sind UMs, aber dafür ist der gleichnamige Service nicht notwendig.
Um es genau zu definieren: Ein UM mit kostenpflichtigem Begleit-Service und ein UM ohne kostenpflichtigen Begleitservice.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.468
11.374
irdisch
"UM" ist ein spezieller Begriff und Status für eine vorher vereinbarte, nahtlose Begleitung flugreisender Kinder bis zum Zielflughafen und zur Übergabe an die Erzierungsberechtigten durch die Airline. Dieser Begriff hat nicht mit alleine reisenden Kindern sonst zu tun. HON ist auch nicht jeder, der öfter mal fliegt.
 

unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
9.106
13.953
Trans Balkan Express
ist aber in der von dir zitierten Regelung nicht genau definiert und könnte einfach eine Übersetzungssache sein

Findest Du in der VO irgend eine Regelung, dass Reisende, die eine kostenpflichtige Extraleistung buichen, privilegiert werden sollen?

Wird Europarecht eher verbraucherfreundlich oder verbrauerfeindlich ausgelegt?
Zu wessen Lasten gehen evenuelle sprachliche Ungenauigkeiten?

Für Dich extra noch einmal die englische und die italienische Fassung:

Article 11

Persons with reduced mobility or special needs

1. Operating air carriers shall give priority to carrying persons with reduced mobility and any persons or certified service dogs accompanying them, as well as unaccompanied children.

2. In cases of denied boarding, cancellation and delays of any length, persons with reduced mobility and any persons accompanying them, as well as unaccompanied children, shall have the right to care in accordance with Article 9 as soon as possible.

Persone con mobilità ridotta o con esigenze particolari

1. I vettori aerei operativi danno la precedenza alle persone con mobilità ridotta e ai loro eventuali accompagnatori o cani da accompagnamento certificati, nonché ai bambini non accompagnati.

2. In caso di negato imbarco, cancellazione del volo e ritardi di qualsiasi durata le persone con mobilità ridotta e i loro eventuali accompagnatori nonché i bambini non accompagnati hanno diritto a ricevere al più presto l'assistenza in norma dell'articolo 9.

Und als Bonustrack, die UN-Kinderrechtskonvention:

Artikel 1
Im Sinne dieses Übereinkommens ist ein Kind jeder Mensch, der das achtzehnte Lebensjahr noch nicht vollendet hat, soweit die Volljährigkeit nach dem auf das Kind anzuwendenden Recht nicht früher eintritt.

Die Europäische Kommission stellt wohl auf diese Defintion ab:

 

tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
6.084
1.681
Bayern & Tirol
Die Altersgrenze von 12 Jahren kommt eigentlich aus der Tarifierung. Unter 12 gibt es (manchmal) einen Kinderrabatt. Ab 12 bezahlt man in der Regel voll. Unter 12 muss man die Kinderbetreuung verpflichten buchen, ab 12 ist es freigestellt. Mitnichten ist man damit Volljährig. Der Unterschied ist dass begleitete UM einen speziellen Service benötigen und im Flugzeug besonders betreut werden. Man sieht das auch an den lustigen Umhängetaschen mit den relevanten Dokumenten. Ein Minderjähriger ohne Begleitung fällt - wenn alles gut geht - an Bord nicht auf und hat keine Sonderprozesse. Somit ist es für den Normalbetrieb unerheblich ob der Gast 12,1 Jahre oder 19 ist. Auch beim Alkohol an Bord wird jemand mit 12 nicht erwachsen sein - nur da ist es wie in der Kneipe - da kann manches schon mal durchrurschen. Bei IrOps gelten nun aber wieder andere Regeln und die haben nichts mit der Betreuung zu tun. Leider sind auch hier einige interne Prozesse der Airlines nicht konform zu Jugendschutz und Passagierechten. Aber das kennen hier ja viele IrOps von volljährigen Passagieren oder beim Claim einer EU261 Kompensation.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
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Die Altersgrenze von 12 Jahren kommt eigentlich aus der Tarifierung. Unter 12 gibt es (manchmal) einen Kinderrabatt. Ab 12 bezahlt man in der Regel voll. Unter 12 muss man die Kinderbetreuung verpflichten buchen, ab 12 ist es freigestellt. Mitnichten ist man damit Volljährig. Der Unterschied ist dass begleitete UM einen speziellen Service benötigen und im Flugzeug besonders betreut werden. Man sieht das auch an den lustigen Umhängetaschen mit den relevanten Dokumenten. Ein Minderjähriger ohne Begleitung fällt - wenn alles gut geht - an Bord nicht auf und hat keine Sonderprozesse. Somit ist es für den Normalbetrieb unerheblich ob der Gast 12,1 Jahre oder 19 ist. Auch beim Alkohol an Bord wird jemand mit 12 nicht erwachsen sein - nur da ist es wie in der Kneipe - da kann manches schon mal durchrurschen. Bei IrOps gelten nun aber wieder andere Regeln und die haben nichts mit der Betreuung zu tun. Leider sind auch hier einige interne Prozesse der Airlines nicht konform zu Jugendschutz und Passagierechten. Aber das kennen hier ja viele IrOps von volljährigen Passagieren oder beim Claim einer EU261 Kompensation.
Nur wo es ihnen zugute kommt, kennen die AIrlines plötzlich Jugendschutz, offiziell dürfen Minderjährige mit Status oder in C/F nicht ohne Beleitung in die Lounges (Argument Jugendschutz).
 

Fremder

Erfahrenes Mitglied
28.04.2012
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Nur wo es ihnen zugute kommt, kennen die AIrlines plötzlich Jugendschutz, offiziell dürfen Minderjährige mit Status oder in C/F nicht ohne Beleitung in die Lounges (Argument Jugendschutz).
was ich hier nachvollziehen kann - sofern Alkohol frei zugänglich ist. Ist der Jugendliche erst mal in der Lounge kann er sich frei bedienen. In Geschäften / Gaststätten gibt es ja jeweils beim Bezahlen / der Bestellung noch eine Kontrollinstanz.
 

Rampenkasper

Aktives Mitglied
20.06.2019
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MUC
Aus Deinem Alter schließe ich, dass Du zum einen keine Kinder hast, und zum anderen noch zu nah am jugendlichen Leichtsinn bist.
Ist jetzt vielleicht ein Schocker für dich, aber ich habe in noch viel jugendlicherem Leichtsinn - nämlich in einem Alter, das weniger als 365 Tage älter war als das ältere hier besprochene Kind - bereits Flugzeuge abgefertigt, Loadsheets gerechnet und als Schichtleiter gearbeitet. Und die Hälfte meiner Kollegen war auch kaum älter. Sichere Reisen bei Flügen, die maßgeblich von jugendlich Leichtsinnigen abgefertigt werden. :)

Was macht Du wenn Dich dein Kind anruft und sagt: Anschluss ist weg. Ticketschalter sagt: Geht morgen weiter. Ich darf man nachts nicht alleine sein und das Hotel gibt mir kein Zimmer weil ich unter 18 bin. Von der Austauschorganisation geht niemand ans Handy.
Diskutieren wir jetzt hier theoretische Worst-Case-Szenarien? Weil dann kann ich auch noch ein paar Ring werfen, die vielleicht mal irgendwann irgendwo irgendwie passieren könnten. Ansonsten finde ich die Aufregung herrlich an der Sache vorbei. EN hat doch HotAc gegeben, was ist das Problem?

Nochmal: UM ist ein Betreuungsservice, damit das Kind in den Flieger findet und wieder raus. Die UM Kindergärtner buchen kein Ticket um. Sie könnten genau so betteln wie alle anderen, aber am Ende liegt es auch nicht in der Entscheidungsgewalt des Ground-Handlers. Die Buchung eines UM-Services hat rein ganz und gar nichts mit dem Schutz Minderjähriger oder Passagierrechten zu tun.
Was glaubst du eigentlich, wer die Leute bereitstellt, die sich um UMs kümmern? Das sind an 97 Prozent der Flughäfen ganz normale Passage-Agents. Deswegen können die nicht betteln "wie alle anderen auch", die sitzen selber an der Quelle. Mal abgesehen davon haben Handling Agents in solchen Fällen eine sehr intrinsische Motivation, ihr UM noch am gleichen Tag loszuwerden, weil sonst nämlich ein Passage-Agent mit dem Kind ins Hotel darf.

Wenn sie beim Check-in abgewiesen wurden, dann hat sie jamnd gesehen und das jugendliche Alter sollte auffallen.
Kannst du Leuten ihr Alter ansehen? Weil ansonsten finde ich es sogar - obwohl ich noch wesentlich näher dran bin an der Generation - schwer, nen 16-Jährigen von nem 19-Jährigen zu unterscheiden.

Wenn genügend derlei Fälle eintreten und wirklich mal für juristische Furore sorgen sollten, prognostiziere ich folgende Maßnahme der Airlines: Alleinreisend nur noch ab 18, darunter entweder nur in Begleitung eines Volljährigen oder halt mit zwingend zuzubuchendem UM-Service. Weil kostenlos werden Airlines derlei Geschichten sicherlich nicht ewig freiwillig machen.

Kinder lassen sich einfach leichter einschüchtern und verarschen. Dann braucht es manchmal wie am Schulhof den großen Bruder oder die Kampfoma um das Kräftegleichgewicht wieder herzustellen.
Die Idee, dass hier gezielt Kinder ausgesucht wurden, weil die die leichteren Opfer sind, ist an Lächerlichkeit schwer zu überbieten. Allein die Annahme, die Leute vor Ort hätten irgendeine eigene Kontrolle über die Selektion, wer das glückliche Los des Denied Boarding zieht, zeigt eine völlige Fachfremdheit. Die Auswahl trifft Amadeus Altea. Und wenn nun mal im System kein Alter hinterlegt ist, kann das auch nicht diesen Faktor mit in die Auswahl einbeziehen.

Das mag tatsächlich ein dämliches Design sein. Aber hier den Arbeitnehmern vor Ort sinistre Absichten zu unterstellen, finde ich schon ziemlich infam.

Abschließend kann ich nur sagen: Früh einchecken lohnt sich. Die meisten Probleme mit spontanen Performance Restrictions oder Aircraft Changes lassen sich einfach vermeiden, wenn man eine hohe niedrige Sequence Nummer hat.
 
Zuletzt bearbeitet:

malschauen

Erfahrenes Mitglied
05.12.2016
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Kannst du Leuten ihr Alter ansehen? Weil ansonsten finde ich es sogar - obwohl ich noch wesentlich näher dran bin an der Generation - schwer, nen 16-Jährigen von nem 19-Jährigen zu unterscheiden.

Wenn genügend derlei Fälle eintreten und wirklich mal für juristische Furore sorgen sollten, prognostiziere ich folgende Maßnahme der Airlines: Alleinreisend nur noch ab 18, darunter entweder nur in Begleitung eines Volljährigen oder halt mit zwingend zuzubuchendem UM-Service. Weil kostenlos werden Airlines derlei Geschichten sicherlich nicht ewig freiwillig machen.
Nein, aber ich habe einen Mund und kann bsp freundlich nach einem Ausweis oder dem Alter fragen. Passiert dieser Generation übrigens auch häufiger, wenn sie Alkohol kaufen möchten. Auffallen muss ja erstmal nur, dass sie eben ein Kandidat sein könnten, der nicht abgeladen werden darf/soll. Das man Leute abladen muss, weiss man ja nicht erst nach dem Boarding, sondern man kann die allfälligen Kandidaten schon früher sondieren und eben diese Dinge abklären. Aber vielleicht bin ich schon zu alt oder zur früh geflogen, früher mat man sich beim Gateagent gemeldet, wenn man keinen Sitzplatz oder sonstige Fragen hatte...

P.S. dafür muss es natürlich einen Workflow geben, der die Auswahl von Amadeus Altea überschreiben kann. Aber ich denke, da kann ein Gateagent oder der Check-in schon eingreifen.
 
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tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
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Bayern & Tirol
Ist jetzt vielleicht ein Schocker für dich, aber ich habe in noch viel jugendlicherem Leichtsinn - nämlich in einem Alter, das weniger als 365 Tage älter war als das ältere hier besprochene Kind - bereits Flugzeuge abgefertigt, Loadsheets gerechnet und als Schichtleiter gearbeitet. Und die Hälfte meiner Kollegen war auch kaum älter. Sichere Reisen bei Flügen, die maßgeblich von jugendlich Leichtsinnigen abgefertigt werden. :)


Diskutieren wir jetzt hier theoretische Worst-Case-Szenarien? Weil dann kann ich auch noch ein paar Ring werfen, die vielleicht mal irgendwann irgendwo irgendwie passieren könnten. Ansonsten finde ich die Aufregung herrlich an der Sache vorbei. EN hat doch HotAc gegeben, was ist das Problem?


Was glaubst du eigentlich, wer die Leute bereitstellt, die sich um UMs kümmern? Das sind an 97 Prozent der Flughäfen ganz normale Passage-Agents. Deswegen können die nicht betteln "wie alle anderen auch", die sitzen selber an der Quelle. Mal abgesehen davon haben Handling Agents in solchen Fällen eine sehr intrinsische Motivation, ihr UM noch am gleichen Tag loszuwerden, weil sonst nämlich ein Passage-Agent mit dem Kind ins Hotel darf.


Kannst du Leuten ihr Alter ansehen? Weil ansonsten finde ich es sogar - obwohl ich noch wesentlich näher dran bin an der Generation - schwer, nen 16-Jährigen von nem 19-Jährigen zu unterscheiden.

Wenn genügend derlei Fälle eintreten und wirklich mal für juristische Furore sorgen sollten, prognostiziere ich folgende Maßnahme der Airlines: Alleinreisend nur noch ab 18, darunter entweder nur in Begleitung eines Volljährigen oder halt mit zwingend zuzubuchendem UM-Service. Weil kostenlos werden Airlines derlei Geschichten sicherlich nicht ewig freiwillig machen.


Die Idee, dass hier gezielt Kinder ausgesucht wurden, weil die die leichteren Opfer sind, ist an Lächerlichkeit schwer zu überbieten. Allein die Annahme, die Leute vor Ort hätten irgendeine eigene Kontrolle über die Selektion, wer das glückliche Los des Denied Boarding zieht, zeigt eine völlige Fachfremdheit. Die Auswahl trifft Amadeus Altea. Und wenn nun mal im System kein Alter hinterlegt ist, kann das auch nicht diesen Faktor mit in die Auswahl einbeziehen.

Das mag tatsächlich ein dämliches Design sein. Aber hier den Arbeitnehmern vor Ort sinistre Absichten zu unterstellen, finde ich schon ziemlich infam.

Abschließend kann ich nur sagen: Früh einchecken lohnt sich. Die meisten Probleme mit spontanen Performance Restrictions oder Aircraft Changes lassen sich einfach vermeiden, wenn man eine hohe niedrige Sequence Nummer hat.

Geschockt werde ich schon lange durch nichts mehr. Ich weiss nicht ob ich es süß oder dreist finden soll, dass aus der Froschperspektive einer spezifischen Airline auf die Prozesse und das Personal global aller Airlines geschlossen wird. Wissenschaftlich wäre das übrigens ein sehr gutes Beispiel für einen Ökologischen Fehlschluss. Bei LH Mainline und MUC/FRA/ZRH/VIE mag vieles sehr gut laufen. Hier gibt es in Teilen auch noch eigenes Personal, wobei der Fachkräftemangel auch die einigen oder anderen Kahlschläge hinterlssen hat. Aber wenn Du gerne für die Kolleginnen und Kollegen in Italien den Kopf hinhalten möchtest...

In Italien muss man übrigens spätestes beim Boarden einen Ausweis vorzeigen. Und wie in der Disko oder der Bar: Im Zweifel Ausweis zeigen lassen oder noch einfacher: Durchsagen oder direkt fragen. Unwissenheit schützt nicht vor Strafe. Der Spruch "ich konnte doch nicht wissen dass das Mädchen so jung ist" hat noch keinen Richter irgendwie beeindruckt.

Zur Info: Meine Fälle waren reale Fälle. Vielleicht kann man das aus der Froschperskeptive nicht glauben. Nun machen Menschen nun einmal Fehler, aber hier scheinen grobe Fehler schon in den Prozessen und Systemen angelegt zu sein. Aber pass mal auf, wenn Eltern sorgen um ihre Kinder haben und dazu noch einen Anwalt im Schlepptau. Da wächst kein Spaß mehr.

Erstens ist das Personal (meistens unterbezahlte drittfirmen) an vielen Außenstationen massiv unterdurchschnittlich. Selbst vor Corona waren Italienische Flughäfen schon immer personaltechnisch oft gruselig. Da hatte man das Gefühl, dass Arroganz und Inkompetenz Einstellungsvoraussetzung ist. Dazu komme EN, die für mich operativ in den letzten Jahren eine echte Katastrophe war. Zu viele IrOps, zu viele Fehler.

Wo war hier das Problem: Ignorieren der Rechtslage. Schutzbedürftige im Stich gelassen. Dass das "kein Problem" oder "nicht der Aufregung wert ist" kann ich nicht nachvollziehen. Und bei einer juristischen Aufarbeitung kann das sehr unangenehme Folgen haben. Das könnte in Deutschland bis im Jugendschutz bis zu 50.000 Euro werden. Und wenn man Kundenkontakt hat sollte man das Problem tatsächlich erkennen.

Aber die Sicht der Dinge ändert sich, sobald man selbst Kinder in der Situation hat.
 

Biohazard

Erfahrenes Mitglied
29.10.2016
7.581
9.015
LEJ
Der Spruch "ich konnte doch nicht wissen dass das Mädchen so jung ist" hat noch keinen Richter irgendwie beeindruckt.
Ribéry wurde in Frankreich angeklagt, 2009 in einem Münchener Hotel Sex mit einer minderjährigen Prostituierten (strafbar nach Artikel 225-12-1 des Code pénal) gehabt zu haben. Den sexuellen Kontakt bestritt er nicht, seiner Aussage zufolge hat er jedoch weder von der Minderjährigkeit der Betreffenden gewusst noch dass es sich um bezahlten Sex gehandelt habe. (...) Alle drei Männer wurden freigesprochen, da keinem – so auch die Ansicht der Staatsanwaltschaft – nachzuweisen war, dass sie sich der Minderjährigkeit der Prostituierten bewusst waren.

Ich will damit weder Ribery noch wen anderes in Schutz nehmen oder minderjährige Prostituierte gutheißen.
 
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eldiablo

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15.04.2019
4.170
2.786
Europa
Die Altersgrenze von 12 Jahren kommt eigentlich aus der Tarifierung. Unter 12 gibt es (manchmal) einen Kinderrabatt. Ab 12 bezahlt man in der Regel voll. Unter 12 muss man die Kinderbetreuung verpflichten buchen, ab 12 ist es freigestellt. Mitnichten ist man damit Volljährig. Der Unterschied ist dass begleitete UM einen speziellen Service benötigen und im Flugzeug besonders betreut werden. Man sieht das auch an den lustigen Umhängetaschen mit den relevanten Dokumenten. Ein Minderjähriger ohne Begleitung fällt - wenn alles gut geht - an Bord nicht auf und hat keine Sonderprozesse. Somit ist es für den Normalbetrieb unerheblich ob der Gast 12,1 Jahre oder 19 ist. Auch beim Alkohol an Bord wird jemand mit 12 nicht erwachsen sein - nur da ist es wie in der Kneipe - da kann manches schon mal durchrurschen. Bei IrOps gelten nun aber wieder andere Regeln und die haben nichts mit der Betreuung zu tun. Leider sind auch hier einige interne Prozesse der Airlines nicht konform zu Jugendschutz und Passagierechten. Aber das kennen hier ja viele IrOps von volljährigen Passagieren oder beim Claim einer EU261 Kompensation.
Vielleicht erinnern sich die jüngsten im Forum nicht mehr, vor 30 Jahren hatte man bei der LH bis zum vollendeten des 24 Geburtstag 25% Ermäßigung (mit einen Studentenausweis bis 27) und bis 18 hatte man 50%
 
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SF340

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16.12.2023
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Zur Info: Meine Fälle waren reale Fälle. Vielleicht kann man das aus der Froschperskeptive nicht glauben. Nun machen Menschen nun einmal Fehler, aber hier scheinen grobe Fehler schon in den Prozessen und Systemen angelegt zu sein.

Also kein Fehler im System sondern einfach geltende Rechtslage. Da das Geburtsdatum für innereuropäische Flüge keine Bedeutung hat, darf eine Airline diese Angabe auch nicht ohne Weiteres erfassen oder verarbeiten.
 
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tyrolean

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18.03.2009
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Bayern & Tirol
Also kein Fehler im System sondern einfach geltende Rechtslage. Da das Geburtsdatum für innereuropäische Flüge keine Bedeutung hat, darf eine Airline diese Angabe auch nicht ohne Weiteres erfassen oder verarbeiten.
Und genau da ist einer der Systemfehler. Die Info unter oder über 18 ist sehr relevant, und könnte (sollte oder müsste) abgefragt und gespeichert werden. Als Vielflieger liegt die Info vor! Ohne Vielflieger-Nummer wird es schwer. Die General-Ausrede Datenschutz zieht nicht immer scharf.
Generell ist die DSGVO bei Airlines schon ein Ritt auf der Rasierklinge. Wenn Du ein Special Meal buchst hast Du mit Kosher/Halal eine Merkmal zur Religion und mit Glutenunverträglichkeit ein Gesundheits-Merkmal. Welche Airline, welches Reisebüro, welcher OTA oder Veranstalter verarbeitet das Korrekt?

Auch lustig: Die zur Buchung der Reise verwendete Kreditkarte muss beim Checkin vorgelegt werden. Die Schote hatte BA mal. Das gab dann eine Menge Terz, bis in der Buchungsstrecke der Button „Karteninhaber flieg nicht mit“ eingefügt wurde.
 

eldiablo

Erfahrenes Mitglied
15.04.2019
4.170
2.786
Europa
Das wollen aber alle überall und hat nichts mit dem Land zu tun, sondern mit dem Zuordnen von ggf. gefährlichem Gepäck.
Aber ich finde es in Italien sind die richtig stressig und nervig damit
Als ich dieses Jahr mit ITA nach LAX geflogen bin, habe ich am Check-In mein Deutsches Pass gezeigt (wo ich auch mein Visum habe)
Die Dame hat richtig Stories gemacht, ich musste ein Italienisches Dokument vorlegen, um auszureisen und habe ihr mein Ausweis gezeigt
Bei der Ausreise bin dann mit den Deutschen Pass durch
 

westcoastflyer

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03.09.2019
1.641
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Das man Leute abladen muss, weiss man ja nicht erst nach dem Boarding, sondern man kann die allfälligen Kandidaten schon früher sondieren und eben diese Dinge abklären.
Wenn der Wind zwischen Flugplanung, Boarding und Abflug spontan dreht oder stärker/schwächer wird, kannst du das auch erst kurz vor / mit / nach Boarding-Beginn wissen. Ganz zu 100% prognostizieren kannst du es nicht.
Nein, aber ich habe einen Mund und kann bsp freundlich nach einem Ausweis oder dem Alter fragen.
Dann schreien die nächsten wieder herum, weshalb sie nach nem Ausweis gefragt wurden wo doch gar keine Pflicht besteht, einen mitzuführen.
Oder der Agent rennt in Probleme, weil die Person keinen Ausweis dabei hat oder bekommt intern Probleme, weil die Passagierabfertigung zu lange dauert.
Im Zweifelsfall war der Mensch auch gar nicht bei nem Agent, sondern nem Automaten oder nirgendwo weil er/sie/es selbst online eingecheckt hatte und dann direkt zum Gate weiter ist.

Ist nicht ganz so einfach und wenn's so schwarz/weiß wäre, würde es ne einfache Lösung dafür geben und das Problem nicht bestehen.
 

tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
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1.681
Bayern & Tirol

westcoastflyer

Erfahrenes Mitglied
03.09.2019
1.641
1.711
Auch lustig: Die zur Buchung der Reise verwendete Kreditkarte muss beim Checkin vorgelegt werden.
Ernstzunehmende Airlines erzwingen, wenn du es bei der Buchung korrekt ausfüllst, in solchen Fällen heutzutage Strong Customer Authentication womit diese Pflicht entfällt.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Die Info unter oder über 18 ist sehr relevant, und könnte (sollte oder müsste) abgefragt und gespeichert werden.
Zur reinen Beförderung ist dies nicht zwingend erforderlich und damit erstmal unzulässig.

Ob dein betrieblicher Datenschutzbeauftragter der Erfassung für andere Zwecke zustimmt, müsstest du bitte direkt mit diesem klären.
Wenn ich in der Vergangenheit vor ähnlichen Fällen saß, gab's da nicht immer ein OK zu. Zumal die Erfassung derartiger Daten bei anderen Nationalitäten (z.B. US) dann noch weitere Herausforderungen mit sich bringen kann.
 
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tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
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Bayern & Tirol
Wenn der Wind zwischen Flugplanung, Boarding und Abflug spontan dreht oder stärker/schwächer wird, kannst du das auch erst kurz vor / mit / nach Boarding-Beginn wissen. Ganz zu 100% prognostizieren kannst du es nicht.

Dann schreien die nächsten wieder herum, weshalb sie nach nem Ausweis gefragt wurden wo doch gar keine Pflicht besteht, einen mitzuführen.
Oder der Agent rennt in Probleme, weil die Person keinen Ausweis dabei hat oder bekommt intern Probleme, weil die Passagierabfertigung zu lange dauert.
Im Zweifelsfall war der Mensch auch gar nicht bei nem Agent, sondern nem Automaten oder nirgendwo weil er/sie/es selbst online eingecheckt hatte und dann direkt zum Gate weiter ist.

Ist nicht ganz so einfach und wenn's so schwarz/weiß wäre, würde es ne einfache Lösung dafür geben und das Problem nicht bestehen.

Wenn Du auf einem Internationalen Flug (auch im Schengen Raum) keinen Ausweis dabei hast ist das doof. Da gibt es so was nettes wie eine Mitführungspflicht und schon öfters lange Gesichter an der Grenze. Manche Airlines regeln das in den Beförderungsbedingungen. Aber wir reden da am Thema vorbei, es geht hier nicht um Fluggäste zu gängeln oder zu kontrollieren sondern um Minderjährigen den ihnen zustehenden Schutz zu bieten.
In dem Fall wird den Kindern ja irgendwann einmal mitgeteilt werden, dass sie stehen bleiben. Dort können sie einfach ihr Alter angeben (belegt mit Ausweis) und sie kommen mit. Fertig ist die Laube. Pragmatisch und einfach. Oder einfach durchsagen: Sind hier minderjährige Passagiere im Warteraum? Bitte melden Sie sich am Schalter. Einfach zu lösen, ohne große IT, Systeme. Wenn ich aber keinen persönlichen Kontakt mit den abgeladenen Pax haben will, ist das natürlich einfacher und doof. Aber Groundhandler machen nie fehler. Das ganze setzt voraus, dass die Groundhandler die Regel kennen und umsetzen. Hier sehe ich (wie bei vielen Regeln) massive Defizite. Teilweise ist es Unwissen, teilweise Ignoranz, teilweise wird bewusst gegen geltendes Recht verstoßen. Es wird nicht das erste mal sein, dass dort Pax abgeladen werden - und auch nicht das erste mal dass dort Minderjährige ohne Begleitung dabei waren.
 

Münsterländer

Erfahrenes Mitglied
16.12.2018
8.532
9.692
FRA / FMO
Ich verstehe die grundsätzliche Aufregung, dass hier nicht die EU VO befolgt wurde und würde zustimmen, dass man die minderjährigen, egal ob UM oder net, hätte priorisiert befördern sollen, spätestens als das Alter bekannt war.

Die Aufregung über das weitere Handling kann ich aber nicht verstehen. Es wurde, so habe ich es verstanden, sowohl Umgebucht als auch Bus und Hotel organisiert. Wenn man möchte, das jemand die Kinder dann begleitet, muss ich einen UM Service buchen, denn genau dafür ist er da. Wenn ich diesen nicht buche, entscheide ich mich aktiv dafür, dass meine Kindern so selbständig sind, dass diese allein klarkommen.