Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

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ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
5.531
4.519
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Passt, denn Herr Kretschmer fällt ja derzeit sowieso durch interessante Sprüche pro Russland auf.
Nun, mit den Brennstäben hat er im Prinzip recht. Ihr (Deutschland) könntet selber welche bauen (sogar mit eigenem Uran) wenn ihr wolltet, braucht aber eh keine mehr. Aber viele europäische Ländern mit Kernkraft nehmen russische, da Deutschland keine (mehr) herstellen will.

Und Europa kauft (dazu) soviel Gas und so viel LNG und so viel Erdöl in Russland, da fallen die Brennstäbe gar nicht (mehr) auf. Ich denke, das Kretschmer darauf hinaus wollte + Pro Kernkraft.

Und ich wette: natürlich wird Deutschland mit Russland irgendwann wieder Handel treiben, genau wie es die USA aktuell auch tut.
 

Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
1.225
1.655
Herr Kretschmer ist definitiv selbst für Unions-Verhältnisse auf einem ganz besonderen Trip. Denn wer auf die Wiederauferstehung (ich bleib mal ganz christlich) der russischen Gaslieferungen setzt, der verkennt zwar die geopolitischen Realitäten der voraussichtlich nächsten 2 Generationen / 40 Jahre.
Aber vielleicht sind davon auch schon 3-4 Jahre vorbei.
Gerade nochmal nachgeschaut: In Sachsen gab es bisher - selbst zu DDR-Zeiten - kein KKW. Es gab auch zu DDR-Zeiten KKW nur in Lubmin (Greifswald/M-V) und Rheinsberg (heute Brandenburg). Herr Kretschmer muss sich wohl eine andere Erklärung für die AfD - insbesondere in Sachsen - suchen als die Sprengung der Kühltürme in Gundremmingen. Klingt komisch, ist aber so.

Und was die angeblichen Äußerungen von Herrn Söder angeht (wobei die Berliner Mopo sicherlich im Vergleich zur BZ noch seriös ist):
in Canada gibt es heute noch keine SMRs, aber es ist eine Site bzw. 4 Stück im Bau, der erste Block soll in 5 Jahren Strom liefern.
Ein halbwegs aktueller Stand:

Kenndaten: 4 x 300 MW = 1,2 GW, 13,3 Mrd. Euro aktuelles Budget, davon 1,6 Mrd CAD / 1 Mrd. EUR gemeinsame Infrastrukturkosten für alle 4 Reakrtoren, also 11 Mrd. Euro/GW.

„OPG will be recouping the cost of the unit(s) from customers' bills over the 60-year generating life of the units and says the projected cost of about 14.9 cents per kWh would be comparable with alternative renewable energy sources. OPG points to Ontario’s Independent Electricity System Operator evaluating the new nuclear project against viable non-emitting alternatives which found that replacing the project with wind, solar, and battery storage would require 5,600 to 8,900 MW of capacity at a cost of 13.5–18.4 cents per kWh compared with the 14.9 cents.“

Die Cents sind sicherlich CAD-Cents, aber bei 1 CAD = 0,61 Euro sind das knapp unter 10 Ct/kWh für die nächsten 60 Jahre. EE sind sicherlich von den Wind/Sonnenverhältnissen in einem Land/Standort abhängig, aber es ist signifikant mehr, als die 79 Euro/MWh im Schnitt in Deutschland 2024.
Was den Kostenvergleich angeht, so kommt man dort für verlässlichen Strom zum Zeitpunkt der FID auf vergleichbare Kosten wie EE mit Battery Storage (gerechnet auf Kraftwerksebene).
Allerdings sind die CAPEX für Battery Storage angeht sind die Preise die letzten 2 Jahre um etwa 90% gefallen - und das ist praktisch nicht standortbezogen.
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
5.531
4.519
Wie abhängig Deutschland von China und den seltenen Erden ist, wurde bei am 19.11.25 Lanz besprochen.

Unsere Energiewende und Elektromobilität bedeutet die totale Abhängigkeit von China. Die Umweltverschmutzung und radioaktive Verseuchung bei Herstellung ist gigantisch. Recycling kann ebenfalls nicht angewendet werden, weil nicht genug im Kreislauf ist, und zwar für die nächsten Jahrzehnte.

Die EE, die Freiheitsenergien, BEV, die Freitheitsmobilität und saubere Umwelt, Buahahha. Das ich nicht lache.

Interessant ist auch, dass die Kernkraft wieder als Lösung genannt wird, weil Uran und Co. aufgrund von größeren Lagerstätten seltener Erden in Polen in großen Mengen anfallen wird, inkl. dem schon vorhanden Gehalt im Phosphatdünger.
 
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Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
1.225
1.655
Für Constellation Energy sind Bankkredite für die Bankkredite zur Reaktivierung von Three Mile Island Block I (805 MW netto) entweder deutlich zu teuer oder es gibt unter den gegebenen Bedingungen erst gar keine. Also not bankable.
Normale Unternehmen gehen zur Hausbank oder engagieren einen Konsortialführer, der ein Bankenkonsortium für eine Finanzierung zusammensucht.

Da muss dann wohl die US-Regierung ran.

Man verschiebt den bis 2078 für 1,2 Mrd. USD geplanten Rückbau.
Man reaktiviert für geplant grob 2 Mrd. USD/GW CAPEX.

Das ist tatsächlich von den reinen Investitionskosten (ohne Finanzierungskosten) erstmal günstiger als EE mit Speicher, das Schätzchen ist aber Baujahr 1968 / in Betrieb seit 1974 und das Ganze ist aktuell nur bis 2034 (60 Jahre Laufzeit) genehmigt, man möchte allerdings um 20 Jahre (dann 80 Jahre Laufzeit) verlängern und das ist bisher nicht geschehen. Das dürfte aber der wesentliche Grund für den staatlichen Kredit sein - ein politisches Signal (nicht Bestätigung im rechtlichen Sinn) -, dass die Genehmigung staatlicherseits gewünscht ist.
Denn mit den derzeit vielleicht nur 5 Jahren Restlaufzeit (Inbetriebnahme muss ja noch erfolgen) lassen sich 2 Mrd USD + Zinsen mit den ausgelobten Strompreisen wohl nicht verdienen. Und nur mit Verlängerung würde ein kommerzielles Darlehen wenigstens theoretisch möglich sein.

Ob das jetzt eine Subvention ist - sicher. Wie hoch der konkrete Subventionswert ist - in der Höhe unklar. Hängt vom Spread zwischen US-Bonds und dem konkreten Kredit ab, das Ausfallrisiko kommt dann noch obendrauf.
 

Langstreckenpendler

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28.12.2021
1.225
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Wie abhängig Deutschland von China und den seltenen Erden ist, wurde bei am 19.11.25 Lanz besprochen.
Hurz? Ich kann dir gerade noch folgen, dass dich eine Fernsehsendung beschäftigt.

Unsere Energiewende und Elektromobilität bedeutet die totale Abhängigkeit von China. Die Umweltverschmutzung und radioaktive Verseuchung bei Herstellung ist gigantisch. Recycling kann ebenfalls nicht angewendet werden, weil nicht genug im Kreislauf ist, und zwar für die nächsten Jahrzehnte.
Käse. Warum kann Recycling nicht angewendet werden? Weil da ein Geologe und ein Rohstoffhändler nix von haben?
Andere verdienen damit gutes Geld, das ist ein Milliardenbusiness - allerdings braucht es financial power und das ist tatsächlich in Deutschland schwer, denn auch dort waren wir mit dem Redux Flow-Prozess wie bei Offshore-Wind in Bremerhaven in der Entwicklung führend und dann wird halt aus dem Ausland aufgekauft.

Die EE, die Freiheitsenergien, BEV, die Freitheitsmobilität und saubere Umwelt, Buahahha. Das ich nicht lache.
Ich spende zu dem Freiheitsblödsinn noch ein Vril ;-)

Interessant ist auch, dass die Kernkraft wieder als Lösung genannt wird, weil Uran und Co. aufgrund von größeren Lagerstätten seltener Erden in Polen in großen Mengen anfallen wird, inkl. dem schon vorhanden Gehalt im Phosphatdünger.
Es gibt „potenzielle“ Lagerstätten im Riesengebirge, da gibt es aber keine Pläne diese abzubauen.
Ansonsten lautet der Plan: Man verarbeitet in Zukunft in Pulawy Substrat mit seltenen Erden, was in Malawi (!) aus dem Boden geholt wird.
So wie die Chinesen das Substrat mit seltenen Erden verarbeiten was in allen möglichen Ländern aus dem Boden geholt wird.

Und Uran, was einfach irgendwo in Kleinstanteilen mit dabei ist, reicht vermutlich kaum für eine kommerzielle Förderung sondern stört einfach nur.
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
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Hurz? Ich kann dir gerade noch folgen, dass dich eine Fernsehsendung beschäftigt.
Gut. Immerhin ein Anfang.

Käse. Warum kann Recycling nicht angewendet werden? Weil da ein Geologe und ein Rohstoffhändler nix von haben?
Nein. Weil es zu teuer ist.
Andere verdienen damit gutes Geld, das ist ein Milliardenbusiness
Ja, was von Subventionen lebt. Und genau das wurde bei Lanz von Deutschlands größtem Rohstoffhändler sowie der Nummer 2 des EU-Parlaments auch bestätigt. Es lohnt sich nur MIT Subventionen. Und die US-Amerikaner setzten da voll drauf, sie wollen anhand eigener Minen und Recycling unabhängig von China werden.
- allerdings braucht es financial power
Ach? Ich dachte, es ist ein Milliardenbusiness. Was denn nun?
und das ist tatsächlich in Deutschland schwer,
Nicht nur hier. Hier bei euch besonders.
denn auch dort waren wir mit dem Redux Flow-Prozess wie bei Offshore-Wind in Bremerhaven in der Entwicklung führend und dann wird halt aus dem Ausland aufgekauft.
Wie bei der Kernenergie, die wurden die besten Köpfe auch gekauft :)


Ich spende zu dem Freiheitsblödsinn noch ein Vril ;-)
Das die EE von Grünen und der SPD ständig so bezeichnet werden, ist dir entgangen?
Es gibt „potenzielle“ Lagerstätten im Riesengebirge, da gibt es aber keine Pläne diese abzubauen.
Tja.
Ansonsten lautet der Plan: Man verarbeitet in Zukunft in Pulawy Substrat mit seltenen Erden, was in Malawi (!) aus dem Boden geholt wird.
Gant toll. Vor allem im Sinne der Unabhängigkeit und des Umweltschutzes. Und ganz nebenbei: China spricht in Malawi ein gehöriges Wort mit.
So wie die Chinesen das Substrat mit seltenen Erden verarbeiten was in allen möglichen Ländern aus dem Boden geholt wird.
Die Chinesen machen noch viel mehr als das; ich bin gespannt, was passiert, wenn der Taiwan-Fall eintritt. Man kann von Trump halten, was man will: er hat erkannt, dass die USA sich auf allen Gebieten der Rohstoffe von China unabhängig machen muss. Und genau deswegen hofiert die USA auch Russland; nicht wegen Öl und Gas.

Die US-Armee muss auf Anweisung des Präsidenten und des Verteidigungsausschusses bis 1.1.27 komplett unabhängig sein vom Ausland.
Und Uran, was einfach irgendwo in Kleinstanteilen mit dabei ist, reicht vermutlich kaum für eine kommerzielle Förderung sondern stört einfach nur.
Uran/Thorium ist in den beschrieben Rohstoffen bzw. Produkten mitnichten in "Kleinstanteilen" dabei.
 
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ThoPBe

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16.09.2018
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4.519
wurde denn etwas besprochen, was nicht längst lange bekannt ist?
Nun, offensichtlich ist es hier vielen nicht bekannt gewesen oder nicht in dieser Deutlichkeit. Lanz hat da wichtige Themen angesprochen, die Deutschland in der Vergangenheit leider verschlafen hat und nu auf die Füße fallen.
 

Mr.Tequila

Erfahrenes Mitglied
21.05.2025
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882
Nun, offensichtlich ist es hier vielen nicht bekannt gewesen oder nicht in dieser Deutlichkeit. Lanz hat da wichtige Themen angesprochen, die Deutschland in der Vergangenheit leider verschlafen hat und nu auf die Füße fallen.
dass wir immer noch zuviele Schlafschafwähler in D haben, die in diesem Leben vermutlich gar nie mehr aufwachen, ist mir nicht erst seit Markus Lanz klar

Manfred Weber (CSU) in der Sendung: "die Hütte brennt ..." (im Bezug auf die deutsche Wirtschaft)

ja, wer hat denn diese Hütte angezündet ?!
(zur Erinnerung: seit der Wiedervereinigung 1990 war die CDU/CSU 25 Jahre an der Regierung, die SPD 23, die FDP 13 und die Grünen 10 Jahre)

der Brandstifter, der diese Hütte angezündet hat, sitzt also selber mitten in der Sendung
und man muss schon ein deutscher Schlafschafwähler sein, den Brandstifter auch noch regelmäßig zum Feuerwehrmann zu wählen

diese Art von Humor kriegen vermutlich ausschließlich Deutsche hin :ROFLMAO::eek:
 

Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
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Buahahahaha
1. Das ist hinsichtlich der WB keine Neuigkeit, das ist dort seit Juni Beschlusslage. Nur ohne jede reale Relevanz.
2. Die Weltbank hat heutzutage 0,0 Erfahrung mit der Finanzierung von KKW, die letzte Aktivität der WB in dieser Richtung war 1959, wo man sich mit 40 Mio USD an der Finanzierung des ersten italienischen Reaktors beteiligte. Danach genau nichts mehr - die Erklärung 2013, Nuklearanlagen nicht zu finanzieren war das eher Begleitrauschen ohne jede reale Relevanz. Das man das nun wieder aufhebt ebenso, da es den seit 1959 (!) bestehenden Zustand nicht wirklich ändert.
Nun möchte man ggf. lifetime extensions in Ländern finanzieren, die schon Reaktoren haben und SMRs und den Ausbau der Netze finanzieren. Wen wunderts, sind doch 17% der Weltbankanteile zur US-Regierung gehörig. Und jetzt darf man nochmal nachdenken, wo das Thema lifetime extensions überhaupt eine Rolle spielt und warum man ausgerechnet die WB dazu bräuchte. Klartext: man möchte amerikanische Mittel für amerikanische lifetime extensions nutzen - MAGA in Reinkultur.
3. Warum die Bundesregierung sich diesbezüglich streiten muss erschließt sich mir nicht bzw. ist eher eine unnötige Diskussion um der Diskussion willen. Es gibt bei den WB-Institutionen Gesellschafter und entsprechende Gremien, die Bundesrepublik hat daran je nach WB-Institution ca. 5% (Stimmrechte und Anteile sind leicht unterschiedlich). Rest ist eine Mehrheitsfrage. Meint: Man hat sich offenbar bei der WB mehrheitlich für Nuklearfinanzierung ausgesprochen, obwohl die Bundesrepublik dagegen gestimmt hat. Ob man die eigene Hanltung nun noch in pro-nuklear ändert oder nicht ändert genau nichts und erregt außerhalb dieser doch recht abgehobenen Diskussionsrunde nur die WELT.
Meint: Die müssen mal wieder an die frische Luft mit ein bisschen Lach-Yoga.
4. In armen Ländern Reaktoren zu bauen ist aktuell nur als Build&Lease&Operate denkbar, sonst müsste das nötige Knowhow zunächst aufgebaut werden - meint 4-5 Jahre Studium, 10 Jahre Training on the Job etc. Aber sowas passiert nicht unabhängig vom Betreiber (niemand verlässt sich darauf, dass die Leute nach Studienabschluss schon in einem nicht existenten Bereich arbeiten) - und dann bringt der GU (sowas wie Rosatom) neben dem Personal auch die Finanzierung mit… niemand braucht dafür wirklich die Weltbank.
Das methodische Problem ist in etwa dasselbe, als wenn ich in einem Land ohne Schiffbauindustrie die allererste Werft des Landes aufbauen möchte. Und ich weiß, wovon ich da spreche. Denn ich war Teil eines kleinen Teams, das sowas bereits durchgezogen hat (die Werft existiert und arbeitet seit 20 Jahren) und bei mir geistert seit knapp 20 Jahren noch eine weitere Feasibility Study / Concept Study für so ein Projekt in einer völlig anderen Ecke der Welt rum. Das Ganze hat schon Probleme mit den Eingangsqualifikationen, beginnt z.B. mit einem Sprachkurs, den nicht alle schaffen, einer Berufsausbildung im Ausland, einem weitergehenden Studium oder einer Meisterausbildung im Ausland, das auch nicht alle schaffen. Und in der Zwischenzeit klärt man rechtliche Fragen, Beschaffungs- und Zollfragen und baut irgendwann auch noch die Anlage und hofft dann darauf, dass die ausgebildeten Leute noch auf den Job gewartet haben für den sie irgendwann mal mit viel Aufwand ausgebildet wurden - was ohne einen integrierten Ansatz völlig unrealistisch ist.
D.h. - wer auch immer jetzt dort in Richtung Nukleartechnik im Ausland studiert - dort wird so schnell kein Job existieren, der dieses Wissen im operativen Einsatz erfordert.

Wie unrealistisch die Annahmen am Beispiel Ruanda als Entwicklungsland mit Nuklear-Ambitionen sind:
Dort wachsen die zu bauenden KKW-Kapazitäten geradezu in den Himmel, je nach Quelle 2GW, 8,4GW oder gar 24GW. Dort wo der Dienstleistungssektor (50% der Wirtschaft) der Wachstumstreiber ist und der Hauptanteil des benötigten Stroms (51%, dazu 4% solar, Rest Gas aus internationalen Quellen obwohl eigene Gasvorkommen) bei rund 220 MW installierter Kapazität verlässlich aus Wasserkraft kommt. 1/3 der Haushalte hat nichtmal eine Glühlampe, aber man möchte immerhin bis 2025 1000 Dörfer elektrifizieren. Der nächste 5-Jahr-Plan (https://www.minecofin.gov.rw/index....oken=0d37e3b2e0b33ca65ec4fcc88d0c86132b3e6056) möchte die Clean Energy-Anteile - durchaus bei Steigerung der Energiemenge - auf 60% steigern, d.h. da kommen vielleicht 100 MW (8% jährliches Wirtschaftswachstum unterstellt) installierte Kapazität hinzu.
Bei aller denkbaren „Industrialisierung“, aber mein Optimismus hält sich da sehr in Grenzen - es passt schlicht um Größenordnungen nicht.
Übrigens passen auch die 16 Mrd USD Invest allein in nur 1,5 GW Solar (das wären 10.000 USD/kwP bzw. mehr als das 10fache der realen Kosten) dort nicht wirklich, aber das meint immerhin bis 2050 gesamt - auf einer Basis von 220 MW gesamt aktuell.

Wenn man da auch nur 2 GW bei der derzeitigen Netzstruktur/Abnahme baut verteuern sich die Stromkosten erstmal schlicht auf Faktor 5-10 und es gibt eine handfeste Wirtschaftskrise und dann bleibt erstmal nur Gorilla Trekking als Einnahme.
Alle balgen sich: Chinesen, Russen, Amerikaner, Koreaner - und auf alle Fälle hat dort jemand einen Heidenspaß an diesem Unfug.

Was ist eigentlich aus dem deutsch-kanadischen Dual Fluid-Reaktor geworden, der 2026 dort für eine Testphase bis 2028 in Betrieb gehen soll (die WELT berichtete 2023?). Müsste ja nun mittlerweile wenigstens eine Baustelle geben… Nein! Doch! Ohh!
Und wann kommt der 15 MW Nano Nuclear ZEUS-Reaktor in Ruanda (das nächste Ding mit irgendeiner wilden Absichtserklärung irgendwann aus 2024)? Sind das nicht die Dinger, die man auf einen Truck installieren wollte - auch zur Versorgung der US-Armee?
Nicht das mich jemand falsch versteht: Die Größenordnung ist für Ruanda schon passender als große 1+GW-Kraftwerksblöcke.Aber man muss dann an die Vorhaltung der gesamte Kette denken - von Ersatzteilen, Kernbrennstoff bis Entsorgung. Ob sich das in diesen Größenordnungen lohnt, da habe ich erhebliche Zweifel. Auch das Thema Sicherheitskultur ist ein solches…
 

Simineon

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23.03.2013
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FRA

also doch nicht den nicht vorhandenen KK-Strom in die nicht vorhandenen Wasserstoff-Elektrolyseure schicken und flüssigen Wasserstoff erzeugen wollen
 
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ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
5.531
4.519

also doch nicht den nicht vorhandenen KK-Strom in die nicht vorhandenen Wasserstoff-Elektrolyseure schicken und flüssigen Wasserstoff erzeugen wollen
Wichtiges Zitat aus dem Bericht "Der Ansturm dürfte mittelfristig Folgen haben: Viele der befragten Versorger räumen selbst ein, dass die Rentabilität von Speichern ab 2030 zurückgehen dürfte: Der hohe Zubau sättige den Markt zunehmend."

Zu teuer, zu wenige Leistung. Kein Beitrag zur Netzstabilität. Zudem ist die Ankündigung, den Speicher verdoppeln zu wollen, erst einmal das: eine Ankündigung.

Und selbst wenn sie verdoppeln, dann sind wir bei 5% der Stromverbrauches und 0.37 % der Primärenergie. Für nicht einmal einen Tag.
 

Langstreckenpendler

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28.12.2021
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Wichtiges Zitat aus dem Bericht "Der Ansturm dürfte mittelfristig Folgen haben: Viele der befragten Versorger räumen selbst ein, dass die Rentabilität von Speichern ab 2030 zurückgehen dürfte: Der hohe Zubau sättige den Markt zunehmend."
Der Kommentar ist richtig.

Zu teuer, zu wenige Leistung.
Völlige Fehlinterpretation. Gesättigter Markt bedeutet (annähernd) vollständige Deckung des Bedarfs - was sich dann durch geringere Ein- und Ausspeichermengen zeigen dürfte, d.h. es wird die Kapazität nicht für die Stromversorgung gebraucht und entsprechend sinkt der Spread zwischen Ein- und Auspeichern. Das das bereits binnen 5 Jahren passiert, liegt am hohen Zubau-Tempo.

Kein Beitrag zur Netzstabilität.
Warum sind in Deiner Welt Stromspeicher - gleich welcher Art - _kein_ Beitrag zur Netzstabilität?

Zudem ist die Ankündigung, den Speicher verdoppeln zu wollen, erst einmal das: eine Ankündigung.
Sicher. Aber eine, der aktuell bereits Baumaßnahmen folgen.

Und selbst wenn sie verdoppeln, dann sind wir bei 5% der Stromverbrauches und 0.37 % der Primärenergie. Für nicht einmal einen Tag.
91 Versorger in der Umfrage sind auch nur ca. 10% der Gasversorger, aber ich nehme mal an (auch wenn Gasversorger nicht notwendigerweise deckungsgleich mit Stromversorger sind), dass das trotzdem repräsentativ ist.

Es sollen lt. Artikel die Ausgaben (Euro) für Batteriespeicher verdoppelt werden. Die Höhe der Ausgaben, die sich verdoppeln sollen ist aber nicht angegeben, der Bezug und auch der Bezugszeitraum somit unklar. Verdopplung der bisher insgesamt getätigten Ausgaben oder vielleicht der pro Jahr getätigten Ausgaben?
Wie Du nun aus dieser Ausgabenverdoppelungsangabe bei unbekannter Kostenbasis undunbekannten, allerdings tendenziell stark fallenden Kosten pro MWh Speicher auf gesamtdeutsche Stromverbrauchsanteile, Primärenergieanteile und Speichermenge kommst, darfst Du gerne erläutern - mir gelingt das so nicht mit dieser Quelle.
 

Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
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Warum sind in Deiner Welt Stromspeicher - gleich welcher Art - _kein_ Beitrag zur Netzstabilität?
Der Kollege lebt vollkommen in der Welt *seiner* heissgeliebten Kernkraft, bei den Leistungsdifferenzen genügt natürlich kein Speicher, um auch nur annähernd den Ausfall eines KKW irgendwie zu kompensieren.

Bei der Begehung des Schacht Konrads vor x Jahren hatte ich Gelegenheit mit jmd aus dem Management in Biblis und einem aus dem Management des Müllheizkraftwerks Darmstadt im Förderkorb zu stehen. Spöttische Frage des Biblis-Managers: "Na, welche Leistung bringt dein Kraftwerk", darauf der der MHKW-Manager: "10 MW"; worauf der Biblis-Manager in schallendes Lachen ausbrach und meine "das braucht eine meiner x Notkühlpumpen".

Generell gesagt: Jede Fokussierung auf eine einzige (oder wenige) Energieerzeugungsarten birgt immer das Problem eines Klumpenrisikos. Sollte, aus welchen Gründen auch immer, eine Erzeugungsart ausfallen, so wird der Ausfall umso schmerzhafter, je abhängiger man von dieser Erzeugungsart ist.

KKW durch Atom-Aus, Gaskraftwerke mit der Abhängigkeit von Russland, Sonne und Wind sind wetterabhängig. Genauso sollte man auch bei den Energiespeichern, so klein sie auch sein mögen, diversifizieren und sich nicht wieder abhängig von nur einer Industrie machen.
Deswegen gerne dezentrale kleine Speicher, damit Windräder nicht mehr stillstehen müssen oder zentrale grosse Speicher, damit Industrien nicht von den Launen des Wetters oder eines Despoten abhängig werden.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
26.256
12.259
irdisch
Genau, immer alles wegschmeißen und die nächste kopflose Mode neu bauen. Der Stromkunde zahlt es und alle haben gut zu tun. Rettet bestimmt die Erde, das Klima und irgendwelche Pöstchen.
 

Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
1.225
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DaS koNNtE jA gAR kEInEr aHnEN:

Nicht sofort ;-) Gestern! Das Thema besteht bereits seit mehr als einem Jahr.

Es gibt da kein Problem mit der Energieerzeugung, es geht um das lokale Verteilnetz bzw. die Netzanschlüsse der Betriebe/Rechenzentren.
Aber das erlebst Du selbst in großen Gewerbegebieten, wenn Du auf MS gerne 10MW hättest und erstmal nur 4MW bekommst.
Das ist halt innerstädtisch viel Erdgewühle. Aber: diese Großverbraucher siedeln sich halt NICHT bei den Kraftwerken an.