naja, bei externen Beratern weiss man ja nicht unbedingt im Voraus, wie teuer an dem Tag das Ticket und das Taxi sind... Aber stimmt, eigentlich sollte auch B2B alles inclu sein, dann halt grosszuegiger draufkalkulieren - hilft ja auch zur Gewinnmaximierung, wenn ich nur 'ne Currywurst esse, aber pauschal 50 EUR kalkuliert habe?!
Wir verkaufen Dienstleistungen, die fast gänzlich aus Reisetätigkeit bestehen. So Kleckerbeträge wie Taxi oder Spesen spielen in der Kalkulation überhaupt keine Rolle, und wenn das Hotel jetzt 500€ statt sonst 150€ kostet, weil gerade Messe oder ein Großevent ist, dann ist das vielleicht ärgerlich, macht aber den Kohl bei 1-2 Übernachtungen auch nicht fett. Flugkosten schon, aber auch die sind an 90% der Termine stabil, werden aber sicherheitshalber gecheckt. Desweiteren sind in der Regel 3-5 Subunternehmer an unseren Aufträgen beteiligt, die müssten dann eigentlich auch angefragt werden. Wenn es aber ein 0815-Job ist, kann man sich das sparen, man kennt ja die Preise aus dem Effeff. Alles in allem haben wir in der Regel 15 Minuten um unseren Kunden ein Abgebot zu machen, trotz allem klappt dies und der Kunde bekommt einen All In Preis. In anderen Branchen hat man diesen Zeitdruck nicht, mir geht's da absolut nicht in die Birne, dass man dann selbst als Soloselbständiger, wo die einzige Variable quasi die Reisekosten sind, kein AI hinbekommt.
Klar, hin und wieder verzocken wir uns, und einzelne Posten sind deutlich teurer als kalkuliert. Shit happens! Fällt aber nun mal unter unternehmerisches Risiko. Der andere Fall, dass etwas günstiger als kalkuliert ausfällt, kommt aber deutlich häufiger vor. Und das ist der springende Punkt. Man hat einen Anreiz bessere und günstigere Lösungen zu finden. Welchen Grund für Kostendisziplin hat man hingegen, wenn die Kosten 1:1 erstattet werden?
Ich mag ja durchaus biased sein, weil wir quasi nur mit ausländischen Kunden und Dienstleistern zusammen arbeiten. Und das was wir in 15 Minuten hinbekommen, bekommt der Chinese 24/7 in unter 5 Minuten hin. Aber man braucht sich ja in Deutschland dann nicht mehr wundern, dass Großprojekte völlig aus dem Ruder laufen, wenn alles so schön unverbindlich ist.
Wenn ich das ANG bekommen wuerde, waere die Schreibpauschale sicherlich ein Diskussionpunkt.
Sehe da kein Unterschied zur Health Fee aus der Frittenbude. Wenn es eh Arbeiten sind, die nicht optional sind, sondern im direkten Zusammenhang mit der Hauptleistung stehen, kann man ja auch den Stundensatz um 5% erhöhen.
Das pauschale Angebot wollen alle gerne haben, aber in der Realitaet koennen die meisten Kunden keine saubere Arbeitsaufgabe mit Mengengeruest definieren.
Guter Punkt! So Kunden haben wir auch öfters, entweder sagen wir aber dann direkt, dass wir es nicht machen oder wir geben einen Alibiquote ab, der so großzügig kalkuliert ist, dass er quasi eh jeden Worst Case abdeckt. Alles in allem, sind die meisten Dienstleistungen aber keine Raketenwissenschaft mit zig Variablen, vor allem nicht bei Soloselbständigen. Man verkauft ja eine Dienstleistung, die man wahrscheinlich schon davor hundertfach ausgeführt hat. Da sollte man doch irgendwo alle Kosten kennen.