...Ich warte ja auf den Tag, wo der Erste Querdenker anfängt eine Route mit für den Kunden kalkulierbaren Konditionen anzubieten. 3 Buchungsklassen Früh, Mittel, Kurzfristbuchung und CashUpgrade am Gate bei Verfügbarkeit zum Beförderungsklassenausgleich. Die Höhe des Cash orientiert sich an den wirklichen Kosten für Service und Leistung welche die Klassen generieren....
Klingt ein klein wenig wie die Kalkulation und Preisstruktur von Charterfliegern. Dort hast du in etwa dieselben Parameter:
Wer frueh bucht bekommt einen gewissen Nachlass
Wer in der Mitte bucht hat meist Pech gehabt
Wer spaet / Last Minute bucht bekommt spitzenpreise, muss aber auch super flexibel sein.
Upgrades werden dann z.T. fuer wenige 100 EUR verkauft (in Abhaengigkeit von der Strecke)
Das ist bei Charterfliegern sogar sehr Zielgruppengerecht. Jedoch glaube ich persoenlich nicht daran, dass es aehnliche Erfolge im Linienverkehr geben wird. Der Overhead ist einfach zu gross und das beginnt schon beim von dir genannten 'Moloch'. Die Verdienstspanne der LH sowie anderer Airlines hat ihren absoluten Zenit in der Business Class und der namentlich entsprechenden Zielgruppe: Den Geschaeftsreisenden die auch Flex Tickets kaufen.
Man koennte es salopp ausgedrueckt einmal so sehen (und bitte berichtigt mich jederzeit):
Economy Class: Die Masse laesst den Vogel erstmal fliegen, eine gut gebuchte Economy deckt einiges an Grundkosten.
Business Class: Hier wird das Geld verdient. Ist die C leer geht der Flug unwiederbringlich ins Rote. Diese ~50 Plaetze auf der Langstrecke sind Brot & Butter.
First Class: Hier leistet sich auch die Airline etwas Luxus denn eigentlich koennte man den Platz besser und profitabler als Business Class vermarkten. Und das ohne den Firlefanz wie FCT, Kaviar und teuren Champagner anbieten zu muessen. Man wird hier quasi eigenen Premiumanspruechen gerecht, etabliert sich im oberen Marktsegment (eine F an Bord zu haben hat noch immer erhebliche Signalwirkung) und bietet darueber hinaus auch einen Incentive fuer treue Kunden an die gg Meilen/Upgrades dann auch First fliegen koennen.
Ich wuerde sagen, dass die AF es fuer eine europaeische Airline richtig macht, 4 Plaetze in First. Diese muessen teuer bezahlt werden und billige Meilen Tickets gibt es nicht mehr fuer die AF F. Alles darueber hinaus wird eh nur mit Upgradern und Op-Up's gefuellt und wird erst recht nicht profitabel sein. Frage ist ob so eine 4 Platz First der Lufthansa zu 'popelig' wirkt oder mit den zusaetzlichen Plaetzen eher auf den Verkauf ex Asien geschielt wird!?
Fluggesellschaften in Asien koennen das Produkt First Class viel besser etablieren und vermarkten, allein schon durch die Hierarchiestruktur in asiatischen Unternehmen gibt es dort sehr viele First Vollzahler -> Chef fliegt F, Mittleres Management C. Es wuerde mich nicht wundern wenn in der nahen Zukunft Gesellschaften wie Air China richtig Geld mit einer First Class machen werden.