Streik in FRA 16./17.2 & mehr (verlängert)

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ningyo

Erfahrenes Mitglied
05.09.2009
1.240
16
FRA
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Ob der überraschende Streik der Busfahrer heute früh auch solidarisch war? Ich glaube kaum..
Jedenfalls kann ich die Gründe der Busfahrer eher nachvollziehen - Linienbus fahren ist ein harter Job, um Längen härter als Follow-me-Fahrer, man muss genauso qualifiziert sein, sich regelmäßig weiterbilden - meist in der eigenen Freizeit - hat Verantwortung für Passagiere und ein teures Fahrzeug, steht bei Frühschicht kurz nach 4 aufm Hof und hört bei Spätschicht weit nach Mitternacht auf (von sowas wie "geteiltem Dienst" - 4h morgens + 4h abends jeweils in den Stoßzeiten - will ich gar nicht reden), und kriegt trotzdem keine 10 Euro die Stunde brutto.
Die streikenden Vorfeldler kann ich dagegen inzwischen nicht mehr nachvollziehen - wenn der eigene Streik dermaßen geringe Auswirkungen hat, dann sollte man die Niederlage einstecken und den Gegner beim nächsten Mal besser analysieren - an der Achillesferse ist Fraport ganz offensichtlich nicht getroffen - und sich freuen, dass man doppelt so viel verdient wie ein Linienbusfahrer.
 

foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
3.667
736
Großherzogtum
Es geht in diesem Fall nicht mehr um die Sache an sich, es geht ganz politisch um kleine Gewerkschaften an sich.
Der Ex-Gewerkschaftschef ist ja derzeit FRAPORT-Chef und weiß ja sehr wohl wie der Hase läuft.

Interessant auch die Haltung der Lufthansa: Sobald irgendwo was etwas schief läuft sind sie groß dabei sehr flott ungemütlich zu werden.....diese Angelegenheit lässt man laufen und streicht tagelang ohne groß zu murren (!!!) hunderte Flüge!
Die Verbindungen hinter den Kulissen dürften klar sein!

Hier ein Kommentar der Tagesschau:
Kommentar: Scheitern der Verhandlungen war vorprogrammiert



Und ja, das Bild ist verzerrt - aber schon gewesen!

In Deutschland das Wort Streik mit dem Wort Fluglotse zu verbinden war/ist unegrechtfertigt weil Fluglotsen in der DFS beim Tarifstreit noch NIE gestreikt haben! Noch gar nie!

Es gab mal für wenige Stunden einen Unterstüzungsstreik in Stuttgart, dies sollte man erwähnen - macht aber den Braten nicht fett (oder wie man da sagt).


Ich freu mich jederzeit auf ordentliche (!) Diskussionen - dies war hier größtenteils nicht möglich - auf diversen Forumstreffen geht das komischerweise......
 
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riga

Guest
In Deutschland das Wort Streik mit dem Wort Fluglotse zu verbinden war/ist unegrechtfertigt weil Fluglotsen in der DFS beim Tarifstreit noch NIE gestreikt haben! Noch gar nie!

Es gab mal für wenige Stunden einen Unterstüzungsstreik in Stuttgart, dies sollte man erwähnen - macht aber den Braten nicht fett (oder wie man da sagt).


Ich freu mich jederzeit auf ordentliche (!) Diskussionen - dies war hier größtenteils nicht möglich - auf diversen Forumstreffen geht das komischerweise......

Na, na, warum so mimosig?
Dass die Fluglotsen im Rahmen der letzten Verhandlungen mit Streik gedroht haben, war tagelang (gefühlt wochenlang) Top-Thema in allen Medien.
Das war richtig Drama, Baby: Da wurde mit Gerichtsentscheiden gerungen und Zehntausende zitterten, ob ihr Flieger abheben wird oder nicht.

Und da ist es ungerechtfertigt, Fluglotsen mit dem Thema Streik in Verbindung zu bringen???
Dann bitte ich aber um Verzeihung...
 

foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
3.667
736
Großherzogtum
Nein, das verbindet man HIER sehr wohl damit - und teilweise auch berechtigt.

Aber eben nicht nur, und nicht auf diese Weise wie oben geschildert, denn der deutsche Michel vergisst schnell - sehr schnell!
Man sieht es hier im Thema: Es wird sofort still und die "Diskussion" (falls man das so nennen kann) ist vorbei. Es interessieren die Hintergründe nicht was sehr deutlich an den Tag bringt dass es im Endeffekt nur darum geht ob man morgen seinen Flug antreten kann oder nicht. Die Sache an sich ist von keinem Interesse und sofort wieder vergessen. Das war damals bei den drohenden Streiks in der Flugsicherung genauso und ist -jetzt weg von diesem Thema und sogar weg aus diesem Forum- auch abseits der Fleigerei so: Ein Ereignis liegt 12 Stunden in der Vergangenheit und irgendwie überbrückt, aber das Problem an sich nicht im Ansatz gelöst: Man hört trotzdem nichts mehr davon.

Rindfleisch - BSE - Vogegrippe - Hühnchenfarmen - Billiglöhner - egal welches Thema: Das ist sofort wieder vergessen und nichts ist zu spüren von weniger Umsatz bei Rindfleisch. Hühnchen oder Billigkleidung. Kein einzige Nachkommastelle im Umstaz der bertreffenden Produkte zeigen dass es in einem bestimmten Jahr ein "Problem" gegeben hat.

Ich bin auch betroffen morgen abend - wahrscheinlich wird mein Flug stattfinden. Andernfalls hätte ich eben eine andere Lösung ausgepackt für mein Porblem. So what?
Wie oft bin ich letztes Jahr zu Fuß irgendwo hin weil in der Stadt "meine" Straßenbahn nicht fuhr - und zwar tagelang! Ein Massentransportmittel in einer Großstadt. Und? Nach spätestens zwei Tagen war das Normalität und es kam überhaupt nicht mehr in den Nachrichten!


Neuste Entwicklung im Tarifstreit liefere ich auch gerne nach, wird ja hier gar nicht mehr diskutiert, es interessiert ja auch keinen - ich poste trotzdem:

27.02.2012

Das Angebot der FRAPORT AG

oder

NUR OHNE VORFELDAUFSICHT


Uns klingen noch die Worte des Herrn Schulte aus der Pressekonferenz am Mittwoch in den Ohren: „Wir sind bereit, auf Basis unseres letzten Angebotes in der Schlichtung mit der GdF einen Abschluss zu erreichen“ Dieser Ankündigung, möglicherweise doch etwas voreilig formuliert, folgte nun eine ernüchternde Rolle rückwärts und Fraport legte ein Gesamtangebot vor, in dem die Kolleginnen und Kollegen der Vorfeldaufsicht gar nicht mehr vorkommen. Sie sollen nicht nur ohne Vergütungsanpassung bleiben, sondern wurden aus den Verträgen der GdF insgesamt schlicht getilgt, nahezu die Hälfte der in diesem Konflikt vertretenen Mitglieder bliebe also, folgte man dem Ansinnen der Fraport, komplett ohne Tarifvertrag.

Dies stellt in der Tariflandschaft Deutschlands einen einmaligen Vorfall dar.

Die Verhandelnden der GdF gingen flexibel in die Gespräche und waren in einzelnen Punkten bereit, unterhalb des Schlichterspruchs zu bleiben, um eine Einigung in diesem Tarifkonflikt zu erreichen. Für die Vorfeldkontrolle und die Verkehrszentrale wäre diese unserer Ansicht nach mit etwas gutem Willen beider Seiten möglich gewesen. Für den Vorstand der Fraport ging es jedoch, wie wir aus den jüngsten Entwicklungen schließen müssen, zu keinem Zeitpunkt tatsächlich um einen Abschluss - die ganze Sache war schlicht eine Luftnummer, um Zeit zu schinden und in der Öffentlichkeit vermeintlich gut da zu stehen.

In der Nachbetrachtung müssen wir feststellen, dass es der Fraport offensichtlich leicht fällt, nicht nur ihre Mitarbeiter, sondern auch ihre Verhandlungspartner, die Presse, Geschäftspartner, Passagiere, Airlines und die Politik zu belügen und zu betrügen.

Welches Gewicht kann man Aussagen von Vorständen beimessen, die in der Öffentlichkeit publizierte, dokumentierte Zusagen nach zwei Tagen widerrufen?

Über welche Kompetenz verfügt eine Unternehmensführung, die in die Gespräche vollkommen uninformiert mit Sachständen eintritt, die ungefähr dem Verhandlungsstand zum Zeitpunkt der Berufung von Herrn v. Beust, also VOR der Schlichtung, entsprechen?


Uns blieb keine Alternative, als die Gespräche zu beenden und Vorbereitungen für die Wiederaufnahme der Streiks zu initialisieren. Die Folgen für Passagiere und Airlines sind einzig und allein von der Fraport Führung zu verantworten, und Früchte einer destruktiven Grundhaltung. Wir rechnen selbstverständlich erneut mit unsauberen Methoden im Arbeitskampf. Der Einsatz von Streikbrechern anderer Flughäfen und die intensive Unterstützung seitens der Lufthansa, die so den Streik, den sie öffentlich harsch kritisiert, erst in die Länge zieht, wird uns nicht aufhalten. Wir sind bereit, alle Mittel einzusetzen, die uns zur Verfügung stehen, um den Ausverkauf von Arbeitnehmerinteressen aufzuhalten.

Wir rufen alle Mitglieder der GdF auf, sich mit den Kolleginnen und Kollegen des Flughafens Frankfurt zu solidarisieren und ihnen in ihrem Arbeitskampf beizustehen. Ihr habt es längt begriffen: Es geht hier schon lange nicht mehr um eine Vergütungsanpassung oder andere inhaltliche Regelungen, es handelt sich um einen gut organisierten und geplanten Angriff der Arbeitgeber auf das Grundrecht der Koalitionsfreiheit.

Dieses Grundrecht soll zur Diskussion gestellt und gekippt werden.

Die Interessen von Spezialistengruppen sollen wieder in die träge, für diese Interessen gänzlich unsensible und uninformierte Masse der Großgewerkschaften integriert werden, wo sie dann ins Leere laufen und keinen Schaden mehr anrichten können.

Der soziale Friede, der gern vollmundig auch seitens der Großgewerkschaften ins Feld geführt wird, ist in Wahrheit der Friede der Unternehmen, die weiterhin komfortabel Arbeitnehmerinteressen ignorieren und freie Hand bei der Gestaltung von Arbeitsumfeldern haben wollen, die Arbeitnehmern schaden und sie ausbeuten. Das geht natürlich viel leichter, wenn man als Verhandlungspartner nur eine große, träge Gewerkschaft hat, deren Führer mit erheblich weniger Aufwand kontrolliert und manipuliert werden können.

Dass Spezialisten- oder Spartengewerkschaften für alle Arbeitnehmer etwas Gutes sind, und endlich wieder für Bewegung zu Gunsten der Arbeitnehmer führen können, belegt „die große Gewerkschaft“ gerade eindrucksvoll selbst durch die Ankündigung, bei einem Abschluss der Fraport mit der GdF nachziehen und auch für die übrigen, durch sie vertretenen Arbeitnehmer angemessene Forderungen stellen zu wollen. Der geneigte Beobachter fragt sich angesichts dieser interessanten Ankündigung: Warum setzt besagte Gewerkschaft die nun angedrohte Macht nicht schon längst ein, um die Interessen der von ihr vertretenen Mitglieder am Frankfurter Flughafen mit Nachdruck zu vertreten und deren teils wirklich schlechte Arbeitskonditionen endlich auf ein akzeptables Maß anzuheben?
...
 
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west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
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CGN
Man sieht es hier im Thema: Es wird sofort still und die "Diskussion" (falls man das so nennen kann) ist vorbei. Es interessieren die Hintergründe nicht was sehr deutlich an den Tag bringt dass es im Endeffekt nur darum geht ob man morgen seinen Flug antreten kann oder nicht

Natürlich sind solche Sachen gerade in unerer medialen Welt schnell vergessen (aber auch schnell wieder aufgewärmt). Ich frage aber erneut, woher die Streikenden das Recht nehmen, zu verlangen, irgendjemand solle sich über die Hintergründe informieren? Wen das interessiert der kann das ja tun. Genau wie die Streikenden keine solidarische Rückischt auf die anderen Fraport MAB nehmen kann doch auch der gemeine Flugpassagier seiner ganz persönlichen Profitmaximierung nachgehen und sich auch nur um seinen Flug sorgen.
 
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riga

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Ich denke, foxyankee, das Problem ist: Du bist der einzige hier, der Verständnis für die Streikenden hat.
Und das vermutlich nicht nur in diesem Forum.

Hast Du schon irgendeinen Menschen jenseits von GdF um Umfeld getroffen, der sagt: Die Forderungen sind richtig so?

Mich würde das ins Grübeln bringen!

Und ja, es mag sein, dass der deutsche Michel schnell vergisst.
Aber: Die letzten Gehaltsforderungen der Fluglotsen mit dem Streik-Theater sind allen, die sich mehr als einmal im Jahr auf Flughäfen aufhalten noch sehr präsent.
Wenn Du es nicht glaubst, mach doch mal eine kleine Umfrage und frag Passagiere: Nennen Sie drei Dinge, die Ihnen spontan zu Fluglotsen einfallen. Mach es einfach mal. Ich möchte mit meiner These auch niemanden beleidigen oder anreifen. Ich fürchte, ich schildere nur die für manche unschöne Realität.

Immerhin ist es jetzt schon zum zweiten Mal binnen sechs Monaten, dass Fluglotsen drohen, den gesamten Luftverkehr lahm zu legen. Und das soll nicht das Image prägen?
 
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pmeye

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Ich bin über den Realitätsverlust der Lotsen und ihrer Gewerkschaft erschüttert. Wetten, dass bald alle Airports solche Dienste outsourcen um im Zweifel einfach den Anbieter wechseln zu können? Noch mal: Das ist für die Lotsen eine lose-lose-Situation. Sie können entweder gleich verlieren oder mit Zeitverzug. Diese Gewerkschaft ruiniert ihre Mitglieder um sich zu profilieren! Toll.

Natürlich kann ein "Solidaritätsstreik" der anderen Lotsen das Problem eskalieren - und den Verlust der Arbeitsplätze beschleunigen. Je höher der Abschluss, desdo tiefer das PLUMPS. Und desdo schneller.
Vielleicht tun die wackeren 200 aber noch was gutes für uns alle, und wecken endlich die Politik auf! Ein Betrieb - eine Gewerkschaft. Leider sind bestimmte Arbeitnehmer offenbar unfähig, solidarisch zu denken.
 
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riga

Guest
Allein dieser Satz:

In der Nachbetrachtung müssen wir feststellen, dass es der Fraport offensichtlich leicht fällt, nicht nur ihre Mitarbeiter, sondern auch ihre Verhandlungspartner, die Presse, Geschäftspartner, Passagiere, Airlines und die Politik zu belügen und zu betrügen.

Jetzt mal ehrlich: Das ist doch wie wir allein mit dem wahren Durchblick gegen den Rest der Welt. Alle haben sich verschworen, wirklich alle.

Das zeugt doch schon wieder, bitte um Nachsicht für das harte Wort, von Realitätsverlust.
 

foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
3.667
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Großherzogtum
Ich denke, foxyankee, das Problem ist: Du bist der einzige hier, der Verständnis für die Streikenden hat.
Und das vermutlich nicht nur in diesem Forum.

Ich habe Verständnis, habe aber mit keinem Wort hier behauptet 100%ige Solidarität mit den Jugns&Mädels zu haben - ich kenne auch keine ganz genauen Zahlen, aber viele Fakten drumherum!

Man wird schon in eine Ecke gestellt wenn man nur versucht einen Hau-Drauf-Thread (mehr ist das hier größtenteils leider leider nicht!) in faire Bahnen zu lenken!


Hast Du schon irgendeinen Menschen jenseits von GdF um Umfeld getroffen, der sagt: Die Forderungen sind richtig so?

Ja, und zwar wenn man mit den Leuten diskutiert und Fakten nennt und denen man erzöhlt was abgeht - abseits von Textzeilen in einem Forum!
Live kommt da dann plötzlich viel weniger bis gar kein Gegenwind mehr!


Immerhin ist es jetzt schon zum zweiten Mal binnen sechs Monaten, dass Fluglotsen drohen, den gesamten Luftverkehr lahm zu legen. Und das soll nicht das Image prägen?

Du bist auch so ein Kandidat der zwar versucht zu diskutieren - wenn man dann aber fachlich antwortet kommt nichts mehr.

Auch diese Aussage ist wieder komplett falsch und ich muss hier deutlich klarstellen (allein um mich selber zu schützen)
Es geht hier Null komma gar nicht um Fluglotsen! In keinster Weise!
 
Zuletzt bearbeitet:

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
8.012
3.210
CGN
Leider sind bestimmte Arbeitnehmer offenbar unfähig, solidarisch zu denken.

Völlig richtig, das unterscheidet sie aber in keiner Weise von den Arbeitgebern. Wenn man ein Tätigwerden des Gestzgebers fordert wird es der Sache kaum gerecht lediglich Solidarität der Arbeitnehmer einzufordern, den Unternehmen aber weiter das Recht auf ungebremste Profitmaximierung einzuräumen - wenn es sein muss auch mal wieder auf Kosten aller, wie in der aktuellen Krise zu sehen. Insofern müssten auch Modelle gefunden werden, Unternehmen zur gesellschaftlichen Solidarität zu verpflichten.
 
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riga

Guest
Es geht hier Null komma gar nicht um Fluglotsen! In keinster Weise!

Entschuldigung, es geht sehr wohl um die Fluglotsen. Dank GdF seit ein paar Stunden mittendrin im Konflikt.

Fluglotsen drohen mit Solidaritätsstreik

Fraport droht noch größerer Ärger am Frankfurter Flughafen. Der Streik von 200 Vorfeldmitarbeitern ließ bislang 1400 Flüge ausfallen. Nun drohen die 3500 Fluglotsen mit Solidarstreiks.

Fluglotsen drohen mit Solidarit

Damit wirst Du von Deiner Gewerkschaft unfairweiser gezwungen gegenüber Deinem Arbeitgeber, eine klare Position zu beziehen: Ja oder Nein bezüglich der aktuellen Forderung - und zwar mit 100 oder 0 Prozent Solidarität.
 
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pmeye

Guest
Völlig richtig, das unterscheidet sie aber in keiner Weise von den Arbeitgebern. Wenn man ein Tätigwerden des Gestzgebers fordert wird es der Sache kaum gerecht lediglich Solidarität der Arbeitnehmer einzufordern, den Unternehmen aber weiter das Recht auf ungebremste Profitmaximierung einzuräumen - wenn es sein muss auch mal wieder auf Kosten aller, wie in der aktuellen Krise zu sehen. Insofern müssten auch Modelle gefunden werden, Unternehmen zur gesellschaftlichen Solidarität zu verpflichten.
Natürlich. Das ist ein Fakt. Deshalb wurde ja die Tarifautonomie und das Streikrecht erkämpft. Ein Unternehmer muss sein Unternehmen bestmöglich führen und Gewerkschaften müssen sich um die Rechte der Arbeitnehmer kümmern. Aber diese hier tut ja gerade das nicht.
 

foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
3.667
736
Großherzogtum
Das ist eine interessante Entwicklung - ich werde das beobachten.

Ganz ehrlich: Da müssen dann IMHO mehr Infos fließen. Ein nicht aviatsich-interessierter Kollege weiß auch nicht mehr als das was in der Tagesschau kommt....
 

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
8.012
3.210
CGN
Oha, und das aus deinem Munde! Respekt!

Ich weiß nicht, ob das meinem Post galt?! Ich habe doch bereits in Post #104 ausführlich darauf hingewiesen, dass sich Teile der Arbeitnehmern, wie zB die jetzt Streikenden, der gleichen unsolidarischen Ideologie der Profitmaximierung folgen wie auch ein Großteil der Arbeitgeber.

Wenn wir nun nach dem Gesetzgeber rufen, um Solidarität herzustellen, müssen wir - sofern und soweit der Gestzgeber eine solche überhaupt herzustellen vermag [da hängt natürlich auch von der Definition von "Solidarität ab] diese natürlich nicht nur bei einer Partei, sondern bei allen einfordern. Und das unsolidarische Handeln vieler Wirtschaftsteilnehmer, hier vor allem großer Unternehmen, kostet unsere Gesellschaft in der aktuellen Krise eine riesige, kaum vorstellbare Menge Geld.
Solange man den Unternehmen ein Recht auf Profitmaximierung zugestehen will, kann man das den Arbeitnehmern kaum nehmen.

Solidarität benötigen wir natürlich an allen Ecken der Gesellschaft - was uns aber zu den größeren Problemen führt. Dazu wird wohl auch eine Kritik und konstruktive Auseindersetzung mit dem herrschenden kapitalistisch-darwinistischen System notwendig sein, ich fürchte allerdings, dass dazu die Zeit noch nicht reif ist ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
22.379
2.001
OMG, ich bin bei weitem kein liberaler Kapitalismusanhänger aber hier wird's mir echt schwindelig - zuviel MLPD hier - ich bin raus
 
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EinerWieKeiner

Erfahrenes Mitglied
11.10.2009
5.946
510
Völlig richtig, das unterscheidet sie aber in keiner Weise von den Arbeitgebern. Wenn man ein Tätigwerden des Gestzgebers fordert wird es der Sache kaum gerecht lediglich Solidarität der Arbeitnehmer einzufordern, den Unternehmen aber weiter das Recht auf ungebremste Profitmaximierung einzuräumen - wenn es sein muss auch mal wieder auf Kosten aller, wie in der aktuellen Krise zu sehen. Insofern müssten auch Modelle gefunden werden, Unternehmen zur gesellschaftlichen Solidarität zu verpflichten.

Welche Unternehmen fordern in der aktuellen Krise auf kosten aller denn etwas?
 
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riga

Guest
Fluglotsen sollen am Mittwoch mitstreiken

Nun droht die Gewerkschaft GdF damit, die Lotsen der DFS solidarisch einzubinden.

Fluglotsen sollen am Mittwoch mitstreiken | Hessen - Frankfurter Neue Presse - Frankfurt

Wie ich schon schrieb: Das zweite Mal binnen sechs Monaten werden Fluglotsen mit Streik in Verbindung gebracht, als eine kleine (finanziell überdurchschnittlich ausgestattete) Randgruppe, die Zehntausenden Schaden zufügt. So wird das Image durch die GdF ramponiert.
 

mum2009

Erfahrenes Mitglied
22.07.2009
1.893
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Nein, das verbindet man HIER sehr wohl damit - und teilweise auch berechtigt.

Aber eben nicht nur, und nicht auf diese Weise wie oben geschildert, denn der deutsche Michel vergisst schnell - sehr schnell!
Man sieht es hier im Thema: Es wird sofort still und die "Diskussion" (falls man das so nennen kann) ist vorbei. Es interessieren die Hintergründe nicht was sehr deutlich an den Tag bringt dass es im Endeffekt nur darum geht ob man morgen seinen Flug antreten kann oder nicht. Die Sache an sich ist von keinem Interesse und sofort wieder vergessen. Das war damals bei den drohenden Streiks in der Flugsicherung genauso und ist -jetzt weg von diesem Thema und sogar weg aus diesem Forum- auch abseits der Fleigerei so: Ein Ereignis liegt 12 Stunden in der Vergangenheit und irgendwie überbrückt, aber das Problem an sich nicht im Ansatz gelöst: Man hört trotzdem nichts mehr davon.

Rindfleisch - BSE - Vogegrippe - Hühnchenfarmen - Billiglöhner - egal welches Thema: Das ist sofort wieder vergessen und nichts ist zu spüren von weniger Umsatz bei Rindfleisch. Hühnchen oder Billigkleidung. Kein einzige Nachkommastelle im Umstaz der bertreffenden Produkte zeigen dass es in einem bestimmten Jahr ein "Problem" gegeben hat.

Ich bin auch betroffen morgen abend - wahrscheinlich wird mein Flug stattfinden. Andernfalls hätte ich eben eine andere Lösung ausgepackt für mein Porblem. So what?
Wie oft bin ich letztes Jahr zu Fuß irgendwo hin weil in der Stadt "meine" Straßenbahn nicht fuhr - und zwar tagelang! Ein Massentransportmittel in einer Großstadt. Und? Nach spätestens zwei Tagen war das Normalität und es kam überhaupt nicht mehr in den Nachrichten!

Moment,
hier scheinst du die Fakten nicht zu kennen, sorry.
In Folge der BSE Problematik ist der Rindfleischumsatz erheblich eingebrochen, sofort vergessen war dort nichts.
Und Hähnchenmastbetriebe jucken eben keinen und sind medial eher eine Randnotiz.

Natürlich geht es hier nicht mehr um die Sache an sich.
Alle Arbeitgeber am Airport wollen dass hier ein politisches Zeichen gesetzt wird diese Minigewerkschaften zu unterbinden.
Die Fraport konnte es mit dem Flugbetrieb locker aushalten, LH lässt bei dem Spritpreis auch lieber die unrentablen Flieger unten und schickt am Ende zum günstigen Preis die Leute zur Bahn.
Fraport will die Minigewerkschaft unterbinden, bei LH soll es ja auch ab und zu "aufmüpfige Randgruppen" geben und die Bahn hatte ihre Lektion ja schon vor einigen Jahren gelernt.

Aber eines muss ich eben auch sagen, dass was hier veranstaltet wird erinnert mich eher an Griechenland mit den Streiks.
Man darf sich dann nicht wundern wenn es einen erheblichen Imageschaden gibt.

Und wenn der Vorfeldmitarbeiter es nicht versteht, dass er bald ersetzt wird mit solch einer Haltung, dann kann es nicht so weit her sein.
Glaube Fraport wird jetzt erst recht für einen solchen Austausch auf Grund von "Überkapazitäten" beim Personal drängen.

Entsetzt bin ich wirklich, falls die Lotsen dort aus welchen Gründen auch immer mitstreiken. Öffentlich werden diese sich damit erheblich schaden.
 
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janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Fluglotsen sollen am Mittwoch mitstreiken

Nun droht die Gewerkschaft GdF damit, die Lotsen der DFS solidarisch einzubinden.

Fluglotsen sollen am Mittwoch mitstreiken | Hessen - Frankfurter Neue Presse - Frankfurt

Jetzt muss ich meine vornehme Zurückhaltung doch mal ablegen: was sind das denn für rücksichtslose Egoisten? Damit ein paar ANGELERNTE Parkplatzeinweiser (sorry - ich weiß dass es mehr als das ist, aber ich habe einfach einen Brass!) Akademikergehälter bekommen, legen die Fluglotsen den kompletten Verkehr lahm und schädigen dabei neben der Fraport und den Fluggesellschaften tausende unbeteiligte Menschen, die irgendwo stranden. Obwohl ich auf der AG-Seite bin, war ich bis heute ein Freund der deutschen Arbeitnehmerrechte und von der Notwendigkeit der Gewerkschaften überzeugt - auch wenn es unbequem ist.

Aber diese Spartengewerkschaften an Schlüsselstellen sind schlimmer als jeder Erzkapitalist. Rücksichtslos und nur auf den eigenen Geldbeutel fixiert. Jetzt muss die Politik endlich einschreiten.

In ihrer maßlosen Gier haben die Helden von der GdF jetzt angefangen, ihr eigenen Grab zu schaufeln. Womit wieder bewiesen wäre, dass Geldgier blind und dumm macht.

So!
 

Oli20

Rechthaberischer Vollpfosten
23.08.2010
1.535
1
LCY/FRA
Aber diese Spartengewerkschaften an Schlüsselstellen sind schlimmer als jeder Erzkapitalist. Rücksichtslos und nur auf den eigenen Geldbeutel fixiert. Jetzt muss die Politik endlich einschreiten.

In ihrer maßlosen Gier haben die Helden von der GdF jetzt angefangen, ihr eigenen Grab zu schaufeln. Womit wieder bewiesen wäre, dass Geldgier blind und dumm macht.

Besser hätte ich es nicht sagen können. Nun ist es an der Zeit, dass die Politik dieses sinnlose Streikrecht endlich beendet. Ja, Deutschland ist in der Vergangenheit mit massiven Rechten für Arbeitnehmer im internationalen Vergleich (USA, UK) recht gut gefahren. Aber wenn man sich nun an den Peripherien orientieren will, dann gute Nacht.

Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass sich die Fluglotsen hier vor den Karren spannen lassen, foxyankee?
 
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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Ich verstehe dieses Bashing der Streikenden irgendwie nicht, was die machen ist - aus ihrer Sicht - logisch. Inwieweit das nachhaltig zu einer besseren Position führt ist fraglich, aber man muss denen doch zugestehen das sie in einem solchen Konflikt alle zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen - das dies die Allgemeinheit schmerzt ist doch der Sinn der Sache.

Das die Ziele der Allgemeinheit nicht vermittelt werden können tut doch nix zur Sache.
 

mum2009

Erfahrenes Mitglied
22.07.2009
1.893
3
Ich verstehe dieses Bashing der Streikenden irgendwie nicht, was die machen ist - aus ihrer Sicht - logisch. Inwieweit das nachhaltig zu einer besseren Position führt ist fraglich, aber man muss denen doch zugestehen das sie in einem solchen Konflikt alle zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen - das dies die Allgemeinheit schmerzt ist doch der Sinn der Sache.

Das die Ziele der Allgemeinheit nicht vermittelt werden können tut doch nix zur Sache.

Wie geschrieben, es geht eiegentlich nicht mehr um die, sondern die Rahmenbedingungen die sie ausnutzen.
Hier ist eindeutig ein Handeln der Politik gefordert.
 
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mum2009

Erfahrenes Mitglied
22.07.2009
1.893
3
Androhung von Solidarstreiks maßlos überzogen

27.02.2012

22/2012

FRA/mps – Mit der angedrohten Ausweitung der Streiks auf die Lotsen der Deutschen Flugsicherung (DFS) zeigt die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF), wie maßlos überzogen sie in der Tarifauseinandersetzung agiert. Alleine eine Androhung konkreter Ausweitungen würde zu massiven wirtschaftlichen Schäden führen, die durch nichts zu rechtfertigen sind. „Es kann nicht sein, dass ein zu 100 Prozent im Bundesbesitz befindliches Unternehmen, das ein vom Staat garantiertes Monopol ausübt, in einen privatrechtlichen Tarifstreit hinein gezogen wird. Hier ist die Bundespolitik gefordert“, erklärte ein Fraport-Sprecher.
Fraport hat ein gutes Angebot vorgelegt, das die von der GdF bislang selbst geforderte Angleichung an die Münchner Tarifniveaus in Teilen sogar übererfüllt. „Die GdF-Funktionäre agieren ohne Gespür für die Belange der betroffenen Passagiere, Fluggesellschaften und Beschäftigen. Eine Ausweitung der Streiks wäre völlig überzogen und nicht nachvollziehbar. Das ist umso unverständlicher, als dass das vorgelegte Angebot der Fraport für die Beschäftigten der Vorfeldkontrolle und der Verkehrszentrale insgesamt Verbesserungen bei Gehalt, Arbeitszeit und Sonderleistungen von bis zu 70 Prozent beinhaltet. Es ist nicht zu verstehen, was die GdF-Führung noch alles will. Fraport hat ein gutes Angebot vorgelegt, das eine gute Basis für eine Einigung ist, mit der auch die GdF zufrieden sein sollte. Wir fordern die Leitung der GdF auf, die Streikmaßnahmen zu beenden und das Angebot anzunehmen“, so der Fraport-Sprecher.
Das vorgelegte Angebot der Fraport beinhaltet deutliche Verbesserungen, die bei der Verkehrszentrale über dem Münchner Tarifniveau liegen würden. Insgesamt beinhaltet das Angebot Steigerungen bis zu fast 30 Prozent bei Gehalt, Arbeitszeit und Sonderleistungen für diesen Bereich. Derzeit liegt das Jahresgehalt für die Senior Verkehrszentrale bei 47.300 Euro.
Die Vorfeldaufsicht verzeichnet bereits ein Jahresgehalt für die Senior Vorfeldaufsicht von 42.000 Euro. Damit liegt diese deutlich über dem Münchner Tarifniveau und ist in Relation zu vergleichbaren Tätigkeiten bei Fraport gut im Tarifgefüge positioniert, weshalb dieser Bereich im bestehenden Tarifgefüge der Fraport verbleiben soll.
Die geforderte Angleichung für die Vorfeldkontrolle an das Münchner Niveau hat Fraport erfüllt. Diese beinhaltet insgesamt deutliche Verbesserungen bei Gehalt, Arbeitszeit und Sonderleistungen zwischen 50 bis 70 Prozent. Derzeit liegt das Jahresgehalt für die Senior Vorfeldkontrolle bei 69.200 Euro.


Fraport AG | Androhung von Solidarstreiks maßlos überzogen

Um hier auch mal die andere Seite zu zeigen. ;)