Streik in FRA 16./17.2 & mehr (verlängert)

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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Rechne mal noch den AG-Anteil drauf, dann siehst du, wie ungeniert der Staat bei uns zuschlägt.

Ich bin AG, daher weiss ich genau über was ich mich ärgere. Wenn du dann noch bedenkst das von den ausgezahlten Nettogehältern wieder einiges über indirekte Steuern und Abgaben an den Staat fliesst bekomme ich das kalte kotzen.

Und dann noch die 19% Ust. die du als AG an den Staat abführst bevor du überhaupt Gehälter zahlen kannst.
 
P

pmeye

Guest
Ich bin AG, daher weiss ich genau über was ich mich ärgere. Wenn du dann noch bedenkst das von den ausgezahlten Nettogehältern wieder einiges über indirekte Steuern und Abgaben an den Staat fliesst bekomme ich das kalte kotzen.

Und dann noch die 19% Ust. die du als AG an den Staat abführst bevor du überhaupt Gehälter zahlen kannst.

Tja, aber dafür bekommen wir auch was geboten! Allein die vielen BuPräs pro Kanzler/in. ;) Sowas kann sich sonst kaum ein Land leisten. :)
 
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trichter

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.450
3
das stinkt nach Inflation von mehr als 2,5% für 2012 - wenn die Löhne steigen, werden auch die Preise steigen und dann geht die Spirale ab...

Und Moment mal: welche Ausbildung braucht so ein Security Fuzzi denn? der soll froh sein, daß er 11 EUR/h bekommt - den ganzen Tag Weiber, Titten und Ärsche glotzen und auch noch anfassen (ja in DE geht das nicht, warum das ist ne andere Sache - Emanzipation bitte!!).

In Firmen sitzt der "Werkschutz" den ganzen Tag da und kriegt nichts zu sehen - so schlecht ist der Job nicht und die Bezahlung auch nicht!


Dir geht wohl jeder Respekt für andere Menschen ab, ne? (n)

Bei solchen Stundenlöhnen kommt eine Rente auf Hartz4 Niveau zustande. Deshalb haben diese Leute 100x mehr Verständnis von meiner Seite als Vorfeldeinweiser mit 40K im Jahr.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.874
13.260
FRA/QKL
Und dann noch die 19% Ust. die du als AG an den Staat abführst bevor du überhaupt Gehälter zahlen kannst.
USt ist ein durchlaufender Posten. Auf Ausgangsrechnungen vereinnahmt, abzgl. der geleisteten USt aus Eingangsrechnungen (etwas vereinfacht dargestellt) wird je nach Firmengröße ein monatliches/vierteljährliches oder gar jährliches Saldo (nennt sich USt-Voranmeldung) gebildet und dann entsprechend abgeführt. Das hat mit den Gehältern absolut nichts zu tun, diese unterliegen keiner USt.
 
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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
USt ist ein durchlaufender Posten. Auf Ausgangsrechnungen vereinnahmt, abzgl. der geleisteten USt aus Eingangsrechnungen (etwas vereinfacht dargestellt) wird je nach Firmengröße ein monatliches/vierteljährliches oder gar jährliches Saldo (nennt sich USt-Voranmeldung) gebildet und dann entsprechend abgeführt. Das hat mit den Gehältern absolut nichts zu tun, diese unterliegen keiner USt.

Du verstehst mich falsch. Um 1000€ für Gehälter zur Verfügung zu haben muss ich bei einem Ust Satz von 19% bereits 190€ an den Staat überweisen. Das der Posten USt durchlaufend ist ist klar, aber ich vereinahme diesen Posten ja für den Staat. Und überall wo du mit Endverbrauchern zu tun hast ist der Posten zumindest für denjenigen der ihn ausgibt nicht duchlaufend. Nimm die Minerlsteuer den Tankwart ein durchlaufender Posten.
 

darthvader

Erfahrenes Mitglied
04.11.2010
1.186
6
127.0.0.1
Du verstehst mich falsch. Um 1000€ für Gehälter zur Verfügung zu haben muss ich bei einem Ust Satz von 19% bereits 190€ an den Staat überweisen. Das der Posten USt durchlaufend ist ist klar, aber ich vereinahme diesen Posten ja für den Staat. Und überall wo du mit Endverbrauchern zu tun hast ist der Posten zumindest für denjenigen der ihn ausgibt nicht duchlaufend. Nimm die Minerlsteuer den Tankwart ein durchlaufender Posten.

Und deswegen denkt der Unternehmer immer in netto. Wenn ich was für 1190 € verkaufe, habe ich im Geiste nur 1000€ eingenommen.
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Und deswegen denkt der Unternehmer immer in netto. Wenn ich was für 1190 € verkaufe, habe ich im Geiste nur 1000€ eingenommen.

Das ist mir doch klar, ich wollte nur darauf hinweisen das der Staat bereits 19% der Lohnsumme bekommen hat - bevor die Lohnnebenkosten anfallen. Irgendwie scheine ich der einzige zu sein der das so sieht, alle anderen Unternehmer sehen die 19% Ust als durchlaufenden Posten und Gott gegeben. Dann sollten wir die Lohnnebenkosten ebenso betrachten.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.874
13.260
FRA/QKL
Du verstehst mich falsch. Um 1000€ für Gehälter zur Verfügung zu haben muss ich bei einem Ust Satz von 19% bereits 190€ an den Staat überweisen. Das der Posten USt durchlaufend ist ist klar, aber ich vereinahme diesen Posten ja für den Staat. Und überall wo du mit Endverbrauchern zu tun hast ist der Posten zumindest für denjenigen der ihn ausgibt nicht duchlaufend. Nimm die Minerlsteuer den Tankwart ein durchlaufender Posten.
Das Prinzip ist aber für alle Wettbewerber gleich und ohne Einnahmen funktioniert kein Staat. Man mag über die Höhe streiten und auch über den in Deutschland zu komplexen (verwaltungsaufwendigen) Prozeß im B2B und ganz sicher auch über den Warenkorb welcher der verminderten Steuer unterliegt (Diskussion Windeln versus Hundefutter). Aber grundsätzlich sehe ich die MwSt als ein legales Mittel dem Staat für seine Funktionalität fortlaufende Steuereinnahmen zu generieren.
 

janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Das ist mir doch klar, ich wollte nur darauf hinweisen das der Staat bereits 19% der Lohnsumme bekommen hat - bevor die Lohnnebenkosten anfallen. Irgendwie scheine ich der einzige zu sein der das so sieht, alle anderen Unternehmer sehen die 19% Ust als durchlaufenden Posten und Gott gegeben. Dann sollten wir die Lohnnebenkosten ebenso betrachten.

Für Unternehmen ist es keine Umsatz- sondern eine Mehrwertsteuer. Die Vorsteuer, die du als Unternehmer berechnet bekommst, kannst du mit deiner Umsatzsteuerschuld verrechnen. Wenn du etwas für 100 Euro brutto einkaufst (15,97€ Vorsteuer), veredelst und für 250€ brutto wieder verkaufst (39,92€ Umsatzsteuer), musst du nur 23,95€ abführen. Besteuert wird bei dir nur der Mehrwert, den du erzeugst. Die über 11.000€ Steuer von deinem 70.000€ BMW bekommst du auch vom Finanzamt erstattet :D
 

janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Das Prinzip ist aber für alle Wettbewerber gleich und ohne Einnahmen funktioniert kein Staat. Man mag über die Höhe streiten und auch über den in Deutschland zu komplexen (verwaltungsaufwendigen) Prozeß im B2B und ganz sicher auch über den Warenkorb welcher der verminderten Steuer unterliegt (Diskussion Windeln versus Hundefutter). Aber grundsätzlich sehe ich die MwSt als ein legales Mittel dem Staat für seine Funktionalität fortlaufende Steuereinnahmen zu generieren.

Ohne Geld kann ein Staat ja auch nicht seine Funktion erfüllen. Die Frage ist nur, wie tief man den Bürgern in die Taschen greift und wofür man das Geld dann ausgibt. Da liegt IMHO in D vieles im Argen!
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Das Prinzip ist aber für alle Wettbewerber gleich und ohne Einnahmen funktioniert kein Staat. Man mag über die Höhe streiten und auch über den in Deutschland zu komplexen (verwaltungsaufwendigen) Prozeß im B2B und ganz sicher auch über den Warenkorb welcher der verminderten Steuer unterliegt (Diskussion Windeln versus Hundefutter). Aber grundsätzlich sehe ich die MwSt als ein legales Mittel dem Staat für seine Funktionalität fortlaufende Steuereinnahmen zu generieren.

Sprech ich doch gar nicht ab, Sozialbeiträge sind auch ein angemessenes um ein Gesundheitssystem zu finanzieren. Die Frage ist jedoch ob ein Staat in dem die Bürger einer realen Abgaben Belastung von über 50% unterliegen noch Bedingungen liefern kann unter denen man auf breiter Front so etwas wie Wohlstand erreichen und erhalten kann. Die Mittelschicht, die ich aus meinen Kindheitstagen kenne verabschiedet sich auf jeden fall gerade.
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
3
Für Unternehmen ist es keine Umsatz- sondern eine Mehrwertsteuer. Die Vorsteuer, die du als Unternehmer berechnet bekommst, kannst du mit deiner Umsatzsteuerschuld verrechnen. Wenn du etwas für 100 Euro brutto einkaufst (15,97€ Vorsteuer), veredelst und für 250€ brutto wieder verkaufst (39,92€ Umsatzsteuer), musst du nur 23,95€ abführen. Besteuert wird bei dir nur der Mehrwert, den du erzeugst. Die über 11.000€ Steuer von deinem 70.000€ BMW bekommst du auch vom Finanzamt erstattet :D

Das mußt du mir nun wirklich nicht erklären. Aber die Umsatzsteuer die ich für die Einnahmen abführe die ich benötige um Löhne zu bezahlen kann ich mit nix verrechnen - auch nicht mit meinem 7er BMW. Das wird immer wieder übersehen.

Du sagst doch selber das die AG Abgaben in D hoch sind, uind wie gesagt du führst auf deine Lohnsumme Mehrwersteuer ab, weil du eben für diese Beträge nichts gegen rechnen kannst. Das Löhne NICHT Umsatzsteuerpflichtig sind ist mir klar.

Mein Problem liegt wohl darin das sich einen zu dollen Mehrwert produziere.

Aber das ist eh alles egal.....
 
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janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Das mußt du mir nun wirklich nicht erklären. Aber die Umsatzsteuer die ich für die Einnahmen abführe die ich benötige um Löhne zu bezahlen kann ich mit nix verrechnen - auch nicht mit meinem 7er BMW. Das wird immer wieder übersehen.

Du sagst doch selber das die AG Abgaben in D hoch sind, uind wie gesagt du führst auf deine Lohnsumme Mehrwersteuer ab, weil du eben für diese Beträge nichts gegen rechnen kannst. Das Löhne NICHT Umsatzsteuerpflichtig sind ist mir klar.

Mein Problem liegt wohl darin das sich einen zu dollen Mehrwert produziere.

Aber das ist eh alles egal.....

Ich wollte das nur allgemein klar stellen, da es einem Nichtunternehmer wahrscheinlich nicht so geläufig ist.

In Bezug auf Abgabenlast und Mittelstand bin ich 100% bei dir. Der Witz ist ja auch, dass es die Politik den Lohnempfängern schönrechnet. Die Belastung ist ja deutlich unter 50% und aus lauter sozialer Gerechtigkeit muss nämlich der (böse) Arbeitgeber auch noch für dich Sozialabgaben bezahlen! Ist das nicht toll und gerecht? Dass es für ein Unternehmen aber nur relevant ist, was ein Mitarbeiter kostet und es dabei völlig Wurst ist, ob das Lohn, Gehalt, Arbeitgeberbeitrag, Zulagen, Auslagen oder Fillefu heißt und der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer VIEL lieber mehr netto zahlen würde, wird gerne übersehen.

Wenn ich die Novemberabrechung mache, stehen mir immer die Tränen in den Augen wenn ich sehe, wie wenig vom Weihnachtsgeld beim Mitarbeiter ankommt!
 
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cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.336
3.032
FRA
Besteuert wird bei dir nur der Mehrwert, den du erzeugst.

Und Gehälter werden genau aus diesem Mehrwert bezahlt - nach der Besteuerung!

Allerdings finde ich die Mehrwertsteuer die gerechteste Art der Besteuerung, weil sie nicht progressiv ist. Ich wäre dafür, die Mehrwertsteuer zu verdoppeln und im Gegenzug die Einkommensteuer komplett zu streichen :D
 

foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
3.667
736
Großherzogtum
Ich sitze grade in der Lounge und habe noch Zeit, deswegen will ich mal die (inzwischen) Steuer-Diskussion unterbrechen und wieder ein klein wenig aufs Thema zurückkommen, zumindest um die letzten Einträge von Euch zu kommentieren - auch wenn sie schon ein paar Tage her sind.

Warum soll ich was von Fraport fordern, Fraport streikt ja nich, Fraport blockiert nicht meine Flüge. Selbstverständlich richte ich als Konsument mein kritisches Augenmerk auf jene, unter deren Handlungen ich ggf. konkret leiden muss.

Das ist prinzipiell richtig!

Nur ist es so dass die Arbeitnehmer-/Gewerkschaftsseite ja Zahlen veröffentlicht hat - auch wenn sie nicht alle Fragen (grade falls es auch um Arbeitszeiten, Urlaub, Pause etc geht - ich weiß es noch nicht, glaube es aber nicht!) in Gänze beantworten. Das derzeitige Gehalt wurde genannt, das ursprünglich geforderte wurde veröffentlicht (um das es ja quasi nie ging, es ist mittlerweile komplett belanglos!) und auch nur von der Gewerkschaftsseite wurde der Schlichterspruch im Original veröffentlicht.

Von der Arbeitgeberseite kam bis auf Schlagzeilen (soundsoviel Prozent, desaströs, unverhältnismäißg, etc.) nichts an konkreten Zahlen als Vergleich - GAR NICHTS! Und wenn diese Leute solche Zahlen in den Raum werfen sind sie IMHO auch in Pflicht der interessierten Öffentlichkeit & Presse darzulegen wie sie auf solche Zahlen kommen


Wenn mich eine Gewerkschaft zum Kollateralschaden erklärt, dann ist es allein Aufgabe dieser Gewerkschaft, mich von der Legitimität ihres Anliegens zu überzeugen und mir stichhaltig und proaktiv zu erklären, wieso ich es in Ordnung finden soll, den von ihr verursachten und zu verantwortenden Schaden zu erleiden, auf dem ich laut Recht und Gesetz bekanntich sitzen bleibe. Versäumt sie das oder gelingt ihr das nicht, braucht sie sich nicht über ein schlechtes Image bei den von ihr Geschädigten zu wundern.

Vollste Zustimmung meinerseits!

Vorweg: ich finde es toll, dass foxyankee hier die Birne für die "andere Seite" hinhält bzw.
versucht, die Diskussion mal aus deren Seite zu sehen/zu führen, obwohl er nicht zu
den Betroffenen gehört wie er sagt.

Danke.
Zum Thema "Kopf hinhalten": Das kommt so rüber, dabei Kämpfe ich nur für Gerechtigkeit und gegen Stammtischparolen - mehr nicht. Aber schade genug dass dies hier mehr als nötig und teilweise aussichtlos erscheint.

Ich habe versucht mir ein sachliches Bild zu verschaffen, aber es ist mir ehrlich gesagt
nicht wirklich gelungen: Fraport hat die inzwischen berüchtigten Zahlen von bis zu
70% in den Raum geworfen, aber die GDF hat darauf leider nur ein "gar nicht wahr"
zurückgegeben, ohne ihrerseits wirklich Zahlen zu nennen. Ich habe mir den Schlichterspruch
auf der Homepage der GDF angeschaut, aber ohne die ursprünglichen Forderungen zu kennen
ist der schwer interpretierbar:
- für die Gehälter der Vorfeldkontrolle werden die Forderungen der GdF zugrunde gelegt
- bei den Höchststufen, die für Verkehrzentrale und Vorfeldaufsicht im Schlichterspruch
genannt sind fehlt zur Einordnung der aktuelle Stand.

Nochmal: Die ursprünglichen Forderungen sind belanglos da diese zu keinem Zeitpunkt wichtig waren oder gar was mit dem Streik zu tun hatten!
Bestreitk wurde quasi die Nicht anerkennung des Schlichterspruchs.

Die aktuellen Zahlen sind meines Erachtens von mir und anderen hier gepostet worden, auch ist mehrfach der Link zu der extra erstellten Homepage des Vorfeldpersonals gepostet worden. Dort wird mehr erklärt zur derzeitigen Situation, zu den Berufsbildern, zum Tarifkonflikt an sich und was der zeitliche Ablauf war/ist.

Die GdF ist natürlich nicht verpflichtet, diese Zahlen bekannt zu geben - aber insbesondere
durch die 70%, die Fraport in den Raum geworfen hat müsste es doch in ihrem ureigensten
Interesse sein, dies durch die konkreten Zahlen zu widerlegen. Aber es ist -zumindet mir-
nicht gelungen, diese Informationen auf der Webseite der GdF zu finden.
Somit hat die GdF die "Macht über die Stammtische" der Fraport überlassen: fast immer wenn
in Unterhaltungen mit Leuten, die nur ein paar Meldungen in den Nachrichten gesehen/gelesen
hatten das Thema des Streiks aufkam waren die Meinungen identisch: Forderungen
nach 70% mehr Lohn sind überzogen und disqualifizieren die Streikenden und die GdF.

Da hast du auch nicht ganz Unrecht, aber was ich immer noch nicht ganz verstehe warum man hier diesen Grundsatz "in dubio pro reo" komplett vergisst.
"Irgendwer" behauptet "irgendwas" mit 70% und der Beschuldigte muss dann sich rechtfertigen, diesem "irgendwer" wird aber in keinster Weise (!) die Frage gestellt wie er zu dieser Behauptung kommt, warum er diese aufstellt usw usf. Im täglichen Umgang untereinander im Alltag undenkbar!
Weder in der Politik, noch bei der Polizei und wenn man es genau nimmt kann ich sogar bis ins kleine Familienleben im Wohnzimmer reinschauen:
Kind heult der Mama vor: "Der Papa ist voll gemein!" Die erste Reaktion wird immer die Gegenfrage sein: "Warum denn? / Was hat er denn gemacht?" und nicht die Beschimpfung des Vaters "Genau - du bist voll gemein - und eigentlich kann es gar nicht anders sein. Falls doch beweise das erstmal!"
Lächerlich sowas!
Aber hier ist es eben sehr gemütlich und bequem: "Die" fordern 70% und verdienen eh schon ganz ordentlich - unfassbar. Da holt man sich erstmal den großen Teppichklopfer und haut mit drauf - es ist ja so einfach!


@ Foxyankee: Um wieder sachlich zu werden: Am Ende ging es zwischen GdF und Fraport nur noch um das Thema Vorfeldaufsicht. Für die Lotsen wäre der Schlichterspruch (über)erfüllt worden. Fakt ist, dass es einzelne Beschäftigte in den Follow-Me-Autos gibt, bei denen am Ende eine Gehaltssteigerung von 70% gefordert wird. Das mögen (wenige) Einzelfälle sein und natürlich macht Fraport mit der Behauptung "bis zu 70% mehr Gehalt" auch Stimmung. Was bleibt der Fraport auch sonst, als die öffentliche Meinung auf ihre Seite zu bringen?

Klar, die müssen natürlich auch Stimmung machen und mit der alten Gewerkschaft als Freund und den mehr als leicht steuerbaren Medien ist das ja auch recht einfach.

Der GdF steht es ja frei, mit Fakten dagegen zu halten. Was aber in der GdF Kommunikation komplett fehlt, ist genau das: eine Aufstellung, wie die Verhältnisse waren bzw. sein sollen. Dazu gehört nicht nur Gehalt, sondern auch Zulagen, Arbeitszeit, Urlaub, ... Wenn die Forderungen im Lichte der Öffentlichkeit so maßvoll und berechtigt sind, warum veröffentlicht die GdF dann lediglich den (nichtssagenden) Schlichterspruch?

Ich wiederhole mich zum X-ten Male:
Warum fehlt das in der GdF-Kommunikation?
Von FRAPORT habe ich davon noch kein einziges Wort bisher lesen können! Die haben doch die 70% erläuterungslos in den Raum geworfen!

Wenn du meine Posts nochmal liest, erkennst du, dass es mir auch zuallererst um die Frage geht, ob eine kleine Zahl von Beschäftigten an neuralgischen Punkten tausende Menschen in Geiselhaft nehmen und Millionenschäden anrichten darf, nur um ihre Forderungen durchzusetzen. Du wirst ja sicherlich zustimmen, dass es den betroffenen Mitarbeitern schon jetzt nicht schlecht geht. Am Hungertuch nagt dort keiner.

Ja.
Wobei der Gebrauch des Wortes "Geiselhaft" natürlich voll daneben, extrem wertend und maßlos übertrioeben ist und da in den Satz schon wieder unglaublich viel Stimmungsmache drin ist. Wenn der ÖPNV nicht fährt, ich kein Auto/Fahrrad habe und auch die Taxis überlastet sind dann setzt also verdi mich zu Hause in Geiselhaft weil ich nicht in die Arbeit komme?
Und das zur Zeit millionfach wenn nicht sogar milliardenfach in den letzten Tagen?

Es muss einfach zukünftig ein Verfahren geben, dass solche Aktionen erschwert bzw. auf ein vernünftiges Maß reduziert, ohne das Streikrecht und die Koalitionsfreiheit unverhältnismäßig zu beschneiden. Da sind sich inzwischen Politiker und Experten dank GdF fast alle einig.
Stimmt. Es geht / ging schon lang nicht mehr um die Sache sondern um das generelle Handeln.
Und hoffentlich wirft es auch einen Lichtblick auf das Handeln der Unternhemen wie damals im Tarifstreit mit der DFS. So wie sich teilweise sogar staatseigene Betriebe gegenüber Ihren eigenen Mitarbeitern und der Presse über diese verhalten ist unter aller Sau.

Die jetzt laufenden Streiks im Öffentlichen Dienst betreffen erstens mehr Beschäftigte, zweitens agiert Verdi beim "Marketing" bzgl. der Forderungen offensichtlich deutlich intelligenter als die GdF und drittens streiken die im Moment mit Maß.
Kann ich nicht beurteilen weil ich nur über die Auswirkungen informiert werde - über den Grund warum gestreikt wird berichten die meisten Medien gar nicht.
Ist ja auch viel einfacher andersrum Stimmung zu machen:
Bei einem verspäteten Flug stellt man sich ans Gate, hält den Fluggästen eine Kamera und ein Mikro von das Gesicht und fragt nach der Meinung. Was wird da wohl rauskommen? Na?
Selbes Ergebnis wird morgens an der Baushaltestelle erzielt. Die Leute die von dem Streik wussten und umplanen konnten stehen ja nicht hier, also bekommt der Reporter schön vorsortiert nur die überraschten Mitbürger. Welcher Wartende wird sich denn da freuen?


Ich versuche jetzt noch ein letztes mal, darauf hinzuweisen, dass es nicht um Neid, Gerechtigkeit etc. geht sondern um die Frage, ob ein (Streik-)Rechts-System nicht überkommen ist, das dazu führt, dass die Arbeit am besten bezahlt wird, die den meisten Schaden anrichtet, wenn sie plötzlich unterlassen wird, und nicht die, mit dem größten tatsächlichen Marktwert. Das ist aus meiner Sicht das Problem.

Und eine Kennzahl, dass genau dieses bereits eingetreten ist, ist AUCH das Gehalt von über SIEBENTAUSENEINHUNDERT Euro in MUC für einen Schichtleiter.

Entschuldige bitte, aber die Aussage "Es geht nicht um Neid" und dann gleich im selben Absatz (!) eine EUR-Zahl über einen Beruf in Grossschreibung vorzufinden dessen Berufsbild wahrscheinlich gar nicht bekannt ist, es nicht bekannt ist für was dieser Mensch jeden Tag Verantwortung trägt usw. kann ich nun wirklich nicht ersnt nehmen. Neiddiskussion vom Feinsten!


Damit schießt Verdi den Bock ab. Eine Woche vorher den Aufstand proben gegen den Streik der Vorfeldkontrolle und kaum ist dieser zerschlagen, fangen "sie" selbst an. Wenn diese ganze Schose nicht zum Heulen wäre, würde ich mich kugeln vor lachen.:(

Tjaja, immer diese Kleinstgewerkschaften! {/Ironie}
Wo sind denn die Vielposter zu diesem Thema hier plötzlich?
 
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pmeye

Guest
Entschuldige bitte, aber die Aussage "Es geht nicht um Neid" und dann gleich im selben Absatz (!) eine EUR-Zahl über einen Beruf in Grossschreibung vorzufinden dessen Berufsbild wahrscheinlich gar nicht bekannt ist, es nicht bekannt ist für was dieser Mensch jeden Tag Verantwortung trägt usw. kann ich nun wirklich nicht ersnt nehmen. Neiddiskussion vom Feinsten!
Dann bist du eben der einzige Leser, der diese klar erläuterte Argumentation nicht versteht (verstehen will) und nicht begreift, was die Zahl da sagen soll, obwohl es da steht. Du möchtest es eben gerne als Neiddiskussion abqualifizieren. Wenn es Dir damit besser geht, von mir aus. Meine Oma sagte an solchen Stellen immer: "Du hast Recht, und ich hab meine Ruh!"

BTW: Auch was Verdi da macht (Stichwort Cebit) ist eine Sauerei. Aber die haben wenigstens Kraft von 70.000 Streikenden eine gewisse demokratische Legitimation und streiken doch tatsächlich für einen Tarif, der allen Beschäftigten im öffentlichen Dienst zu gute kommt. Merkst du einen Unterschied?

Abgesehen davon empfinde ich Streiks im öffentlichen Dienst als Geiselnahme und wäre auch hier für Lösungen, die die Angestellten ordentlich alimentiert, ohne das immer gleich Millionen Unbeteiligte die Zeche zahlen müssen.
 

foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
3.667
736
Großherzogtum
...
BTW: Auch was Verdi da macht (Stichwort Cebit) ist eine Sauerei. Aber die haben wenigstens Kraft von 70.000 Streikenden eine gewisse demokratische Legitimation und streiken doch tatsächlich für einen Tarif, der allen Beschäftigten im öffentlichen Dienst zu gute kommt. Merkst du einen Unterschied?...

Achsoooo! Weil man einen Beruf ausübt den es nicht so oft gibt darf also der Arbeitgeber mit einem machen was er will?
 
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foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
3.667
736
Großherzogtum
Update: Es geht wohl auch um Dinge wie Arbeitszeiten, Urlaub, Pausen oder so. Details habe ich noch keine herausfinden können - es gibt dazu von beiden Seiten nichts was ich gefunden habe.
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.336
3.032
FRA
BTW: Auch was Verdi da macht (Stichwort Cebit) ist eine Sauerei. Aber die haben wenigstens Kraft von 70.000 Streikenden eine gewisse demokratische Legitimation und streiken doch tatsächlich für einen Tarif, der allen Beschäftigten im öffentlichen Dienst zu gute kommt.
70.000 sind auch keine demokratische Legitimation, unter dem Streik leiden ja Millionen. Es kann gut sein, dass der Verdi-Streik gemessen am Verhältnis Streikende/Leidtragende noch schlimmer ist, als der GdF-Streik.

Abgesehen davon empfinde ich Streiks im öffentlichen Dienst als Geiselnahme und wäre auch hier für Lösungen, die die Angestellten ordentlich alimentiert, ohne das immer gleich Millionen Unbeteiligte die Zeche zahlen müssen.

Eben, jeder Streik ist eine Geiselname, weil ein Streik ohne Geiselnahme zum Scheitern verurteilt ist. Also muss man das Streikrecht entsprechend abschwächen. Eine Gewerkschaft mit 200 Mitgliedern hat aber genausoviel Recht, Geisel zu nehmen, wie eine Gewerkschaft mit 1000000 Mitgliedern.
 
P

pmeye

Guest
70.000 sind auch keine demokratische Legitimation, unter dem Streik leiden ja Millionen. Es kann gut sein, dass der Verdi-Streik gemessen am Verhältnis Streikende/Leidtragende noch schlimmer ist, als der GdF-Streik.
Deswegen verwendete ich das Wörtcen "gewisse". ;)
Eben, jeder Streik ist eine Geiselname, weil ein Streik ohne Geiselnahme zum Scheitern verurteilt ist. Also muss man das Streikrecht entsprechend abschwächen. Eine Gewerkschaft mit 200 Mitgliedern hat aber genausoviel Recht, Geisel zu nehmen, wie eine Gewerkschaft mit 1000000 Mitgliedern.

Geiselnahme = Schädigung UNBETEILIGTER, um das Ziel zu erreichen.
In diesem Sinne gibt es sehr wohl Streiks ohne Geiselnahme. Das ist sicher die Mehrzahl aller Streiks hierzulande. Ein Streik soll den Arbeitgeber schädigen, und der ist Beteiligter.
Bei GDL, GDF, und im öffentlichen Dienst ist aber die Geiselnahme das vordergründige Machtmittel und nicht etwa ein bedauerlicher Kollateralschaden, wie gerne öffentlich dargestellt. Das ist dasselbe, als wenn LKW-Fahrer Kreuzungen blockieren - Nötigung. (Warum bestreikt VERDI den ÖPNV zur CEBIT???)
Da ich verstehe, dass es für bestimmte Berufe schwierig ist, zu streiken, ohne Kollateralschäden anzurichten, schlage ich für diese Gruppe von Beschäftigten alternative Formen der Alimentierung zu schaffen und das Streikrecht einzuschänken.
 

XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
22.375
1.998
Badenzer mit einer Unabhängigkeitsflagge sind mir "by default" unsympathisch.... wenn einer mit 11,70 eUR Stundenlohn nicht hinkommt, kommt der mir 11,70+7,5% auch nicht hin - vielleicht sollten solcherlei "nicht-hinkommer" mal ihr Konsumverhalten überprüfen: Rauchen und Trinken (Kneipe) aufgeben, Spielen aufgeben etc.

Und ich bleibe bei meiner Meinung, die ich auch den Taxifahrern in Lissabon immer wieder auf den Weg geben, wenn sie versuchen mir als Tourist den doppelten Preis abzuknöpfen: wenn wer unzufrieden ist mit seinem Job, sollte er was an seinem Leben ändern: Ausbildung, anderer Job, mehr Kohle!
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.315
1.140
Und Gehälter werden genau aus diesem Mehrwert bezahlt - nach der Besteuerung!

Allerdings finde ich die Mehrwertsteuer die gerechteste Art der Besteuerung, weil sie nicht progressiv ist. Ich wäre dafür, die Mehrwertsteuer zu verdoppeln und im Gegenzug die Einkommensteuer komplett zu streichen :D

WIllkommen bei den Piraten :) Nein ich bin da nicht, aber die wollen fürs BGE gleich mal 50-100% MWSt.