@feb: ich denke, dass Wowi sich nicht so viel Kritik heute anhören müsste, wenn er im April/Mai 12 nicht so grosskotzig aufgetreten wäre und noch wenige Woche vor dem 3. Juni garantiert hätte, dass BER eröffnet wird. Wer als Aufsichtsrat soweit weg von der Wirklichkeit ist (und ich rede nicht über die Dübel), der muss entweder einen Psychiater konsultieren oder abtreten.
Wowi ist nicht für viele einzelne kleine und grössere Fehler der Bauausführung verantwortlich (die sich nicht vermeiden lassen), sondern das er Deppen für das Projekt engagiert hat und sie heute noch deckt. Wer die Probleme nicht in den Griff bekommt muss irgendwann Profis ranlassen. Das Wowi keiner ist, hat er hinlänglich bewiesen. Flughäfen werden heute international sehr viele gebaut und selbst in ehemaligen Entwicklungsländern dieser Erde schafft man eine zeitgerechte Bauausführung. BER ist der beste Beweis, dass Wowi abtreten sollte. Die S-Bahn fährt nicht, die Schneeräumung funktioniert nicht und man hat nichts wichtigeres zutun als Gelder für die Landesbibliothek zu erträumen.
Ich fand die Vertreter mit denen ich bei diesem Projekt zu tun hatte, Schon ziemlich von sich bzw. ihrem Projekt eingenommen.
Entwicklungsländer haben andere Vergaberegelungen für Bauleistungen, die nicht das Zeitalter der Zünfte widerspiegelt : Vergabe nach Einzelgewerken. Zwar gibt es (bei öffentlichen Projekten) wenige Ausnahmen bei denen Projekte auch an Generalunter/übernehmer vergeben werden können, beim Flughafen war die Angebote der GUs aber zu teuer (und da sie politisch nicht gewolt sind, schied diese Art aus). War technisch bis vor 20 Jahren auch nicht unbedingt so ein Problem, leider sind seitdem die Anforderungen an die Haustechnik, den Brandschutz und graduell an die Fassade so sehr gestiegen, dass die Projekte immer komplexer werden und da wird es dann schon schwierig ein Team für ein Projekt zusammen zu kaufen, dass auch funktioniert. Bitte daran denken, dass die öffentlichen Auftraggeber entsprechend ausschreiben müssen und der billigste den Auftrag bekommt. Wenn ich als Ingenieur Erfahrung im Flughafenbau hätte und einigermaßen englisch spreche, finde ich jedenfalls leicht einen Job auf dieser Welt bei dem man gut verdient. In Deutschland fuür denöffentlichen Dienstist dies jedenfalls nicht der Fall (dafür hat man dann möglicherweise andere Vorteile). Als letzter Punkt sollte der Auftraggeber wissen, was er haben möchte bevor er beauftragt, dann müsste aber die Planung fertig sein und dann dauert es zu lange also haben wir in Deutschland die baubegleitende Planung als Standard erkoren, was man machen kann - wenn man genug Geld hat.
Deutsche Bauunternehmen mit internationaler Relevanz gibt es jedenfalls nur noch eins: Bilfinger. Mag aber auch ok sein, wenn wir so weitermachen oder unsere europäischen Partner hier in Deutschland dann die Großprojekte bauen. Das war früher mal anders.
Berlin ist jedenfalls nicht das erste Projekt der öffentlichen Hand und ganz sicher nicht das letzte, welches so in die Hose geht. Da München ja immer gelobt wird, hier mal was zur Historie:
Flughafen München: Ein teures Chaos | DIE ZEIT | DIE ZEIT Archiv | Ausgabe 13/1989
Nun kann man sicherlich feststellen, dass die Vertreter der Handwerksunternehmen nach meiner Erfahrung der CDU nahestehen. Wäre insofern recht einfach hier mal einen Schuldigen zu suchen. Wer den in seinem Leben andere Schuldige braucht. Und da sind wir dann bei Wowereit, der sicher nicht der Schuldige ist - wenn man von der politischen Verantwortung absieht. Nimmt man diese Verantwortung ernst, können wir wohl gefühlt 40% der Politiker jährlich austauschen - was gut für alle Bürger wäre wegen der sinkenden Ruheansprüche...