Gehe mit dir konform, bis auf einen Punkt:
Der Captain gehört immer noch zum fliegerischen Personal und ist kein Richter. Hier stand ja Aussage gegen Aussage. Wie sollte er erkennen, dass die FA lügt? Wenn ich beispielsweise schon öfter mit dieser FA gearbeitet und es nie Grund zur Beanstandung gegeben hätte, warum sollte ich ihr dann nicht glauben? Und erst einmal zwei Stunden zu diskutieren und dann den Passagier zu entladen, ist wohl auch nicht zielführend.
Zwei Stunden nicht, aber der Passagier haette binnen Sekunden beweisen koennen, dass er nur das eine Foto gemacht und dann die Aufforderung der Stewardess, das zu unterlassen, nachgekommen ist.
Meines Erachtens waere diese Sachverhaltsfeststellung angezeigt gewesen. Reaktion darauf haette sein sollen: Ja, ich bin ein paragraphenreitender Arsch, der Passagier wird abgeladen, weil er ja auch schon mit dem einen Foto gegen das Fotoverbot verstossen hat - oder eben die Ausuebung des Ermessens, dass bei einem solche harmlosen Verstoss kein Flugverbot ausgesprochen zu werden braucht.
Mit der Stewardess haette er anschliessend mindestens ein ernstes Mitarbeitergespraech fuehren sollen oder sie austauschen lassen.
Kundendienstlich und CRM-maessig waere in meinen Augen das beste gewesen, beide fliegen zu lassen.
Mir ist irgendwie unklar wie sich ein allgemeines Fotographieverbot mit Uniteds offiziellem Instagram-Account verträgt.
Photo by united • Instagram
Das ist doch ein Spielzeug, dessen einziger Sinn das Hochladen und Teilen von Schnappschüssen vom Essen, Reisen und sonstwas ist.
"Personal events" darf man ja filmen und die bei Instagram hochladen.
Doch, mit der Ausnahme "personal events": Fotografieren ist immer verboten (letzter Satz), ausser, wenn ausdruecklich erlaubt. Ausdrueckliche Erlaubnis wird generell erteilt fuer "recording of personal events" (erster Satz), alles andere, z.B. "aircraft equipment" (also auch Sitze) ist verboten, wenn es nicht im Einzelfall erlaubt wird (dritter Satz).
So weit so hart.