Vorab: Die Entscheidung den Anflug auf diese Bahn, mit diesem Wind durchzuführen ist in meinen Augen kritischst zu hinterfragen...
Ein grausames Ereignis mit Toten und Verletzten, die völlig unnötig erscheinen.
Diese Crew wird schlaflose Nächte haben - ein Leben lang.
Nachstehender Kommentar ist allgemein / nicht PG SAW spezifisch:
Die Häufung diverser Arten von Landeunfällen mit 737NG ist sehr leicht erklärt: Kurzes Fahrwerk, niedrigerer Anstellwinkel als vergleichbare Muster, höhere Landegeschwindigkeit. Zusätzlich wird die 737 oft von Airlines in Gebieten mit herausfordernden Wetterverhältnissen und schlechter Infrastruktur geflogen.
Ich würde dieser sehr passenden Zusammenstellung noch ein Detail hinzufuegen wollen, die das "Dilemma" der 737NG zeigen:
Typische Anfluggeschwindigkeiten liegen zwischen 150 und 160 Knoten (aus den genannten Gruenden) - der Kniff ist, dass das rund 40 Knoten mehr als die Stall Speed ist (mit den entspr aerodynamischen Konsequenzen).
Soweit ich das beurteilen kann, sind Piloten die eine 737NG nachhaltig "gut landen" in der Lage jedes Flugzeug zu "gut" zu landen ;-)
Der 320 soll mit seiner FBW (1g Auto - Trim) Logik in derartig dynamischen Bedingungen mitunter ein Eigenleben entwickeln, dass schwer kontrollierbar sein kann. Man kann das regelmaessig auf YT beobachten. Vielleicht auch ein Grund, warum der Bus seltener zur Landung in derartigen Bedingungen geflogen wird?
Die 737 ist ein Flugzeug das im Anflug bei relativ niedrigen Geschwindigkeiten mit relativ groesseren Steuerhorninputs geflogen werden muss - das aktiv erlebte "Force-Feedback" mag die Schwelle des empfundenen "Situation" unter Kontrolle senken.
Ein Bekannter sagt mir dass es 2 No-No`s bei 737NG Landung gibt: Thrustlever werden im "Flare" gecutted (nicht gradually retarded) + keinesfalls "Flaren"