AB: 1 Jahr ohne AB- was war und was bleibt - kleiner Nachruf

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jotxl

Erfahrenes Mitglied
19.11.2009
5.978
868
TXL
Aus der MUC-Perspektive: seit dem Ende von AB kein einziges Mal mehr einen Fuß in das schreckliche Terminal 1 gesetzt - und sehr, sehr froh darüber.

München und Airberlin, das hat einfach nicht so recht zusammengepasst: vom meist komplett kenntnisfreien Fremdpersonal am Check-In, über die erratische Fast Lane, die (am Ende wurde es etwas besser) nach Lust, Laune und Mondphasen geöffnet war, und bei der hinter der Absperrung dann doch wieder alle anderen Paxe rüberkommen konnten, bis zur komplett unbefriedigenden Lounge-Situation (Einmal Kartoffelsalat? Bitte verlassen Sie die EU!).
Hoch anrechnen muss ich AB einzig, dass sie mich mal mit einer Fokker der Carpatair nach GWT gebracht hat - natürlich ohne Vorwarnung oder Erklärung. Die Blicke der typischen Sylt-Klientel beim Boarding, unbezahlbar. ;)

Ich kann durchaus verstehen, das Leute aus MUC oder FRA das wesentlich nüchterner betrachten. Ich kann mich auch noch an die Weltreise zur Atlantic -Lounge (?) erinnern...
Als sich LH aus Berlin zurückgezogen hatte und alles WingsDings wurde, hatte man halt noch einen halbwegs erträglichen Netzwerkcarrier mit AB...
 
N

no_way_codeshares

Guest
Mit der Air Berlin haben wir die einzige gebliebene Alternative am deutschen Himmel verloren. Das ist - ungeachtet des Produkts - als solches der größte Verlust.
Das trifft es sicher am besten, Danke!

Was bleibt, was fehlt? Es bleiben Wehmut und viele Erinnerungen an schöne Flüge, an den oft freigebliebenen Mittelplatz, an zahlreiche Lounges der OW-Partner, an nette Crews.
Es bleiben aber auch Erinnerungen an gecancelte Flüge, zunehmend schlechter werdenden Kundenservice (wie geil und kompetent war anfangs die Gold-und Platinum-Hotline, ich denke an Frau G  !).
Stimmt, habe ich vor der Dame bei keinem Loyalty-Programm so erlebt und nachdem die Zuständigkeiten gewechselt hatten wurde Topbonus schlagartig sogar schlechter als andere Programme. Ich habe es mir nicht nehmen lassen, nachträglich den Kontakt zu suchen und mich bei ihr zu bedanken.

Aus der MUC-Perspektive: seit dem Ende von AB kein einziges Mal mehr einen Fuß in das schreckliche Terminal 1 gesetzt - und sehr, sehr froh darüber.
Hierbei sollte man im Hinterkopf behalten, dass T1 auf die Wünsche des Erstnutzers, LH, zugeschnitten wurde. Inklusive des klaustrophibischen und endlosen Transfer-Laufsteges unter der Decke.
 
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Snappy

Erfahrenes Mitglied
23.07.2010
4.397
260
Bielefeld
Ich hätte auch einen weiteren:
Es war möglich in 26Monaten für 11.334,76Euro Tickets kaufen und dann 9450Euro an Ausgleichszahlungen nach EU-VO 261/2004 zurück zu erhalten.

Zu welcher Zeit war das denn?

Ich hab in meiner Statistik 220 Air Berlin Flüge stehen, jedoch nur 10% davon nach 2016. Gesamtpreis waren 6.300 Euro für etwa 250.000 geflogene Kilometer.

Aber selbst wenn ich den kompletten Zeitraum zurückblicke - ich kann mich an keinen einzigen Fall erinnern der eine Ausgleichszahlung nötig gemacht hätte. Ich kann mich nicht mal an irgendeinen Fall erinnern der überhaupt eine Verspätung länger als 1-2 Stunden hatte (inkl. wetterbedingten Problemen), erst recht nicht an einen Ausfall.

Und wenn es doch was gab, dann wurde es anscheinend so gut gelöst das ich es wieder vergessen habe.

Was ich jedoch sicher weiß, ist das ich mit den 10 letzten LH/Eurowings-Flügen mehr Probleme hatte als mit den 220 AB-Flügen der letzten 10 Jahre. Als ich oben die Drehkreuz-Beispiele gepostet habe, habe ich mich schon erschrocken wegen der kurzen Umsteigezeiten vor allem in Stansted... heute würde man es sich doch gar nicht mehr trauen sowas zu buchen, es sei denn man kann den nächsten Tag Urlaub nehmen und nimmt Kleidung für einen weiteren Tag mit.
 

alinakl

Erfahrenes Mitglied
15.07.2016
4.066
1.557
Zu welcher Zeit war das denn?

Der Zeitraum war 08/2015 - 10/2017 allesdings habe ich das fliegen erst nachdem ich aus Wiesbaden weg bin also zum Jahresanfang 2016.
Der Klassiker war dass die Dash-Strecke STR-DUS/DUS-STR anulliert wurde. Einmal ist auch DUS-CUR anulliert worden.

Verspätungen in dem Sinn hatte ich eigentlich nie, vielleicht mal eine Stunde bei schlechtem Wetter aber nichts von Bedeutung
 

m!ler

Erfahrenes Mitglied
02.08.2015
1.191
195
STR
Verspätungen hatte ich bei AB tatsächlich auch seltenst.

Einmal auf JFK-TXL-STR den Anschluss in TXL nicht bekommen. Ansonsten alles verschmerzbar.
 
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aib

Erfahrenes Mitglied
18.01.2015
1.300
1.168
MZ
Ich bin oft in TXL unterwegs, in der Regel auf meiner Rennstrecke nach FRA. Und auch ein Jahr nach der Pleite ist es ein komisches Gefühl. Auch wenn EZY, EW, FR, LH und Co. die Lücke in Berlin gefüllt haben irgendwas fehlt rein gefühlsmäßig. AB, das war eine herrlich chaotische, aber dennoch persönliche und auf eine besondere Art liebenswerte Airline. Doch auch wenn sie mir noch so sympatisch war, gebucht habe ich sie innerdeutsch fast nie. Da war bzw. ist LH die Airline der Wahl für mich. Nach PMI immer gerne.
Wären sie mal beim Mallorca-Shuttle geblieben und hätten sich nicht an den diversen Übernahmen verhoben. Dann wäre uns diese bunte, sympatische Airline sicherlich noch erhalten.
 

_AndyAndy_

Erfahrenes Mitglied
07.07.2010
6.008
633
.de
Ich wurde zum AB-Kunden gemacht, nachdem HLX an AB verkauft und dadurch meine zahlreichen Buchungen auf AB umgeschrieben worden waren. Auch das Vielfliegerprogram von HLX wurde nach TB überführt, so war ich plötzlich Besitzer von recht vielen Meilen und habe eine überraschend gute Award-Verfügbarkeit festgestellt. AB kannte ich damals als Airline, die dba übernommen hatte, und mit der dba hatte ich 2001 für schlappe 78 DM einen innerdeutschen sameday Return gemacht, was damals angesichts der nichtexistenten Sparpreise bei der Bahn schockierend günstig war. Die Integration von HLX resultierte in die Einstellung vieler Strecken und steigende Flugpreise, daher rutschte AB bei mir auf Platz 2 (nach 4U). AB habe ich vor allem wegen TB und OW-Mitgliedschaft geschätzt. Über Jahre sammelten wir in der Familie OW-Meilen (ohne zu fliegen) und setzten sie für sonst wahnsinnig teure Ferienflüge v.a. zu Weihnachten ein. Insofern hat AB mit mir nur Miese gemacht.

Als CGN/DUS-Kunde vermisse ich AB sehr. EW und DE haben "unsere" Strecken zwar übernommen, verlangen dafür aber Preise jenseits von gut und böse. Eine schwache bzw. hubgerichtete Präsenz von Oneworld in Deutschland tut ihr Übriges. Von Deutschland nach Sardinien mit OW über London ist kein gutes Routing... Und so erinnern wir uns jedesmal an die gute alte AB, als wir bei EZY zu AB-Preisen Routings wie AMS-OLB-BSL buchen. Wenn EZY ab Westdeutschland ein ähnliches Programm auflegen würde wie ab Berlin, dann wäre es zumindest für Touristrecken eine Alternative, aber so wie das Angebot ab CFN/DUS heute aussieht, ist es nur wegen FR nicht so traurig.

Amen.
 

flyer09

Erfahrenes Mitglied
04.11.2009
11.975
1.994
Man braucht sich wirklich nicht wundern, warum es AB nicht geschafft hat zu überleben.

Kann man nur begrenzt so sagen: Der Ölpreis war ähnlich und die Verluste trotz (deutlich) billigerer Tickets geringer. Der Grund war sicherlich, dass airberlin früher im Schnitt deutlich bessere Auslastungen auf vielen Routen als in den letzten 2 Jahren vor Betriebseinstellung hatte.
 
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no_way_codeshares

Guest
Verspätungen hatte ich bei AB tatsächlich auch seltenst.

Dann müssten wir alle ja ständig mit defektem Gerät durch die Gegend geflogen sein, denn laut EW liegen ihre Probleme ja im Wesentlichen am Zustand der von AB übernommenen Fluggeräte:)
AB konnte damit fliegen, EW nicht.
Ja, ich weiss, später wurde dies mit komplizierten Zulassungsprozeduren und intransparenter Servicelogs der Vorbesitzer erklärt, aber die gleichen Maschinen waren bei AB tatsächlich und regelmässig pünktlich in der Luft, mit Deutscher Registrierung.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
5.270
21.671
MUC
Angenehm fand ich seinerzeit die großzügige Umwandlung von LTU Redpoints, welche +1 und ich auf drei günstigen LTU-Returns DUS-BKK gesammelt hatten, in Topbonus-Punkte. So war dann ein Return DUS-KEF für 43 Euro S&G drin, der leider zu DUS-MUC-KEF-MUC-DUS wurde, uns aber dennoch eine günstige An- und Abreise zu einem erlebnisreichen Islandurlaub gebracht hat.
 

aschumann

Aktives Mitglied
30.09.2017
143
0
Der Zeitraum war 08/2015 - 10/2017 allesdings habe ich das fliegen erst nachdem ich aus Wiesbaden weg bin also zum Jahresanfang 2016.
Der Klassiker war dass die Dash-Strecke STR-DUS/DUS-STR anulliert wurde. Einmal ist auch DUS-CUR anulliert worden.

Verspätungen in dem Sinn hatte ich eigentlich nie, vielleicht mal eine Stunde bei schlechtem Wetter aber nichts von Bedeutung

Pah haben dich die Berliner dazu gewungen die Ausgleichszahlung einsacken zu müssen??? Oder halt Stutttgart als Flughafen zu nehmen? Ich glaub eher nich.

Ich selber fand Airberlin jetzt nich so gut aber auch nich so schlecht aber sie fehlt halt doch schon besonders weil man jetzt keine Auswahl mehr hat mal sehen ob sichs bald ändert.
 

Micha1976

Erfahrenes Mitglied
09.07.2012
4.765
2.723
ber die gleichen Maschinen waren bei AB tatsächlich und regelmässig pünktlich in der Luft, mit Deutscher Registrierung.

Das kann ich für die Zeit ab etwa 2014 überhaupt nicht bestätigen. Von da bis zur Betriebseinstellung kann ich die Zahl meiner AB-Flüge mit weniger als 30 Minuten Verspätung an beiden Händen abzählen.
 

airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
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13
Die Pleite von AB war eigentlich "bad luck", weil die Ölpreise zum falschen Zeitpunkt unten waren und die UAE 2017 im dritten Jahr in Folge ein Budgetdefizit hatten. Da haben einige wohl zu schnell kalte Füße bekommen. Und das Ende der Amtszeit von Hogan hat das übrige getan.

UAE Buget.PNG


Das 2018er Budget wurde im September nochmal erhöht und man wird einen Überschuss erwirtschaften.

Für 2019 wurde das Budget nochmal eben um satte 18% erhöht und trotzdem soll es einen Budgetüberschuss geben. Als Ölpreis wird US$ 70 / barrel für 2019 angenommen.
https://www.arabianbusiness.com/pol...pproves-164bn-budget-for-2019-with-no-deficit

In Qatar war für das 2018er Budget mit einem Ölpreis von 45 US$/barrel gerechnet worden, was zu einen Defizit geführt hätte, das wäre dann der 4. in Folge gewesen. Schon jetzt steht fest, dass Qatar 2018 einen soliden Budgetüberschuss erwirtschaften wird und auch für 2019 ist ein weiterer Überschuss geplant.
 
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Carotthat

Howard Johnson Fanboy
17.07.2012
4.746
1.181
Howard Johnson
Ich trauere...
- schnelle Upgrades für wenig Meilen
- meist freundliches Personal
- Platinum-Benefits bis zum Abwinken (Sitzplätze, Essen etc.)
- NUE ist tot seit AB tot ist
- KK mit Meilengenerator
- Preise in D seitdem explodiert oder für mich einfach sinnfreie Verbindungen

Mann. Echt schade - und ja, ich habe auch einen mittleren sechsstelligen Meilenbetrag verloren...

Caro
 
N

no_way_codeshares

Guest
Die Pleite von AB war eigentlich "bad luck", weil die Ölpreise zum falschen Zeitpunkt unten waren und die UAE 2017 im dritten Jahr in Folge ein Budgetdefizit hatten.

Du hast es sehr gut erklärt, aber für mich ist das dennoch Geschichtsklitterung.
Es war schon verdammt viel "good luck" im Spiel, neben bemühten Mitarbeitern, dass wir alle noch so lange mit AB fliegen konnten, trotz sich häufender Managementfehlern ab der LTU-Integration, TUI-Vereinbarung und dann erst Recht unter den Etihad-Verwaltern.
 
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thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.267
433
Die Pleite von AB war eigentlich "bad luck", weil die Ölpreise zum falschen Zeitpunkt unten waren und die UAE 2017 im dritten Jahr in Folge ein Budgetdefizit hatten. Da haben einige wohl zu schnell kalte Füße bekommen. Und das Ende der Amtszeit von Hogan hat das übrige getan.
Eher nein. Das war "bad management". Wer lässt sich denn sonst auf derartige Knebelverträge mit TUI ein.
 

MisterG

Stein-Papier-Schere Profi
02.01.2012
10.555
5
Wien
Du hast es sehr gut erklärt, aber für mich ist das dennoch Geschichtsklitterung.
Es war schon verdammt viel "good luck" im Spiel, neben bemühten Mitarbeitern, dass wir alle noch so lange mit AB fliegen konnten, trotz sich häufender Managementfehlern ab der LTU-Integration, TUI-Vereinbarung und dann erst Recht unter den Etihad-Verwaltern.

AB und TB waren "Wetten". Und zwar darauf, dass irgendjemand in der Zukunft das zahlt, was heute verbraucht wird. Flugpreise bei einigen Euros (vor allem Flüge nach Berlin bzw. von Berlin), bzw. regelmäßig unter 100 Euro. X-fach Meilenaktionen, usw. Teilweise war die Taxirechnung dann höher als die Kosten für den Flug.

Sprich man war ständig mit Verkaufspreisen unter den Kosten bemüht zumindest irgendwie Geld reinzubekommen in der Hoffnung dass am Ende irgendwer das ganze zahlt.

Die niedrigen Flugpreise haben dann auch Unternehmen ausgenutzt, die dann ihren Kunden diese um ein x-faches (weil pauschaliert) weiter verrechnet haben. Somit hat AB zahlreiche Berater und Dienstleister "quersubventioniert".

Das ganze war ein multiples Pyramidenspiel. Und hat am Ende die Wirtschaft verzerrt, in vielerlei Hinsicht. Klar, das aktuelle Monopol auf weiten Teilen der innerdeutschen Strecken ist auch nicht erstrebenswert. Aber die AB Pleite hat ja nicht nur AB Probleme gemacht, sondern auch vielen Dienstleistern von denen, etc.
 

airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
4.143
13
Eher nein. Das war "bad management". Wer lässt sich denn sonst auf derartige Knebelverträge mit TUI ein.

Die ganze Übernahme der TUIfly Deutschland/Europa Flüge war ein typischer Hunold deal und weniger ein Knebelvertrag. Es gab einen negativen Kaufpreis, d.h. TUI hat für die Abgabe der Strecken gezahlt (€ 15 Mio). Also kam erstmal Geld in die AB Kasse. 2009 waren die Zinsen recht hoch und Flugzeug-Leases teuer. Erst durch den Rückgang der Leaseraten in Folge der Niedrigzinsen erschienen die TUI-Leases später als richtig teuer, erst Recht wenn es die kolportierte Lease-Verlängerungsoption seitens TUI gab, die TUI hätte ziehen können.
 
N

no_way_codeshares

Guest
Ebenfalls zwei hervorragende Erklärungen von wesentlichen Aspekten, die am AB-Ende einen wesentlichen Anteil hatten:

AB und TB waren "Wetten". Und zwar darauf, dass irgendjemand in der Zukunft das zahlt, was heute verbraucht wird. Flugpreise bei einigen Euros (vor allem Flüge nach Berlin bzw. von Berlin), bzw. regelmäßig unter 100 Euro. X-fach Meilenaktionen, usw. Teilweise war die Taxirechnung dann höher als die Kosten für den Flug.

Sprich man war ständig mit Verkaufspreisen unter den Kosten bemüht zumindest irgendwie Geld reinzubekommen in der Hoffnung dass am Ende irgendwer das ganze zahlt.

Die niedrigen Flugpreise haben dann auch Unternehmen ausgenutzt, die dann ihren Kunden diese um ein x-faches (weil pauschaliert) weiter verrechnet haben. Somit hat AB zahlreiche Berater und Dienstleister "quersubventioniert".

Das ganze war ein multiples Pyramidenspiel. Und hat am Ende die Wirtschaft verzerrt, in vielerlei Hinsicht. Klar, das aktuelle Monopol auf weiten Teilen der innerdeutschen Strecken ist auch nicht erstrebenswert. Aber die AB Pleite hat ja nicht nur AB Probleme gemacht, sondern auch vielen Dienstleistern von denen, etc.

Dienstleister und Berater haben sich offenbar an AB dumm und dämlich verdient und zwar immer mehr, je bedrohlicher die Lage wurde.
Nur waren wir uns im "Cassandra"-Thread weitestgehend einig, dass die AB-Raten so günstig gar nicht waren. Gemessen am direkten LH-Wettbewerb seinerzeit nicht, die lagen knapp darunter und haben so natürlich auch die AB-Preise heruntergezwungen (quersubventioniert aus den Langstrecken ex Deutschland?). Gemessen an den heutigen FR/U2-Raten auf den wenigen, fortgeführten AB-Routen nicht. Gemessen an den heutigen, wettbewerbsbefreiten EW-Raten auf den entsprechenden Routen hast Du sicher Recht, was wiederum darauf hindeutet, dass LH die AB durch unrentable Preise besiegt hat. Im Zusammenwirkungen mit der Prämiengiesskanne von TopBonus hat Du völlig Recht.
Wir waren uns in besagtem Thread aber auch weitestgehend - von Julian bis GoldenEye - einig, dass kein durchdachtes Yield-Management bei AB erkennbar war: gut ausgelastete Flüge wurden oft supergünstig angeboten, teure Flüge stellten sich oft als leere Maschinen heraus.

Die ganze Übernahme der TUIfly Deutschland/Europa Flüge war ein typischer Hunold deal und weniger ein Knebelvertrag. Es gab einen negativen Kaufpreis, d.h. TUI hat für die Abgabe der Strecken gezahlt (€ 15 Mio). Also kam erstmal Geld in die AB Kasse. 2009 waren die Zinsen recht hoch und Flugzeug-Leases teuer. Erst durch den Rückgang der Leaseraten in Folge der Niedrigzinsen erschienen die TUI-Leases später als richtig teuer, erst Recht wenn es die kolportierte Lease-Verlängerungsoption seitens TUI gab, die TUI hätte ziehen können.
Diese TUI-Vereinbarung war der entscheidende Fehler, der AB in Schieflage gebracht hat, bis die Möglichkeiten fehlten sich aus dieser Altlast freizukaufen.
Ein, gemessen an der Flottengrösse zu ehrgeiziges Langstreckennetz (zu wenig Back-up bei Ausfällen - ähnlich EW heute - und zu langsame Umrüstung des Business-Class), ostwärts abgeblockt von Etihad kam dazu.
Am Ende hat die Ausdünnung der Frequenzen und Zerschlagung des beeindruckenden Europa-Netzes (mit Verbindungen über TXL, DUS, NUE, PMI, VIE und BEG) AB für viele Geschäfts- und zum Teil auch Urlaubsreisende schlichtweg uninteressant gemacht. Die Consulatants, die das dem Verwalter Pichler verkauft haben, haben womöglich mehr daran verdient, als es nach Abzug der Sozialkosten eingespart hat.
 

FREDatNET

Erfahrenes Mitglied
11.07.2010
8.302
7
VIE
Auch ich trauere AB, im speziellen HG, nach. Mit OW Status war HG immer eine Option in Europa für mich die ich bedenkenlos gebucht habe wenn Preis oder Zeit besser passten als mit LH/OS. Ich finde es echt schade, dass sie weg sind, auch wenn das Angebot aus VIE dafür jetzt mit LCCs angereichert wurde entschädigt mich das nicht.
 

Civetta

Reguläres Mitglied
01.11.2017
33
0
Meine Business Class Erfahrung nach Air Berlin

Unsere Reisen haben wir, bis zum Ende, zu 90 % mit Air Berlin gemacht. Bei Fernflügen in der Business Class. Für uns war es ein entspanntes Reisen. Die Liegefläche war gut und man konnte aufstehen ohne einen Sitznachbar zu stören. Essen und Service waren gut.
Im März sind wir dann mit Condor in C nach PUJ geflogen. Es war ok, aber so wirklich entspannt war es nicht. Das Essen und der Service so lala.
Jetzt waren wir mit BA in C in Toronto. Rückwärts fliegen hat +1 nicht gestört. Wir hatten Reihe 7 J/K (787-9) und so brauchte +1 nicht klettern. Die Fußrasten wirkten unstabil. Wirklich wohl haben wir uns nicht gefühlt. Essen - na ja. Service freundlich, aber überschaubar.
Im nächsten Monat versuchen wir es mit LH nach Dubai. Schauen wir mal, wie wir uns dort fühlen.
Wir vermissen Air Berlin
 
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