Also da würde ich aktuell "
verdichten sich Hinweise
" sehr ernst nehmen... Es gibt keinerlei Angaben woher die neue Faktenlage stammt, vielleicht hat auch nur wieder jemand bei FR24 die Geschwindigkeit abgelesen, der Verweis auf Radardaten legt das nahe...
Die Triebwerke liegen vor dem Schwerpunkt, setzt man damit auf der Piste mit Übergeschwindigkeit auf, senkt das Flugzeug das Heck und hebt mit dem höheren Anstellwinkel gleich wieder ab, so wie wenn man ein Flugzeug mit Spornradfahrwerk zu schnell auf den Boden zwingt.
Das würde natürlich zu früheren (jetzt nicht wiederholten) Berichten passen, das Flugzeug habe mehrfach wieder abgehoben und aufgesetzt.
Sowas sieht man schonmal bei Flugschülern, aber einem Berufspiloten sollte das wirklich nicht mehr passieren...
Ich bin auf den Bericht sehr gespannt, erwarte aber von der BEA jetzt nicht, dass sie haarklein alle Besonderheiten des Airbus aufdröseln werden, wenn Pilotenfehler so offensichtlich ist.
Fragen, denen man mal nachgehen könnte:
Blockiert ein A320 den Fahrwerkshebel, wenn das Flugzeug zu schnell ist um es auszufahren, oder erlaubt er die Hebelbetätigung, fährt aber einfach nicht aus? Fährt es dann automatisch aus, sobald man langsam genug ist, oder muss man dann den Hebel erst wieder auf "rein" und nochmal auf "raus" stellen?
In welche FBW Laws schaltet ein landender Airbus, wenn das Fahrwerk drin ist und die Air/Ground logik keine Landung erkennt? Werden Flare Law und Ground Law aktiviert?
Was macht ein landender A320, der bei Bodenberührung noch im Normal Law ist, drückt der selbst die Nase wieder runter wenn das Flugzeug wieder abhebt?
Stehen ohne Fahrwerk Groundspoiler und Umkehrschub zur Verfügung?
Es ist natürlich klar, dass ein Flugzeug für derartigen "Missbrauch" nicht ausgelegt sein braucht, also keine Vorwürfe an Airbus. Aber interessante Betrachtungen in Bezug auf Fehlertoleranz, und ganz allgeimein in Bezug auf hochautomatisierte Flugzeuge moderner Bauart, die einen Piloten bei groben Fehlern nur noch mehr verwirren...
Gibt es generell (vllt. ängstliche/besonnene/...) Piloten, die „eher schneller“ einen Go Around fliegen als andere?
Ich denke schon. Ein MD-11 Pilot wird z.B. etwas bevorzugter durchstarten, weil das Flugzeug dafür bekannt ist, versaute Anflüge nicht zu tolerieren...
Wer immer kleine Flugzeuge auf großen Flughäfen fliegt, wird wohl auch ein etwas breiteres Toleranzband für "passt noch" haben, und eher seltener duchstarten. Am Ende ist jeder Pilot ein Produkt aus seinen Erfahrungen, allen Standardisierungen zum Trotz.