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(...) macht LH auch und dann passiert gar nichts!!!!
Ausgehend vom Grundsatz "Alkoholmißbrauch = Krankheit" gilt eine Fürsorgepflicht eines guten Arbeitgebers - tatsächlich sind die internen Verfahren / Prozedere sehr engmaschig und für den Betroffenen mit einem "Grounding" und langwieriger "Überwachung" verbunden - also imho und Erfahrung keinesfalls "es passiert nichts" sondern eher das Gegenteil davon.
Organisatorisch ist das sowohl in der medizinischen Abteilung, als auch in der PV sowie in einem externen Sachverständigen-Board angesiedelt. Sehr transparent - sehr prozessual definiert.
Als Betroffene(r) hast Du natuerlich (k)eine Wahl - wenn Du nicht mitmachst, dann bist Du raus.
Das gesamte Verfahren ist ergebnisoffen - nur Anonymität wird garantiert. Dieser Grundsatz ist extrem wichtig - denn wir möchten ja aus Gründen der Flugsicherheit ein Klima der Offenheit: Wenn ein Süchtiger befürchten muss, seine Existenz zu verlieren wenn er "erwischt" wird, dann wird er sich noch mehr verstecken / verstellen, als er dies suchtbedingt sowieso schon tut. Das sorgt für ein erheblich größeres Risiko in Bezug auf die Sicherheit in der Luft.
Dies alles ist das krasse Gegenteil von "passiert nichts" imho.
Das mag jemand dessen eigene Welt des sozialen / geschäftlichen Miteinanders auf einer "Strafe muss sein" Methodik beruht schwer verständlich finden - dass heißt aber nicht das es falsch ist.
Das Thema ist viel zu Ernst als dass es für Polemik herhalten darf - ich erinnere dass hier schon einmal ein Case mit Alkoholmißbrauch diskutiert wurde.
Bei Lufthansa hat sich jahrelang niemand dafür interessiert, ob die Personen in der ExitRow wissen, was sie im Zweifelsfall tun müssen.
Weil es der Gesetzgeber in Europa nicht vorgeschrieben hat - ein separates 1:1 Pax Briefing für die ER. Das ist in der Tat auch imho sträflich ABER es ist wie es ist. Die FAA ist da weiter gewesen.
Und ich kenne LH Group-Piloten, die auch das bestätigen, was XT schreibt - bei der "kein Bier am Vorabend"-Regel wird auch schon mal ein Auge zugedrückt ("solange ich bei Dienstbeginn 0.0 habe, ist doch alles ok"), (...)
Was möchtest Du sagen? Das die Welt nicht perfekt ist? 1 Punkt für Dich. Bei ~ 6000 (?) MA im Cockpit wäre alles andere erstaunlich weltfremd oder?
(....) und es gäbe Kollegen, die das mit dem 0.0 bei Dienstbeginn auch nicht geschafft haben, wo die Karriere dann aber nicht vorbei war (sondern man zunächst ohne disziplinarische Folgen beiseite genommen wird).
s.o.
Zurück zum Thema: Mir stellen sich gerade ein paar Fragen:
- Was ist doch gleich der Grund, warum an den Flughäfen immer noch keine (die Vorschläge waren ja schon öfter zu lesen, und Alkohol ist ja kein exotisches Problem) Alkoholtests bei Crews gemacht werden?
Kommt in diesem Jahr - aufgrund gesetzlicher Vorgaben.
- Was ist so schwer daran (die Frage ist nicht provokativ, sondern ernst gemeint), als Airline-Management wirklich Wert auf Sicherheit zu legen?
Das derzeitige Verfahren trägt genau dem Aspekt Sicherheit imho maximal Rechnung. Eine "Verfolgung" von Suchtkranken führt zu "intensiverer" Verdeckung / Verschleierungstaktiken derselben = damit wird steigt das Risiko imho.
Das Streben nach "absoluter" Sicherheit führt immer zu "weniger" Sicherheit - - Flugsicherheit heißt "Risiken" zu managen.
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