AB: Air Berlin droht ein Verbot mit Codeshare-Fluegen

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cityshuttle

Erfahrenes Mitglied
01.11.2014
527
3
BER
Die LH-freundliche Zeitung Rheinische Post will mal von den aktuellen 4U-Problemen ablenken und die Aufmerksamkeit auf AB lenken.

Skandal, Skandal...


Auch interessant ... gleich zu Beginn:

Die schwer angeschlagene Fluglinie Air Berlin wird noch in diesem Jahr frisches Geld vom eigenen Großaktionär Etihad erhalten. Das erfuhr unsere Zeitung gestern Abend aus dem Umfeld der Konzernzentrale. Air Berlin wollte die Information gestern nicht kommentieren.

Hier werden Mutmaßungen bereits als Fakten verkauft ... wirklich klasse Journalismus.

Wobei ich immer wieder erstaunt bin, wie oft anscheinend (!) konzernnahe Personen ihren Freunden von der Presse vertrauenswürdige Informationen zukommen lassen (nicht nur in der Luftfahrtbranche).
 

SuperConnie

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
5.018
64
Nordpfalz
Das Handelsblatt berichtet lt. fvw.de von einem Papier der Europäischen Kommission zur künftigen Luftfahrtstrategie, wonach diese die EU-Airlines vor unlauterem Wettbewerb schützen möchte. Muss vor Inkrafttreten vom Rat und dem Europäischen Parlament abgesegnet werden.
 

tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
6.099
1.696
Bayern & Tirol
Ist denn schon wieder Sommerloch? :rolleyes:

Das einzige mit Neuigkeitswert an diesem Artikel ist, daß die "Allianz for Open & Fair Skies" nunmehr als das bezeichnet wird, was sie wirklich ist, nämlich als Lobby-Organisation der Big3&Gewerkschaften, und nicht als spontaner Zusammenschluß empörter Patrioten :rolleyes:.

Wie lange sind die gleich noch mal in chapter 11 geflogen?
 
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fra59

Neues Mitglied
07.04.2015
5
0
Frage zu Hintergrund Konflikt Codesharing

Hi,
ich verstehe nicht ganz, warum airberlin so auf das Codesharing mit Etihad angewiesen ist.
Könnte airberlin nicht einfach statt Codesharing auf ein Interline-Abkommen mit Etihad setzen, sollte das Codesharing seitens der Regierung nicht verlängert werden?
Ich gehe mal davon aus, dass es den Gästen egal ist, welche Flugnummer der Flug hat. Wichtig ist doch, dass das Gepäck durchgecheckt und man die Flüge einfach miteinander kombinieren kann?
Oder gibt es etwa noch andere Vorteile, die ich nicht kenne?

Würde mich über Antworten freuen. Vielen Dank!
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
11.146
10.201
LEJ
AB hat da nicht viel zu entscheiden.
Schau dir einfach die Besitzverhältnisse und die wirtschaftlichen Zahlen an.
AB kann froh sein, dass sie noch leben.
 

pemko

Erfahrenes Mitglied
03.03.2015
2.598
1.899
TXL
Grundsätzlich unterscheiden sich Codesharing und Interlining hinsichtlich der vertraglichen Ausgestaltung zwischen den beteiligten Fluggesellschaften.

Wirtschaftlich bleibt beim Codesharing mehr bei dem marketing carrier...

Aber ins Unreine gesprochen: Mit ein wenig juristischen Aufwand könnte man es tatsächlich schaffen, die vertragliche Ausgestaltung des Interlining so anzupassen, dass AB und EY so gestellt sind, wie als ob es Codeshare-Verbindungen sind (Einkünfteverteilung, Kostenverteilung, Meilenvergabe, ...).

Einzig der Marketing-Aspekt ließe sich so nicht lösen... es ist eben attraktiver zu sagen, es ist "mein" Flug, auch wenn ich ihn nicht selbst ausführe...
 

rcs

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Teammitglied
06.03.2009
27.675
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München
Das größte Problem sind jeweils die Systeme im Eigenvertrieb. Angefangen von der Website bis hin zu den Availability-Displays im Callcenter: Hier ist man zum Großteil auf den Verkauf der unter dem eigenen Airline-Code vermarkteten Flugnummern getrimmt, da kommen einem die Codeshares gerade recht.

Natürlich könnte man auch im Eigenvertrieb problemlos via Interlining verkaufen, bei uns im Reisebüro praktizieren wir das für unsere Kunden soweit möglich so oder so jeden Tag (was die aus Codeshares resultierenden Probleme wo möglich gleich von vorne herein verhindert) - wenn man will, geht es problemlos ;)

Das auf einer Airline-Website in der IBE abzubilden ist natürlich etwas komplexer, und bis dato scheuen die meisten Carrier den dazugehörigen Programmieraufwand.
 
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GoldenEye

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30.06.2012
13.177
516
Das Thema ist hier schon lang und breit in diversen Threads zu AB diskutiert worden. Die Frage des OP hat durchaus eine gewisse Berechtigung, wie ja auch die Antworten gezeigt haben.
 
N

no_way_codeshares

Guest
Die Berechtigung des Themas bestreitet ja auch niemand, aber aus Sicht des Kunden ist dies fast immer von Nachteil, daher ja auch die Erinnerung an meinen Usernamen oben.

Als Passagier habe ich selten das Glück einen AB-Codeshare auf EY-Fluggerät zu bekommen, sondern meist eine Airline mit weniger guten Sitzen, weniger guten Bordunterhaltung, weniger gutem Essen, weniger gutem Loungezugang, als ich ursprünglich gebucht hatte und dazu mit Einschränkungen meiner Statusvorteile. Bei der Star Alliance werden mir dafür keine Punkte gutgeschrieben und ich darf nicht in die Lounge, bei Oneworld hängt es davon ab, ob ich bei einer Partnerairline gebucht habe und wer den Flug ausführt.
Natürlich kann ich dies mittlerweile vor Buchung in Erfahrung bringen. Aber bei Seltenfliegern dürfte dann der Eindruck entstehen, es sei so eine Art Wetlease "im Auftrag von" und zumindest der Service sei wie gewohnt. Und allein die Möglichkeit solche Codeshares anbieten zu können, hat im Fall AB dazu geführt, dass sie ganze Routen gar nicht mehr betreibt, sondern Vertragspartnern überlässt. Das kann man akzeptieren, weil sie damit ein grösseres Netz erhalten kann oder unsinnig finden, weil die erhofften Vorteile mit AB von Sofia zu Fliegen, eh nicht zur Verfügung stehen.

Aus Sicht der Airlines macht es sicher Sinn: Wer bucht hier nicht lieber aus Nahost oder Fernost kommend lieber Etihad als Air Berlin oder Air Seychelles, wer nicht lieber Air Berlin als Air Serbia oder Bulgaria Air?

Mit einem grundsätzlichen Verunmöglichen dieser Codeshares würden die Airlines auf Interlining ausweichen müssen. Die Verrechnung untereinander müsste etwas geändert würden, die meisten der heute im Codeshare betriebenen Routen würden aber wohl auch weiterhin angeboten, nur halt transparenter unter Flugnummer des Partners.

Was die spezielle Situation der Air Berlin-Etihad-Codeshares angeht:
- Nein, ich glaube nicht, dass Etihad sich dadurch einen riesigen Vorteil verschafft, für die Fluggäste aus Nahost und Fernost Flugziele durch AB in Europa anfliegen zu lassen, die man allein nie abdecken könnte.
- Ja, aus meiner Sicht hebelt Etihad damit die Beschränkung für ME3 Carrier auf sehr wenige Routen und Flüge aus. Allerdings gegen Bezahlung einer EU-Airline mit EU-Mitarbeitern, nach EU-Arbeitsregeln. Als Nicht-Jurist bin ich nicht in der Lage zu beurteilen, ob dies gegen geltendes Recht verstösst.
- Nein, ich bin nicht überzeugt, dass solcher Protektionismus den Airlines in Europa, der Unabhängigkeit unserer Infrastruktur dient und auch nicht, ob sich LH und UA aus AUH und DXB immer weiter zurückziehen, weil sie dort nichts mehr verdienen oder weil sie Druck auf unsere Politik aufbauen wollen, umgekehrt nicht mehr Flüge der dortigen Airlines in die EU bzw. USA) zuzulassen.

Wenn Codeshares einschränken oder verbieten, dann bitte nicht selektiv!
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Die Berechtigung des Themas bestreitet ja auch niemand, aber aus Sicht des Kunden ist dies fast immer von Nachteil, daher ja auch die Erinnerung an meinen Usernamen oben.

Hier geht's aber um die Sicht der Airlines, speziell AB/EY

Als Passagier habe ich selten das Glück einen AB-Codeshare auf EY-Fluggerät zu bekommen, sondern meist eine Airline mit weniger guten Sitzen, weniger guten Bordunterhaltung, weniger gutem Essen, weniger gutem Loungezugang, als ich ursprünglich gebucht hatte und dazu mit Einschränkungen meiner Statusvorteile.

Bei Europa-Flügen ist das so (siehe Beispiel Bulgaria Air), auf Asien-Flügen klappt das aber mit dem EY-Fluggerät (von wenigen Jet- oder AirSeychelles-Ausnahmen abgesehen). Und hier geht es ja um die codeshares mit EY.
 
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fra59

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07.04.2015
5
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Vielen Dank für die Antworten. Jetzt hab ich es ein bisschen besser eingesehen. Danke. (y)
 

thbe

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27.06.2013
9.444
9.876
Wie sähe das Interlining von AB/EY im Detail aus?

Z. B. für den RT STR-AUH-BKK in C. Der kostet per Codeshare ca. EUR 2.000,-.

Der RT STR-AUH kostet mit AB alleine ca. EUR 2.000,-. Der RT AUH-BKK liegt bei EY für sich genommen auch bei EUR 2.000,-.

Ist es beim Interlining problemlos möglich, den Flug STR-BKK bei EUR 2.000,- zu belassen, wenn die Ticketkosten alleine für den Interlining-Partner in dieser Höhe liegen?
 

SuperConnie

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
5.018
64
Nordpfalz
Ab 16. Januar darf Etihad nur noch auf 52 statt 83 Routen ein Codesharing mit AB anbieten. Urteil des Verwaltungsgerichts Braunschweig, Revision ist zugelassen. Lt. fvw.de endet aber einstweilen die Genehmigung für 31 Routen.

Ist das eigentlich schlimm, wenn der Anschlussflug unter AB- statt unter Etihad-Flugnr. angeboten wird? Welche kommerziellen Auswirkungen hat das; tariflich können die doch trotzdem kooperieren?
 
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seemann195

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07.10.2014
372
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Bremen
nu dürfte es für AB richtig schwierig werden in der nächsten Zeit. Würde auf ne Teilinsolvenz und neugründung tippen
 
C

Caravelle

Guest
Wenn man anderen Medien glauben darf, dann ist das der Anfang vom Ende der Air Berlin. Viele trauern schon jetzt um die Airline und die Arbeitsplätze, und auch ich würde die AB vermissen. Aber muss man ein Unternehmen, das seit Jahren Verluste macht und auf absehbare Zeit auch machen wird krampfhaft am Leben erhalten? Mit Geld einer Airline die ihr Personal ausbeutet, und selbst auf Zahlungen einer Diktatur angewiesen ist?
 

seemann195

Erfahrenes Mitglied
07.10.2014
372
0
Bremen
Der Verlust hat sich trotz dem Kerosinpreis nicht verbessert, negatives Kapital....eigentlich ist der schuppen wirtschaftlich tot. Wenn Dobrindt sich durchsetzt, wird sich Ethiad über kurz oder lang aus der nummer zurückziehen und den deutschen markt mit vllt ner deutschen Alitalia tochter bedienen oder aber AB pleite gehen lassen und unter nem neuen namen wiederauferstehen lassen
 

Worldtraveler42

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15.02.2015
3.885
36
MRS
no_way_codeshares dürfte es freuen.

Es verwundert mich aber nicht, dass EY da mit dem Codeshare Theater auf die Nase gefallen ist. Im Endeffekt ist es der X. Ausläufer im Schlagabtausch zwischen ME3 und den "alten" europäischen/amerikanischen Airlines. Ich kann nur vermuten, dass EY da versucht hat mehr Frequenzen aus Deutschland durchs Hintertürchen zu bekommen, was ja jetzt gründlich schief gegangen ist.

Zu AB:
Der Kahn säuft seit Jahren trotz Finanzspritzen ab. Das Urteil macht da kaum einen Unterschied. Eventuell wird der Prozess damit nur beschleunigt.
 
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