Die Verschwörungstheorie ist doch Bullshit. Es gab halt in 2017, genauer gesagt im Mai / Juni wesentliche Veränderungen bei Etihad. James Hogan, seit 2006 CEO und unbestritten Motor des Wachstumpfades bei EY musste im Mai den Vorstandsvorsitz abgeben und schied per 30.6.2017 aus. Zwar war sein Rückzug altersbedingt vorhersehbar, letztlich wurde es aber dann doch ein Rausschmiss. Und das war letztlich der unmittelbare Auslöser, auch vom schnellen zeitlichen Ablauf (April noch große EUR 300 Mio Zahlung und Garantie, August Stecker ziehen)
Die Frage ist, was Etihad und DLH abgesprochen haben. Wenn es, wie User Luftikus vermutet, irgendwas war um MLO draußen zu halten, ist das natürlich kartellrechtlich relevant. Da Ethiad von LH gleichzeitig Codeshares bekommen hat und jede Menge dringend benötigter Maschinen an DLH gegeben hat und danach die 29,2 Ethiad Beteiligung von deutschen Markt verschwindet, kann da schon was dran sein. Und dass hier ggfls. mit Vorteilen fuer DLH und zu Lasten der aussenstehenden Aktionäre gehandelt wurde, ist auch nicht weit geholt.
Kartellrecht fragt nicht danach, ob es ggfls. nicht anders zu machen ist oder ein Partner hinterher ohne die Absprache pleite waere (siehe Entscheidung zu Edeka / Tengelmann) und verbietet Absprachen, die den Wettbewerb beschränken. Wenn es darum ging, FR gezielt draußen zu halten und EY sowie LH dazu Absprachen getroffen haben, dann waere das natuerlich ein Fall fuer die europaeischen Kartellbehoerden.
Der Normalfall waere gewesen, die Bude geht in die Insolvenz und die Karten werden neu gemischt.