AirFastTickets von IATA suspendiert

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on_tour

Erfahrenes Mitglied
01.08.2010
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1.217
Aber müsste die IATA jetzt nicht die Bürgschaftskarte ziehen. Alleine um die Verluste zu minimieren. Nach dem Artikel dürfte das Gap ja "nur" 3 Millionen betragen .

wir könnten jetzt die Dokumente analysieren, die rcs freundlicherweise hier angefügt hat ;)

IATA wird das auch irgendwann tun, da freut sich dann die Bank, trotzdem fehlt es dann aber noch an etwas Geld, u.A. auch für Zahlungen für den nächsten Abrechnungszeitraum. Niemand zerstört sich seine Kreditwürdigkeit gerne, da muss schon ein -grosses- Problem vorliegen. Die Presse zu dem Ganzen macht das auch nicht besser.

Aber im Ernst: Interessantes liegt vor uns, Gläubigerversammlungen sind noch besser als Hauptversammlungen. Man kann, sofern man will und fähig ist, einiges lernen, wie versucht wird "Geld zu machen".

Beim nächsten Mal, könnte man dann schlauer sein.
 

Lennart

Erfahrenes Mitglied
22.07.2010
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35
DUS
Ist es denn wirklich so, dass die beteiligen Airlines auch erst heute davon erfahren haben? Das ist doch recht unwahrscheinlich. Warum sind dann bis jetzt alle Buchungen honoriert worden, wenn AFT sie nicht storniert hat? Auch Buchungen aus dem Mai, für die wohl noch kein Geld geflossen sein dürfte.
 

rcs

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06.03.2009
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München
... und all das soll dem Risikomanagement der IATA nun erst nach Ausbleiben einer Zahlung aufgefallen sein? Ich unterstelle der IATA, dass eine Agentur mit derartigem Wachstum auch dort eine erhöhte Aufmerksamkeit genießt und es bei (deutlichem) Überschreiten Sicherheiten nicht nur Kaffee und Kekse gibt.

Von einer Forderung der Erhöhung der Sicherheiten von 11 auf 20 Millionen Euro (allein im britischen BSP?) lese ich im Ausgangsartikel nichts, aber eine Erhöhung in der Größenordnung (der ja ein entsprechendes Umsatzwachstum zugrunde liegt) bei einem so margenschwachen Massengeschäft wie diesem, sollte doch überall die Warnglocken leuten lassen ...

Natürlich muss die IATA entsprechendes Risikomanagement betreiben. Es gibt dafür aber klar festgesetzte Regelungen, die für alle IATA-Agenturen einheitlich sind.

Möchte ein Reisebüro eine IATA-Zulassung beantragen oder erhalten, muss eine Sicherheitsleistung (zum Beispiel eine Bürgschaft) erbracht werden. Der Betrag dieser Sicherheit wird auf Basis der geschätzten oder vorhandenen BSP-Bar-Umsätze, auch Cashquote genannt, ermittelt. Ebenfalls wird das Zahlungsintervall an die IATA berücksichtigt. Die Sicherheitsleistung wird auch als Soll-Bürgschaft bezeichnet.

Bei der von AFT offenbar gewählten monatlichen Zahlung lautet die Formel für die Berechnung der Soll-Bürgschaft: BSP-Cash-Umsatz für 12 Monate geteilt durch 360 Tage, dies dann multipliziert x 50 Tagen. Dazu kommt je nach Größe noch ein Transitkonto, für das es aus Kombination der Soll-Bürgschaftshöhe und der Liquiditätsquote des Unternehmens dann unterschiedliche Transitkonto-Abführungsquoten gibt.

Die Preisfrage ist nun, welche Historie die IATA-Agentur(en) von AFT haben. Air Fast Tickets gibt es grundsätzlich ja schon länger, aber beim Wachstum hat man (u.a. durch die massiven Gutschein-Aktionen) ja jetzt erst in 2014 so richtig "Gas gegeben".

Da AFT durch die Gutscheine etc. die Tickets nicht gegen Kreditkarte, sondern größtenteils gegen Invoice = Barumsatz ausstellt, dürfte die Größenordnung der Barumsätze jetzt in 2014 sprunghaft nach oben gegangen sein - die Anpassung der Sicherheiten folgt dann bei einer bestehenden Agentur etwas zeitversetzt.

Für die Monate bis einschließlich April dürfte AFT die entsprechenden Verbindlichkeiten ja auch sauber und ordentlich bedient haben - ansonsten wäre die IATA-Agentur ja bereits zu einem früheren Zeitpunkt suspendiert worden.

Ich persönlich denke, dass sich jetzt mittlerweile die finanziellen Verluste insbesondere durch die Gutscheine spürbar in der Liquidität bemerkbar machen, und dass eben dadurch auch diese Schieflage entstanden ist.

Ist es denn wirklich so, dass die beteiligen Airlines auch erst heute davon erfahren haben? Das ist doch recht unwahrscheinlich. Warum sind dann bis jetzt alle Buchungen honoriert worden, wenn AFT sie nicht storniert hat? Auch Buchungen aus dem Mai, für die wohl noch kein Geld geflossen sein dürfte.

Weil bis dato die Agentur nicht "in default" befindlich war und somit kein Anlass bestand, die ausgestellten Tickets nicht zu honorieren. Durch den Default der Agentur ändert sich das gegebenenfalls.
 

KiFly

Erfahrenes Mitglied
27.06.2012
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1
Bei der Masse an Buchungen, die AFT generiert haben dürfte und der Masse an "normalen" Tickets, die auch ohne Gutscheine etc. unter Wert verkauft wurden, dürften die kreativen Buchungen von den Insassen dieses Forum wohl nur einen relativ kleinen Teil der ganzen Misere darstellen...
 

f0zzyNUE

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08.03.2009
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Ist es denn wirklich so, dass die beteiligen Airlines auch erst heute davon erfahren haben? Das ist doch recht unwahrscheinlich. Warum sind dann bis jetzt alle Buchungen honoriert worden, wenn AFT sie nicht storniert hat? Auch Buchungen aus dem Mai, für die wohl noch kein Geld geflossen sein dürfte.

ganz einfach - wenn die mai-buchungen erst mitte juni bezahlt werden müssen, fällt das halt erst mitte juni auf, wenn die zahlung nicht eingeht.
 

nevadaman

Erfahrenes Mitglied
20.07.2013
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4
sieht man in den Ticket Remakes (KLM/AF) ob es vom Reisebüro Bezahlt wurde oder nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:

on_tour

Erfahrenes Mitglied
01.08.2010
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Ist es denn wirklich so, dass die beteiligen Airlines auch erst heute davon erfahren haben? Das ist doch recht unwahrscheinlich. Warum sind dann bis jetzt alle Buchungen honoriert worden, wenn AFT sie nicht storniert hat? Auch Buchungen aus dem Mai, für die wohl noch kein Geld geflossen sein dürfte.

solange die Sirene nicht los geht, weiss keiner, dass es brennt (es sei denn, unter dem eigenen Hintern).

Letztendlich kommt es darauf an, wie die Zahlungen wirklich gelaufen sind. Direkt vom PAX an die Airline oder ???? Das sind jetzt die komplexeren Prozesse dahinter ...

Siehe Post von RCS etwas weiter oben
 

rcs

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06.03.2009
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Letztendlich kommt es darauf an, wie die Zahlungen wirklich gelaufen sind. Direkt vom PAX an die Airline oder ???? Das sind jetzt die komplexeren Prozesse dahinter ...

Kreditkartenzahlungen vom Passagier direkt an die Airline sind unproblematisch. Diese müssen nicht besichert werden, und verbessern auch die Cash-Quote (siehe Post weiter oben). Durch die Gutscheine dürfte AFT allerdings den größten Teil der Tickets als Barumsatz ausgestellt haben und nicht direkt gegen Kundenkreditkarte.
 

Lennart

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22.07.2010
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DUS
Kreditkartenzahlungen vom Passagier direkt an die Airline sind unproblematisch. Diese müssen nicht besichert werden, und verbessern auch die Cash-Quote (siehe Post weiter oben). Durch die Gutscheine dürfte AFT allerdings den größten Teil der Tickets als Barumsatz ausgestellt haben und nicht direkt gegen Kundenkreditkarte.

Bei mir wurden sowohl Buchungen mit Gutschein als auch mit INF und völlig ohne "Tricks" immer von AFT belastet, nie von der Airline, so wie ich das von anderen OTAs kenne, die dann z.B. nur noch ihre TSC selbst belasten.
 

f0zzyNUE

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08.03.2009
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Kreditkartenzahlungen vom Passagier direkt an die Airline sind unproblematisch. Diese müssen nicht besichert werden, und verbessern auch die Cash-Quote (siehe Post weiter oben). Durch die Gutscheine dürfte AFT allerdings den größten Teil der Tickets als Barumsatz ausgestellt haben und nicht direkt gegen Kundenkreditkarte.

bei meinen paar KLM buchungen über AFT steht bei Zahlungsmethode "Barzahlung"
 

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rcs

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Bei mir wurden sowohl Buchungen mit Gutschein als auch mit INF und völlig ohne "Tricks" immer von AFT belastet, nie von der Airline, so wie ich das von anderen OTAs kenne, die dann z.B. nur noch ihre TSC selbst belasten.

Dann ist wohl von einer 100%-Barverkaufs-Quote auszugehen, wenn AFT auch Tickets ohne Gutschein über die eigene Kreditkartenakzeptanz belastet hat.
 

on_tour

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01.08.2010
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unter den Umständen verbessern sie (AFT) jetzt mit den Stornierungen ihre cash-position. Die Forderungen der Airlines werden abgebaut und werden zu Forderungen der Passagiere.

Hat schon jemand sein Geld wieder bekommen?
 

Fliegernase

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07.12.2011
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7
MUC/IAD
Auf der griechischen FB-Seite ist ein etwas ausführlicheres Statement - hier die maschinelle Übersetzung:

On the occasion of playing the publication, on the alleged traffic of IATA against the company, claiming payment arrears amounting to 45 million. the euro, we would like to stress the following: the article is inaccurate, because any online sales suspension does not exist and all the site of Group companies, in all countries, operate normally.
There is no overdue debt of Airfasttickets to any vendor.

In Great Britain, operates a subsidiary of Airfasttickets International. Nevertheless, neither she nor any other company of the group suffer financial loose ends, which has passed the legal period in which you arrange them.
Never, let alone the last 50 days, has not entered the transaction control Airfasttickets. The communication which has taken place between the property of the company and of the IATA was in prolongation of guarantee letters, due to the dynamic growth of sales of Airfasttickets, which arrived the 1,937% between 2013-2014. Based on the contract of Airfasttickets with the IATA, the company has the right to ask for up to 60 days a payment extension.
With regard to sales of Airfasttickets, for the months of May and June, these are much more than that referred to in the publication.

Regarding the topic, the President and CEO of Mr. Airfasttickets Nikos Koklwnis said: "the cash of Airfasttickets far exceed the total debts of the company. H Airfasttickets, centered on Greece, is the fastest growing company in the country and in the rest of the world, in the sector of handling passengers. The quality of our services, combined with our low prices, have led us to the honorary position of no. 3 across Europe. Is fixed position and our belief that consumers deserve cheap and quality holidays. What we did. This is what we are doing. It will do so. Our financial soundness is unquestioned. We thank our millions of customers for their trust and we are committed to further innovative services in the near future.
 

rcs

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06.03.2009
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... und all das soll dem Risikomanagement der IATA nun erst nach Ausbleiben einer Zahlung aufgefallen sein? Ich unterstelle der IATA, dass eine Agentur mit derartigem Wachstum auch dort eine erhöhte Aufmerksamkeit genießt und es bei (deutlichem) Überschreiten Sicherheiten nicht nur Kaffee und Kekse gibt.

Von einer Forderung der Erhöhung der Sicherheiten von 11 auf 20 Millionen Euro (allein im britischen BSP?) lese ich im Ausgangsartikel nichts, aber eine Erhöhung in der Größenordnung (der ja ein entsprechendes Umsatzwachstum zugrunde liegt) bei einem so margenschwachen Massengeschäft wie diesem, sollte doch überall die Warnglocken leuten lassen ...

So, kurz noch die Links zum Nachlesen rausgesucht.

RESOLUTION 800f - Agents' financial Evaluation criteria (beschreibt u.a. welche Sicherheiten zu stellen sind sowie den Modus zur Bewertung der finanziellen Sicherheit):
http://www.iata.org/Sites/FMC/Files/reso_800f.pdf

RESOLUTION 832 - Reporting and remitting procedures (beschreibt u.a. wie die Zahlungen laufen)
http://www.iata.org/Sites/FMC/Files/reso_832.pdf
 
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Rambuster

Guru
09.03.2009
19.548
237
Point Place, Wisconsin
unter den Umständen verbessern sie (AFT) jetzt mit den Stornierungen ihre cash-position. Die Forderungen der Airlines werden abgebaut und werden zu Forderungen der Passagiere.

Hat schon jemand sein Geld wieder bekommen?

Es ist das Recht jedes Kaufmanns Insolvenz anzumelden, allerdings muss man eben auch aufpassen, dass man sich nicht strafbar macht. Das wäre in einem solchen Szenario wohl der Fall.
 

rcs

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06.03.2009
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München
Wozu? Bei OTA die jeweils 3-5€ Rabatt geben um in Suchmaschinen vorne zu landen (und das dann per KK Entgelt wieder drauftun) stellt ein Großteil den ganzen Kram per Invoice/Cash aus.

Bei einem soliden Geschäftsmodell ja auch kein Problem, verdient ist nicht wirklich was, aber zumindest zahlen die meisten OTA im Gegensatz zu AFT (durch die m.E. verlustbringenden Gutscheine) nicht heillos drauf.