@Tim2008
Die kurze rationale Betrachtung:
Bei dem Profi braucht man kein SUV. SUVs haben nicht mehr Platz als die entsprechenden Kombi-Versionen. SUVs sind auch nicht sicherer als diese. Volvo ist nicht sicherer als deutsche Marken. SUVs verbrauchen mehr Sprit, beschleunigen langsamer und haben eine geringere Höchstgeschwindigkeit. SUV sind größer, das erhöht das Risiko, irgendwo gegen zu fahren. SUVs sind unübersichtlicher, das erhöht das Risiko, irgendwen zu überfahren. Der sinnvolle Einsatz eines SUVs beschränkt sich auf ein Fahrprofil mit ausgeprägtem Anteil an unbefestigten und/oder nichtgeräumten verschneiten Straßen und beim Einsatz als Zugmaschine für schwere Anhänger. Und btw: Treffen eine oder beide dieser Anforderungen zu, landet man nicht zwingend beim XC90.
Vergleiche mal den Platz vom XC90 mit 7 Sitzen mit einem V70...Weiteres Argument für den Volvo, ist dass meine Frau damit auch bei der Arbeit vorfahren kann, Cayenne, X5,Q7 etc. gehen da nicht...
Für die Übersichtlichkeit gibts es ja die 360° Kamera und ich sehe beim XC90 Assistenz/Sicherheitsprogramme die es bei den "älteren" deutschen Modellen noch nicht gibt
Jetzt denkst Du, genau diese Diskussion wolltest Du Dir ersparen. Diese rationale Betrachtung ist jedoch kein Diskussionseinstieg, dass Ihr Euch das falsche Fahrzeug ausgesucht hat, es ist der Einstieg für die Begründung, unbedingt die Allradversion zu wählen.
Bei dem Fahrprofil sucht man sich einen XC90 aus, weil man ihn für besonders sicher hält. Sicher, weil Volvo, Sicher, weil viel Auto drumherum. Sicher, weil man auf die meisten anderen Verkehrsteilnehmer herunterschauen kann. Und Sicherheit ist einem was wert. Das gilt um so mehr, falls es auch um den Transport des eigenen Nachwuchs geht, ersatzweise der geliebten Hunde.
Bei uns beides 2 Kinder + 2 Hunde und natürlich geht es auch um ein Gefühl der Sicherheit, da meine Frau schonmal einen schwereren Verkehrsunfall hatte
Es gibt darauf basierend zwei wichtige Argumente, die für die Allradversion sprechen. Das zweite davon ist zwingend!
Das erste:
Bei emotionalen Entscheidungen dieser Art ist auf der einen Seite eher kein gesteigerter Level in Sachen Fahrkompetenz zu erwarten, auf der anderen Seite aber auch kein Ausreizen der Grenzen der Fahrphysik. Nimmt man beides zusammen (und nur dann), ist ein Allradfahrzeug zwingend sicherer. Der Grenzbereich wird nach oben verschoben, ohne dass der Fahrer dies vorsätzlich ausnutzt.
Meine Frau kommt nicht mal annähernd in Grenzbereiche bei ihrer Fahrweise...daher würden knapp 200 PS mehr als ausreichen und ob Allrad oder nicht ist nun die Frage
Das zweite, zwingende Argument ist jedoch folgendes:
Ihr gebt einen Haufen Geld aus, um das Gefühl zu haben, ein besonders sicheres Auto kaufen. Da ist ein ordentliches Maß an Selbstbetrug dabei. Von Star Trek kennt man die auch für das wahre Leben auf der Erde zutreffende Regel „Keep your lies consistent!“ (Ferengi-Regel 60). Diese gilt auch und sogar ganz besonders für den Fall, dass man sich selbst belügt, indem man sich etwas vormacht. Eure Zusatzinvestition soll sich emotional rentieren. Dafür sollte die Story konsistent sein. Konsistent ist sie nur, wenn es am Ende ein Allradfahrzeug wird. Die Restzweifel, doch nicht in der sichersten möglichen Fahrzeugvariante zu sitzen, wiegen die Kostenersparnis nicht auf. Erst mit Allrad wird Eure Auswahl rund und sichert so die Gesamtinvestition ab.
Deiner Frau sagst Du das alles natürlich nicht. Sage ihr, Du hast Dich genau informiert bei Leuten, die sich damit auskennen. Die Allradversion sei nicht nur viel sicherer, sondern auch deutlich wertstabiler, wenn es später mal an den Wiederverkauf geht. Sicherheit und Geld sparen, da steigt die Zufriedenheit mit der eigenen Kaufentscheidung nochmal um einiges.
Ein Hinweis zum Schluss: Autos sind es nicht wert, sich dafür substanziell zu verschulden. Nicht dass ich das bei Dir vermuten würde, doch die obige Darstellung gilt nur dafür, dass dies bei Euch nicht der Fall ist. Ist das doch der Fall, kauft einen VW Touran oder, bei mehr Platzbedarf, einen Seat Alhambra. Die können rational betrachtet im Rahmen des geschilderten Fahrprofils vieles besser als der XC90 und nichts schlechter.
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Der Wagen wird mit oder ohne Allrad bar gezahlt, trotzdem sind 4.000€ viel Geld die man auch anders ausgeben könnte. Und ich denke schon, dass ein XC90 deutlich sicherer ist als eine Schüssel aus dem VW-Konzern