AA: American Airlines ist pleite

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TAZO

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
4.570
0
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Naja, da macht man es sich sicher auch zu einfach. Kann ja nicht sein, das man als Unternehmen durch eine Insolvenz gehen muss, um Wettbewerbsfähig zubleiben. Bei AA sehe ich hauptsächlich Managementfehler als Ursache. Alleine die Flottenpolitik darf getrost als völlig verfehlt bezeichnet werden.

Leider nicht, entsprechend mein Kommentar hinsichtlich einer 'strategic bankruptcy' in Post #30,

Die erste strategische Chapter 11 Runde in der Airlinebranche in den USA drehte Frank Lorenzo mit Continental in den 1980igern, hier primaer um die Gehaelter um knapp 50% senken zu koennen.

Auch NW und DL, die in 2005 innerhalb von 60 Minuten 'urploetzlich' Chapter 11 beantragen mussten, fallen zumindest zum Teil unter diesen Verdacht.

Wie der User rambuster bereits ausfuehrte, wird in den USA der Zeitpunkt anders gewaehlt als u.a. in Deutschland, wo ein Unternehmen mit 4 Milliarden mehr oder weniger sofort verfuegbaren liquiden Mitteln nicht in den Genuss eines Glaeubigerschutzes kommen wuerde.
 

BER Flyer

Erfahrenes Mitglied
23.05.2010
1.440
380
Das ist so nicht ganz korrekt. Um durch das US verfahren zu kommen MUSS ich mir VORHER unbedingt genug Barmittel besorgen, das hat AA in den letzten 3 Monaten fleissig getan. Jetzt, nach der öffentlichen Eingestehung der Zahlungsunfähigkeit bekommt AA nirgends mehr was auf Kredit, alles muss sofort bezahlt werde. Keine Bank wird auch nur einen extra $ bereitstellen. Um also das Tagesgeschäft fortführen zu können besorgt man sich VORHER kohle um diese jetzt zu nutzen. Hat zum Beispiel DL genau so gemacht, die haben sich 3 Wochen vor dem Antrag 1,5 Milliarden von Amex "besorgt" um nach der Verfahrenseröffnung liquide zu bleiben. Diese Verfügbaren Barmittel ( es sind ja nur Kontokorrentkredite ) ändern nichts an der "Pleite" von AA: bei knapp 14 Milliarden $ Schulden bedeutet das also netto immer noch 10 Milliarden Schulden bei einem operarativen Geschäft das am Tag 5-6 Millionen verbrennt ( und das in der Hauptsaison )! Mehr Pleite geht eigentlich nicht. Der Unterschied zu D ist nur das dieses Unternehmen bei uns mit großer Wahrscheinlichkeit sofort abgewickelt werden würde.
 
Zuletzt bearbeitet:

TAZO

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
4.570
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Das ist so nicht ganz korrekt. Um durch das US verfahren zu kommen MUSS ich mir VORHER unbedingt genug Barmittel besorgen, das hat AA in den letzten 3 Monaten fleissig getan. Jetzt, nach der öffentlichen Eingestehung der Zahlungsunfähigkeit bekommt AA nirgends mehr was auf Kredit, alles muss sofort bezahlt werde. Keine Bank wird auch nur einen extra $ bereitstellen. Um also das Tagesgeschäft fortführen zu können besorgt man sich VORHER kohle um diese jetzt zu nutzen. Hat zum Beispiel DL genau so gemacht, die haben sich 3 Wochen vor dem Antrag 1,5 Milliarden von Amex "besorgt" um nach der Verfahrenseröffnung liquide zu bleiben. Diese Verfügbaren Barmittel ( es sind ja nur Kontokorrentkredite ) ändern nichts an der "Pleite" von AA: bei knapp 14 Milliarden $ Schulden bedeutet das also netto immer noch 10 Milliarden Schulden bei einem operarativen Geschäft das am Tag 5-6 Millionen verbrennt ( und das in der Hauptsaison )! Mehr Pleite geht eigentlich nicht. Der Unterschied zu D ist nur das dieses Unternehmen bei uns mit großer Wahrscheinlichkeit sofort abgewickelt werden würde.

...und genau darum geht es ja bei einer 'strategic bankruptcy' und Kommentare wie dieser verdeutlichen eigentlich ganz klar wo der Hammer haengt.

Zusaetzliche Liquiditaet sollte ja eigentlich helfen einen Konkurs abzuwenden und nicht diesen offiziell 'deklarieren' zu koennen.

Pleite ist AA ganz bestimmt nicht, das waren auch Delta und NW in 2005 nicht, Pleite und nicht mehr faehig zu zahlen waren allerdings eine Swissair und 3 Wochen spaeter auch Sabena... :sick:

Bei AA geht es darum gewisse Stakeholder gegen andere Stakeholder ( insbesondere grosse Teile der gemeinen Shareholder ) auszuspielen. Analog zu Delta und NW schmiedet man Deals mit Boeing, Airbus, Amex, GE und Well Fargo und stellt vor Chapter 11 sicher, dass diese Stakeholder ohne blaues Auge durch den Konkurs gehen und ost Chapter 11 wieder profitieren, waehrend Mitarbeiter, Shareholder und vor allem Pensionaere ordentlich gerupft werden bzw. ganz leer ausgehen.
 

BER Flyer

Erfahrenes Mitglied
23.05.2010
1.440
380
Also das ist quatsch, AA ist seit langem sowas von pleite...Die Gesellschaft hat knapp 14 Milliarden Dollar Verbindlichkeiten! Dagen stehen Buchwerte von höchstens 3-3 Milliarden $. Wenn alle Gläubiger sofort ihr Geld verlangen würde wäre AA in ca. 8 Stunden bankrott - solange dauert es bis die letzte Maschine irgendwo auf der Welt gepfändet wurde. Wenn man die angehäuften Reserven nicht hätte wären wohl gestern die Lichter ausgegangen. Wie hätte man die Maschinen betanken sollen? Und wie die Abfertigungsgebühren bezahlen?
 

TAZO

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
4.570
0
Also das ist quatsch, AA ist seit langem sowas von pleite...Die Gesellschaft hat knapp 14 Milliarden Dollar Verbindlichkeiten! Dagen stehen Buchwerte von höchstens 3-3 Milliarden $. Wenn alle Gläubiger sofort ihr Geld verlangen würde wäre AA in ca. 8 Stunden bankrott - solange dauert es bis die letzte Maschine irgendwo auf der Welt gepfändet wurde. Wenn man die angehäuften Reserven nicht hätte wären wohl gestern die Lichter ausgegangen. Wie hätte man die Maschinen betanken sollen? Und wie die Abfertigungsgebühren bezahlen?

Wenn wir dieser Logik folgen, sind leider etwa 80-90% aller Unternehmen dieser Welt innerhalb von 8 Stunden Pleite...

'Sowas von Pleite' sollte man eventuell dann doch ein wenig genauer definieren...

Ich kann dich da noch einmal beruhigen und dir versichern, dass AA nicht zahlungsunfaehig ist und in ein wohl sehr geordnetes Chapter 11 Verfahren gehen wird..., zumal analog zu Conti II damals in Houston lokale Wirtschaftsinteressen aus dem Grossraum Dallas dafuer sorgen werden.
 

BER Flyer

Erfahrenes Mitglied
23.05.2010
1.440
380
Nur um das mal klarzustellen: On November 29, 2011, AMR Corporation and certain of its affiliates (the “Debtors”) filed voluntary petitions for relief under chapter 11 of the United States Bankruptcy Code (the “Chapter 11 Cases”) in the United States Bankruptcy Court for the Southern District of New York (the “Bankruptcy Court”).
Die AMR Führung hat aus eigenem Antrieb die Zahlungsunfahigkeit des Unternehmens und mehrerer Tochtergesellschaften bekanntgegeben. Ich kann in den USA nur "Bankruptcy protection" vor Gericht erklären wenn die Vorrausetzungen vorliegen: die Zahlungsunfähigkeit.
Die hat unter anderem der letzte CEO bestätigt - sollte der sich geirrt haben?
 

Rambuster

Guru
09.03.2009
19.548
237
Point Place, Wisconsin
Also das ist quatsch, AA ist seit langem sowas von pleite...Die Gesellschaft hat knapp 14 Milliarden Dollar Verbindlichkeiten! Dagen stehen Buchwerte von höchstens 3-3 Milliarden $. Wenn alle Gläubiger sofort ihr Geld verlangen würde wäre AA in ca. 8 Stunden bankrott - solange dauert es bis die letzte Maschine irgendwo auf der Welt gepfändet wurde. Wenn man die angehäuften Reserven nicht hätte wären wohl gestern die Lichter ausgegangen. Wie hätte man die Maschinen betanken sollen? Und wie die Abfertigungsgebühren bezahlen?

Nein, was Du schreibst ist Quatsch.
 

Owflyer

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
1.727
2
DUS/MNL
Es reicht vollkommen, wenn zu erwarten ist, dass unter den heutigen Voraussetzungen in absehbarer Zeit Rechnungen nicht mehr bezahlt werden können.

AMR hatte schon mal kurz vor der Insolvenz gestanden und damals ganz offen kommuniziert, dass bei Erreichen der 4 Mrd. Dollar Liquiditätsgrenze Insolvenz angemeldet werden müsste, da dies der Mindestbetrag ist, um den Flugbetrieb aufrecht zu erhalten.

Ganz so anders ist es in D aber auch nicht. Man kann heute schon, wenn sich ein Zahlungsausfall auf längere Sicht ankündigt, sehr frühzeitig Insolvenz beantragen und hat dann oft genügend gute Chancen, da auch noch sauber rauszukommen. Ein Beispiel aus meinem Bekanntenkreis: Da wurde nach 10 Jahren ein Praxismietvertrag nicht verlängert und angekündigt nach Auslaufen den Rückbau zu Büroräumen einzufordern. Obwohl die Forderung ( ohne mögliche gerichtliche Verzögerung ) erst nach ca. 6 Monaten erstmals real auf den Tisch gekommen wäre hat der Jung wegen zu erwartender Illiquidität sofort Insolvenz angemeldet ( da haben auch noch andere Sachen wie Scheidung, Zugewinnausgleich etc eine Rolle gespielt ) und ist noch nicht mal mit nem blauen Hühnerauge aus der Sache rausgekommen. Clevere Insolvenzen sind auch in D möglich.
 
A

Anonym14250

Guest
Ich möchte mich nicht mit juristischen Spitzfindigkeiten aufhalten. Wer aber Leasingverträge für MD-80 und F100 über extrem lange Laufzeiten abschließt, mit so hohen Strafzahlungen, das man die Flieger Jahre lang in die Wüste stellt darfür jeden Monat bezahlt (Leasingrate+Wartung+FAA) den sollte man mal einige Fragen stellen. Unglaublich, das man noch Ende der 90er und Anfang der 2000er Jahre so einen blödsinn gemacht hat ...

Nun kommt man aus den Verträgen raus.
 

derpierreder

Erfahrenes Mitglied
30.03.2010
405
0
Das Insolvenzverfahren erklärt dann ja auch, warum AA aus der Ticketsafe Versicherung ausgeschlossen wurde.
 

TAZO

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
4.570
0
Ich möchte mich nicht mit juristischen Spitzfindigkeiten aufhalten. Wer aber Leasingverträge für MD-80 und F100 über extrem lange Laufzeiten abschließt, mit so hohen Strafzahlungen, das man die Flieger Jahre lang in die Wüste stellt darfür jeden Monat bezahlt (Leasingrate+Wartung+FAA) den sollte man mal einige Fragen stellen. Unglaublich, das man noch Ende der 90er und Anfang der 2000er Jahre so einen blödsinn gemacht hat ...

Nun kommt man aus den Verträgen raus.

Welche Alternativen gab es ?

Wie hoch war der Spritpreis damals ?

Flog der erfolgreichste amerikanische Legacy Carrier Northwest die Diesel 9 nicht ueber 35 Jahre und war die Moehre nicht 'more reliable' als die A320 und B757?

Kennst du dich mit Flugzeug-Leasingvertraegen waehrend eines Nachfragebooms aus ?

Welche Airline kam ohne die Wueste aus ?

Kaum eine...und Weltklassemanagement wie bei der LH post September 11 gibt es per se in den USA erst einmal nicht, insbesondere weil man einfach weniger risiko-avers agiert und im Aufschwung mehr investiert als z.B die konservative Lufthansa, dafuer aber auch im Abschwung ordentlich Ueberkapazitaet am Markt hat...hat sich immer wieder ueber die letzten 30 Jahre gezeigt, in der Spitze verdienen die Amerikaner wie kaum ein Zweiter, im Tal trifft man den Konkursrichter nach wenigen Monaten...

Von daher empfehle ich den den Ball flach zu halten und nicht in primitive Versuche zu verfallen, Managementfehler zu finden, diese kann man aus der Distanz nur schwer analysieren...
 

BER Flyer

Erfahrenes Mitglied
23.05.2010
1.440
380
Sie kennen sich erkennbar mit US amerikanischen Airlines nicht so genau aus. Bei NW gehörte es zum Businessplan die alten DC 9 und DC10 bis zum letzten Tag zu fliegen. Diese Flugzeuge GEHÖRTEN alle zu 100% NW, kein Leasing, keine Finanzierung. Dadurch waren sie ökonomisch zu betreiben trotz deutlich höheren Spritverbrauchs und konnten bei Bedarf einfach abgestellt werden ohne dann weitere Kosten zu verursachen.
Aufgrund der Fast-Pleite Ende der 90iger Jahre hatte NW ewig lange keine Geld für neue Flugzeuge und beschloß daher die eigentlich abgeschriebenen alten DC Aircraft weiter zu betreiben. Die "Reliable rate" gerade der DC10`s war katastrophal, keine Ahnung woher Sie Ihre Informationen haben das die A320 eine schlechte Dispatch ratio gehabt haben soll. Es funktionierte nur da NW einer der ersten DC Betreiber überhaupt war und über langjährige an DC Aircraft arbeiteten Mechaniker verfügte. Dazu kam ein DC Ersatzteilbestand der zur Übernahme noch mit 700 Millionen $ bewertet wurde. Die Entscheidung eigentlich abgeschriebene und zur Ausmusterung anstehende alte Flugzeuge weiter zu betreiben wurde also aus der Not heraus geboren und dann aber konsequent durchgeführt. Diese strategische Entscheidung wurde auch von den Eigentümern Anfang der 2000 Jahre ausdrücklich gebilligt.
Bei AA liegt der Fall ganz anders: die meisten Flugzeuge sind entweder finanziert oder aber teilweise extrem lange ( 20 Jahre! ) geleast. Auf die Art und Weise bekam man viele neue Flugzeuge in die Flotte ohne groß Eigenkapital aufwenden zu müssen, dafür aber jahrzehnte anstehende Zahlungsverpflichtungen + Bilanznachteile. Ein krasses Beispiel: AA hat 2004 die letzte Fokker 100 ausgemustert und in der Wüste abgestellt, bis heute mussten aber für mindestens 14 alte F100 Leasingraten bezahlt werden. Für Flugzeuge die seit 6 Jahren nicht mehr in der Luft waren! Sie zahlen bis jetzt auch noch Leasingraten für 2 A300 obwohl die auch schon lange ausgemustert sind. Dieses Geschäftsgebahren funktioniert nur bei wachsenden, gewinnmachenden Jahren. Bei AA führte es in die Pleite.
 

Pax vobiscum

Erfahrenes Mitglied
21.12.2009
4.131
216
kurz vor BER, ♂
per mail von awardwallet :

American Airlines has contacted us and stated that we may not access its website on your behalf and that we may not store any of your American Airlines account data on our servers. As a result, in the coming weeks we will release a browser extension which will enable you to check your balance and still display that balance along with the rest of your loyalty account balances; however, the data, such as your username, password, balance and any other attributes will only be stored in your browser so we will never have access to it. Also, this browser extension will be accessing American Airlines website from your computer and not from our servers. Since we do not have this extension ready yet, please save all of your American Airlines accounts and password in a secure place so that you can enter that data when we release the extension. Here are the accounts that you have stored with AwardWallet today
 

TAZO

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
4.570
0
Sie kennen sich erkennbar mit US amerikanischen Airlines nicht so genau aus. Bei NW gehörte es zum Businessplan die alten DC 9 und DC10 bis zum letzten Tag zu fliegen. Diese Flugzeuge GEHÖRTEN alle zu 100% NW, kein Leasing, keine Finanzierung. Dadurch waren sie ökonomisch zu betreiben trotz deutlich höheren Spritverbrauchs und konnten bei Bedarf einfach abgestellt werden ohne dann weitere Kosten zu verursachen.
Aufgrund der Fast-Pleite Ende der 90iger Jahre hatte NW ewig lange keine Geld für neue Flugzeuge und beschloß daher die eigentlich abgeschriebenen alten DC Aircraft weiter zu betreiben. Die "Reliable rate" gerade der DC10`s war katastrophal, keine Ahnung woher Sie Ihre Informationen haben das die A320 eine schlechte Dispatch ratio gehabt haben soll. Es funktionierte nur da NW einer der ersten DC Betreiber überhaupt war und über langjährige an DC Aircraft arbeiteten Mechaniker verfügte. Dazu kam ein DC Ersatzteilbestand der zur Übernahme noch mit 700 Millionen $ bewertet wurde. Die Entscheidung eigentlich abgeschriebene und zur Ausmusterung anstehende alte Flugzeuge weiter zu betreiben wurde also aus der Not heraus geboren und dann aber konsequent durchgeführt. Diese strategische Entscheidung wurde auch von den Eigentümern Anfang der 2000 Jahre ausdrücklich gebilligt.
Bei AA liegt der Fall ganz anders: die meisten Flugzeuge sind entweder finanziert oder aber teilweise extrem lange ( 20 Jahre! ) geleast. Auf die Art und Weise bekam man viele neue Flugzeuge in die Flotte ohne groß Eigenkapital aufwenden zu müssen, dafür aber jahrzehnte anstehende Zahlungsverpflichtungen + Bilanznachteile. Ein krasses Beispiel: AA hat 2004 die letzte Fokker 100 ausgemustert und in der Wüste abgestellt, bis heute mussten aber für mindestens 14 alte F100 Leasingraten bezahlt werden. Für Flugzeuge die seit 6 Jahren nicht mehr in der Luft waren! Sie zahlen bis jetzt auch noch Leasingraten für 2 A300 obwohl die auch schon lange ausgemustert sind. Dieses Geschäftsgebahren funktioniert nur bei wachsenden, gewinnmachenden Jahren. Bei AA führte es in die Pleite.

Die 'Reliability' der DC 10 hat nichts mit der von mir zitierten DC 9 zu tun, zudem hatte man ja genug Backup-Flieger in Schiphol stehen (y)

Des Weiteren fehlen leider Detailkenntnisse der operativen Ablaeufe einer Airline. Es ist normal Flieger in die Wueste zu senden, fuer die man noch zahlen muss, es ist normal lange Vertraege zu unterschreiben auf denen man eventuell sitzen bleibt, die Airlinewelt ist kein Ponyhof...

Warum fliegen Airlines heute noch 744 oder 733 oder A 343..., weil sie sich alle keine anderen Flieger leisten koennen ( mal ganz primitiv formuliert ) d.h. jede Entscheidung nicht 'state of the art' zu fliegen ist aus der ( finanziellen ) Not geboren

Da ist AA keine Ausnahme und hat damals ganz normale Vertraege unterschrieben...und nachher weiss man immer alles besser. :-(
 

Pacificflyer

Erfahrenes Mitglied
30.10.2009
1.493
2
YYC | FKB
Nein, was Du schreibst ist Quatsch.

Im letzten Monat teilte die Fluglinie mit, dass sie ebenfalls unter den stark gestiegenen Benzin- und Kerosinpreisen leide, die im dritten Quartal zu einem Anstieg der Kosten in Höhe von 40 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahr beigetragen haben. Im Rahmen des in New York eingereichten Insolvenzantrags nach Chapter 11 standen finanziellen Verpflichtungen in Höhe von $29,55 Milliarden Vermögenswerte in Höhe von 24,72 Milliarden gegenüber. Allerdings verfügt die Gesellschaft laut eigener Angaben über Barreserven in Höhe von $4,1 Milliarden. Die Planungen sähen vor, die Gewerkschaften an einen Tisch mit dem Management zu bringen, um die Arbeitskosten drastisch zu reduzieren. Nur auf diese Weise könne die Fluglinie wieder wettbewerbsfähig gemacht werden. Vor allem die Gewerkschaft der Piloten zeigte sich enttäuscht über die durch das Management ergriffenen Maßnahmen. Vor allem ihre Mitglieder befürchten nach einer Restrukturierung der Gesellschaft über weitaus weniger Gehalt zu verfügen als vor Einreichung des Insolvenzantrags.
 

TAZO

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
4.570
0
Inzwischen rüsten sie auf, oder ist das letzte Aufbäumen?

Boeing 777-300ER Widebody Aircraft | AA.com

Wie bereits in diesem Thread deutlich wurde, handelt es sich hier um keine normale Insolvenz, mehr um eine strategische Neupositionierung unter dem Deckmantel von Chapter 11.

Conti, Delta und American haben sich vor etwa 15 Jahren deutlich fuer Frequenzen und gegen Kapazitaet pro Flieger ausgesprochen, waren damit zum Teil erfolgreich, mussten jedoch auch feststellen, dass Vorteile wie Skaleneffekte dadurch deutlich limitiert waren.

Ohne jetzt hier eine Diskussion lostreten zu wollen, ob eine volle 772 profitabler betrieben werden kann als eine volle alte 744, hat man nun offensichtlich die Vorteile von groesseren Fliegern (wieder) erkannt und fliegt in den kommenden 15-20 Jahren sowohl Frequenz als auch mehr Kapazitaet auf einzelnen Rennstrecken.

Ueber die Qualitaet der 773ER muss man nicht diskutieren, auch die LH haette hier zugeschlagen, wenn nicht intern die '4 engines 4 longhaul' Fraktion und unfassbar grossartige Discounts von Seiten Boeings den Kranich nicht doch noch zur 748 getrieben haetten.

Generell wird sich in den kommenden Monaten zeigen, inwiefern American die Kosten wirklich druecken kann.

Auch wenn hier einige Poster das Ende von AA prognostiziert haben, wird man alleine durch die Neustrukturierung diverser Kosten, die unter ‚employee benefits’ laufen, erhebliche Kosten einsparen koennen. Wie bereits von mir waehrend diverser anderer Chapter 11 Verfahren der nationalen Konkurrenz vorgeschlagen, waere es fuer alle Beteiligten besser, sich das Southwest Modell ganz genau anzusehen.

Der Grund ist denkbar einfach, WN zahlt mittlerweile sehr gut, bekommt aber retour auch grandiose Produktivitaet. Die Legacy Carrier zahlen mittlerweile fast alle schlechter ( Dank diverser Chapter 11 Runden aller Legacy Carrier ausser AA ) und bekommen dafuer niedrigere Produktivitaet. Wenn man also in der Branche als ‚line employee’ besser verdienen will, fange ich an mehr zu arbeiten und vor allem produktiver zu werden, das sollten auch die Gewerkschaften verstehen.

Genau diese Frage wird bei AA nun wieder gestellt werden muessen:

Ziehe ich es vor weniger zu verdienen ( das ist die Konsequenz von Chapter 11 ) oder fange ich an haerter zu arbeiten und auch einmal Aufgaben zu uebernehmen, die urspruenglich meiner Stellung nicht wuerdig waren, wie bei WN und unterstuetze ich damit eine Airline, die mir retour mehr Goodies zukommen laessen kann…

Generell ist AA sehr gut aufgestellt, kann endlich mehr und mehr auch ueber den Nordatlantik kooperieren ( mit etwa 20 Jahren Verspaetung zu KL/NW und etwa 10 Jahren zu LH/UA und dann spaeter mehr oder weniger der ganzen Star Meute ) hat in den letzten 15 Jahren zunehmend die Position in DFW ausbauen koennen ( da war Delta vor 15 Jahren noch eine starke Nummer 2 ) und hat nach wie vor gute, hoch profitable Verbindungen in die boomenden Maerkte Sued und Mittelamerikas, die man global ueber DFW und auch MIA vernetzen kann. LAX ist ein wenig isoliert, aber nicht anders machbar. Zudem wurden ORD und LAX Airport-seitig optimiert und lassen nun hoehere Produktivitaet zu.

Feederoperations sind sicherlich ein Problem und der Eagle wird geschroepft, gerade auch weil die Subventionen fuer kleine Airports reduziert werden, aber dennoch wird man hier genug Feed in die Hubs generieren koennen, zur Not auch ohne eigene Tochter und durch normale Ausschreibungen diverser Routen.

Sicherlich hat AA lange Chapter 11 vermeiden koennen und musste dadurch Kostennachteile hinnehmen, jedoch ist man nun auch in der Lage aus den Fehlern und Problemen der Konkurrenz zu lernen.

Angesichts von fast 1000 Fliegern, Boeing, Airbus, GE und allen grossen Leasinggebern im Boot, zudem auch noch die lokale Politik im Ruecken wird AA wohl wieder Massstaebe setzen.

Ich erwarte nichts anderes, als ein neue Benchmark in Sachen Chapter 11 Restrukturierung.

Unter'm Strich sollte man sich bei Air Berlin die letzten 10 Jahre bei AA genau ansehen, genau das steht der AB auch bevor. Ein langsamer, schleichender Abstieg bedient durch zu hohe Kosten. Auch wenn der Umbau vor einigen Wochen begonnen hat, befuerchte ich nach wie vor, dass es nicht ausreicht und das AB auch in den kommenden Jahren kont. Probleme haben wird.

Tabula rasa waere auch in Berlin an der Tagesordnung, um die Weichen fuer die Zukunft zu stellen, doch leider hat Mehdorn genau damit bei der Bahn schon Probleme gehabt...
 

Pacificflyer

Erfahrenes Mitglied
30.10.2009
1.493
2
YYC | FKB
Sieht nicht besonders gut aus fuer AA...Dezember 2011 Verlust >$800mio

AMR files its annual report Wednesday, and the only question is how big its loss reached last year.

Industry analysts were expecting an annual loss of $1.1 billion to $1.2 billion for the full year, and that was before the Nov. 29 filing that boosted its expenses.

But the official loss likely will exceed $2 billion. AMR disclosed Jan. 31 that it had a non-cash charge of $725 million in December, of which $713 million came from a write-down in Boeing 757 values.

Airline Biz Blog | dallasnews.com
 

albaffm

Erfahrenes Mitglied
06.09.2009
415
0
FRA
AA hat für die drei Monate bis Ende Dezember unter dem Strich ein Verlust von 1,1 Milliarden Dollar ausgewiesen, nach einem Minus von 97 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Für das gesamte Jahr steht ein Fehlbetrag von knapp zwei Milliarden Dollar in den Büchern bei einem Umsatz von knapp 24 Milliarden Dollar.
 

Rambuster

Guru
09.03.2009
19.548
237
Point Place, Wisconsin

mum2009

Erfahrenes Mitglied
22.07.2009
1.892
1
Die Allianzfrage ist sicherlich sehr spannend.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass BA es zulässt, ohne Partner in den USA zu sein.

Für mich gibt es nicht viele Argumente, warum die beiden nicht in OW eine neue/alte Heimat finden sollten.
US spielt im Kern von *A doch garnicht mit. Abgestimmt ist das nur zwischen LH/LX/OS/UA/AC
 

Sunchaser

Erfahrenes Mitglied
12.09.2011
746
0
ZRH
Interessante Sache.
Es wäre auch bei einer Übernahme möglich, dass beide Airlines in ihrer ursprünglichen Allianz bleiben, oder nicht?