Die Pause tat gut. Allzu viel Zeit hatten wir jedoch nicht, denn die Rückfahrt bzw. -flug stand ja noch an. Statt die Fähre zu nehmen, entschieden wir uns für einen Helikopterflug mit
Hélity. Der Flughafen
Helipuerto de Ceuta (JCU) war keinen Kilometer entfernt und pünktlich standen wir am Check-In und erhielten unsere Bordkarten.
Unser Flug: HTY133
Vor der Security waren ein paar Sitzmöglichkeiten; wir setzten uns hin und warteten. Nach nur wenigen Minuten ging es auch schon weiter. Zuerst die Security (eher lasch, wenig Kontrolle) und anschl. eine schnelle Sicherheitseinweisung inkl. Erklärung der Funktion der Schwimmwesten. Der Flug war bis auf den letzten Platz voll, also mit uns insgesamt 15 Passagiere. Fotos machen war, zumindest auf und von der Landeplattform, verboten, später während des Flugs war es dann erlaubt. Pünktlich ging die Tür auf und zeitgleich wurde es ohrenbetäubend laut. Ich war vorher noch nie so nah an einem Hubschrauber mit laufendem Motor/Turbine und war wirklich überrascht - am Ende des Flugs klingele es ganz schön in den Ohren...
Wir bekamen leider die schlechtesten Sitzplätze, letzte Reihe in der Mitte. Es gibt drei Reihen mit je fünf Sitzplätzen, wobei die ersten beiden Reihen gegenüberliegend angeordnet sind.
Nachdem alle saßen wurde die Tür geschlossen, die Lautstärke nahm zu und EC-NSR (AW139) hob samt Passagieren ab.
Gibraltar.
Landung in Algericas / AEI nach <10 Minuten Flugzeit.
Wir waren uns einig: ein tolles Erlebnis, abgesehen von der Lautstärke und engen Sitzverhältnisse. Der Flug kostete pro Person 65 EUR, war damit in etwa doppelt so teuer wie die Fähre, spart allerdings auch einiges an Zeit (im Vergleich zur Fähre).
Das üppige Mittagessen lag noch immer schwer im Magen, an ein vollwertiges Abendessen war nicht zu denken. Wir entschlossen daher, auf eine Kleinigkeit in die nahe Altstadt zu gehen - direkt, ohne vorherigen Besuch des Hotels. Die Bar vom ersten Abend war gut besucht, ein gutes Zeichen, und zeitgleich waren noch zwei Plätze an der Bar frei.
Tostada Anchoas con Roquefort
Tostada Jamón con Roquefort
Und ein bisschen was frisches...
Zusammen mit einer handvoll Getränken belief sich die Rechnung auf 30 EUR. Zurück im Hotel packten wir die Koffer schon einmal ein bisschen vor. Der Check-Out am nächsten Tag verlief nach Standard, auch wenn wir aufgrund mehrerer wartender Gäste etwas warten mussten. Wir beluden das Auto und verließen Algeciras auf der A-7 gen Nordosten - hielten unterwegs aber noch kurz an einem Supermarkt.
Nach ~20km verließen wir die A-7 schon wieder und bogen auf die A-383 nach Süden, nach wenigen Minuten erreichten wir den Aussichtspunkt
Mirador El Higuerón mit Blick auf Gibraltar.
Auch wenn die Wolkendecke nicht mitspielte: wir genossen die Aussicht und frühstückten am/im Auto. Mit uns stand noch ein schwedisches Wohnmobil auf dem Rasthof und ich zeigte +1 die Möglichkeit der Informationsbeschaffung anhand des Kennzeichens.
Wer es noch nicht wusste: anhand einer Website (
https://car.info/en-se/search-car-registry) kann man Informationen zu dem Fahrzeug erhalten. Gibt man dort z.B. ZFA072 ein, erhält man Informationen zum Ferrari 812 Superfast. Meldestatus, Farbe, Anzahl der Vorbesitzer, techn. Daten sowie die Fahrzeughistorie (wann das Fahrzeug ab- und angemeldet wurde, wann fand ein Besitzerwechsel statt, wann eine Inspektion, etc.). Sehr interessant, mit Blick auf den Datenschutz natürlich grenzwertig. Auf der einen Seite schafft diese Transparenz wenig Möglichkeiten zum Betrug (Kilometerstand zurückdrehen, etc.), auf der anderen Seite muss diese Info ja nicht für jedermann (z.B. mir) ohne vorherige Kontrolle zur Verfügung stehen - oder?
Naja, wir beendeten das Frühstück und fuhren dann wieder zurück auf die A-7. Für die kostenpflichtige Mautstraße AP-7 entschieden wir uns nicht, da wir genug Zeit hatten und die Fahrt über die Küstenstraße interessanter fanden. Als sich A-7 und AP-7 wieder kreuzten und zu einer gemeinsamen Straße zusammengeführt wurden, verließen wir die Schnellstraße und fuhren etwas in die Berge. Das Ziel zu finden war nicht ganz einfach, wir fuhren mehrmals dran vorbei, schafften es schlussendlich dann aber doch. Entgegen der Öffnungszeiten bei Google Maps, war das Museum
Dólmenes de Coromínas jedoch leider geschlossen.
Bei der genaueren Recherche erfuhren wir, dass die angegebenen Öffnungszeiten grundsätzlichen stimmten, aber nur nach vorheriger Anmeldung. Schade, aber nichts zu machen...
Zurück im Auto wurde das Navi gefüttert und knapp 45 Minuten später waren wir am Ziel:
Amare Beach Club Marbella
Leider verhieß der Wetterberichts nichts gutes.
Und so strichen wir Sightseeing von der Liste und machten es uns dafür auf der geräumigen, aber auch nassen, Terrasse des Hotels gemütlich.
Zur unserer Belustigung kamen noch Spatzen vorbei, die sich an der Knabbermischung erfreuten.
Der Regen nahm mehr zu als ab und ans Verlassen des Hotels war nicht zu denken. Zwei Paar ältere Schweden trotzten dem Regen und machten es sich im Whirlpool bequem. Relativ häufig wurde der Sangriaeimer ausgetauscht und andere erheiternder und wärmende Getränke wurden an den Whirlpool geliefert. Prost!
Da wir nicht im Hotel essen wollten, entschieden wir uns dann doch irgendwann unsere Plätze zu verlassen, zogen uns um, schnappten uns zwei Regenschirme und versuchten so gut es eben ging trocken zu bleiben. Das erste ausgesuchte und zielgerichtet angesteuerte Restaurant hatte leider geschlossen. Also wurde vor Ort umdisponiert und eine Alternative gefunden:
Bar Ceuta, desde 1970
Tomate Castellano
Secreto Iberico
Nachtisch ohne Namen
Auch wenn es wenig erscheint: zusammen mit dem Brot, den Oliven, Tomaten und Pimientos de Padrón, war das Hauptgericht für uns beide ausreichend. Lecker war es auch, wobei die Pommes etwas mehlig waren.
Bei der Rechnung ist uns dann ein Fehler aufgefallen: der Nachtisch fehlte in der Auflistung. Die Rechnung wurde also reklamiert und zum Dank gab es noch einen (sehr sauren und trockenen) Weißwein aus der Region auf Kosten des Hauses.
Wir bezahlten die korrigierte Rechnung (42 EUR), verließen das kleine Familienrestaurant mit vielleicht 20 Sitzplätzen und erkundeten noch etwas die Stadt - mittlerweile nieselte es nur noch.
Plaza de los Naranjos
Zwischendurch wurde der Niesel- durch richtigen Regen verdrängt.
Fuente de la Cruz
Ohne Regen und tagsüber hätten die Treppen bestimmt auch gut ausgesehen...
Da der Regen nicht abnahm, liefen wir dann aber doch zielstrebig zurück ins Hotel. Wir schliefen beide sehr gut, das Bett war groß und bequem und wir konnten endlich mal wieder mit offenem Fenster schlafen. Das Meeresrauschen war im Hintergrund wahrnehmbar und sorgte damit für richtige Urlaubsstimmung.
Am nächsten Tag nutzten wir das inkludierte Frühstück, welches reichlich Auswahl anbot. Ich ließ mir Rührei zubereiten, welches leider etwas trocken war.
Zurück im Zimmer packten wir unsere Koffer, denn die Abreise aus Marbella bedeutete das Ende des Urlaubs. Wir checkten aus, ließen die Tiefgaragenparkmarke abstempeln (kostenloses Parken für Hotelgäste) und verließen die Stadt.
Der im Hotelfahrstuhl angezeigte Wetterbericht sagte Regen vorher.
Kurz vor dem Flughafen tankten wir noch einmal den BMW auf. Die Mietwagenrückgabe war einfach und verlief ohne Komplikationen oder Rückfragen. Mittels Shuttlebus wurden wir zum Flughafen gebracht.
Ich probierte eine Fanta Wassermelone - keine Empfehlung zur Nachahmung!
Beim C-Check-In war nicht viel los, entsprechend schnell war das Prozedere erledigt.
Wir bekamen Hunger und suchten, mangels Lounge - wir hatten für den Rückflug ja nur Eco gebucht, BurgerKing auf.
Die Bestellung lief via Terminal ab und mich lächelte der
Cheesy Doritos Burger an. Beim aufgerufenen Preis (~16 EUR im Menü) verschlug es mir dann aber doch die Sprache und den Hunger.
Und so wurde es ein Long Chicken Menü plus ein zusätzlicher plant-based Long Chicken.
Im Gegensatz zur deutschen plant-based Version, war dieser hier wie eine Spanpressplatte.

Nach dem Essen räumten wir, wie es sich gehört, den Tisch ab und liefen anschließend zum Gate. Mittlerweile war OE-LZC (A320) aus Wien eingetroffen und wurde für den Rückflug vorbereitet.
Das Boarding begann etwas verspätet, ebenso kam der Pushback mit ein paar Minuten Verspätung. Aber nichts wildes, am Ende sind wir mit 15 Minuten Verspätung abgehoben. Tschüss Malaga.
Blick auf die Ostalpen.
Trotz verspätetem Abflug kamen wir 15 Minuten vor geplanter Ankunft in Wien an. Die Umsteigezeit erhöhte sich dadurch von 35 auf 50 Minuten - Zeit für einen Loungebesuch blieb dennoch nicht. Am Gate warteten wir auf den Boardingbeginn der E195 (OE-LWP).
Exit Row Sitzplatz.
Ein Leipzig landeten wir dann ein paar Minuten vor Plan - Schneeregen empfing uns. Kein toller Wechsel, nach einem schönen Urlaub.
Die Koffer kamen schnell (<10 Minuten nach Landung) und nur 20 Minuten nach Landung standen wir am Bahnhof und warteten auf die S5 in Richtung Zwickau. Kleine Flughäfen haben auch ihren Charme...
Am Bahnhof
Leipzig MDR, wo unsere Reise vor 10 Tagen begann, endete sie dann auch. Im Schneeregen stapften wir nach Hause und bereiteten uns seelisch auf den morgigen Arbeitstag vor.