Auf ein Neues !!! Wintersaison 2019/20

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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
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Odessa/ODS/UA
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Gibt es in Jerewan immer noch die Unsitte dass der Yandexfahrer sofort anruft um den Tour zu bestätigen? Ich habe das Problem gehabt, dass ich kein Armenisch spreche, die meine Brocken Russisch nicht verstanden haben (oder wollten) und ich dann immer keinen Taxi bekam.
Von insgesamt bestimmt 20 Fahren haben zwei Taxifahrer angerufen, um die Tour zu bestätigen.

Mir wurde allerdings gesagt, dass wenn man keine Armenische- oder Russische Nummer angegeben hat, die Taxifahrer nicht erscheinen.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.342
Odessa/ODS/UA
Samstag, 05.10.2019

Heute hatten wir es nicht besonders eilig, schliefen bis 08:30, gingen zum Frühstück – das Omelette sah heute noch übler aus als gestern und bestellten einen Doppelten Espresso und Cappuccino – was es heute, ein Wunder, auch wirklich gab und 2 Portionen Spiegeleier.

Natürlich kam nur eine Portion Eier und nach dem Frühstück wurde uns eine Rechnung über umgerechnet US$ 8 für die Kaffees vorgesetzt. Ist ja kein Problem – aber vorher sollte man es schon sagen, wenn der Kaffee extra kostet.

Koffer gepackt und zum Bezahlen an die Rezeption. Kommentarlos kam die Rechnung, die Kreditkarte wurde genommen, durchs Terminal gezogen, ich gab die PIN ein und schon war alles erledigt, ich bekam wortlos die Quittung.

Ich konnte es mir dann doch nicht verkneifen, schaute die Dame an und sagte ‚wie war Ihr Aufenthalt, war alles zu ihrer Zufriedenheit ? Können wir Ihnen helfen das Gepäck zum Auto zu bringen ?’ Sie schaute mich mit großen Augen kommentarlos an. Ich sagte ihr, dass man sich so in einem Hotel beim Check-Out verhalten würde, und nicht nur dumm stumm herumsteht. Alles was die Dame (und der Herr, der neben ihr stand) herausbrachte, war ein halbherziges ‚Entschuldigung!’. Ich sagte dann doch zu ihr ‚Auf Wiedersehen und eine gute Fahrt!’, worauf ich wiederum ein ‚Entschuldigung!’ als Antwort bekam... Service in Armenien und Nagorny Karabach – das ist für die Herrschaften ein Fremdwort, alles sind ‚krutie’, also auf Deutsch ‚etwas Besseres’.

Ich schwang mich auf den Fahrersitz, fuhr aus Spepanakert hinaus und weiter durch die Berge in Richtung Grenze. Navigation braucht man nicht – es gibt ja nur eine Straße aus dem Land heraus.

Unterwegs kamen uns ganze drei Lastwagen entgegen, langsam glauben wir die ganzen Waren für die 140'000 Einwohner werden per UFO von einem anderen Planeten angeliefert, inklusive Benzin und Bargeld.

Wiederholt mussten wir uns unseren Weg durch Schafsherden bahnen,



aber irgendwann schafften wir es zur Grenze.

Hier musste man nur am Schalter einen Zettel abgeben, welchen man bei der Einreise erhalten hatte, selbst Pässe wollte man nicht sehen. Ich bekam ein ‚Good Luck!’ vom Grenzer auf den Weg und so fuhren wir weiter.

Hier noch ein Foto der Grenzstadt auf Bergkarabacher Seite, alles neu.


Wieder in Armenien angekommen, fühlten wir uns gleich wohler, freier. Dies lag aber nicht daran, dass Nagorny Karabach ‚unfrei’ ist, es war das Wissen, dass nur eine einzige passierbare Straße aus dem Land führt.

Nun die Hauptfrage: ist Nagorny Karabach ein Land? Ich würde es eher als einen Oblast (Bundesland) Armeniens sehen, denn man hat keine eigene Währung, ist finanziell und militärisch von Armenien abhängig, selbst die Autokennzeichen zeigen ‚AM’ für Armenien. Auch ist die Flagge Nagorny Karabachs der Armenischen extrem ähnlich – und man sieht sie eigentlich nur direkt nebeneinander. Transnistrien ist da schon eher ein Land, mit eigener Währung etc.

Nach zwei Stunden Fahrt kamen wir wieder in Goris an, selbst innerhalb der Stadtgrenze mussten wir Schafsherden ausweichen.


Yandex Maps führte uns auf die eine Verbindungsstraße von Süd- nach Nordarmenien, auf welcher wir auch gekommen waren. Ich kann die Angst der Armenier schon verstehen, schließlich ist der Süden nur zwischen 30 und 40 Kilometern breit, links und rechts befindet sich Aserbaidschan, also ‚Feindesland’. Ich denke die könnten problemlos innerhalb eines Tages das fast unbesiedelte Südarmenien von links und rechts überrennen, den Nachschub von Nord nach Süd und damit auch Nagorny Karabach abschneiden.

So wunderte es uns nicht, dass wir heute am Straßenrad eine Übung mit Panzern sahen, naja, nur zwei T-72.

Yandex meinte es gut mit uns, führte uns auf eine Abkürzung in Richtung Jermuk, statt ein Dreieck über die Hauptstraße auf direktem Weg über eine Nebenstraße.


Diese war zwar landschaftlich sicher interessanter,


würde ich aber mit einem normalen PKW oder Pseudo-SUV nicht empfehlen – selbst mit dem Panzer hatten wir Angst um unsere Reifen. Teilweise gab es auf den steilen Serpentinenstrecken nur losen Schotter, teilweise – noch schlimmer – gab es uralten Asphalt mit riesigen und vor allem tiefen Löchern.

Wir erreichten wieder die Hauptstraße, fuhren weiter am verfallenden Jermuk Flughafen vorbei in die Stadt.

Jermuk, auf 2'080 Metern, ist ein Kurresort in, welches wegen seiner Heilquellen bekannt ist.

Im Gegensatz zu Dilijan, welches erst in Sowjetzeiten zum Kurort ausgebaut wurde, ist Jermuk bereits im 13. Jahrhundert für seine mineralischen Quellen mit poolartig angelegten Becken erwähnt.

Auch Jermuk kam nach der Eingliederung ins russische Kaiserreich zu erster Blüte, so stieg die Einwohnerzahl, die historischen Becken wurden um 1860 renoviert. Ab 1962 erfolgte dann der Bau verschiedener Sanatorien und einem Mineralwasser-Spa in deren Mitte.

Nach dem Niedergang der Sowjetunion und der damit ausbleibenden Kundschaft, verfiel auch Jermuk in einen Dornröschenschlaf, aus dem man es versucht in den letzten Jahren zu erwecken. So wurden einige neue Hotels errichtet, auch die Seilbahn für den Wintersport wurde komplett modernisiert.

Wir fuhren an den Sanatorien der 50er, 60er und 70er Jahre vorbei, kamen an unserem Hotel an, dem ‚Grand Resort’, ehemals ein Hyatt Place.


Sofort kam ein Angestellter, nahm uns unser Gepäck ab, wir gingen hinein in die Lobby,


wo wir das erste Mal freundlich begrüßt, gefragt wurden wie die Anreise war. Wow !!!

Wir bekamen ein Zimmer im 2. Stock,


mit Blick auf die Berge und Skilift.


Nachdem wir kurz im Zimmer waren, entschlossen wir die Umgegend des Hotels zu erkunden, ein kleines Mittagessen einzunehmen.

Wir verließen das Hotel durch den rückwärtigen Ausgang, kamen über eine Brücke zum ‚Armenia Wellness & Spa Hotel’ aus der Stalinzeit.


Der künstlich angelegte Yotnaghbyur See ist hübsch renoviert,


wir liefen zur Mineralwassergallerie,




wo man aus einer Vielzahl von Brunnen das warme, schwefelhaltige Heilwasser ‚genießen’ kann (es schmeckt egelhaft).


Weiter die Allee entlang, vorbei an verfallenden Bauten der Sowjetzeit,


wie zum Beispiel dem ehemaligen Kino.


Da wir nichts zu Essen fanden, liefen wir noch auf die Brücke über die Arpa-Schlucht, bewunderten Ausblick und die Architektur des Hotels ‚Gladzor Spa’.




Mit Restaurants war es nicht weit her, was wir fanden hatte geschlossen. Und so liefen wir zu unserem Hotel zurück, aßen dort Beef Stroganoff mit Kartoffelpüre – schmeckte wie zuhause gemacht.

Nun nahmen wir das Auto, fuhren den weiter entfernten Teil des Kurorts ab, fanden Bauten, welche am Ende der Sowjetunion nicht mehr fertiggestellt wurden,


wie auch renovierte Sanatorien der Stalinzeit, sogar mit riesigen Solaranlage auf dem Dach.


Die Alleen waren wunderschön, der Goldene Herbst zeigte sich von seiner besten Seite.


Nun ging es die engen und steilen Serpentinen hinunter zum Bergbach Arpa. Wir parkten unser Auto und liefen zum Jermuk Wasserfall.


Noch zu Fuß auf einem neuen Weg weiter in die Schlucht hinein – nichts besonders, und wieder zurück zum Auto.

Mich interessierte das zerfallene Hotel ‚Gladzor Spa’ aus den 70er Jahren, und so fuhren wir hin, auf dem Weg noch ein Bild wie es zu Sowjetzeiten ausgesehen haben muss, alles Original.


Am Hotel angekommen trafen wir einen ‚Hauswart’ an, fragten ob es eine Möglichkeit gäbe in die Ruine hineinzukommen. Er erwiderte, dass dies nicht gehe, das Hotel seit dem 15. September geschlossen sei. Wir dachten wir hätten uns verhört, er meinte seit September 2015 – aber nein, diese Ruine ist noch in vollem Betrieb, allerdings nur im Sommer, denn es gibt keine Heizung.

So fuhren wir um das Hotel herum, noch immer geschockt, dass diese Bruchbude noch immer Gäste beherbergt.




Nun hatten wir alles gesehen, fuhren noch kurz in die eigentliche Stadt Jermuk, eine trostlose Ansiedlung aus identischen Mehrfamilienhäusern, verkommenen Straßen und kleinen Geschäften - sehr deprimierend.

Wieder am Flughafen, mit verfallener Start- und Landebahn (früher flogen hier die Politbüromitglieder aus der ganzen UDSSR ein), vorbei, zurück zum Hotel.

Ich überlegte mir ins Gym zu gehen – nach Anblick desselben kam ich aber zum Schluss, dass mir das nichts bringen würde. Ein so mieses Gym habe ich noch selten gesehen.


Vom Zimmer sahen wir noch eine chinesische Reisegruppe ankommen. Wir fragten uns ob dieser Bus aus Historischen- oder Geizgründen gewählt wurde.


Vom Rest des Tages gibt es wenig zu berichten - außerhalb des Hotels gab es nur armenische Restaurants, also Shashlik, Kebab, Tomaten-Gurken-Salat und Lawash. Deshalb - und auch aus Faulheit - nahmen wir unser Abendessen im Hotel ein, Valentyna hatte 'Buffet', ich entschied mich für ein (sehr ordentliches) Club-Sandwich, zusammen US$ 16.50.
 
Zuletzt bearbeitet:

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.342
Odessa/ODS/UA
Die Verbindung ist erst zwei Jahre alt - sind Abschnitte, die vorher bestanden, jene in schlechtem Zustand?
Sehr interessant... wir haben sowohl in Yerevan wie auch in Stepanakert gefragt, ob wir die Nordroute nehmen könnten - damit wir nicht dieselbe Strecke hin- und zurückfahren müssen. Uns wurde gesagt, dass zwischen dem Nord-Süd-Highway und der Nordverbindung ein langes Stück fehlen würde, dies nicht asphaltiert sei und tiefe Löcher aufweisen würde.

Wir sind auf dem Nord-Süd-Highway, der ja die Verlängerung des neuen Highways in die Hauptstadt ist, von Stepanakert bis Vank und wieder zurückgefahren. Auch dort kam uns kaum ein Auto entgegen, schon gar kein LKW.

Das 'Land' bleibt mir ein Rätsel.
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
4.822
2.076
FRA
Und so liefen wir zu unserem Hotel zurück, aßen dort Beef Stroganoff mit Kartoffelpüre – schmeckte wie zuhause gemacht.

Und wie soll man das bitte einordnen? Eher lecker, oder eher nicht lecker? :LOL:

Danke weiterhin für tolle Bilder! Hat der neue Präsident von Armenien die Korruption schon soweit besiegt, dass man auch nicht gegen ein Schmiergeld in ein geschlossenes Hotel hineinkommt?
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.342
Odessa/ODS/UA
Sonntag, 06.10.2019

An unserem letzten echten Reisetag stand außer der Rückfahrt nach Yerewan und ein paar Besorgungen nichts mehr großes an, so dass wir etwas länger schliefen und gegen kurz nach 9 zum frühstücken gingen.

Die Auswahl war auch hier nicht immens,


immerhin gab es aber ordentliches Brot, Spiegeleier ohne Murren, Espresso und Cappuccino ohne Aufpreis, leckere Croissants und honigsüße Feigen.

Valentyna gönnte sich ein ‚Russisches Frühstück’


– ich würde das so nicht runterbringen.

Koffer gepackt, im Auto verstaut und ein letztes Mal durch die wunderschöne, goldbelaubte Sowjetchaussee hinaus aus Jermuk.

Unser erstes Ziel lag nur wenige Kilometer entfernt, der Kechut Stausee, aus welchem der Sewansee durch einen 50 Kilometer langen Tunnel zusätzliches Wasser bezieht, um seinen Wasserpegel im Laufe vieler Jahre wieder auf Normalstand zu erhöhen.

Zuerst bogen wir falsch ab, kamen durch das triste, heruntergekommene Dorf Kechut,




überall Zerfall und Müll – den Einwohnern scheint alles egal zu sein. Selbst in der Pampa der Ukraine sehen Dörfer nicht so schlimm und verkommen, vor allem nicht so dreckig aus. Dies liegt wohl weniger am Geld als an der Einstellung bzw. Mentalität.

Zurück zur Hauptstraße und die richtige Abzweigung zum Staudamm genommen, mit nochmal einem wunderschönen Ausblick auf die Berge im Hintergrund.


Vor dem Staudamm natürlich einen Schranke und ein Wachhäuschen. Wir stellten das Auto ab, liefen zum Wachhäuschen, wo wir schon von einem freundlichen älteren Herrn erwartet wurden.

Klar könnten wir uns den Damm ansehen – er war deutlich froh darüber Besucher in seinem langweiligen Job begrüßen zu dürfen. Und so begleitete er uns zum Überlauf des Stausees. Nein, nicht irgendein Überlauf, die Sowjets haben sich auch hier etwas ausgedacht.

Der Überlauf im Stausee hat die Form einer Kamillenblüte.


Durch die Lage im See sieht es bei höherem Wasserstand so aus, als würde das Wasser in einem Wasserfall in Form dieser Blüte verschwinden. Hier ein paar Fotos aus Youtube bei höherem Wasserspiegel:

Wir bekamen auch gleich noch den Ablauf zum Tunnel zum Sewansee gezeigt,


und wurden auf den Ausgang des zweiten, 20 Kilometer langen Tunnels hingewiesen, welcher zusätzliches Wasser zuführt, so dass der Sewansee noch mehr Wasser bekommt.


Auch eine Anekdote durfte nicht fehlen, zur Entstehungsgeschichte des ersten Tunnels: angeblich hatte 1963 Nikita Chrustschow, Parteichef der KPdSU und Erster Vorsitzender des Ministerrats, den damaligen Parteichef Armeniens besucht und wurde zu Forelle & armenischem Cognac an den Sewansee eingeladen. Nachdem er das Mahl genossen hatte, wurde er davon unterrichtet, dass er bald keine so leckeren Forellen aus dem Sewansee essen könne, da es wegen Wassermangel und Kippen des Biosystems in Kürze keine mehr geben würde.

Nikita Chrustschow flog nach Moskau zurück und ordnete die Lösung des Problems an, Ingenieure und Arbeiter aus 15 verschiedenen Sowjetrepubliken errichteten daraufhin den Tunnel.

Nachdem wir Einladung auf ein Glas Vodka dankend ausgeschlagen hatten, zogen wir mit Trauben als Geschenk von dannen, fuhren weiter zur Hauptstraße.

Die knapp 200 Kilometer bis Yerewan zogen sich, an den Bergen blockierten langsam fahrende LKWs aus dem Iran unseren Weg.


Entgegen kam uns ein uralter iranischer MACK-Tanklastwagen, der einen neueren iranischen VOLVO-Truck am Abschleppseil hatte.

50 Kilometer vor Yerewan erreichten wir wieder den Kreisverkehr, diesmal fuhren wir zum Erdwall den die Aserbaidschaner quer über den ehemaligen Highway aufgehäuft haben.


Das Grenzdorf sah auch ziemlich trostlos aus.


Wir füllten noch schnell den Panzer auf, denn die Spritanzeige stand nach 600 Kilometern im tiefroten Bereich – 115 Liter passten dann auch rein.

Schnell zurück zum Highway und auf nach Yerewan, wo wir den ersten Stopp in der Yerewan-Mall einlegten – es stand der Kauf von Russischem Konfekt an, welches wir in der Ukraine momentan leider nicht bekommen.

Die Auswahl war mäßig und so ging es unverrichteter Dinge zu unserer Unterkunft für die kurze Nacht, dem RIS Dalman Hotel.

Dieses befindet sich im 11. Und 12. Stockwerk eines Neubaus neben der Dalman Shopping-Mall. Für US$ 85 gab es ein schickes Apartment






Mit tollem Ausblick über die Stadt.




Wir ärgerten uns dieses Apartment nicht schon für die ersten 3 Nächte in Yerewan gebucht zu haben.

Neben dem Aufzug hatten wir einen Blick auf das Dach der neuen Shopping Mall. Erschreckend !


Wir gingen hinüber zur Mall und kaufen ein paar Kilogramm (2 Plastiktüten) Konfekt zu umgerechnet US$ 80.

Und was erspähten Valentynas Augen ? ZARA... so gingen wir noch ein bisschen Kleidung shoppen bevor es zurück ins Apartment ging.

Gegen 19:30 fuhren wir nochmals in die Innenstadt, wir hatten uns mit unseren Bekannten auf ein thailändisches Abendessen verabredet.

Teile der Innenstadt waren komplett gesperrt, es fand ein Konzert statt und Kim Kardashian war anwesend.

Das Essen war wieder sehr gut, wir hatten uns gut unterhalten und dann ausgiebig verabschiedet.

Gegen 21:30 waren wir zurück im Apartment und packten unsere Koffer.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.342
Odessa/ODS/UA
Montag, 07.10.2019

Nach 3 Stunden Schlaf, um 01:30 klingelte uns der Wecker unsanft aus dem Bett und um 02:20 standen wir im Regen auf der Straße, wuchteten ein letztes Mal unsere Koffer in den Laderaum des Panzers.

Nochmal knapp 30 Liter in den Tank geschüttet, schon am frühen Morgen eine unschöne Kreditkartenerfahrung: die ersten zwei CC-Abschnitte zeigten ‚Zahlung nicht erfolgt’ – auf der Revolut-App konnte ich jedoch zwei Mal die Abbuchung sehen. Man übergab mir die Quittungen, falls das Geld automatisch nicht zurückgebucht wird, verlangte Zahlung mit einer anderen Kreditkarte, welche auch sofort funktionierte.

Am SIXT-Schalter des ENV-Flughafen war einiges los, wir durften warten bis ein Mitarbeiter mich aufforderte ihn zum Fahrzeug zu begleiten, wo er das Fahrzeug zusammen mit mir checkte.

Am Flughafen fand ich die Mietwagenflotte von Europcar interessant – das nächste Mal würde ich dort für einen Tag buchen.


Der Check-In erfolgte dafür innerhalb von Sekunden, wir liefen zur Passkontrolle, wo sich eine sehr lange Schlange gebildet hatte – denn in einem 20-Minuten-Zeitfenster gehen hier Flüge nach Frankfurt, Wien, Warschau und Kiev.

Trotzdem waren wir nach 20 Minuten durch, inklusive Security-Check, gingen nach oben auf die Galerie, wo sich die Flughafen-Lounge befindet.






Keine Ahnung warum, aber ich hatte Hunger, mir knurrte der Magen. So gab es ein Graubrot-Sandwich und einen wirklich guten Karotten-Kuchen.

Schon war es Zeit zu boarden, wir stiegen als letzte ein, nahmen unsere Plätze auf 1A und 2D ein.

Die Embraer 190 der LOT war komplett ausgebucht, die C bestand aus 2 Reihen, die Y+ aus einer, beide Klassen mit 4 Paxen besetzt.

Überpünktlich waren wir im Nachthimmel über Armenien, drehten direkt nach Westen in Richtung Türkei ab, drehten erst kurz vor Istanbul nach Norden ab – wohl auch deshalb eine vom Piloten angekündigte längere Flugzeit von 3 Stunden und 40 Minuten.

Kaum auf Reiseflughöhe wurde das Frühstück serviert, im Gegensatz zu Mittag- oder Abendessen, mit einer Auswahl an zwei Gerichten.


Für LOT-Verhältnisse war dies ziemlich lecker, sogar ohne Kaper – dafür mit warmem Croissant und Marmelade.

Schnell waren wir im Reich der Träume, wurden erst kurz vor der Landung von der Ansage des Captains geweckt, erhielten die Information, dass es in Warschau nur 3 Grad hätte.

Natürlich gab es eine Außenposition, wir wurden mit einem Kleinbus zum Non-Schengen-Bereich gekarrt.

Rechts ging es zur Schengen-Passkontrolle, hier war die Hölle los – wir drehten nach links ab, zur Security-Kontrolle der Non-Schengen Gates.

Zum Glück war hier sehr wenig los, nach wenigen Minuten saßen wir schon in der Business-Class-Lounge der LOT im Untergeschoss, mit Blick auf ein sonniges Flughafenvorfeld.

Und wie es so ist, wenn man an einem Flughafen sitzt, die Flugzeuge beim Starten und Landen beobachtet


– plötzlich kommt einem die Idee für eine kleine Reise, und so buchte ich, während wir knapp 5 Stunden in der Lounge totschlagen mussten, noch kurz die 5. Winterreise, eine ungewöhnlich kurze für uns.

Noch eine Flasche Whisky für einen Bekannten als Geschenk besorgt, und schon war es Zeit zum boarden unseres letzten Fluges für diese Reise, Warschau – Odessa.

Natürlich gab es ein Bus-Gate, wir durften in der Kälte zittern bis sich der letzte zum Bus bemüht hatte. Zu unserer Überraschung stoppte der Bus vor einer DASH 8..., statt wie üblich vor einer Embraer.


Vorbei an einer stillgelegten 737 MAX der Enter-Air ging es zur Startbahn und röhrend in den nun bewölkten Himmel.

Der Flug war zu 100% Ausgelastet, 5 Personen in Business, keine Y+, der Rest in Eco.

Auf Reiseflughöhe wurde das typische LOT-Essen serviert – mit Kaper und dem ekelhaft süßen LINDT-Ersatz.


Nach dem Essen war ich wieder fast unverzüglich im Raum der Träume, Valentyna las angestrengt in ihrem Buch von Friedrich Nietzsche.


Im Anflug ein Blick aufs neue Terminal des ODS-Flughafens


landeten wir pünktlich, wurden per Bus zum Terminal gekarrt. Sehr schnell kamen wir durch die Passkontrolle zum Gepäckband, wo unsere Koffer, trotz Priority-Tag, als letzte erschienen.

Per UBER zu knapp US$ 5 nach Hause, wo die erste Reise der Saison endete.
 

mainz2013

Erfahrenes Mitglied
18.09.2013
3.643
601
Vieken Dank für die Teilhabe an eurer 1. Reise! Interessante Einblicke in eine Welt, die ich persönlich nicht erleben werde. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung der Winterreise 2019/2020! :)
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.342
Odessa/ODS/UA
Vieken Dank für die Teilhabe an eurer 1. Reise! Interessante Einblicke in eine Welt, die ich persönlich nicht erleben werde. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung der Winterreise 2019/2020! :)
Wir haben uns gestern, da wir einige Touristengruppen aus Frankreich, Deutschland, China, Thailand, Iran, USA... gesehen hatten, darüber unterhalten, ob man das Land ohne Russischkenntnisse und GUS-Vorkenntnisse so erleben kann, wie wir dies taten.

Wir kamen beide zu dem Schluss, dass dies nicht möglich ist, da die Interaktion mit den Einheimischen fehlt, man wahrscheinlich auch vor einigen Straßen, die wir genommen haben, um verschiedene Dinge zu sehen, zurückschrecken würde (die paar Ausländer, die selbst ohne Reisegruppe unterwegs waren, hatten sich meist ein kleines, normales Auto gemietet).

Für uns war es eine tolle Reise, wir haben viele Eindrücke gesammelt, uns manche Dinge völlig anders vorgestellt.

Zur Horizonterweiterung kann ich zu einer solchen Reise nur raten, spannender als das 10. Mal Malle oder Thailand oder Miami...
 

Muggs

Reguläres Mitglied
21.04.2016
76
0
Stuttgart
Vielen Dank für den Bericht. Deine Reiseberichte über die postsowjetischen Staaten finde ich sehr spannend.
 
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Devilfish90

Erfahrenes Mitglied
13.12.2016
754
607
FRA
War im März/April in Georgien und Armenien. Ohne russisch Kenntnisse ist man in Armenien echt aufgeschmissen.

Englisch konnten selbst die jungen Leute nur bruchstückhaft bzw. sehr sehr wenige Recht gutes.

Taxi haben wir meist über App bestellt, aber mit russisch wäre es deutlich einfacher gewesen.
Wir haben uns gestern, da wir einige Touristengruppen aus Frankreich, Deutschland, China, Thailand, Iran, USA... gesehen hatten, darüber unterhalten, ob man das Land ohne Russischkenntnisse und GUS-Vorkenntnisse so erleben kann, wie wir dies taten.

Wir kamen beide zu dem Schluss, dass dies nicht möglich ist, da die Interaktion mit den Einheimischen fehlt, man wahrscheinlich auch vor einigen Straßen, die wir genommen haben, um verschiedene Dinge zu sehen, zurückschrecken würde (die paar Ausländer, die selbst ohne Reisegruppe unterwegs waren, hatten sich meist ein kleines, normales Auto gemietet).

Für uns war es eine tolle Reise, wir haben viele Eindrücke gesammelt, uns manche Dinge völlig anders vorgestellt.

Zur Horizonterweiterung kann ich zu einer solchen Reise nur raten, spannender als das 10. Mal Malle oder Thailand oder Miami...
 
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Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
4.130
2.742
BER
Nett, dass Europcar Lada Nivas in der Flotte hat. Imho, eines der praktischsten KFZs auf dem Markt, wenn man viel auf schlechten Strassen unterwegs ist und nicht ewig lange Strecken fahren muss. Nicht ohne Grund ist er global ein Verkaufsschlager.
 

ChristianW

Erfahrenes Mitglied
10.05.2016
1.611
342
Brisbane
War im März/April in Georgien und Armenien. Ohne russisch Kenntnisse ist man in Armenien echt aufgeschmissen.

Englisch konnten selbst die jungen Leute nur bruchstückhaft bzw. sehr sehr wenige Recht gutes.

Taxi haben wir meist über App bestellt, aber mit russisch wäre es deutlich einfacher gewesen.

Also ich kam in Yerewan selber super mit Englisch aus, die meisten jungen Leute konnten Englisch. Auf dem Land sieht das sicher wieder anders aus.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.342
Odessa/ODS/UA
Nachdem wir zuhause waren, haben wir erst Mal die Süßigkeiten ausgepackt. Hier die Ausbeute unseres Einkaufes (und der ein bisschen der, der LOT Lounge in Warschau).


Bei Valentyna spielt in der Bevorzugung der Russischen Süßigkeiten gegenüber den Westlichen sicher etwas Nostalgie mit – bei mir aber nicht. Und auch ich muss sagen, dass diese Süßigkeiten wesentlich besser schmecken als die Westware, wie z.B. Snickers, Twix, Miki-Way etc.

Trotzdem schafft es die Ware aus Europa und den USA problemlos in die Supermärkte der Ukraine, Russlands, Armeniens etc. – die aus Russland aber nicht in die europäischen Absatzmärkte.

Was Marketing und Reklame doch ausmacht...

P.S.: der Kilopreis (man nimmt sich so viel man möchte und zahlt dann nach Gewicht) liegt irgendwo zwischen US$ 6 und 13, je nach Sorte.
 

MitLeser

Erfahrenes Mitglied
18.06.2015
261
68
.

P.S.: der Kilopreis (man nimmt sich so viel man möchte und zahlt dann nach Gewicht) liegt irgendwo zwischen US$ 6 und 13, je nach Sorte.

Laienfrage: Kann das evtl am Preis liegen?

Die "üblichen" Süßigkeiten kosten ja hierzulande schon relativ wenig (Beispiele: Haribo 5€/kg, Schokolade 8-9€/kg, Snickers 6,50€/kg, Zufallsprodukte, gerade rausgesucht).

Wenn man nun dagegen hält, dass man in Armenien schon bei den gleichen Preisen ist, dann würde ich einfach mal schätzen, dass man hierzulande bei den Russischen Süßigkeiten bei 8-15€ landet. Und dann kommt noch die klassische "Was der Bauer nicht kennt..."-Geschichte dazu.

Ich finds auf jeden Fall schade, ich würd mich da gern mal durchprobieren.

Danke für den Bericht (und ich werd mal den hiesigen Russischen Supermarkt aufsuchen. Und dort sowohl geschmackliche, als auch preisliche Recherche betreiben).
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.342
Odessa/ODS/UA
Danke für den Bericht (und ich werd mal den hiesigen Russischen Supermarkt aufsuchen. Und dort sowohl geschmackliche, als auch preisliche Recherche betreiben).
Du musst aber schon schauen, dass die Süßigkeiten in Russland produziert wurden. Es gibt die fast identischen Produkte aus der ganzen ex-UDSSR, z.B. 'Roshen' aus der Ukraine oder 'Grand Candy' aus Armenien. Die schmecken aber, trotz angeblich gleicher Rezeptur nach GOST-Standard, etwas anders, Roshen z.B. süßer (Zucker ist billiger als Cacao).

Aber Roshen boykottieren wir auch aus anderen Gründen...

P.S.: Twix kostet bei uns EUR 5.25/kg
 
Zuletzt bearbeitet:

Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
4.130
2.742
BER
Hahaha, ist wie mit dem Sahneeis 'im Becher' "Plombir", das beste kommt aus Saratov an der Wolga, wo, so ergibt es sich, auch die schönsten Frauen ganz Russlands leben. Ganz subjektive Einschätzung meinerseits.
 

tony_fcb

Erfahrenes Mitglied
04.07.2015
1.173
231
Montag, 07.10.2019



Der Check-In erfolgte dafür innerhalb von Sekunden, wir liefen zur Passkontrolle, wo sich eine sehr lange Schlange gebildet hatte – denn in einem 20-Minuten-Zeitfenster gehen hier Flüge nach Frankfurt, Wien, Warschau und Kiev.

nach Frankfurt gibt es keine Verbindung ab EVN oder doch?
 
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schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
3.513
2.910
FRA
Bei Valentyna spielt in der Bevorzugung der Russischen Süßigkeiten gegenüber den Westlichen sicher etwas Nostalgie mit – bei mir aber nicht. Und auch ich muss sagen, dass diese Süßigkeiten wesentlich besser schmecken als die Westware,

Da muss sich aber einiges geändert haben, ich habe das meiste aus den 80er als ungenießbar in Erinnerung.
 

Alligator

Erfahrenes Mitglied
11.07.2011
1.712
5
FRA
EVN war nach der AUA Übernahme (durch LH) immer ein klassisches Ziel, das denen überlassen wurde, sprich D-VIE-EVN, Ankunft/Abflug nachts (leider).

Danke für den tollen Bericht, ich glaube, Ihr habt Euer Fahr- und Besichtigungsprogramm noch intensiviert.

Ich fand damals Armenien mittelspannend, nachdem ich zuvor schon eine Woche Georgien mit Kreuzkuppelkirchen en masse besuchte.

Was sich hier wohl niemand getraut zu fragen: war der Ring jetzt fällig? (jegliche Antwort ist rein freiwillig, logisch).

Weiterhin gute Reise und Gruss aus dem Hainanese Chicken Rice Paradies mit dem wasserspuckenden Löwen!
 
Zuletzt bearbeitet:

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.342
Odessa/ODS/UA
Ich sage es mal so: Kirchen sind aus religiöser Sicht nicht mein Ding, eher die Architektur und die Location. Von der Location her fand ich die Kirchen in Armenien spannender als in Georgien - von der Architektur her sind sie sich doch alle sehr, sehr ähnlich.

Mich interessiert mehr der ‘Sozialistische Modernismus’ der Architektur, also deren Auslegung des Brutalismus. Und hier war Georgien im Vergleich zu Armenien weit vorn - wie auch beim Essen. Bei der Gastfreundschaft liegen die Armenier dann wieder vorn.

Armenien ist klein und in 9 Tagen bekommt man es gut durch. Für Georgien braucht man erheblich mehr Zeit will man alles gesehen haben.

Zum Ring: ja, den gibt es - wir haben uns aber entschlossen diesen als normalen Ring zu betrachten, da wir beide nicht auf eine Ehe fixiert sind. Man kann seinen Partner auch ohne dieses Papier (welches in der Ukraine weniger Rechte und Verpflichtungen gibt als in z.B. Deutschland) absichern.
 

DrNo

Erfahrenes Mitglied
16.09.2014
583
330
HAJ/ZRH
Zum Ring: ja, den gibt es - wir haben uns aber entschlossen diesen als normalen Ring zu betrachten, da wir beide nicht auf eine Ehe fixiert sind. Man kann seinen Partner auch ohne dieses Papier (welches in der Ukraine weniger Rechte und Verpflichtungen gibt als in z.B. Deutschland) absichern.

Herzlichen Glückwunsch von einem stillen Mitleser.... ;)
 

Forstbetrieb

Erfahrenes Mitglied
17.03.2013
1.335
46
Zum Ring: ja, den gibt es - wir haben uns aber entschlossen diesen als normalen Ring zu betrachten, da wir beide nicht auf eine Ehe fixiert sind. Man kann seinen Partner auch ohne dieses Papier (welches in der Ukraine weniger Rechte und Verpflichtungen gibt als in z.B. Deutschland) absichern.

Bei uns gibt es nicht einmal den Ring, dafür waren wir innerhalb von zwei Tagen letzte Woche ohne brimborium verheiratet...

Herzlichen Glückwunsch!!!
 
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