Bahnstreik Thread 2014/2015

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Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.906
4.389
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Die Quelle findest Du weiter oben, allerdings nützt die nur denen, die nicht vor der Realität die Augen verschließen.
Aber ich finde es gut, dass es noch einige letzte Gallier gibt die sich auf die Seite der GDL schlagen. Nur aus der Unterschiedlichkeit entsteht Fortschritt. Würden alle gleich denken müssen, wären viele wieder da, wo Weselsky herkommt.
 
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Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.505
696
Und ich widerspreche Deiner Auffassung: Die Bahn hat mehrmals Angebote gemacht und ist der GDL entgegengekommen. Nur CW hat auf einer hundertprozentigen Durchsetzung aller seiner Forderungen bestanden.

Exakt, seine Forderungen waren die Tarifverträge für die Zugbegleiter und die Lokrangierführer, sowie ein von anderen Tarifparteien unabhängiger Tarifvertrag. Nach meiner Quelle geht die Bahn exakt auf diese Punkte ein. Meiner Meinung nach ist deine Quelle da viel schwammiger formuliert. Aber wie gesagt, nur meine Meinung, brauchen wir nicht drüber streiten.

in Wirklichkeit war er ja auch nie unbefristet, die GDL hat nur das Ende nie kommuniziert.

Deswegen schrieb ich "quasi unbefristet".

Die GDL ist eingeknickt, auch nachdem man bemerkt hat, dass man in der Bevölkerung keinerlei Rückhalt hatte, und stimmt nun der Gesamtschlichtung zu.

Ok, wir kommen hier nicht weiter. Die Geschichte wird von den Siegern geschrieben, aber ein Sieger steht noch nicht fest, sondern erst nach Unterschrift des Tarifvertrages. Wir können uns jetzt weiter um die Deutungshoheit kloppen, wird uns aber nicht voran bringen.
 
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pmeye

Guest
Ouh, das ist jetzt aber ganz tiefes Niveau.



Die Schlichtung ist kein Tarifvertrag. Und es gibt zwei Schlichter, einen von der Bahn, einen von der GDL.

Wie gesagt, die Gesamtschlichtung hatte die Bahn schon diverse Male vorher vorgeschlagen und sie war von der GDL abgelehnt worden.
Dass man jetzt eine Formulierung gefunden hat bei der die GDL das Gesicht wahren kann und ihnen sogar einen eigenen Schlichter zugesteht ist doch völlig normal.
Du musst bedenken, dass die Gesichtswahrung vor allem für die GDL wichtig ist. Der Bahn ist es letztlich nur wichtig dass gefahren wird.
Ich bleibe dabei, der letzte Streik hat nichts bewirkt der Stand ist genau der vor dem vorherigen Streik.
Und ich wette dass ein Großteil der Verhandlung dafür draufgegangen, Formeln zu finden, die dies der Öffentlichkeit als Sieg der GDL zu kaufen.
Denn das war mit Sicherheit eine der Bedingungen dass die GDL auf die Schlichtung eingegangen ist.
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.505
696
Die Quelle findest Du weiter oben, allerdings nützt die nur denen, die nicht vor der Realität die Augen verschließen.
Aber ich finde es gut, dass es noch einige letzte Gallier gibt die sich auf die Seite der GDL schlagen. Nur aus der Unterschiedlichkeit entsteht Fortschritt. Würden alle gleich denken müssen, wären viele wieder da, wo Weselsky herkommt.

Eine weitere Quelle, die der "Welt" Darstellung widerspricht. Ich hoffe, die Quelle ist konservativ genug... normalerweise lese ich die FAZ nicht:

Bahn-Streik wird beendet - Bahn und GDL vereinbaren Schlichtung

Handelsblatt, ebenfalls eine Quelle, die ich normalerweise meide, bestätigt ebenfalls meine Interpretation:

GDL beendet Bahn-Streik: Die Streik-Hähne beschließen Waffenstillstand - Dienstleister - Unternehmen - Handelsblatt
 
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pmeye

Guest
Sieht so aus, als liege ich mit meiner Einschätzung nahe an der Wahrheit:

Bahn-Streik:*Claus Weselsky gibt nach - SPIEGEL ONLINE

Wochenlang hatte Claus Weselsky es nicht eilig mit einer Einigung. Jetzt setzt er sich doch an den Schlichtungstisch, dabei ist ihm die Bahn kaum entgegengekommen. Der GDL-Chef will trotzdem verhandeln. Warum?

Der Durchbruch, den Weselsky am Donnerstag verkündet hat, ist also gar keiner. Der Verhandlungsstand ist in diesem Punkt derselbe, auf den sich Bahn und GDL schon kurz vor Weihnachten verständigt hatten (und den Weselsky schon damals als Durchbruch bezeichnete).

Weselsky hat also etwas erreicht. Und trotzdem: Seine Kernforderung - völlig unabhängige Tarifabschlüsse - konnte er nach wie vor nicht durchsetzen. Dabei galt diese stets als unverzichtbar. Warum also hat der GDL-Chef nun doch einer Schlichtung zugestimmt?

Und der ernannte schlichter der GDL disqualifiziert sich schon mal durch unprofesionelles Verhalten:

Bodo Ramelow kritisiert Bahn und Bundesregierung scharf - SPIEGEL ONLINE

Ramelow kritisiert Bahn: Wenn so Schlichtung aussieht...


Ein Vermittler ergreift Partei: Mit einer scharfen Attacke gegen Bahn und Bundesregierung hat sich einer der beiden Schlichter im Tarifkonflikt, Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, zu Wort gemeldet.


Edit:
Da muss er wohl noch etwas von den Profis lernen:

Brandenburgs Ex-Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) will sich dagegen zunächst nicht zum Tarifkonflikt der Bahn äußern. "Schlichten und Schweigen ist das Gebot", sagte sein Referent Wieland Eschenburg in Potsdam. Platzeck wolle sich zunächst mit Ramelow auf eine gemeinsame Strategie bei der Öffentlichkeitsarbeit verständigen.
 
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Anonym-36803

Guest

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.505
696
Sieht so aus, als liege ich mit meiner Einschätzung nahe an der Wahrheit:

Nein, denn um genau zu sein, steht es mit diesem Update Aussage gegen Aussage. Laut GDL haben die ihre Darstellung schriftlich, ich sehe erst einmal keinen Grund, daran zu zweifeln.
Außerdem passt es ins Bild, dass die Bahn nach den Verhandlungen alle ihre Zugeständnisse zurückzieht. Es ist echt unerträglich, wie die Bahn die komplette Bevölkerung mit den durch ihre Verweigerungshaltung in den Verhandlungen verursachten Streiks nötigt.
 

daukind

Erfahrenes Mitglied
03.02.2012
2.219
905
Nein, denn um genau zu sein, steht es mit diesem Update Aussage gegen Aussage. Laut GDL haben die ihre Darstellung schriftlich, ich sehe erst einmal keinen Grund, daran zu zweifeln.
Außerdem passt es ins Bild, dass die Bahn nach den Verhandlungen alle ihre Zugeständnisse zurückzieht. Es ist echt unerträglich, wie die Bahn die komplette Bevölkerung mit den durch ihre Verweigerungshaltung in den Verhandlungen verursachten Streiks nötigt.

Trollposting des Jahres.

Darauf kannst Du Dir sogar was einbilden, denn Schwachsinn kann man hier jede Menge lesen.

PS: Was hat die GDL denn schriftlich? Dass sie Tarifverträge verhandeln darf? Ja klar, darf sie doch... die Bahn wird nur kein anderes Ergebnis als bei der EVG akzeptieren.
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
6
Duisburg
Kleiner Hinweis an die Rumpelstilzchen-Fraktion:

Claus Weselsky ist Mitglied der Christlich Demokratischen Union Deutschlands.

Klingelt´s?

Dass solche Vögel wie W. scheinbar auch noch Einfluß auf den Kurs dieser früheren bürgerlichen Partei haben, sollte es bei manchem Wähler aus dieser Zeit klingeln lassen. Heute wedelt in Deutschland der Schwanz mit dem Hund - wohl auch in der C.D.U. ...
 
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pmeye

Guest
Ich sag mal so: Wenn die GDL mit dem "Ergebnis" zufrieden ist, und die SiFa-Dompteure dadurch wieder das tun, wofür sie gut bezahlt werden, soll es mir recht sein.
Schade nur, dass für diese nutzlose Abschiedsgala von ein paar Egomanen Millionen Menschen in diesem Land leiden mussten und Schäden in unglaublicher Höhe entstanden sind, für die wir alle zur Kasse gebeten werden. Tröstlich ist daran nur, dass das Ende der Egoisten-Stadel-Happenings absehbar nahe ist. Manchmal wird man eben aus Schaden klug.
Ob der Schaden für die Arbeitnehmerrechte und die Gewerkschaften insgesamt allerdings reparabel ist, wage ich zu bezweifeln.
 
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NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
6
Duisburg
Dann braucht man auch weniger Lokführer. Ich wüsste schon welche als erste die betriebsbedingte Kündigung erhalten...

Warum nicht Lokführer über den Bedarf ausbilden? Dann ergäbe sich auch für diese Berufsgruppe vielleicht ein Arbeitsmarkt. Noch ein bißchen dringend notwendige Deregulierung und eine solche Erpressung wie die erlebte wäre endlich Vergangenheit.
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.505
696
Ich sag mal so: Wenn die GDL mit dem "Ergebnis" zufrieden ist, und die SiFa-Dompteure dadurch wieder das tun, wofür sie gut bezahlt werden, soll es mir recht sein.

Naja, scheinbar liegt das Missverständnis ja vor, von daher würde ich mal sagen, kann man schon mit den nächsten Streiks nach der Schlichtung rechnen.

Inhaltlich richtig, aber sicher ausgerechnet von Dir nur eine Stilblüte. :LOL:

Ist schon hart für dich, eine andere Meinung anhören zu müssen, oder?
 
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NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
6
Duisburg
Ist schon hart für dich, eine andere Meinung anhören zu müssen, oder?

Wenn sie so dämlich ist wie von Dir: Ja.
:kiss:
Moderationshinweis von MichaelFFM
Auch wenn das hier mit einem deutlichen Augenzwikern geäussert wurde, bitte ich davon Abstand zu nehmen,
Meinungen / Positionen Anderer als dämlich zu bezeichnen.
Danke !
:kiss:
 
Moderiert:

John Galt

Erfahrenes Mitglied
05.03.2010
1.222
37
ISBN 3932564030
Warum nicht Lokführer über den Bedarf ausbilden? Dann ergäbe sich auch für diese Berufsgruppe vielleicht ein Arbeitsmarkt. Noch ein bißchen dringend notwendige Deregulierung und eine solche Erpressung wie die erlebte wäre endlich Vergangenheit.

In einem Land, in dem selbst C-Parteien inzwischen mehr sozialistisch als christlich sind, in dem "soziale" Gerechtigkeit wichtiger als Freiheit ist, das ein Arbeits- und Mietrecht hat, das DDR-Recht locker überholt?

Vergiß es.
 

spocky83

Erfahrenes Mitglied
21.12.2014
3.865
1.328
MUC, BSL
Die C-Parteien als "sozialistisch statt christlich" zu bezeichnen hinterlässt angesichts ihrer Gesellschaftspolitik von Vorgestern allerdings ein gehöriges Gschmäckle...
 

John Galt

Erfahrenes Mitglied
05.03.2010
1.222
37
ISBN 3932564030
Hättest Du den ganzen Satz gelesen, wärest du über das Wort "inzwischen" gestolpert ... aber dann wäre dein Beitrag ja überflüssig gewesen. Hast also alles richtig gemacht. (y)
 
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pmeye

Guest

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.505
696
Die kleinen und lauten Gewerkschaften führen nun ins Feld, die Tarifhoheit werde mit diesem Gesetz abgeschafft und auch das hohe Gut des Streikrechts werde geopfert. Entsprechende Verfassungsklagen sind bereits angekündigt. Doch dieses Argument greift zu kurz. Herr Weselsky und seine Kollegen von den Spartengewerkschaften steht es frei, um Mitglieder zu werben. Jetzt können sie zeigen, was sie drauf haben.

Wüsste nicht, was das Gegenargument mit der Einschränkung des Streikrechts zu tun hat. Eigentlich schreibt er ja selber: Die Gewerkschaften dürfen nur noch streiken, wenn sie mehr Mitglieder einwerben. Vorher durften sie immer streiken. Also ist das doch ganz klar eine Einschränkung.
Das neue Gesetz privilegiert nicht die Großgewerkschaften - im Gegenteil: Es fördert den Wettbewerb. Die kleinen müssen nur attraktiv genug für alle sein, schon werden sie mehr Mitglieder bekommen - dann können sie auch wieder Tarifverträge abschließen.
Wird schwer, attraktiv für die Belegschaft zu werden, wenn man noch nicht einmal einen Tarifvertrag verhandeln darf. Wenn es ein Wettbewerb wäre, wäre er unfair, da die eine Partei mehr Mittel zur Verfügung hat, als die andere.
 

janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Man muss doch einfach mal konstatieren, dass die Ausgestaltung des verfassungsmäßig verbrieften Streikrechts in D nicht mehr zur aktuellen Realität passt. Die Macher unseres GG waren zum einen in einer völlig anderen Zeit sozialisiert, zum anderen gab es so etwas wie eine soziale Marktwirtschaft oder emanzipierte, gute (aus)gebildete und selbstbewusste Mitarbeiter auf den unteren Ebenen noch gar nicht. Von einer Globalisierung und Vernetzung wie wir sie heute haben mal ganz zu schweigen.

Das GG ist ja auch keine gottgegebene Heilsschrift, sondern eine Grundlage zum Zusammenleben basierend auf Erfahrungen der Vergangenheit. Mit Maß und Ziel sollte eine Verfassung ständig auf dem Prüfstand stehen und keineswegs sakrosankt sein.

Eine vernünftige Einschränkung des Streikrechts basierend auf den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte und angesichts der Herausforderungen der nächsten Jahre würde unsere Demokratie nicht schwächen, sondern eher stärken.

Für prekär beschäftigte Leiharbeiter oder Kloputzer hat AFAIR in den letzten 30 Jahren keiner gestreikt...
 
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Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.505
696
Man kann es sich auch einfacher machen, ohne Grundrechtsänderung: Kritische Infrakstruktur nicht privatisieren. Das würde alle Probleme lösen, die nun symptomatisch mit dem Tairfeinheitsgesetz behandelt werden.

Und ja, wenn man rückblickend die letzten 30 Jahre beobachten würde, wäre ich viel offener für eine (Grund)gesetzänderung, auch wenn mir das Gesetz vielleicht nicht gefällt. Aber hier wird ein Gesetz im Aktionismus aufgrund einer Gewerkschaft gemacht, dass kann es ja wohl nicht sein.