Der Streitstoff dieser Tarifauseinandersetzung ist doch vergleichsweise klar auf der Hand liegend:
Die üblichen Tarifthemen (Entgelt, Urlaub, Arbeitszeit...) sind nicht hier kaum relevant. Hinsichtlich Loherhöhung verlangt die GDL 5,0%, die DB bietet 4,7%. Zwei erfahrene Tarifverhandler brauchen da allenfalls ein Viertelstündchen, um die Lösung zu finden.
In der Sache geht es vielmehr um die Existenz der GDL und das ist sicherlich ein rechtlich zulässiges Streikziel. Obwohl ihr gerichtlich bestätigt wurde, dass sie tarifvertraglich für alle Eisenbahner sprechen und streiken dürfe, will dies die DB rein tatsächlich absprechen und überdies plant der Gesetzgeber mit dem Tarifeinheitsgesetz eine starken und in Fachkreisen als verfassungsrechtlich bedenklich angesehenen, weil existenzbedrohenden Schnitt gegen die Kleingewerkschaften.
Ich staune über die öffentliche Verwunderung und Empörung. Ist es wirklich überraschend und unangemessen, wenn die GDL sich mit Händen und Füßen wehrt ............oder liest man immer nur die gewünschten Nachrichten?
Wenn die DB den Streik für unangemessen hält, möge sie Arbeitsgericht, Landesarbeitsgericht, Bundesarbeitsgericht und meinetwegen auch noch "Karlsruhe" behelligen. Aussichten hat dies offenbar nicht; jedenfalls ist mir hier kein relevantes, obsiegendes kein Urteil der DB gegen die GDL bekannt.