Beinah live: mit der 747-8i zum Indian Summer...

ANZEIGE

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.805
3.344
ANZEIGE
Tag 5
Cape Air Day

full


Der Tag begrüßt mich mit einem traumhaften Sonnenaufgang über dem Sankt Lorenz. Heute wird ein harter Tag. Zuerst gilt es so viel wie möglich von den 1000 Islands zu erhaschen. So fahre ich auf der kanadischen Seite den Strom gen Nordost über den 1000 Island Parkway.

full



Bei Lansdowne überquere ich den Fluß, um den Aussichtsturm auf Hill Island mitzunehmen.

full

Brücke vom kanadischen Festland nach Hill Island

full

Aussichtsturm

full

Aussicht


Anschließend nährere ich mich, ob der gestrigen Erfahrung, doch etwas angespannt der US-Border Line, die ich nach nur drei Minuten erfolgreich passiere. Weiter geht es nach Ogdensburg, zum internationalen Aiport.

full



In dem kleinen Terminal gibt es einen einzigen Counter, den der Cape Air. Außerdem eine Sicherheitskontrolle die mit vier Personen besetzt ist. Hier wird jeder Koffer geöffnet und auf Sprengstoff untersucht. Ebenso ein Teil des Handgepäcks und der Schuhe. Kein Problem, da ich heute nur mit einem Fotoapparat im Gepäck unterwegs bin. Trotzdem viel Aufwand für die neun Passagiere auf der ausgebuchten Maschine.

Mit der Cessna 402 geht es heute nur zum Spaß via Albany nach Boston und via Albany zurück nach Ogdensburg. Da die Flüge subventioniert werden hat der Spaß nur 125,- Euro gekostet. Wenig Geld für vier Segmente dieser Art wie ich finde.

full

Cessna 402C

Die Maschine ist pünktlich gelandet, so dass mit dem Boarding begonnen werden kann. Da ich als erster in der Schlange stehe, darf ich neben dem Piloten Platz nehmen, sozusagen auf 0B.

full

Mittendrin statt nur dabei


Die Abfertigung erfolgt zügig, ebenso die Sicherheitsanweisungen, die in 15 Sekunden erzählt sind, und schon geht es zur Startbahn für den knapp einstündigen Flug nach Albany.

full

Abflug aus Ogdensburg mit Blick auf den Sankt Lorenz


Der Flug ist ein kontrollierter IFR-Flug, das heißt, der Pilot fliegt einen Kurs, den er von der Flugsicherung zugeteilt bekommt, und dass Ganze ohne Autopilot. Dies ist eine ziemliche Leistung, da es auch durch Wolken geht. Ohne Sicht auf Fixpunkte ist es nicht einfach Kurs und Position zu halten. Dem Piloten gelingt seine Aufgabe jedoch hervorragend, und so landet er uns sicher in Albany, dem Airport, an dem ich zwei Tage zuvor meine Koffer wieder in Empfang nehmen durfte.

full

Indian Summer aus der Luft

full

Flug über den Wolken

full

Anflug auf Albany


In Albany steigen alle Passagiere aus. Wir werden zum Terminal geführt, wo wir ca. 15-20 Minuten auf den Weiterflug warten. Es kommt noch eine Maschine aus Messena und eine aus Boston – Albany ist also so etwas wie ein Drehkreuz der Cape Air. Für mich erfolgt der Weiterflug mit dem selben Piloten auf der selben Maschine. Da freie Sitzplatzwahl ist sitze ich wieder auf 0B. Der Flug gleicht dem vorigen: Steigflug mit 600 Fuß pro Minute auf 9.000 Fuss, ca. 30 Minuten Reiseflug, anschließend Sinkflug wieder mit 600 Fuß. Der Flug dauert wieder knapp eine Stunde. Die Landung auf Boston erfolgt von Süd-Westen. Wir fliegen südlich der Skyline vorbei schräg auf die Bahn zu. Erst im letzten Moment dreht der Pilot nach links ab, und setzt sicher auf.

full

Anflug auf Boston mit Skyline

full

Final Approach


Ankunft ist im Terminal D. Auf dem Vorfeld stehen an die zehn Cape Air Maschinen des gleiche Typs. BOS ist also das echte Drehkreuz von 9K.

full

Boston Logan Airport


Für mich heißt Boston 1,5 Stunden Aufenthalt ehe es die gleiche Route retour geht. Ich überlege kurz ins Terminal E zu wechseln und die Diners Lounge aufzusuchen, allerdings beschließe ich, das Aufwand (erneute Security) und Nutzen nicht im Verhältnis stehen.
Der Rückflug erfolgt verspätet. Wieder ist die Maschine ausgebucht, aber offensichtlich erschweren „schwere Paxe“ und eine Menge Gepäck das Berechnen von Weight and Balance. Diesmal werden die Sitze daher zugeteilt, was für mich zum dritten Mal 0B ergibt. Weitere Überraschung, die Maschine hat gewechselt, der Pilot ist der Selbe. Im letzten Moment bevor dioe Türe geschlossen wird, entscheidet eine Passagierin, dass sie in so einem kleinen Flugzeug in keinem Fall fliegen kann und steigt wieder aus.

So unterschiedlich sind die Menschen. Manche buchen nur, weil der Weg das Ziel ist, andere sehen in der gleichen Situation keinen Weg zum Ziel.

Es geht in der gleichen Richtung weiter um Boston, und dann mit 7.500 Fuß Reiseflughöhe der Sonne hinterher. Die Landung gelingt bei letztem Licht. In Albany heißt es wieder aussteigen und auf erneutes Boarding warten.

full

Abflug aus Boston

full

Flug in den Sonnenuntergang

full

Albany im letzten Licht

full

gelandet in Albany


Aufgrund der mitgebrachten Verspätung erfolgt das erneute Boarding bereits nach wenigen Minuten. Diesmal wechselt nicht nur die Maschine sondern auch der Pilot, besser gesagt die Pilotin. Es gibt wieder zugeteilte Sitze, so dass ich auf 2A lande.

full

Auf nach Ogdensburg


Die gute Frau hat es offensichtlich eilig und verzichtet auf das Sicherheitsbreefing. Mit schneller Fahrt geht es zur Startbahn, und schneller als der Kollege, mit 170 Knoten zurück nach Ogdensburg. Auf der gut beleuchteten Bahn gelingt sodann eine pünktliche Landung.

Treu und brav wartet der Passarati auf mich, und mit ihm eine gut zweistündige 'Fahrt durch die Nacht nach Plattsburgh. Im dortigen Holiday Inn gibt es zwar diesmal kein Upgrade. Das ist schon allein deshalb nicht möglich, da alle Zimmer gleich sind. Dafür gibt es einen Drink an der Bar, eine Flasche Wasser, Chips und Müsliriegel, sowie eine Einladung zum Frühstück - nicht schlecht wie ich finde!

Fazit: Ein Tag mit viel Fahrerei und mit vielen spannenden Flügen. Vier Flüge mit der Cape Air, auf drei baugleichen Cessnas mit zwei Piloten/Pilotin lassen nur ein Fazit zu: Das Geld war gut angelegt!
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.805
3.344
Tage 6 und 7
Himbeereis zum Frühstück und den Hauch der Geschichte im Nacken

Ab Plattsburg geht es heute nach Vermont und weiter in die White Mountains. Das Ziel: Bretton Woods. Der Morgen ist kalt und klar, und das Auto begrüßt mich mit der Warnung vor möglicher Straßenglätte. Mit der Fähre geht es über den Lake Champlain nach Vermont.

full

Fähre

full

Haus am See


Augenscheinlich habe ich den Punkt für den Indian Summer hier nicht getroffen. Fast alle Bäume sind noch grün. Über Burlington geht es nach Waterbury, und dort auf die 100. Hier wartet bereits das erste Ziel des Tage auf mich: Die Factory von Ben & Jerry's Icecream. Für 3 Dollar darf man einen Blick auf die Produktion werfen und anschließend aus der Tagesproduktion kosten.

full

Ben & Jerry's


Weiter geht es über Stowe und St. Johnsbury in die White Mountains. Augenscheinlich habe ich den Punkt für den Indian Summer auch hier nicht getroffen. Ein Großteil der Bäume hat sein Laub bereits verloren.

full

Kirche von Stowe

full

Unterwegs


In Bretton Woods biege ich zunächst links ab Richtung Cog Railway, der legendären Zahnradbahn auf den Mt. Washington.

full

Bahn auf den Mt. Washington


Da der Gipfel des Berges jedoch nicht in Sicht kommt, sondern in den Wolken bleibt, erübrigt sich die Frage, ob es tatsächlich 62 USD wert ist, auf den höchsten Berg Neu-Englands zu fahren. Also zurück in Tal zum eigentlichen Ziel: dem wiederum legendären Mount Washington Hotel.

full

Das Mount Washington Hotel


Das 1902 erbaute, prachtvolle Holzhaus hat zwar sicher schon bessere Tage gesehen. Dennoch ist es ein sehenswertes Gebäude und ein elegantes Hotel der Omni-Kette. Um diese Jahreszeit hoffnungslos überteuert und erwartungsgemäß ausgebucht werden den geneigten Touristen kleine Zimmer mit teils stilvoller Einrichtung geboten. Dazu die üblichen Annehmlichkeiten wie Lobby, Pool und eine Vielzahl von Restaurants. Dafür hat man in dem Haus gewohnt, in dem im Juli 1942 die Weltbank und der internationale Währungsfonds ins Leben gerufen wurden.

full



Obwohl ich nicht einmal im Loyalityprogramm von Omni eingetragen bin, erhalte ich ein Upgrade und eine Einladung zu einem opulenten Frühstücksbuffet.

full

Zimmer

full

Zimmer


Am nächsten Tag steht ein weiterer Versuch der Besteigung des Mount Washington und der Kancamagus Highway auf der Tagesordnung. Obwohl die Wolken wieder tief hängen, kann man heute vom Hotel aus die Spitze des Mount Washington sehen. Also mache ich mich auf zur Mount Washington Auto Road. Diese ist mit 25 USD zwar auch recht teuer, jedoch deutlich billiger als die Bahn. An der Einfahrt angekommen erklärt man mir, dass die Sicht oben inzwischen 100 Fuß beträgt. Ich beschließe mir die 8 Meilen genauso zu sparen wie die 25 Dollar. Offenbar will der Mount Washington nicht wenn ich will. Weiter geht es nach Conway, wo einige gut erhaltene Covered Bridges zu finden sind. Diese wurden erfunden, als es noch keine Autos gab. Da die Pferde der Fuhrwerke oft vor Brücken über reißende Flüße scheuten, wurden die Brücken kurzerhand verkleidet und überdachtet, um den Pferden so die Sicht auf das Wasser und somit die Angst zu nehmen.

full

full



Weiter geht es zum Kancamagus Highway, einer Straße durch die White Mountains mit spektakulären Ausblicken in die Berge. Besonders reizvoll ist diese Strecke, wenn im Herbst die Bäume bunt sind.

full

full

full



Leider kann ich den Reiz nur erahnen, den inzwischen regnet es, und einen großen Teil der Strecke fahre ich durch dichten Nebel. Das Wetter ändert sich auch auf der weiteren Fahrt nach Süden nicht mehr. Bei trübem grauen Himmel erreiche mein Tagesziel: das Holiday Inn Express in Keene. Naturgemäß gibt es kein Upgrade, jedoch Wasser und Chips. Außerdem sind alte PC-Mitglieder zur Manager's Reception eingeladen. Von 17:30-18:30 gibt es Bier und Käse aus Vermont.
 

klaus79856

Erfahrenes Mitglied
27.12.2009
1.998
39
Habe Cape Air auf dem Flug von GUM nach SPN kennen gelernt und mit einem Cape Air Mitarbeiter der in Saipan wohnt etwas vor dem Flug gesprochen.
Da hatte er mir auch von diesen Boston Flügen erzählt.
Werde ich im nächsten Jahr mal machen.
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.805
3.344
Tag 8
Mein Tag oder nicht mein Tag?

Letzter Tag im Indian Summer, heute geht es nach Boston. Zuerst die 101 gen Westen und später südwärts nach Massachusetts. Das Wetter ist klar und sonnig – das hätte gestern gut gepasst. Während ich so durch die Gegend fahre denke ich, hier auf dem Land ist die Welt doch irgendwie noch in Ordnung. Das Gegenteil wird mich am Abend erwarten...

full


full


full


full

letzte Eindrücke vom Indian Summer

In Boston fehlt mir heute leider die Zeit um einen ausgiebigen Stadtspaziergang zu machen, aber da ich die Stadt kenne lässt sich das verschmerzen. Dann möchte ich aber doch noch ein Bild der Hausnummer 500 Boylston Street machen. Allerdings steht die Sonne bereits auf der falschen Seite, und überdies ist an einen Parkplatz nicht zu denken.

full

Bekannt aus Funk und Fernsehen


Also heißt es Tanken und den Wagen abgeben. Der Passat verabschiedet sich nach rund 2.250 Kilometern mit einem Gesamtverbrauch von 7,5 Litern und einem hervorragenden Eindruck.

full

Skyline von Boston


Dann steht mein erster Delta Flug an. Eigentlich wollte ich mit der MD88 fliegen, aber leider habe ich mich beim Buchen in der Zeit verklickt, und so wird es ein A319 werden. In der Skylounge treffe ich überraschend zwei Vorumsbrüder, die grade auf dem Weg von Rangun nach Hawaii sind. Witzigerweise sind beide auf den gleichen Flug nach JFK gebucht wie ich versehentlich. So geht die Zeit des Wartens schnell vorbei.

Auf 9A, am Notausgang, vergeht der rund 40 minütige Flug genauso service- wie ereignislos. Dafür gibt es einen wunderbaren Blick über Long Island. In JFK angekommen, kommt mein Koffer diesmal nicht nur mit, sondern er ist auch unter den Ersten. Also geht es schnell weiter zu Hertz. Heute wartet ein Golf auf mich. Kurz überlege ich ihn gegen den weißen Passat aus der Gold-Choice Auswahl einzutauschen, aber nach einem Blick auf den Tacho - 455 Meilen – beschließe ich den Neuwagen für die kurze Strecke nach Newark zu behalten.

Letztes Ziel heute, das Radisson Hotel Newark Carteret. Die Fahrt durch Brooklyn und Manhattan zieht sich im Abendverkehr, der kleine Wagen passt aber perfekt zur Rushhour in den engen Straßen der Stadt die niemals schläft. Beim Hotel angekommen stellt sich heraus, dass das Radisson gar keines mehr ist, sondern jetzt den Titel „Guest Executive Suites“ trägt. Das Upgrade gibt es trotzdem, aber Punkte wird es – wenn überhaupt – wiedermal nur nach mehreren Mails mit dem Club Carlson geben. Nach dem ich eingecheckt habe beginne ich die Gegend nach etwas Essbarem abzusuchen. Dabei stelle ich wiedermal fest wie abgeranzt die Gegend um Newark doch ist. Selbst der Burger King, auf den meine heutige Wahl fällt, sieht etwas runtergekommen aus. Dass hier nicht viel geht stelle ich spätestens fest, als man 50 Dollar nicht wechseln kann.

full



Unwillkürlich fällt mir plötzlich alles ein, was mich an den USA – die ich fast so liebe wie meine Heimat - immer wieder stört: die runtergekommenen Gegenden, die ewig gleichen Burgerbuden mit dem ewig gleichen Fraß – egal welche Marke man wählt. Burgerbuden und Handelsketten die dafür sorgen, dass jede Stadt gleich aussieht. Die Radiosender die immer nur fünf Kilometer klar bleiben und gefühlt mehr als die Hälfte der Zeit sinnfreie, verdummende Werbung bringen. Und erst das Fernsehen... Die schlechten Straßen, die Toll Routes, auf denen entweder lächerliche Beträge oder völlig überzogene Summen verlangt werden. Die Menschen, die überfreundlich den Service in Hotels und Restaurants machen, von denen kaum einer richtig englisch sprechen kann, geschweige denn dreimal hintereinander fehlerfrei eine Zimmerkarte programmieren kann. Der überall gereichte schlechte Kaffee, der offensichtlich nur so schlecht ist, um Ketten wie Starbucks einen Markt zu eröffnen. Das ewige Eis in allem und jedem Getränk, am besten aus gechlortem Wasser – schmeckt besonders in Weißwein. Die Einwegverpackungen und die Müllberge. Die sinnfreien Schlangen, die überall gebildet werden, und an denen Menschen in Phantasieuniformen stehen die wichtig gucken und alle einteilen....
Und nachdem mein Radisson gar keines ist, frage ich mich ob ich nicht lieber das Holiday Inn gegenüber hätte wählen sollen. Aber heute würde mich wahrscheinlich sogar der immer gleiche Geruch nerven, mit dem man in einem Holiday Inn begrüßt wird, damit man sich zuhause fühlt. Ja es wird Zeit wieder nach Hause zu fliegen – heim in ein Land das den USA, so wie ich sie beschrieben habe immer ähnlicher werden. Aber vorher kommt ja noch Washington DC. Da sind die USA sowieso ganz anders.
 

Stefan_Steiger

Erfahrenes Mitglied
26.09.2010
267
0
Hallo!

Vielen Dank für den super Bericht. Ich kenne die Gegend dort sehr gut (war selber heuer schon vier Mal in Neuengland). Egal ob Du nach Süden (Cap Cod), Norden (Portsmouth, Portland, Bar Harbor) oder in den West (Richtung Hartford) fährst, es ist super. Nette Leute, relativ sauber, gute Shoppingmöglichkeiten, kurze Flugzeiten, gute Flugverbindungen.

Die Gegend um New York meide ich sowieso, da extrem viel los und sehr dreckig!

Fast-Food in den USA ist für mich tabu (außer Subway). Probiere einmal Ruby Tuesday (haben super Saladbuffet, guten Lachs und preislich auch OK).

Und Sirius ist sowieso Pflicht (80er, Classic Rock, Classic Vinyl)

LG

Stefan
 

ViennaFlyer

Erfahrenes Mitglied
23.06.2010
1.271
0
VIE, BHX, ZRH
ällt mir plötzlich alles ein, was mich an den USA – die ich fast so liebe wie meine Heimat - immer wieder stört: die runtergekommenen Gegenden, die ewig gleichen Burgerbuden mit dem ewig gleichen Fraß – egal welche Marke man wählt. Burgerbuden und Handelsketten die dafür sorgen, dass jede Stadt gleich aussieht. Die Radiosender die immer nur fünf Kilometer klar bleiben und gefühlt mehr als die Hälfte der Zeit sinnfreie, verdummende Werbung bringen. Und erst das Fernsehen... Die schlechten Straßen, die Toll Routes, auf denen entweder lächerliche Beträge oder völlig überzogene Summen verlangt werden. Die Menschen, die überfreundlich den Service in Hotels und Restaurants machen, von denen kaum einer richtig englisch sprechen kann, geschweige denn dreimal hintereinander fehlerfrei eine Zimmerkarte programmieren kann. Der überall gereichte schlechte Kaffee, der offensichtlich nur so schlecht ist, um Ketten wie Starbucks einen Markt zu eröffnen. Das ewige Eis in allem und jedem Getränk, am besten aus gechlortem Wasser – schmeckt besonders in Weißwein. Die Einwegverpackungen und die Müllberge. Die sinnfreien Schlangen, die überall gebildet werden, und an denen Menschen in Phantasieuniformen stehen die wichtig gucken und alle einteilen....

Ja es wird Zeit wieder nach Hause zu fliegen – heim in ein Land das den USA, so wie ich sie beschrieben habe immer ähnlicher werden. Aber vorher kommt ja noch Washington DC. Da sind die USA sowieso ganz anders.

Gut geschrieben, kann dir nur zustimmen ...
 

DerEisbaer

Erfahrenes Mitglied
22.10.2011
437
0
in der Pfalz
Gut geschrieben, kann dir nur zustimmen ...

+1

Aber irgendwie mag ich es dennoch, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten :)

Danke nochmals für die Bilder, lässt mich überlegen, den Trip nächstes Jahr ebenfalls mal anzugehen. 8 Tage Neuengland und dann rüber Westcoast? Mhmmm, ich fange mal das Sparen an!

Eine gute Zeit in DC
 

AUA772

Erfahrenes Mitglied
10.08.2011
4.252
44
Zu dem Flug mit Cape Air würde ich jetzt gerne etwas schreiben, wenn ich das mache, werde ich von so manchen Usern im Eco-Forum aber wsl. in Gedanken gesteinigt. :D
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.805
3.344
Ich weiß was gemeint ist...
Aber mein Hintergrund war wie man sehen konnte ein anderer.
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.805
3.344
Tag 9
Washington DC und DCA

Heute sind alle trüben Gedanken von Gestern vergessen. Denn heute geht es in die Schaltzentrale der Welt – falls die nicht inzwischen an der Wallstreet ist. Da es seit langem mein Traum war, Washington mal über DCA anzufliegen, und dabei den Ausblick über die Mall zu genießen, habe ich ab EWR den United-Shuttle gebucht. Da ich in Sorge war, von welcher Richtung der Anflug erfolgen wird habe ich den Flug gleich zweimal gebucht. Einmal für Heute und einmal für Morgen. So kann ich einmal links und ein mal rechts sitzen und den Ausblick in keinem Fall verpassen.

Der Tag beginnt zu früh im Guest Executive Hotel in Newark. Ohne Frühstück geht es mit dem Mietwagen erst zu Tankstelle und dann zum Rentalcar-Return. Anschließend mit dem Airtrain zum Terminal A. Ohne Gepäck ist schnell eingecheckt. Aber an der Security gibt es Probleme, denn ich habe meinen Pass im Hotel vergessen, und bin nur mit dem Personalausweis unterwegs. Glücklicherweise hat der Supervisor so etwas schon mal gesehen und gestattet mir den Flug. Mit Zwischenstopp im UnitedClub für ein überraschend gutes Frühstück kann es im Embraer 145 losgehen.

full

Auf nach DCA


Die Flugzeit beträgt 40 Minuten und der Flug verläuft servicelos. Da der Wind heute von Norden weht landen wir von Süden. Vorher überfliegen wie Washington westlich, so dass ich bereits heute, wo ich rechts sitze, den erhofften Blick erhaschen kann. Anschließend fliegen wie lange parallel zur Bahn 01, bevor im letzten Moment – ca. 8-10 Sekunden vor der Landung - auf die 33 eingeschwenkt wird.

full

Willkommen in Washington DC


Den heutigen Tag widme ich der Mall, also der 3,2 Kilometer langen Prachtanlage mitten in der Stadt, und ihrer Umgebung. Ich beginne den am Arlington Friedhof.

full

Arlington Friedhof

full

Blick über die Stadt


Von hier hat man nicht nur einen guten ersten Blick auf DC, und man bekommt auch einen Eindruck von einem anderen Gesicht der USA: Wenn der Fluglärm des nahegelegen Ronald Reagan Airport den Toten etwas Ruhe gönnt, kann man in den weitläufigen, von weißen Grabsteinen übersäten Hügeln von Zeit zu Zeit das Geräusch von Trommeln und Salut-Schüsse hören. Sie zeugen davon, dass die USA ihre Freiheit jeden Tag aufs Neue teuer bezahlen. Eine, wie ich finde, fragwürdige Art die nur vermeintliche Freiheit zu verteidigen, die alle Nasen lang durch Hinweise und Schilder unterbrochen wird, wie z.B.: „Must...“, „Don't...“, „All (…) have to...“ „...is prohibited by Law.“ usw. Und da sind sie wieder die sinnlosen Schlangen und Absperrungen an jeder Ecke, die Vielzahl an Sheriffs und PoliceOfficers, die die Freiheit „kanalisieren“.

full


full


full



Für einen kurzen Moment überlege ich meinen Standpunkt mit den Anwesenden am Grab des unbekannten Soldaten zu diskutieren, verwerfe den Gedanken dann aber – einzig aus Zeitgründen.


Weiter geht es über die Jackie Kennedy Onasis Memorial Bridge zum Lincoln Memorial. Von dort am Vietnam Memorial vorbei zum Martin Luther King Memorial und weiter Richtung Jefferson Memorial. Diese Orte strotzen nur so von Geschichte und alles ist beeindruckend angelegt.

full

Über die Jackie Kennedy Onassis Memorial Bridge zum Lincoln Memorial

full

Blick auf den Watergatekomplex

full

Die Mall vom Lincoln Memorial aus

full

Das Martin Luther King Memorial

full

Das Jefferson Memorial


Nach dem Obelisken geht es in National Air and Space Museum, dann folgt das Kaptiol.

full

Der Obelisk

full

Die Spirit of St. Louis

full

Das Kapitol

full

In der Kuppel des Kapitol

Jetzt geht es auf der anderen Seite der Mall wieder zurück bis zum Haus der Häuser.

full

Das weiße Haus von Süden

full

Das weiße Haus von Norden


Drinnen sitzt ein schwarzer Hawaiianer und kann nicht raus – außer vielleicht bald für immer, und draußen stehen die Touristen und können nicht rein. Es ist auch heute wieder beeindruckend für mich mit welchem Aufwand der Präsident der vereinigten Staaten von Amerika beschützt werden muss. Zurück geht es wieder die Mall entlang bis zum Lincoln Memorial, und hier schließt sich mein Kreis für heute. Ab Arlington Cemetry fahre ich mit schmerzenden Füßen zurück zum DCA.

full

Abendstimmung in Washington


Hier überrascht mich der United Club mit wenig Food aber viel Drinks. Da läßt sich die rund einstündige Verspätung, mit der der Embraer 145 nach Newark abhebt, verschmerzen. Heute bringt mich ein Shuttle ins Radisson Hotel zurück, das eigentlich gar keins ist. Das Housekeeping hat freundlicherweise meine angebrochene Flasche Wein und meine Knabbereien entsorgt, dafür aber mein Trinkgeld kassiert und nicht gesaugt. Wenigstens ist mein Gepäck noch vollständig erhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:

Farlighed

Aktives Mitglied
12.06.2012
153
0
Toller Reisebericht, macht Spaß zu lesen und erhöht die Vorfreude auf meinen USA Urlaub.
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.805
3.344
Schöner Bericht, weiter so!

Omni-Hotels sind irgendwie immer klasse (und alt :p), das William Penn in Pittsburgh fand ich auch toll.

Nur zur Ben & Jerry's Fabriktour vermisse ich Fotos :)

Das Mt. Washington Hotel hat bei den Bewertungsportalen durchweg schlechte Kritiken - einiges davon ist sicher berechtigt. So ist es zum Beispiel nicht richtig sauber, und auch an vielen Stellen nicht auf dem neuesten Stand. Dafür ist der Preis hoch. Mir hat es trotzdem gefallen, ich hatte mir allerdings auch auf einer früheren Reise mal ein Zimmer zeigen lassen.

Ben & Jerry's hat tatsächlich ein Foto-Verbot. Die Tour lohnt aber meines Erachtens auch die 3 USD nicht.