Beinah live - Mr. Hard macht eine Stippvisite in Asien und schaut über den Zaun

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Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
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Prolog:

Ein bis zwei mal im Jahr zieht es mich raus. Raus aus dem Alltag, rein in den Flieger und ab in die Ferne. Diese Jahr soll es endlich auch mal wieder in den Osten gehen, den Fernen. Die Planung gestaltete sich schwierig, da ich mich für nichts wirklich entscheiden konnte, nur eines war von Anfang an klar, Seoul. Einmal nach Südkorea, und einmal über den Zaun in den Norden gucken. Die restliche Zeit war dann nach vielem hin und her mehrfach gebucht und geändert, bis ein Routing vorläufig feststand. Wohin es mich aber am Ende treiben wird weiß ich selbst noch nicht. Diesmal reise ich nicht wie sonst fast jeden Tag einen Ort weiter, sondern versuche mich etwas intensiver auf den ein oder anderen Ort zu konzentrieren. Bei den Übernachtungen wird es mir wohl gelingen meiner Kette komplett treu zu bleiben, allein schon deshalb, weil ich endlich mal Punkte loswerden muss. Doch auch wenn ich nicht mehr jeden Tag das Hotel wechseln möchte gilt weiterhin: Man reist ja nicht um anzukommen.

Wer sich darunter nichts vorstellen kann, darf gerne in der Vergangenheit stöbern:

http://www.vielfliegertreff.de/reis...h-live-mr-hard-reist-nicht-um-anzukommen.html

Wie immer wird annähernd live berichtet und opulent bebildert.


Das Routing:
DUS-LHR-ICN / ICN-HKG / HKG-FRA


Die mutmaßlichen Highlights:
Seoul, DMZ, Asiana C, Hong Kong, LH A380 in F.
 
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A

Anonym-36803

Guest
Kann man Dir noch "Gute (Weiter-)Reise" wünschen, oder bist Du schon wieder zurück?

Freue mich auf den Bericht.
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
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Anreise Teil 1

Wer mich kennt weiß, ich beginne meine Reisen gerne mit einer Nacht in London, was zu meinem British Airways-lastigen Flugverhalten passt. Bei der ersten Langstrecke versuche ich diesmal die Premium Economy (World Traveller Plus) der BA. Da die Zubringer dafür in eco buchen, soll es heute nur einmal kurz und eher profan in die Luft gehen - doch es kommt wie so oft anders.
Vor dem Check-In in Düsseldorf stehen lange Schlangen. Auf meine Frage was los sei, erklärt man das alle BA-Flüge gut gebucht sind. Da ich nichts weiter vor habe, biete ich an später zu fliegen, was man zunächst dankend ablehnt. Dann aber besinnt man sich eines besseren und labelt mein Gepäck mit Standby. Am Ende fliege ich zeitlich wie geplant - nur die Reiseklasse ist eine andere.
Übernachtet wird bei der Hotelkette, in der ich zu Hause bin: Heute: Das Holiday Inn London Heathrow T5 - immerhin 2001 durch den Herzog von Edinburgh eröffnet. Das er hier jemals übernachtet hat, halte ich jedoch für unwahrscheinlich. Schließlich hat er nur wenige Meilen entfernt ein Wochenendhaus.

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mainz2013

Erfahrenes Mitglied
18.09.2013
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598
Freue mich schon auf die Fortsetzung! :)

Eine kleine Bitte hätte ich, könntest Du eine andere, größere Schriftart verwenden. Die von dir gewählte ist arg klein und schwer zu lesen. Zumindest für uns älteres Semester. ;) :D

Wenn es dir nichts ausmachen würde, wäre klasse! (y)
 
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Reaktionen: genius

Arus

Erfahrenes Mitglied
05.07.2015
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FRA
Die Schrift sieht ziemlich gleich groß aus wie die Standardeinstellung, aber sie ist gräulich, vielleicht ist das das Problem. (Im Browser kann man i.d.R. mit STRG und + alles vergrößern [emoji4])
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
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Anreise Teil 2

Am nächsten Tag geht es mit der 787-8 der BA nach Seoul. 20 freie Plätze in Y, einer in Y+ und eine sehr schwach gebuchte C bedeuten, ich darf die gebuchte Klasse kennen lernen.

Viel ist darüber nicht zu sagen. Der Sitzabstand ist angenehm, die Sitzbreite ebenfalls. Stress mit dem Nachbarn um die Armlehne gibt es nicht. Zur Begrüßung gibt es Brause.


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Vor, zum und nach dem Essen eine Getränkerunde. Zur Auswahl gibt es Chicken or Beef, nach der Hälfte, also bei mir nur noch Beef. Ein vegetarisches Gericht steht nicht zu Auswahl (vgl. Ethiopian Air, Chicken, Beef, Fish or Vegetarian, in eco!).

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Dann ist Nachtruhe, theoretisch, wobei das Schließen der Fenster nicht verlangt und auch nicht überall durchgeführt wird. Somit Nachtruhe nicht für alle und für mich nur kaum. Ca. 8 Stunden später gibt es dann Breakfast, Full english für mich.

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Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
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Erste Eindrücke von Seoul


Es ist noch früh am Morgen, als wir am Incheon Airport landen. Mit einem Bähnchen geht es vom Satelliten zum Hauptterminal, wo ich etwa 25 Minuten zur Immigration anstehe. Dort wird der Pass gescannt und alsbald erklärt mir eine deutsche Computer-Stimme was ich zu tun habe: Bild, Fingerabdrücke. Danach finde ich direkt meinen Koffer, und schon bin ich in Korea!


Mit der Bahn geht es nach Coex, einem Viertel im Südosten der Stadt, was lange dauert und ermüdend ist. In Coex angekommen gehe ich schnurstracks ins Hotel Intercontinental, dummerweise in das Falsche, ins Grand Parnas. Kein Problem, umgehend wird mir das Gepäck aus der Hand genommen und samt mir in einen Wagen verfrachtet, und alle Lächeln mir zu. Fünf Minuten später checke ich gegen 11:00 Uhr im Coex ein und werde gleichzeitig wieder Ambassador. Damit gibt es neben dem Upgrade auf River View auch Club Access für die folgenden drei Tage. Um es vorweg zu nehmen, das Hotel überzeugt auf ganzer Linie und ist mit 35k Punkten pro Nacht sicher ein Schnäppchen. Auch wenn es nicht besonders zentral gelegen ist.

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Ausblick


Aufgrund der doch ungünstigen Flugzeiten des Hinfluges beginne ich den Tag in Seoul mit einem Mittagsschlaf. Dann folgt sogleich Kultur, denn gegenüber gibt es einen Tempel.

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Anschließend stromere ich noch ein bisschen durch die Unterwelt des Hotelkomplexes- der ganze Block ist mehrgeschossig unterkellert und beherbergt dort unglaublich viele Restaurants und Shops.
 

derhajo

Erfahrenes Mitglied
02.01.2011
1.187
31
SHE
Tipp fürs nächste Mal und alle die auch planen Seoul zu besuchen. Vom Flughafen fährt ein Bus direkt zum IC COEX und auch vielen weiteren Hotels. Bequeme Bestuhlung mit viel Platz, außerdem sieht man schonmal was von der Stadt.
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.794
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Tipp fürs nächste Mal und alle die auch planen Seoul zu besuchen. Vom Flughafen fährt ein Bus direkt zum IC COEX und auch vielen weiteren Hotels. Bequeme Bestuhlung mit viel Platz, außerdem sieht man schonmal was von der Stadt.

Wird später noch angesprochen.
 

SQ325

Erfahrenes Mitglied
11.10.2011
3.227
7
SIN
Ich hoffe nicht das du heute deinen DMZ Ausflug gemacht hast. Das Wetter war ja eher nix dafuer.
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
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Die DMZ

DMZ und JSA - Teil 1: Die DMZ


Hauptgrund für meinen Aufenthalt in Korea ist die Tour in die demilitarisierte Zone, kurz DMZ. Von einer solchen wurde zwar durch den Mitinsassen MacGyver erst vor wenigen Tagen hier berichtet, dennoch möchte ich mir erlauben, hier auch meine Eindrücke zu posten.


Eine Tour in die DMZ ist etwas, dass in vielerlei Hinsicht einzigartig ist. Führt sie doch in die Mitte eines geteilten Landes, und in das Zentrum eines nicht beendeten Krieges. Ein wenig führt sie auch in eine deutsche Vergangenheit, aber dazu später mehr.Eine Handvoll Anbieter gibt es, und der Aufenthalt in der DMZ ist zumeist den Touristen vorbehalten. Koreaner dürfen erst teilnehmen, wenn sie einen umfassenden Backround-Check bestanden haben. Bei der Auswahl gab es Touren mit weniger und mehr Punkten im Programm. Unwillkürlich habe ich nach einer Tour mit möglichst vielen Programmpunkten gesucht, im Nachhinein weiß ich, auch hier wäre weniger mehr gewesen. Aber genug der Vorworte.


Nachdem ich mich morgens gemäß dem Dresscode gekleidet habe, entledige ich mich zu Beginn der Tour per Unterschrift einem Großteil meiner Rechte, nachfolgend auch für meine Erben. So befreit besteige ich also am späten Vormittag den Bus in Seoul, mit dem es in Richtung Norden geht. Der Weg führt entlang des Han-Fluss. Da dieser im weiteren Verlauf die Grenze zum Norden bildet, wird er bereits ab Seoul stark bewachtet. Dafür ist zwischen Autobahn und Ufer ein gesicherter Zaun mit beinah unzähligen Wachtürmen installiert. Die DMZ selbst ist ein 4km breiter und 248 km langer Pufferkorridor, zwischen den beiden Ländern Korea. Entstanden 1953, als im, seit 1950 wütenden Koreakrieg, beide Seiten um den Waffenstillstand rangen. Zwei Kilometer südlich und nördlich des 38. Breitengrades ist das Land demilitarisiert, was bedeutet, das Gelände ist mehrfach umzäunt, vermint und schwer bewacht. Niemand geht ohne Erlaubnis hinein oder heraus.

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Erste Station ist der Bahnhof Dorasan, am Rand der DMZ. Bevor wir ihn erreichen passieren wir bereits einen Checkpoint an der Unification-Bridge. Bis hier fahren Züge aus Seoul, wohl aber auch nur mit organisierten Gruppen. Die Gleise reichen bis zur Sonderwirtschaftszone Kaesong, vermutlich sogar bis nach Pjöngjang, werden jedoch nicht genutzt. Empfangen werden wir bereits hier von der Propaganda, die aus dem Norden herüber schallt, sechs bis zwölf Stunden täglich. Man kann ein Stück den Bahnsteig entlang gehen, aber außer einem Gleis, auf dem keine Züge fahren, sieht man nichts. Dazu gibt es eine Ausstellung zur deutschen Teilung.

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Nebenan befindet sich die Grenzanlage zur Sonderwirtschaftszone Kaesong. Diese wird seit Februar diesen Jahres durch den Süden nicht mehr genutzt, somit ist das Gate geschlossen. Aber das Restaurant des Zollamtes hat auf, und es gibt entweder Bulgogi oder Bibimbap.

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Danach geht es zum, in Sichtweite liegenden, Dora-Observatorium. Von hier kann man in den Norden schauen. Sinnvolle Bilder darf man allerdings nicht machen (Nur bis zu einer Linie auf dem Boden, ab der man kaum etwas sehen kann), da man auch den südlichen Zeil der DMZ und damit verbunden die militärische Anlagen des Südens abbilden könnte. Da es etwas trüb ist, kann man das bereits angesprochene Kaesong, in der teilweise bis zu 54.000 Nordkoreaner für südkoreanische Unternehmen arbeiteten, nur erahnen. Ebenso nur schwach zu sehen, ist der Propaganda-Ort Kijong-dong mit seinem allerdings gut sichtbaren, 160-Meter hohen Flaggenmast, der den der anderen Seite um ca 60 Meter überragt. Im 5-Minutentackt kommen und gehen die Busse.

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Nächste Station ist der dritte Infiltrationstunnel, einer von vier Tunneln, den die Südkoreaner bisher entdeckt haben. Hierdurch, so ist zu vermuten und wird erklärt, wollten die Nordkoreaner den Süden und Seoul erreichen. Die Anlage ist wie eine Touristenattraktion aufgebaut. Zuerst sieht man einen Film, der die Situation des Krieges, die Zeit seit dem Erkalten, und die bereits entdeckten Tunnel zeigt. Einige Busladungen werden sodann mit einem Bähnchen hinab gefahren. Andere, wie auch wir, gehen die 350 Meter zu Fuß. Unten angekommen geht man ein paar 100-Meter im sehr engen Tunnel entlang, bis zu einer Betonsperre. Von dort geht es zurück. Bilder sind verboten, die gesamten persönlichen Sachen müssen zuvor eingeschlossen werden.

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Dann geht es zur JSA
 

Ein Klavierspieler

Erfahrenes Mitglied
10.04.2015
622
150
Ich sehe es erst jetzt,was machen Sie und der Mr.dort?
Und wozu?......bitte nicht auf die Signatur verweisen,das wäre zu einfach
Gruss aus Paso Robles
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
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Die DMZ

DMZ und JSA - Teil 2: Die JSA

Dann endlich kommt der eigentliche Grund warum ich hier bin. Die Joint Security Area, JSA. Dabei handelt es sich um das 1953 geräumte Dorf Panmunjeom, in dem immer wieder Verhandlungen stattfanden und stattfinden. Waren alle bisherigen Programmpunkte am Rande der DMZ, so wird es jetzt hineingehen, bis an die Grenze. Erste Station, das Camp Bonifas, 400 Meter südlich der DMZ.


Hier gibt es ein Briefing durch US-Soldaten über die bisherige Entwicklung des Krieges bis heute. Außerdem unterschreibt man eine Erklärung, dass man sich ab jetzt besonders Verhalten wird (u.a. keine Kontaktaufnahme mit dem Norden, Fotografieren nur nach Freigabe durch die Soldaten, Gehen in Zweierreihen etc.), und das man sich bewusst ist, dass man im Verlauf der Tour verletzt oder getötet werden kann, woraus keinerlei Rechte entstehen.
Dann steigen wir in einen anderen Bus, und es geht rein in die DMZ. Vorbei am Propaganda-Dorf des Süden: Daeseong-dong. Hier leben derzeit rund 200 Einwohner, überwiegend Bauern, im goldenen Käfig unter strikten Auflagen. So genießen Sie zwar Steuerfreiheit, haben aber Ausgangssperre ab 22:00 Uhr. Selbstverständlich darf nicht fotografiert werden. Angekommen an der eigentlichen Grenze geht es in ein Gebäude des Südens, das Freedom House. Noch einmal werden die Regeln erklärt, und dann geht es vor das Gebäude. Dort stehen die drei blauen Baracken, dahinter ein Gebäude des Nordens.

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Die Baracken selbst werden bei Nutzung von zwei Soldaten des jeweiligen Landes oder seiner Verbündeten bewacht, die Grenze geht mitten hindurch. Dann dürfen wir die mittlere blaue Baracke betreten. Dabei steht ein Soldat am Ende des Verhandlungstisches und einer vor der, für die Dauer unseres Aufenthaltes verschlossen Tür zum Norden. Im Falle von Besuchergruppen aus dem Norden bleibt die Tür zum Süden verschlossen. Dann dürfen wir uns frei bewegen und Bilder machen, solange diese nach Norden gerichtet sind. Auch kann man sich mit den Soldaten fotografieren, welche jedoch keine Miene verziehen. Obwohl der US-Soldat, der uns begleitet, einige Scherze macht, bleibt es beklemmend. Für einen Moment überquere ich die Grenze, bin auf dem Territorium von Nordkorea.


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Es geht zurück in den Bus, und weiter bis zu einem Aussichtspunkt. Hier kann man in den Norden schauen und darf nach Norden fotografieren, solange man den Süden nicht aufnimmt. Hintergrund auch hier, dass keine militärischen Anlagen des Süden aufgenommen werden dürfen. Die beiden Flaggenmasten und auch Kijong-dong sind deutlich sichtbar. Auch kann man wieder Propaganda hören, was allerdings keine Besonderheit allein aus dem Norden ist, der Süden hält laut dem US-Soldat mit Popmusik dagegen.

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Weiter geht es zur Bridge of no Return. Hier wurden früher Südkoreaner gegen Nordkoreaner ausgetauscht, für die es damit dann keine Rückkehr mehr gab. Aussteigen geht nicht, Bilder nur aus dem
Bus. Anschließend geht es zurück zum Camp.

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Viele Teilnehmer der Tour sind Amerikaner, sie verabschieden sich per Handschlag bei ihrem Landsmann in Uniform, und auch ich möchte mich unwillkürlich für seine Zeit und seinen Schutz bedanken. Anschließend geht es durch Kontrollpunkte zurück nach Süden, und dann erledigen wir die knapp 60 km, entlang des bewachten Han-Fluss bis Seoul.



Fazit der Tour: Die JSA war ein Erlebnis, mehr dazu im nächsten Absatz, den Rest hätte man sich sparen können. Insbesondere der Tunnel und die unzähligen Besuchergruppen dort lassen die Situation beinah grotesk erscheinen.



Was bleibt ist ein beklemmendes Gefühl ob des Gesehenen. Nicht zum ersten Mal in meinem Leben habe ich das Gefühl als Tourist an einem Ort fehl zu sein. Außerdem reift wieder einmal die Erkenntnis, welches Glück wir haben in einem geeinten Land, ja sogar auf einem geeinten Kontinent leben zu dürfen. Und das alles in Frieden. Danken tun wir es mit einer Mauer in unseren Köpfen und dem Jammern über die Kosten der Einheit. Und Europa? Wie Viele in unseren Nachbarländern und auch in Deutschland wünschen sich das Ende dieses Europas eher gestern als morgen herbei. Der Blick von hier in die Heimat zeigt, wie wenig wir aus unserer Geschichte gelernt haben. An der Bahn-Station Dorasan wird die deutsche Einheit hingegen als Vorbild für eine mögliche Koreanische Wiedervereinigung ausgestellt.

Am Ende dieses Tages bleibe ich nachdenklich, denn mir bleiben weit mehr Fragen als Antworten. Eine davon ist, warum man einen echten, noch andauernden, wenn auch kalten Krieg, zu einer Touristenattraktion macht. Eine andere, ob ich Nordkorea als bereistes Land ansehen soll.

Eine Antwort kann ich geben: Nein, Nordkorea habe ich sicher nicht bereist.
 
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Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.794
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Tag 2 in Seoul

Ich schlafe lange und verschlafe das Frühstück. Macht nichts, ist doch der Obstteller inzwischen eingetroffen. Mit der Bahn geht es zur Seoul Station, von da aus zu Fuß zum Namdaemun Market.

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Weiter geht es zum Seoul Tower, auch zu Fuß, da die Seilbahn heute nicht fährt. Es sind rund 30 Grad bei bestem Wetter, und somit ist der Aufstieg eine schweißtreibende Angelegenheit.

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Oben angekommen packt mich die Wut. Nicht ob der Abertausenden albern bunten Vorhängeschlösser, mit denen Menschen sich Liebe, Freundschaft oder was auch immer versprechen, sondern ob der Masse an Menschen, die sich ohne jede Rücksicht auf Verluste, mit ihren Selfie-Sticks den Weg durch die Menge bahnen, um dann selbstverliebt und im Angesicht mutmaßlich drohender Alzheimer, unentwegt Bilder von sich zu machen. Anders, als mit der Erwartung des Verlustes des eigenen Erinnerungsvermögens, kann ich mir diese Mode nicht erklären. Denen, die in diesem Zug noch in der Lage sind, den Ort und den gegenwärtigen Augenblick wahrzunehmen, gebührt Respekt gezollt. Oben auf der Aussichtsplattform ist es nicht besser, und es gilt auch hier drohenden Verletzungen durch Stab-Handy-Halter zu entkommen.

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Einen Moment noch beobachte ich die aufgeregte Meute, bevor ich mich auf den Weg in friedvollere Gefilde Seouls mache. Verpassen werde ich hier nichts, denn die handelsüblichen Touristen werden in Kürze wieder ihren beiden weiteren, noch verbliebenen Tugenden frönen, Essen und in ihre Handys starren. Sehr wohl ist Essen natürlich kulinarische Erfahrung, also selbstverständlich Teil einer Reise. Ob Pizza und Burger, oder anderweitiger globalisierter Kram, jedoch den Erfahrungsschatz erweitern können, wage ich zu bezweifeln.
Weiter unten erreiche ich das Namsangol Hanok Village. Ein Park, der das Leben und die Bauten Koreas der Vergangenheit nachbildet. Es wimmelt es nicht ganz so von Touristen und somit genieße ich dieses Korea.

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Mit Blick auf das nächtliche Seoul klingt der Tag aus.

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AUA772

Erfahrenes Mitglied
10.08.2011
4.252
44
Mit der Bahn geht es nach Coex, einem Viertel im Südosten der Stadt, was lange dauert und ermüdend ist.
COEX nennt sich nur Komplex in dem das Interonti steht, du schläfst in Gangnam - wie das Lied. :p Auf der östlichen Seite (letztes Bild Beitrag über mir rechts um die Ecke) gibt es mittlerweile eine Skulptur bei der "Gangnam Style" zu spielen beginnt wenn du dich unter die Hände stellst. :D

Auch wenn es nicht besonders zentral gelegen ist.
Ist in Seoul faktisch eh kein Hotel...
 
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handballplayer3

Erfahrenes Mitglied
01.10.2015
2.106
4.684
DUS
Auf der östlichen Seite (letztes Bild Beitrag über mir rechts um die Ecke) gibt es mittlerweile eine Skulptur bei der "Gangnam Style" zu spielen beginnt wenn du dich unter die Hände stellst. :D

Ich bin mal so frei! Gangnam fand ich so super, wie die meisten hier das Lied :D
dsc007801qxya.jpg



Abschließend noch ein paar Lobende Worte. Es gefällt mir bisher sehr gut und bin gespannt, was noch so kommt!
 
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Reaktionen: maxbluebrosche

sirikit06

Erfahrenes Mitglied
31.01.2016
839
824
LEJ
In Seoul war ich vor 3 Jahren, und da will ich auch wieder hin. Damals habe ich nur das touristische Programm in Seoul selbst absolviert. Eine Reise in die DMZ ist natürlich ein spezielles Erlebnis und beschert etwas andere Eindrücke. Zugegebenermaßen wusste ich gar nicht, dass man solch eine Tour machen kann. Ich werde es mir auf jeden Fall vormerken, so etwas gehört auch zum Verständnis der Situation dazu. Insofern vielen Dank für Deinen Bericht.