Das ist ja noch nicht alles: Ein "Durchlaufen Lassen" der Infektionsfälle ist ja nicht nach ein paar Tagen oder Wochen vorbei. Man muss annehmen, dass dieser extreme Überlastungszustand des Gesundheitssystems einige Monate anhält. Das heißt übrigens nicht nur, dass es viele zusätzliche (bei langsamerem Verlauf vermeidbare) Todesfälle aufgrund von Covid-19 geben wird, sondern auch viele Todesfälle bzw. bleibende Gesundheitsschäden aufgrund von anderen nicht mehr versorgbaren Notfällen. Dazu wird kommen, dass sich mehr medizinisches Personal infiziert, fehlender Nachschub an Schutzausrüstung und Fahrlässigkeit bei völliger Überlastung werden das sicher begünstigen. Infizierte Ärztinnen und Pfleger fallen aus, einige werden schwerer erkranken, viele auch sterben. (Das wird auch bei einem langsamen Verlauf passieren, bei einem schnellen Verlauf aber in viel größerer Zahl.)
Nach dieser Phase in der das System kollabiert und von der man nicht weiß, wie lange sie anhalten wird, wird es vermutlich auch lange dauern, bis das System sich wieder erholt hat und wieder "normal" funktioniert.
Ich sehe ein, dass man auch berücksichtigen muss, welchen wirtschaftlichen Schaden die ergriffenen Maßnahmen anrichten und welches Leid dadurch angerichtet wird. Allerdings halte ich es für blauäugig, darauf zu wetten, dass ein "schnelles Durchlaufen" in letzter Konsequenz nicht noch mehr wirtschaftlichen Schaden anrichten wird.