DB: grundlegender Umbau angekündigt

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mbraun

Erfahrenes Mitglied
09.07.2011
1.754
2.230
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Wieso das Auto gewinnt, erschließt sich mir nicht. Zu Deinem Beispiel: Berlin-Köln sind rd. 570 km, das sind lt. Google Maps rund 5h 30 min. Fahrtzeit, also eine Stunde länger als die Bahn. Wenn ich die üblichen (imho zu niedrigen) 30ct/km ansetze, bin ich bei Fahrtkosten von etwa 170 €, so dass das Auto (bei einem Reisenden) teurer und langsamer ist - wenn auch bequemer.

Zur Bequemlichkeit: Ich hab mal beliebig einen Freitag im August rausgegriffen, in diesem Fall den 14.8. Alle Züge nachmittags sind z.Z. mit Sparpreis in der ersten Klasse billiger als der Normalpreis in der 2. Klasse, zumeist komme ich dort mit 99e hin. Klar, hier wird Bequemlichkeit mit Flexibilitätsverlust erkauft, aber das ist beim Fliegen ja genauso :)
 

stepfel1

Erfahrenes Mitglied
06.01.2012
1.116
169
BER
Berlin-Köln kostet in der Bahn z.B. 117 Euro einfach, ohne Sitzplatzreservierung und in der 2. Klasse, richtig unbequem eng mittlerweile. Nicht unter 4,5 Stunden. Dafür findet man auch Flüge.


Hier vergleichst Du aber vollflexible Bahntickets mit unflexiblen Flugtickets. Wenn Du bereit bist Zugbindung und Vorausbuchungsfrist off peak zu akzeptieren bist Du bei der Bahn oft sogar in der 1. Klasse billiger
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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7.301
irdisch
Normalerweise zahle ich bei der Bahn den BC50-Tarif und das ist noch teuer genug für das Gebotene. Die Bahn ist so eine Art notwendiges Übel, mehr leider nicht.
 

Weltenbummler42

Erfahrenes Mitglied
08.06.2010
3.476
457
noch TXL
Manchester - London kostet 164.50 Pfund. 2. Klasse, einfache Fahrt.

Die Fahrpreise in England haben mich auch abgeschreckt... Aber dann einen Abend vorher gebucht, konnte ich die gleiche oneway Strecke letztes Jahr fliegen zum halben (oben genannten) Preis. :)


Trotzdem verheißt das Einsparungsprogramm der DB AG nichts gutes sowohl für den Mitarbeiter, als auch für den Kunden

Weltenbummler




Weltenbummler
 
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K

Kurzentschlossener

Guest
DB verliert einen gigantischen Auftrag an Briten und Holländer.



Jetzt kommt alles zusammen.
 
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E

E190

Guest
DB verliert einen gigantischen Auftrag an Briten und Holländer.





Jetzt kommt alles zusammen.

Die Entscheidung ist doch schon mehrere Wochen alt, lange vor der Veröffentlichung der Umstrukturierungspläne. Zumal die DB beim RBX von Anfang kommuniziert hat, dass sie praktisch chancenlos ist.

Des weiteren gewinnt die DB auch Aufträge in GB und NL ;)
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.145
3.062
Z´Sdugärd
Wieso das Auto gewinnt, erschließt sich mir nicht. Zu Deinem Beispiel: Berlin-Köln sind rd. 570 km, das sind lt. Google Maps rund 5h 30 min. Fahrtzeit, also eine Stunde länger als die Bahn. Wenn ich die üblichen (imho zu niedrigen) 30ct/km ansetze, bin ich bei Fahrtkosten von etwa 170 €, so dass das Auto (bei einem Reisenden) teurer und langsamer ist - wenn auch bequemer.
Die Rechnung geht nur auf wen der Zug pünktlich ist. Und im Auto hast du einen garantierten Sitzplatz der nicht weg ist wen du mal 5 min brauchst um deinen Platz zu finden. In einem Auto mit 5 Sitzplätzen sind dann auch keine 25 Mann drin wie in einem ICE Wagon.

Ich zitiere mal aus Wiki: Bei den japanischen Japan Railways (JR) gilt bereits eine Verspätung von einer Minute als Unpünktlichkeit, die angesagt wird. Verspätungen von mehr als 30 Minuten kommen so selten vor, dass sie Thema in den Hauptnachrichten sind. 2004 schaffte die JR Central eine Verspätung auf der Tōkaidō-Shinkansen von lediglich 0,1 Minuten/Zug, Naturkatastrophen mit eingerechnet.
 
K

Kurzentschlossener

Guest
Ich zitiere mal aus Wiki: Bei den japanischen Japan Railways (JR) gilt bereits eine Verspätung von einer Minute als Unpünktlichkeit, die angesagt wird. Verspätungen von mehr als 30 Minuten kommen so selten vor, dass sie Thema in den Hauptnachrichten sind. 2004 schaffte die JR Central eine Verspätung auf der Tōkaidō-Shinkansen von lediglich 0,1 Minuten/Zug, Naturkatastrophen mit eingerechnet.

Wie schaffen die Japaner das? :confused: Ich meine, Technik ist Technik und kann ausfallen. Es können auch sonstwelche Probleme auftreten.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.843
2.809
ZRH / MUC / VIE
Wie schaffen die Japaner das? :confused: Ich meine, Technik ist Technik und kann ausfallen. Es können auch sonstwelche Probleme auftreten.

Wie oben geschrieben: Die Japaner warten ihre Züge vorsorglich (der Unterhalt findet vor allem nachts statt), das Schienennetz hat Reserven (man kann auch einmal eine Kreuzung oder Überholung verlegen), und die Personaldecke ist ausreichend.

Allerdings ist es schon so, dass man merkt, dass die im Falle von Störungen (z.B. Suizide und Wetter) wenig Routine haben. Eine technische Störung habe ich auf einem Japanischen Zug dagegen noch nie erlebt.

In vielen Dingen ist die JR aber schon fast zu perfekt. Der goldene Mittelweg, ein stabiles Eisenbahnnetz zu betreiben, ohne das Personal an den Rand des Wahnsinns zu treiben, dürfte die Schweiz sein.

Das Deutsche Bahnsystem ist dagegen von der Politik getötet worden - Investitionen am falschen Ort, Rückbauten, Billigzüge, keine Personalübernahme bei Neuvergaben nach Ausschreibungen etc. etc.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.843
2.809
ZRH / MUC / VIE
Wer eine gute Bahn will, muss dafür zahlen wollen. Ansonsten gibts eben unpünktliche, verdreckte Züge. Hauptsache billig.

Ich habe in Deutschland die Wahl nicht. Und ich werde nicht einsehen, warum ich für die 1. Klasse eines ICx in Zukunft mehr zahlen soll als für einen Fernbus, der wenigstens Leselampen, Gepäckfächer, anwesendes Personal und keine Wandfensterplätze hat. Voraussetzung: Kein (Arbeits-)Zeitverlust.

Bei einem schönen Ruheabteilplatz im ICE-1 oder -3 mache ich keinen Preisvergleich mit anderen Verkehrsmitteln. Da kann ich die Zeit zum Arbeiten oder Ausruhen nutzen.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.843
2.809
ZRH / MUC / VIE
Genau das meinte ich.

Wenn es zu schlimm wird, wechsle ich das Abteil.
Oder vielleicht entstehen interessante Gespräche?

Schlimmer sind die anonymen "Ruhe-Großräume" ohne sichtbare Kennzeichnung (zu finden in der neusten ICE-Generation "Verlaro D" - oder eben nicht zu finden), wo Familien, Gruppen und Schulklassen (!) hineinreserviert werden. Da kann ich echt gleich Bus fahren und Geld sparen.

Das zeigt ja schon das Desinteresse der heutigen Bahn-Entscheider an Komfortmerkmalen der Bahn. Ein weiteres Praxisbeispiel sind die BahnComfort-Plätze und deren Funktionieren.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.089
8.189
Dahoam
Wie schaffen die Japaner das? :confused: Ich meine, Technik ist Technik und kann ausfallen. Es können auch sonstwelche Probleme auftreten.

Das meiste hat @rorschi schon geantwortet. Gibt aber auch noch einen weiteren nicht zu unterschätzenden kulturellen Aspekt.

In der japanischen Gesellschaft gibt jeder Mitarbeiter aus Stolz, Verantwortungsgefühl oder auch Angst vor Gesichtsverlust alles für die Firma. Dort ist man immer zu 100% oder mehr bei der Sache. Man muss einfach mal in der S-Bahn Tokyo sich direkt hinter den Führerstand hinstellen und durch die Scheiben den Lokführer beobachten mit welcher Akriebie und Perfektion er die S-Bahn fährt. Das perfekte Anhalten auf ca. 10 Zentimeter genau (um die Türmarkierungen zu treffen) und das Halten eines Fahrplans mit Viertelminutenangaben ist selbstverständlich.

Ein weitere kultureller Aspekt ist, dass man sich in der japanischen Gesellschaft nicht in den Vordergrund drängelt oder groß angibt. Prestige- und Statusdenken steht hier hinten an, Erfahrung oder das Hören auf Fachleute ist hier wichtiger als Powerpointshows von dummschwätzenden, karrieregeilen und kurzfristig denkenden Managern die austauschbar sind und kaum technisches Verständnis besitzen. Dies wirkt sich allerdings sehr positiv auf die Entwicklung der Schienenfahrzeuge aus. Statt mit jeder Zuggeneration immer die neueste (nicht erprobte) Technik einzuführen (und dauernd auf die Fresse zu fallen wie die deutsche Schienenfahrzeugindustrie) gibt es mit jeder Generation immer nur kleine Verbesserungen. Was gut ist wird behalten und evtl. weiterentwickelt. Auch wird hier erst etwas eingesetzt wenn es sich in einem teilweise aufwendigen Testprogramm als zuverlässig erwiesen hat.

Das Resultat sind Hochgeschwindigkeitszüge die so gut wie keine Probleme machen.

Auch trägt die Rücksicht der japanische Gesellschaft enorm im täglichen Zugverkehr bei. Hier wird nicht hirnlos gedrängelt sondern diszipliniert gewartet und eingestiegen und auch brav soweit nachgerückt damit möglichst viele in den Zug passen. Sogar das Drängeln wird in den extremsten Stoßzeiten den Profis überlassen indem man die bekannten Türschieber einsetzt (die ich allerdings noch nie in echt gesehen habe).
Wer auf einem innerjapanischen Flug einen Boardingprozess miterlebt hat staunt wie ruhig und schnell man eine große Menschenmenge in ein Flugzeug bekommt wo bei uns dauernd Leute beim Einsteigen den Durchgang durch langsames Einräumen ihres Gepäcks blockieren.

Man darf allerdings auch nicht verschweigen dass diese kulturellen Aspekte ihre Schattenseiten haben...
 
Zuletzt bearbeitet:

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.145
3.062
Z´Sdugärd
In der japanischen Gesellschaft gibt jeder Mitarbeiter aus Stolz, Verantwortungsgefühl oder auch Angst vor Gesichtsverlust alles für die Firma. Dort ist man immer zu 100% oder mehr bei der Sache. Man muss einfach mal in der S-Bahn Tokyo sich direkt hinter den Führerstand hinstellen und durch die Scheiben den Lokführer beobachten mit welcher Akriebie und Perfektion er die S-Bahn fährt. Das perfekte Anhalten auf ca. 10 Zentimeter genau (um die Türmarkierungen zu treffen) und das Halten eines Fahrplans mit Viertelminutenangaben ist selbstverständlich.

Ein weitere kultureller Aspekt ist, dass man sich in der japanischen Gesellschaft nicht in den Vordergrund drängelt oder groß angibt. Prestige- und Statusdenken steht hier hinten an, Erfahrung oder das Hören auf Fachleute ist hier wichtiger als Powerpointshows von dummschwätzenden, karrieregeilen und kurzfristig denkenden Managern die austauschbar sind und kaum technisches Verständnis besitzen. Dies wirkt sich allerdings sehr positiv auf die Entwicklung der Schienenfahrzeuge aus. Statt mit jeder Zuggeneration immer die neueste (nicht erprobte) Technik einzuführen (und dauernd auf die Fresse zu fallen wie die deutsche Schienenfahrzeugindustrie) gibt es mit jeder Generation immer nur kleine Verbesserungen. Was gut ist wird behalten und evtl. weiterentwickelt. Auch wird hier erst etwas eingesetzt wenn es sich in einem teilweise aufwendigen Testprogramm als zuverlässig erwiesen hat.

Und genau DAS fehlt n bissle im Land der Dichter und Denker. Auf der anderen Seite muss man halt auch eingestehen das "Dienst nach Vorschrift" halt gewünscht ist und Eigeninitiative nicht gefördert/belohnt wird. Hier sehe ich das Problem begraben. Nicht nur bei der DB.
 
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asahi

Erfahrenes Mitglied
08.04.2010
2.624
51
Wismut Aue
...Man darf allerdings auch nicht verschweigen dass diese kulturellen Aspekte ihre Schattenseiten haben...
Wie der Unfall von Amagasaki vor 10 Jahren mit 107 Toten.
Irgendwo habe ich gelesen, das nach dem Unfall die “Bestrafungen“ für Verspätungen gelockert wurden und dadurch auch etwas Stress und Druck vom Personals genommen wurde.
 
K

Kurzentschlossener

Guest
Die Auseinandersetzung geht weiter.

Deutsche Bahn vs. Fernbusse
Fernbus-Branche kontert Grubes Maut-Forderungen


Die Deutsche Bahn leidet unter der Konkurrenz der Fernbusse. DB-Chef Rüdiger Grube fordert eine Sondermaut für Busse, die Busbranche kontert mit einer Studie gegen die Bahn.

http://www.ksta.de/wirtschaft/deuts...rubes-maut-forderungen,15187248,31097906.html

Die Politik hält sich (noch) zurück.
Wer wird den Retter der DB spielen?
Ich tippe auf den Horst ...
 

Snappy

Erfahrenes Mitglied
23.07.2010
4.397
260
Bielefeld
Wieso das Auto gewinnt, erschließt sich mir nicht. Zu Deinem Beispiel: Berlin-Köln sind rd. 570 km, das sind lt. Google Maps rund 5h 30 min. Fahrtzeit, also eine Stunde länger als die Bahn. Wenn ich die üblichen (imho zu niedrigen) 30ct/km ansetze, bin ich bei Fahrtkosten von etwa 170 €, so dass das Auto (bei einem Reisenden) teurer und langsamer ist - wenn auch bequemer.

30 Euro für 100 km kommt bei einem Neuwagen den man später wieder verkaufen will hin, klar (wohl auch mehr) - aber die Mehrheit der Leute fährt ja mit Gebrauchtwagen durch die Gegend die vielleicht schon 100.000 km auf der Uhr haben und bis zum bitteren Ende behalten werden. Da sind die tatsächlichen Kosten weit entfernt von 30 Euro. Das einzige was man da eigentlich rechnen kann ist Benzin + Reifenabnutzung + Versicherungsmehrkosten + erhöhte Reparaturanfälligkeit. Mehr als 15 Euro werden das nicht sein.

Bei der Bahn ist man ja selbst mit Bahncard 25 immer noch auf ca. 20 Euro pro 100 km. Daher fahren viele Autobesitzer gar nicht erst mit der Bahn, da sie nur das Benzin von 8-10 Euro pro 100km dagegen rechnen.

Ich finde die Bahn sollte Fahrzeugscheine als Bahncard-50 Ersatz akzeptieren, dann würden auch mehr Leute umsteigen. Und vor allem endlich auch Nachts Züge anbieten. Will man heute z.B. von Köln nach Hannover, muss man spätestens um 21:10 Uhr in den Zug steigen - danach gibt's nichts mehr. Zumindest einen einzigen Zug könnte man doch anbieten, damit man z.B. nach einem Konzert noch nach Hause kommt. Aber nein - so wird gleich auf 2 x Ticketeinnahmen verzichtet, denn die Hinfahrt geht der Bahn dadurch natürlich auch flöten.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.843
2.809
ZRH / MUC / VIE
Siehst du @ rorschi, dein heiles Bild von Japan bekommt erste Risse. ;)

Ich kenne den Unfallhergang schon, habe vor allem das mit "in den Wahnsinn treiben" gemeint und deswegen die Schweiz als goldenen Mittelweg genannt.
Hier hat man ein relativ gutes System, wo ein Zug auch mal etwas Verspätung hat, aber meist Halbstundentakt, funktionierende Klimaanlagen und eine nicht wirklich wahrnehmbare Suizidrate beim Personal...