LH 712 (C) FRA-ICN A359
Den Header könnte ich mir auch schenken. Es gibt nicht allzu viele LH-Flüge, wo das Ziel eindeutig über die Menükarte identifizierbar ist:
Aber von vorne. D.h. den Aperitif lasse ich aus. Warum? s. Fazit später unten, bin da noch am Formulieren... Beginnen wir also hier - verbunden mit gewisser Vorfreude auf den Flug und das Menü:
Vorspeise I: Das Bündnerfleisch fand ich mit den Beilagen stimmig. Das Brot nicht warm - etwas schade. Zur Ehrenrettung: Ich fand es nicht gummiartig o.ä. Aber muss es so auch nicht wiederhaben. Wenn Brot nun schon speziell angepriesen wird und jemand seinen Namen dahergibt, sollte es auch irgendwo einen "Wow"-Effekt haben. Den hat es nicht. Dann lieber solch leckeres Brot wie bei der Swiss o.ä:
Vorspeise II (nebenan): Witzig, also beim "das da vorne" mit dem Pumpernickel könnte ich schwören, dass ich es hier ein paar Seiten vorher in einem Beitrag zu Condor gesehen habe. Gesamte Vorspeise wurde aber gelobt:
Nun zu den Hauptgerichten. Wie eingangs erwähnt dürfte Bibimbap exklusiv auf der Route nach Seoul im Angebot sein. Es ist m.W. auch das einzige Gericht, wozu extra eine, ähm, Bedienungsanleitung gereicht wird:
So sah es dann im Original aus und wurde von nebenan auch gelobt:
Hauptgericht II:
Ich denke, zum Thema Rinderfilet wurde hier schon vieles/alles gesagt. Nur noch nicht von jedem. Daher: Wenn so etwas in der Menükarte erscheint (egal ob Restaurant, Flugzeug, Schiff, Raumstation...) ist damit eine gewisse Erwartungshaltung verbunden. Und wenn das nicht geleistet werden kann, sollten lieber andere Gerichte ins Angebot: Einfach um Enttäuschungen zu vermeiden. Achso, davon rede ich:
Tot. Wirklich sehr trocken tot und schon etwas unangenehm im Geschmack. So Insider mitlesen: Existiert eigentlich eine "Sollvorgabe", wie es beim Gast ankommen soll? Ich bin nun kein Koch, aber meiner Meinung nach ist es keine Budgetfrage, dass ein bestimmter Gargrad erreicht wird. Anderen Fluggesellschaften gelingt es auch. Möge es gewissen Ansporn geben.
... der Rioja hat es da leider auch nicht mehr rausgerissen:
Dessert:
Vor der morgendlichen Landung - war beides gut. Den Sahnejoghurt fand ich sogar sehr lecker:
Jetzt komme ich zum Aperitif: Es zählt ja immer das gesamte Flugerlebnis, ob es positiv in Erinnerung bleibt. Um kurz das Catering abzuschließen: Bis auf das Filet war es gut, würden wir wieder so wählen. Aber während des Fluges herrschte eine etwas seltsame Zweiklassengesellschaft. Direkt vor uns saßen zwei Gäste, um die sich speziell gekümmert wurde. Keine Frage, zwei HON. Vieles ist für mich/uns auch in Ordnung (FCT, indiv Transfer auf Vorfeld, Upgrades etc.), aber **an Bord** sollte **in gleicher Klasse** ein einheitliches Erlebnis geboten werden. Das war nicht der Fall und war nun der zweite Flug in Folge auf diese Art und Weise. U.a. wurde mein Aperitifwunsch vergessen, weil sich eben gesondert gekümmert und geplauscht wurde. Das zog sich durch den Flug.. es war ein Gefühl, als ob "für den Rest" eben gerade so das Nötigste geleistet wurde. Diese Strategie mag gewünscht sein... aber ob sich über diesen Weg neue Gäste heranzüchten lassen, die dann irgendwann selbst entspr. hohen Status erreichen, d.h. dem Unternehmen entspr. Einnahmen generieren, halte ich für fraglich. In der Galley hatten drei FB dann noch festgestellt, dass sie zusammen über 80 Dienstjahre haben. Finde es - ehrlich - großartig, wenn man dem Unternehmen so lange treu ist. Allerdings sollte es auch vom ersten bis zum letzten Tag Ansporn sein, seine Kunden entsprechend wertschätzend zu behandeln. Ich weiß, das braucht Motivation, aber an Bord ist man ja sozusagen ne Schicksalsgemeinschaft. Und keine Frage, alles was erwartet wird, wird natürlich auch selbst geboten. Gebietet schon der Respekt vor diesem Beruf mit seinen Herausforderungen.
Von daher Fazit: Wir sind ordnungsgemäß am gewünschten Zielort gelandet. Was will man mehr. Nächstes Mal wird besser.