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Guter Punkt. Aber eine Fremdkapitalquote von ~90% scheint in der Branche ja üblich zu sein. Habe gerade mal Allianz und Munich Re zum Vergleich geschaut, da ist es zumindest ähnlich. Ich habe (noch?) kein Talanx im Depot, aber z.B. Munich Re. Von daher ist mein Verständnis so, dass die Wertpapiere zum einen sehr konservativ sind (hoher Anteil an Anleihen, Infrastrukturprojekten, also Anteile bei denen die Kurse nicht so volatil sind) und zum anderen auch aktiv Hedging betrieben wird. Ich erinnere mich noch an die Brexit-Entscheidung (dessen Ausgang ja 50/50 war, also doch sehr überraschend). Da sind ja auch fast alle Kurse zunächst mal abgesackt. Munich Re hatte danach aber sogar berichtet, dass sie durch Hedging in Summe mit den Marktbewegungen sogar einen Gewinn erzielt haben und hier keinen Verlust hatten. Will sagen: Ein Wertpapier zu besitzen muss nicht heißen, dass man Kursschwankungen hilflos ausgeliefert ist. (so wie auch Airlines das Kerosin hedgen um sich gegen Schwankungen abzusichern)
Wobei ich die Anlage-Strategie der Talanx nicht genauer kenne. Ich denke mal wenn es ohne Risiko wäre, würde man sie nicht zu dem Kurs bekommen.
Danke! Ich hatte tatsächlich nicht auf die Mitbewerber geschaut. Mein Fehler...
Das mit dem Hedging und den konservativen Werten ist ebenfalls richtig. Das sichert die Geschichte zumindest zum Teil ab. Versicherungsgeschäft ist außerdem immer sehr kapitalintensiv und bei den derzeitigen Zinsen ist es vermutlich einfach günstiger dieses Kapital fremdzufinanzieren anstatt das Eigenkapital zu horten.
Was ich dann allerdings gerne wüsste ist wie die Exitstrategie aussieht wenn die Zinsen anziehen (im Moment unwahrscheinlich aber wenn die EZB durch bspw. einen Währungsverfall dazu gezwungen wäre würden sie das mit Sicherheit tun).
Vielleicht steige ich doch mal in eine tiefere Analyse ein...