9.1. Rückflug Santiago de Chile - New York
Morgens gibt es noch mal ein gutes Frühstück im Hotel und wir wollen dann in aller Ruhe ausschecken und noch mal ins Valle del Maipo zu den heißen Quellen fahren - der Lieblingsort meiner Frau und mir. Es sind gute 2 Stunden Fahrt. Wir packen den Mietwagen mit dem Gepäck in der Tiefgarage, ich springe in den Lift um an der Rezeption noch auszuchecken und dann passsiert es - der Lift fährt an. Es ruckelt, das Licht geht aus. Stromausfall. Und ich sitze in einem Aufzug. Nach einer oder zwei Minuten geht das Licht wieder an, aber der Aufzug nicht. Ich stecke fest. Handyempfang habe ich nicht, und der Rest der Familie wartet in der Tiefgarage auf mich.
Die Rufanlage funktioniert nicht, also hämmere ich mit den Fäusten gegen die Türen. Irgendwann meldet sich jemand über die Rufanlage und erzählt mir auf Spanisch, dass der Hersteller informiert sei und in 2-3 Stunden da sein. Na toll.
Ich hänge zwischen den Stockwerken und denke aktiv darüber nach, die vor mir liegende Leichtbauwand einzutreten und zu sehen, wo ich lande. Irgendwann wird die Tür oben aufgeschoben und diverse Mitarbeiter grinsen mich an, ich sitze inzwischen über 20 Minuten hier. Man müsse auf den Monteur warten.... Soso, ich erkläre dem Mitarbeiter der Security, dass er einfach die Feuerwehr holen solle. Er meine, er dürfte das nicht. Nun gut, dank des Schlitzes habe ich Handyempfang und als ich das Handy gerade hochnehme und den Notruf wähle, lenkt er ein und sagt mir zu, diese selbst zu alarmieren. Weitere 20 Minuten später, sieht mein Bild dann so aus, draußen heulen die Sirenen.
Lustig ist, dass die 2. Deutsche Feuerwehrkompagnie gekommen ist, um mich zu befreien.
Nach weiteren 45 Minuten bin ich dann endlich frei, bedanke mich bei den Bomberos, und werde an der Rezeption mit den Worten erwartet, die Rechnung wäre noch offen. Und wie sie das ist. Ich mache klar, dass ich einen Rabatt haben will, diesen will man mir nicht geben - obwohl wir schon 5 Mal in diesem Hotel waren. Als ich gerade anfange, die Bewertung bei Google zu schreiben, kommt der Leiter der Security vorbei, und schwupp, eines der Zimmer ist gratis. Es geht also doch.
Nach der kurzen Aufregung am Morgen inklusive Feuerwehreinsatz verlassen wir kurz vor 11 Uhr das Hotel und fahren ins Maipo Valley. Unser Ziel heute sind die Thermalquellen Termas Valle de Colina am Ende des Tals und schon kurz vor der Grenze zu Argentinien.
Unseren ersten Halt auf der 2,5-stündigen Fahrt machen wir in San José de Maipo. In dem rustikalen Imbissrestaurant Wiken, das wir aus dem Vorjahr in guter Erinnerung haben, machen wir Mittagspause. Es gibt die typischen Empanadas und Completos, üppig gefüllte Hotdogs.
Nächster Stopp ist im benachbarten San Alfonso, bei der Casa Chocolate. In dem sehr kunstvoll gestalteten Café gönnen wir uns als Nachtisch hausgemachtes Eis. Yummy!
Als nächstes halten wir kurz an dem Museumsbahnhof von El Melocotón. Auf der weiteren Strecke sehen wir noch alte Tunnel und Brücken der insgesamt 73,2 km langen Strecke der damals vor allem militärisch genutzten Schmalspurbahn.
Leider endet unsere Fahrt zu den Thermalquellen kurz darauf. Die Strecke ist gesperrt und wir vermuten, dass es ausgerechnet heute (Spreng-)Arbeiten der Minenbetreiber gibt. Also fällt das Bad in den heißen Quellen aus. Schade.
Wir versuchen unser Glück im nächsten Tal und fahren die malerische Strecke zum Mirador de Cóndores bei Los Maitanes. Im Tal fließt der Río Colorado und auch hier gibt es etliche Minen und es wird ein neuer Staudamm gebaut. Deshalb kommen wir auch hier nicht bis zu unserem Ziel, aber immerhin ist die Landschaft trotz der Baumaßnahmen sehr sehenswert.
Bevor es dann endgültig zum Flughafen geht, kehren wir noch in der Bar Imperial ein. Wir genießen ein letztes Mal die Wärme und probieren lokales Bier zu Tapas.

Dann heißt es aber doch Abschied nehmen. Am Flughafen ist heute etwas mehr los und wir sind froh über die Annehmlichkeiten der neuen LATAM Lounge, können alle noch einmal duschen und dann geht es für uns nach New York. Die C von LATAM kennen wir schon.
