Was ist daran verwerflich Geld zu verdienen und die Eigentümer, Sprich Aktionäre (Investoren) zufriedenzustellen, damit sie weiterhin Geld investieren? Und was ist daran verwerflich Geld zu verdienen um Milliarden in neue Flugzeuge zu investieren zu können? Unternehmen mit Traumrenditen und überschaubarer Konkurrenz (z.B. SAP) können es sich vielleicht leisten nicht sonderlich zu sparen aber Unternehmen mit hohen Kosten, niedrigen Renditen und hohem Konkurrenzdruck (z.B. LH) müssen eben mehr sparen. Muss es erst soweit kommen wie bei Air Berlin?
Was ist den daran verwerflich, auch die Mitarbeiter angemessen zu entlohnen und damit ihnen ihnen Anteil am Erfolg zu gestehen. Sie "erarbeiten" den Erfolg wesentlich mit.
Ist es aber nicht verwerflich, immer nur die MA für die Fehlentscheidungen der Geschäftsführung bluten zu lassen?
Das Problem der LH ist IMHO nicht, dass die MA zu hohe Löhne haben. Beispiele aus dem internationalen Umfeld haben das etwas weiter oben gezeigt.
Ohne Frage muss ein Unternehmen sich den sich änderten Anforderungen anpassen. Das trifft alle sowohl Arbeit als auch Kapital. Diese Änderungen können aber nur dann erfolgreich sein, wenn alle an einem Strang ziehen. Es ist Aufgabe der Geschäftsleitung Kosten und Renditen im Auge zu haben, es ist aber auch eine gleichwertige Aufgabe die MA bei den Änderungen mitzunehmen und zu beteiligen, d.h. Betroffene zu Beteiligten zu machen.
Es gibt Industriezweige in denen das recht gut klappt, zB in der Automobilindustrie, die schon alleine durch die laufenden Modellwechsel den Wechsel regelmäßig "übt".
Da funktioniert das relativ gut und erfolgreich. Dazu ist aber der Wille und das Vertrauen zwischen den beiden Parteien nötig.
Genau das fehlt bei LH. Die Strategie von Spohr, LH gegen die Mitarbeiter (und nicht nur die Piloten!) zu führen, ist zum Scheitern verurteilt.
Mir ist kein Unternehmen in DL bekannt, das seine Tarifkonflikte (nicht nur der Piloten!) so lange ungelöst vor sich her schiebt und auch keine Unternehmen, das große Teile der Tarif-Verhandlungen über "Bild" abwickelt.
Ich habe die Hoffnung, dass die neuen Köpfe bei LH hier einen Wandel herbeiführen können. Vertrauen aufzubauen geht nicht auf einen Schlag oder mit einem Federstich, das dauert. Das Unternehmen wird erst dann zu Ruhe kommen und damit wieder erfolgreich sein können, wenn dieses Vertrauen zwischen den Parteien wächst. Ob das mit der Person C. Spohr möglich sein wird wird, wird sich zeigen.