Und das in DE und in Europa. Was letztes Jahr war, mit den Gaspreisen und dem Ausfall in Frankreich von vielen AKW‘s, haben einige schon vergessen und welche Auswirkungen dies auf den europäischen Strompreis hatten. Wenn man sich die Merit Order anschaut, wird man schnell feststellen, welcher Part hier günstig, sowohl während der Produktion als auch im Bau als auch beim Recycling. Dann sieht man doch auch, welches Gefahrenpotential von Atomkraftwerken in Krisengebieten ausgeht.
Das der Großteil der Energieversorger in 2023 wieder Strompreise unter der Strompreisbremse anbieten kann, liegt nicht an Gas, Kernkraft oder Kohle. Das ist ja auch der Grund warum man weltweit die günstige Energie aus EE erheblich ausbauen will. Schaut man sich einfach mal Frankreich an, hier will die aktuelle Energieministerin weit mehr als die vereinbarten 40GW Zubau alleine an Offshore WKA bis 2035 realisieren. Hinzu kommen riesige Projekte Onshore und an PV will man auch Gas geben, dort sind bis 2030 ein Zubau von 31GW und bis 2050 von 110GW geplant. Das hängt mitunter daran, das auch die Franzosen wissen, das sie weg von dem hohen Anteil an Atomstrom müssen. Der ist halt einfach nicht konkurrenzfähig, da Neubau zu teuer und zu lange Bauzeiten und der Bestand zu alt ist. Man weiß auch in Frankreich, das bis 2035 lediglich ein Reaktor in Flamanville ans Netz kommt. Dafür Dutzende vom Netz gehen werden und in Penly wohl lediglich die Planung abgeschlossen sein wird. Frankreich ist auch eines der wenigen Länder der EU, welche die angestrebten 23% an EE Jahr für Jahr verfehlt.
Man kann also davon ausgehen, mit EE hat man stabilisierte Strompreise mit Gas/Kohle/Kernkraft(Neubau plus Entsorgung bei Bestand) steigende Strompreise. Gutes Beispiel ist hier Frankreich bezüglich der Preise für Atomstrom (ARENH).
Man kann also sagen mit dem Import(zum großen Teil aus Skandinavien EE, Aber auch Atomstrom aus Frankreich und Schweiz) und der eigenen Quote an EE, welche nun einen höheren Nutzungsgrad bekommen und die Regulierungszeiten geringer geworden sind, aufgrund des Wegfalls eines bestimmten Parts am eigenen deutschen Strommix, hat man es geschafft den CO2 Ausstoß an der Stromerzeugung erstmals signifikant zu senken, das war in der Vergangenheit trotz einer CO2 armen Erzeugung aus eigenen AKW’s nicht so wirklich gelungen. (Und ja es gibt immer noch Spitzenwerte an CO2 Ausstoß, welche nicht toll sind und auch reduziert werden müssen, aber der Schnitt wurde eben verbessert)
Viele vergessen auch, was nötig wäre, um die deutschen AKW‘s wieder ans Netz zu bekommen, es ist nicht damit getan, erstmal irgendwo auf der Welt Brennelemente zu bestellen oder den vorhanden Kern neu zu ordnen. Es fehlen schlichtweg Prüfungen und Genehmigungen, vergleichbar mit dem Ausfall diverser Prüfungen in Frankreich während der Corona Zeit, dort sind nicht nur Werke vom Netz genommen worden wegen den Korrosionsproblemen sondern eben auch wegen fehlenden turnusmäßigen Überprüfungen, welche man eben nicht während des Betriebes ohne weiteres machen kann. Hinzu kommt der Mitarbeitermangel. Wären dann die vorhandenen AKW‘s ein Beitrag für 2023/2024? Wenn man das nun doch macht, läuft man eben in die nächste Falle, die ursprüngliche Betreibererlaubnis Typ2 Reaktoren beträgt 30-40 Jahre. Damit wäre man mit den deutschen AKW wieder in der Bredouille. Hierzu einfach mal ein wenig erkundigen, was für eine Plant Life Extension nötig ist, man geht nicht einfach hin und sagt DRW von Konvio laufen in Land X 20 Jahre länger also überträgt man das z.B. nach ISAR 2.
PreussenElektra würde sicherlich gerne ISAR2 an Söder übergeben und zusehen, was er mit einer Verstaatlichung daraus macht. Nur will das Bayern den überhaupt selber machen oder nutzt man diese Polemik nur als „Druckmittel“ für den Wahlkampf, wohlwissend das es gar nicht funktioniert?
Was die Preise bei EE inkl. Speicher, Netzum- und Ausbau und Backup angeht, sind dies Front-Up Investitionen, welche sich halt überdurchschnittlich schnell amortisieren. Wie das bei AKW eben nicht funktioniert, sieht man zum Beispiel in Hinkley Point C, hier wurde der Bau enorm mit ca. 50% subventioniert und zudem ein Garantieabnahmepreis für 35 Jahre von 10cent (GBP) vereinbart, damit macht man lediglich eine minimale Marge zu erzielen, um die restlichen privaten Investoren zu beruhigen. Keiner wird mehr zu diesen Bedingungen Geld beisteuern, da andere Projekte zum Beispiel in den USA noch während des Baus gestoppt wurden trotz enormen Subventionen, um eben das finanzielle Grab nicht noch tiefer zu schaufeln. Zukünftige Projekte werden staatliche organisiert sein, das Finanzamt spricht dann von Liebhaberei, da keine Gewinnerzielungsabsicht hier mehr besteht. (EDF oder CGN)
Die Britische Meinung über den Deal mit EDF/CGN ist gar nicht mehr so gut.
„According to Gérard Magnin, a former EDF director, the French company sees Hinkley as “a way to make the British fund the renaissance of nuclear in France”. He added: “We cannot be sure that in 2060 or 2065, British pensioners, who are currently at school, will not still be paying for the advancement of the nuclear industry in France.”
Many British observers agree that the deal is ludicrously favourable to EDF – “
a dreadful deal, laughable” says Prof Steve Thomas, who works on energy policy at the University of Greenwich.“
Von 1995 (Planungsstart) bis heute hat sich viel getan.
„But the irony of Hinkley Point C is that by the time it eventually starts working, it may have become obsolete.
Nuclear power is facing existential problems around the world, as the cost of renewable energies fall and their popularity grows. “
The maths doesn’t work,” says Tom Burke, former environmental policy adviser to BP and visiting professor at both Imperial and University Colleges. “
Nuclear simply doesn’t make sense any more.”
„But if so many people have come to believe that Hinkley Point C is fundamentally flawed, the question remains: how did we get to this point, where billions of pounds have been sunk into a project that seems less and less appealing with every year that passes?“
The long read: Building Britain’s first new nuclear reactor since 1995 will cost twice as much as the 2012 Olympics – and by the time it is finished, nuclear power could be a thing of the past. How could the government strike such a bad deal?
amp.theguardian.com
Also wenn es um Kosten geht, kann Atomstrom keine Alternative mehr sein, auch wenn sie CO2 arm ist. Und dabei sprechen wir noch nicht über die Kosten der Endlagerung.