Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

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chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
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Zürich
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Und man kann bei einem solchen Thema mit vielen Jahren Planung und Vorlauf nicht alle paar Monate das Fähnchen in den Wind halten.
Und genau das hat Merkel jedoch nach Fukushima getan, Fähnchen in den Wind. Nur um eine Landtagswahl nicht zu verlieren, was dann dennoch geschehen ist 🤦‍♂️
 
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chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.355
1.328
Zürich
Oder man kann die Theorie der menschengemachten Klimaerwärmung akzeptieren, genauso aber auch akzeptieren das wir in Deutschland aufgrund der Fehlpolitik der letzten 20 Jahre eben keine wirkliche Zukunft in der Atomindustrie haben.
Und damit den Wirtschaftlichen Untergang oder es wird sich von netto Null verabschiedet. Das ist ein Aufgrund von Physik und Ökonomie zwingende Schlussfolgerung. Beispiel gefällig? Pellworm, eine Grüne Versuchsanlage für 100% EE. Nur ein paar Häuser, keine Industrie, viel Wind. Mit 3 facher installierter WKA Überkapazität, Biogas und Speicher dennoch nur 97% Autarktie. Und das bei siebenfachem produzierten Strom gegenüber Eigenverbrauch. Sowas würde keine Industrienation überleben. Denn diese könnte nicht die ganzen Stromüberschüsse Exportieren, sondern müsste verkappen.
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.355
1.328
Zürich
Zunächst ist die Energiewende nicht abgeschlossen. Ja EE wird enorm subventioniert, so wie auch die Atomkraft in Deutschland oder auf der Welt enorm subventioniert worden ist oder subventioniert wird. Nur mit dem Problem, das die Kosten für Atomstrom trotz Subventionen dennoch explodieren und die Bauzeiten über Dekaden für minimale Leistung geht. Und bevor wieder jemand kommt und der Meinung ist, das in Deutschland die Atomkraft nicht subventioniert wurde. Hier nochmal der Auszug aus der Stellungnahme des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestag und nicht die Stellungnahme eines einzelnen Abgeordnet der CDU.
Anhang anzeigen 229166
Hast du dir den Müll vom Wissenschaftlichen Dienst mal durchgelesen? Die haben nichts selbst recherchiert, sondern zitieren nur nicht peer reviewte Meinungsartikel. Darunter die DIW Studie zu den Folgekosten von AKW mit dem grandiosen Statement: Es war schwierig Folgekosten für Kernenergie zu schätzen, deshalb nehmen wir einfach diejenigen von Braunkohle 🤦‍♂️ Oder die FÖS "Studie", welche auch nicht peer reviewt wurde, aus gutem Grund, und deshalb auch nur ein Meinungsartikel feststellt. Diese Studie wurde von Fachleuten in der Luft zerrissen. Als Beispiel seien hier von FÖD als Subventionen deklarierte, Gesetzliche Rückstellungen genannt 🤦‍♂️ Sowas sind deine Quellen, ernsthaft?

Der Bundestag hat auch das hier gesagt:
20221126_115206.jpg
Und nun?
 
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VAE

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16.03.2022
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Hast du dir den Müll vom Wissenschaftlichen Dienst mal durchgelesen? Die haben nichts selbst recherchiert, sondern zitieren nur nicht peer reviewte Meinungsartikel. Darunter die DIW Studie zu den Folgekosten von AKW mit dem grandiosen Statement: Es war schwierig Folgekosten für Kernenergie zu schätzen, deshalb nehmen wir einfach diejenigen von Braunkohle 🤦‍♂️ Oder die FÖS "Studie", welche auch nicht peer reviewt wurde, aus gutem Grund, und deshalb auch nur ein Meinungsartikel feststellt. Diese Studie wurde von Fachleuten in der Luft zerrissen. Als Beispiel seien hier von FÖD als Subventionen deklarierte, Gesetzliche Rückstellungen genannt 🤦‍♂️ Sowas sind deine Quellen, ernsthaft?

Der Bundestag hat auch das hier gesagt:
Anhang anzeigen 229186
Und nun?
Ja der wissenschaftliche Dienst des BT bezieht sich untere anderem auf das DIW, EEA und dem World Nuclear Report. Die Zahlen sind damit durchaus haltbar und belegbar. Unter den Subventionen sind auch Finanzhilfen und Steuervergünstigungen (vergleichbar zum Diesel)

die Aussage von Herrn Siegmar Mosdorf als späterer Unternehmensberater ohne Angaben von Quellen ist leider weniger vertrauenswürdig, es spiegelt wohl nur seine persönliche Annahme wieder, zumindest hinterlegt er es nicht mit Quellen oder Fakten.
Es ist davon auszugehen, das in dem Zeitraum 46 Jahren die Kernenergie die am 2 höchst subventionierte Form der Stromerzeugung war, nach der Steinkohle.

Lustig ist auch du diffamierst die Quellen des WD BT und selber gibt deine Verlinkung erst gar keine Quellen an. 😂

Also besteht doch Hoffnung für die AKW Bubble. Spätestens mit der neuen Bundestagswahl Herbst 2025, dann mit eventuell neuer GroKo innerhalb von 3-6 Monaten einem neuen Gesetzentwurf und dann mit den 9-12 Monaten (aus dem Bericht des „Radiant“) an Wiederinbetriebnahme ( obwohl ich mir in Deutschland Faktor 2-3 vorstellen kann inkl. Klagen beim BVGer) kann man vielleicht damit rechnen das 2027 bis 2029 mit einer Wiederinbetriebnahme zu rechnen ist, oder? Dann hat man auch einen Zeitraum im das von costa verde angesprochenen personelle Problem zu lösen. Ist auf jeden Fall schneller als ein Neubau.
Jetzt muss man nur abwägen wie realistisch dies ist. Ich gehe davon aus, das es bei dem aktuellen Status Quo bleibt, was für die CO2 Ausstoß leider nicht förderlich ist.
 
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thbe

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27.06.2013
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Du gehst implizit davon aus, dass eine Regierung bei veränderten Machtverhältnissen sachlich und rational vorgehen wird. Das ist nicht zu erwarten. Die Gegenreaktionen auf ideologisch begründete Fehler sind selten vernünftig. Die AfD definiert sich als Anti-Partei und wird versuchen - schon aus Prinzip - ihre Anti-Positionen Realität werden zu lassen. Kernkraftwerke - neu oder alt - gehören da zu den am einfacheren umsetzbaren Themen.

Ganz egal, wie man zu den Themen Klimawandel, Kernkraft und Mobilität steht: Ein deutliches Zurückfahren der politischen Regulierungen wird ein deutliches Wirtschaftswachstum in Deutschland generieren. Und wer als Regierung in Deutschland eine hausgemachte Rezession beendet und deutliches Wachstum generiert, der hat auf Jahre hinaus weitgehende Narrenfreiheit.
 
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thbe

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27.06.2013
9.444
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Die Unübersichtlichkeit und unklare Aussage. Eine Grafik soll Klarheit schaffen, nicht Verwirrung.
Die ursprüngliche Grafik teil Staaten in drei Kategorien ein: Ausstieg, Weitermachen, Ausbau. Das ist m. E. klar.

Die Pfeile stellen eine Überarbeitung, ein Update dar. Aufgrund des Klimawandels haben viele Staaten ihre Planung geändert.

Durch das Update wird es tatsächlich unübersichtlicher. Die Aussage ist dennoch eindeutig.

Eine neue, einfache Grafik hätte nur noch Deutschland in der Kategorie Ausstieg. Alle anderen Staaten sind anderer Meinung als wir. Das gilt auch für diejenigen, die mal unserer Meinung waren.
 

VAE

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16.03.2022
1.081
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Auch wenn es nachvollziehbar für einige erscheint, das der Weg über AKW geht. Wird doch die Umsetzung fehlen. In den letzten Jahren wurden vermehrt Planungen aus den Jahren 2000-2010 reihenweise gecancelt, das wird sich auch fortsetzen und so wird von den 50+ geplanten, wenn es gut läuft 20%(davon 80% in China) realisiert und von den 300 avisierten wird vielleicht ein Teil von 2-5% in die Stufe der Planung und Genehmigung gehen, wobei dann davon wieder ein großer Teil an der Realisierung scheitern wird. Hinzu kommt die Abschaltewelle der nächsten 20 Jahre und der Weg in die Bedeutungslosigkeit.
Ein Irrweg zurück zur Kernkraft ist kein Konsens auf der Welt, die Welt will mittel- und langfristig auf EE setzen. Hier wird es Speicherlösungen geben, (gibt es ja bereits im industriellen Maßstab sowohl chemisch als auch mechanisch) diese haben die gleiche Bewegung auf der kostenseite wie die EE hingelegt und werden diesen Weg auch fortschreiten. Damit wird es den Dörfern von chrigue gelingen die Lücke von 80-90 auf 100% zu steigern und das eben für einen minimalen Einsatz. Hinzu kommt eben auch, das mit ausreichender Speicherung der Wirkungsgrad der EE potentiell zunimmt.
hier hat man also 3 Probleme gelöst, einmal ist es wirtschaftlich, auch wenn man teile der Infrastruktur innerhalb von 20-25 Jahren austauschen muss, die amortisation liegt bei 5-8 Jahren. Dann kein Endlagerungsproblem, die Recycling Quote inkl. Giften liegt bei 97% und die gefährlichen oder gar giftigen Stoffe bei 100%. Diese können ohne Übergangszeiten von 100-1.000de Jahren in ihr Second Life übergehen. Und man hat dann halt einen wirklichen 100%igen Erneuerbaren Strom, welcher zudem CO2 ärmer ist als der Atomstrom.

Der Weg dort hin, der muss halt gelingen und da kann man sicherlich mit einer Laufzeitverlängerung einen gewissen Weg einschlagen, aber Deutschland hat sich nun einmal für diesen Weg entschieden, lag sicherlich auch an der Kohle Lobby, welche eben mehr Beschäftigte im unteren Lohnsegement beherbergt und deren Wandel sich schwieriger gestaltet als bei der Atomindustrie. Man kann das jetzt bedauern, aber der Weg wurde nun von Vorgänger Regierungen eingeschlagen und von der aktuellen sogar um 3,5 Monate umgangen.
Ich wünsch dann allen viel Glück mit ihrer AfD, allerdings sehe ich da noch keinen der mit ihnen koalieren will und wird. Eine absolute Mehrheit sehe ich auch nicht, ich gehe von sinkenden Quoten aufgrund der Abspaltung von Protestwählern. Der rechtspopulistische Teil in der EU wird ja auch gerade zum Teil abgewickelt. Die AfD wird allerdings gut sein um Gesellschaftspolitische Probleme anzusprechen. Die größten Verlierer seit der letzten Bundestagswahl sehe ich bei FDP und SPD. Auch wenn es bei der nächsten Wahl wohl auf eine GroKo hinauslaufen wird. Aber da haben dann die Grünen und die AfD wieder ein Feld um sich daran abzuarbeiten. Den Neubau in Deutschland sehe ich wie gesagt gar nicht. Zumal ihr die politischen Gegebenheiten und der regionale Wille fehlen, mit einem solchen Weg ist halt ein weitaus höheres Risiko verbunden, als mit dem Weg EE plus Speicher, das weiß zum Beispiel auf Bayern.
 

thbe

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27.06.2013
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Ich wünsch dann allen viel Glück mit ihrer AfD
Leider waren und sind Merkel, Scholz, Habeck und Baerbock die stärksten Wahlkämpfer der AfD. Es ist - genau genommen - deren AfD und auch die AfD all derer, die für kurze ideologische Glücksmomente die Integrität unseres Staates geopfert haben.
 
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SleepOverGreenland

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09.03.2009
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13.495
FRA/QKL
Und genau das hat Merkel jedoch nach Fukushima getan, Fähnchen in den Wind. Nur um eine Landtagswahl nicht zu verlieren, was dann dennoch geschehen ist 🤦‍♂️
Auch wenn hier schon mehrfach zitiert, so muss man es scheinbar immer wieder hochholen.


Es war nicht nur Merkel. Es war ein großer gesellschaftlicher Konsens quer durch die Bevölkerung weitgehend alle Parteien. Man einigte sich mit den Betreibern auf einen Ausstiegsplan und dieser wurde mit Ende Datum 2022 umgesetzt. Die Ampel hat das Ganze dann nochmal um einen realistischen Zeitraum (Wintermonate) unter Nutzung der Restlaufzeit vorhandener Brennstäbe verlängert.

Und die 2022 angeschobene Diskussion einer Laufzeitverlängerung wurden von den Betreibern im Sommer 2022 noch im Keim erstickt zu einem Zeitpunkt als noch mal Brennstäbe hätte bestellt werden können.

Atomkraftwerk-Betreiber erteilen Laufzeitverlängerung Absage​

Stand: 21.06.2022, 16:24 Uhr

Deutschland will weg von russischem Gas - in der Debatte ist eine längere Laufzeit der letzten drei Atomkraftwerke. Doch die Betreiber RWE, EnBW und Eon sehen das skeptisch.
https://www1.wdr.de/nachrichten/atom-kraft-laufzeit-verlaengerung-100.html

Erst nachdem der Drops gelutscht war begann die Kritik der Betreiber. Denen ging es dabei wohl gar nicht um den Weiterbetrieb, sondern um Macht im Milliardenspiel Stromerzeugung.
 

VAE

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16.03.2022
1.081
947
Zunächst ist die AfD eine Protestpartei unabhängig wer welche Politik macht. Man kann davon ausgehen, das die AfD bei einem anderen Weg der Energie pro Atom, sich gegen die Endlagersuche stemmen würde. Den hier wäre die erste Priorität der Heimatschutz und dieser lasse sich mit Fossil und Atomenergie nicht vereinbaren. Dann würde die AfD auch die Kosten der neuen Anlagen durchs Dorf treiben und damit auf Wählerfang gehen. Die AfD ist nicht dafür da, einen Politikstil zu bejubeln, sondern gegen jeden Politikstil zu sein. Leider verstehen das wenige und lassen sich halt durch Parolen fangen, so würde ein Großteil der eigenen Wähler am meisten unter den Punkten der AfD leiden, das sagt einem natürlich keiner öffentlich. Ist aber im Parteiprogramm nachzulesen und vor allem bei den Abstimmungen im BT zu sehen.
Es ist richtig, dass die Krisen den Protestparteien unzufriedene Wähler zugespült hat. Mit den Krisen kommen Veränderungen und Veränderungen sind nicht für alle Bürger gut, vor allem den „ewiggestrigen“, weil diese hängen an ihrem Status Quo und geben anderen die Schuld für ihr Versagen. Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist die Atomkraft, auf der einen Seite ist sie CO2 arm, dieses Merkmal überstrahlt alles, auf der anderen Seite produziert es hochradioaktiven Müll, dies wird von der Atomlobby immer schön kleingehalten, man kommt dann mit, „es gibt Konzepte, welche den Müll weiterverbrennen und wenn das nicht geht dann wird es eben endgelagert, alles kein Problem“, aber irgendwie seit 60 Jahren gibt es auf diesen Gebieten keine Erfolge sondern nur Niederlagen. Und diese Niederlagen werden dann relativiert, weil ja ein neuer Versuch (Endlager und Gen4) demnächst ansteht, wo der Ausgang weiterhin offen ist. Das nennt sich übrigens Duckmäusertaktik, weil man die anderen Probleme immer relativiert. Aber die Atomkraft kann doch so CO2 arm sein, lasst sie uns doch bitte deswegen behalten. Wer dann auf die Idee kommt, okay es gibt auch andere Wege um CO2 frei (Betrieb) Strom zu erzeugen, wird dann Klimawandelleugner genannt. 🤦🏼‍♂️ (kann man sich nicht ausdenken)

Neutral betrachtet ist Deutschland gut durch die Finanzkrise 2008, Flüchtlingskrise 2015, Corona 2020/21 und Krieg 2022/2023 gekommen. All diese Verwerfungen lassen an dem Weltbild zweifeln, welcher zu Wohlstand geführt hat. Sicherlich gibt es Kriminalität von Einwanderern und von Einheimischen. Das gilt es auch nicht zu relativieren und sowas muss sanktioniert werden. Auch sollte man es begrüßen, die Sozialleistungen an Bedingungen zu knüpfen, aber auch da bin ich guter Hoffnung, das man hier eine Lösung findet. Das gilt dann aber auch für Zuwanderer und Einheimische.

Allerdings ist Wohlstand keine stetige Entwicklung, sondern unterliegt auch Innovationen, Veränderungen und Transformationen. Man muss eigentlich den Hut ziehen, das man sich nicht beirren hat lassen (oder nur kurz) und den eingeschlagenen Weg fortführt, welche eben zu Unabhängigkeit, Innovation und zukünftigen Wohlstand führen kann. Wir sind uns ja einige, das mit dem aktuellen fossilen Modell des Kapitalismus Deutschland und die EU mit Asien nicht konkurrieren kann, wir hatten auf diesem Weg unsere goldenen Jahre. Zu dem fossilen Kapitalismus zähle ich die Kernkraft, da diese eben ein Nebenprodukt des kalten Krieges ist. Zumal das Produkt der Atomkraftwerke (Müll) ein recht zeitlich unsoziales Produkt für die ganze Welt ist. Das gehört halt zu den Folgen des Fossilen Erbes und da haben ja bereits Gerichte entschieden.
Ich würde den neuen Weg einen sozialeren erneuerbaren Kapitalismus nennen. Der Weg dort hin wird mit Rückschlägen (sieht man ja aktuell, da man bei einer Transformation mit externen Veränderungen zu rechnen hat, siehe die Gasproblematik 2022/2023 und diese Rücken dann historische Entscheidung in ein anderes Licht, ändern aber nichts am langfristigen Umgang mit der Problematik) verbunden sein, das Produkt kann vielversprechend sein und Wohlstand für zukünftige Generationen sichern. Auch wird die Produktion nicht in der EU realisiert, sondern aus der EU/DE sollte der Impuls und der Vorsprung bei der Transformation kommen, hier sehe ich aber schwarz bei den Ambitionen, welche China bei den eigenen WKA an den Tag legt. Aber China hat hier auch in den nächsten Jahren den größten Aufholbedarf was Wohlstandsverteilung bei der eigenen Bevölkerung angeht. Das wird mit dem Hunger nach immensen Ressourcen verbunden sein. Dort gilt es den Mix finden „China First“ und dennoch Devisen durch Export.

Auch stimmt es, dass die aktuelle Regierung viele Fehler macht, welche ebenfalls Wähler zu den Protestparteien bringt. Der größte Fehler in meinen Augen ist aber nicht die Flüchtlingspolitik, Energiepolitik, Inflationspolitik und Co. (Ich will diese Probleme und die Fehler die hier gemacht worden sind nicht relativieren) Sondern die mangelhafte Kommunikation, diese lässt einfach Interpretationsspielraum zu, welche vor allem durch die AfD genutzt wird. Bestes Beispiel war das Heizungsgesetz, zu keinem Zeitpunkt hieß es, das Man funktionstüchtige Heizungen rausreissen muss. Die Schnittmenge von AfD und Springerpresse haben hier allerdings saubere Arbeit geleistet. (Selbst im Referentenentwurf war die Option der Reparatur und eine Übergangsfrist)

Es gehören also auch immer 2 dazu, einer der haltlose populistische Thesen aufstellt und in den Raum wirft und einer der sich hier abgeholt fühlt. Was auch super funktioniert, ist das die in teilen gesicherte rechtsextremitische Partei das Framing beherrscht. Man schafft es Begriffe wie Grüner Diktatur, links grün versiffte usw. gesellschaftsfähig zu machen. Dabei wird nur eine Partei vom Verfassungschutz in eine gewisse Ecke eingestuft und das eben nicht aufgrund von Framing sondern von Taten und Programmpunkten.

Aber ich schweife vom Thema ab. Ab wann werden den nun in Deutschland AKW‘s reaktiviert oder neu gebaut?
 

Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
6.543
5.225
FRA
Jetzt einfach auf 1975 zurückzugehen kann ja sowieso nicht die Lösung sein?
Naja, nachdem man die Forschung totgespart hat, unseren einzigen Forschungsreaktor stillgelegt hat und die Augen vor jeder Weiterentwicklung verschlossen hat, dann ist 1975 vielleicht ein guter Punkt, um mal wieder anzufangen.

Die wichtigste Frage jedoch ist:

Welche Art der Energieerzeugung ist
- grundlastfähig
- emmissionsarm (CO2, NOx und Feinstaub)
- schnell verfügbar
 
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VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
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Haben die Länder wie Frankreich, Russland, USA, Südkorea sich auch totgespart? Die Fortschritte dort halten sich mehr als in Grenzen.

Grundlast mit EE möglich, emmisionsarm mit EE realisiert, schnell verfügbar geht ja im Zubau bei Atomstrom schon mal
Gleich gar nicht, oder?
Scheidet dann Atomkraft bei deinen Anforderungen der Energieerzeugung aus?
 
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Luftikus

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08.01.2010
25.674
11.628
irdisch
Der einzige Grund zur Wiedereinführung wäre, wenn wir uns auch Atombomben anschaffen wollten, wofür wir Plutonium bräuchten. Vielleicht nicht mehr so abwegig mittlerweile...
 

Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
6.543
5.225
FRA
Grundlast mit EE möglich, emmisionsarm mit EE realisiert, schnell verfügbar geht ja im Zubau bei Atomstrom schon mal
Gleich gar nicht, oder?
Scheidet dann Atomkraft bei deinen Anforderungen der Energieerzeugung aus?
Da EE wie PV und Wind nicht grundlastfähig sind scheiden EE erstmal aus.

Wie lang sind die Genehmigungsverfahren und Bauzeiten für 1200 MW PV-Anlagen ?
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.444
9.876
Welche Art der Energieerzeugung ist
- grundlastfähig
- emmissionsarm (CO2, NOx und Feinstaub)
- schnell verfügbar
Voll grundlastfähig und emissionsarm sind Laufwasserkraftwerke, Geothermie und Kernkraftwerke.

Weitgehend grundlastfähig und emissionsarm ist Offshore-Windkraft.

“Schnell verfügbar“ ist leider nichts davon. Umso unsinniger war es, vorhandene Kapazitäten ohne Not abzuschalten.
 
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VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Da EE wie PV und Wind nicht grundlastfähig sind scheiden EE erstmal aus.

Wie lang sind die Genehmigungsverfahren und Bauzeiten für 1200 MW PV-Anlagen ?
Zu den EE gehören halt auch andere Arten der Stromerzeugung, darunter Wasser, Biogas, Geothermie und Speicher von Flatterstrom.

zu den Genehmigungszeiten
IMG_1841.jpeg
Leider annäherend verdoppelt, das Problem scheint man ja erkannt zu haben und kommt hoffentlich auf das Niveau von 2011-2017.


IMG_1842.jpeg
also 2011-2017 waren es 60 Monate bis zu Realisierung. In der Regel wird nicht ein WKA geplant sondern ein Park.
Aber selbst die 5 Jahre müssen optimiert werden.

Quelle

Bei PV Parks geht man von Genehmigungszeiten von 3 Jahren aus und nochmal 2 Jahre Realisierungszeiten.
 

SleepOverGreenland

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09.03.2009
21.973
13.495
FRA/QKL
Da EE wie PV und Wind nicht grundlastfähig sind scheiden EE erstmal aus.
Dafür gibt es Lösungen:


Spätestens 2030 können bis zu 50 solcher leicht skalierbarer Batteriespeicherwerke die Grundlast mit absichern.
 

costa verde

Aktives Mitglied
10.10.2017
226
232
NUE
Dafür gibt es Lösungen:


Spätestens 2030 können bis zu 50 solcher leicht skalierbarer Batteriespeicherwerke die Grundlast mit absichern.
300 MW, 600MWh Baubeginn ENDE 2024. Also Inbetriebnahme so gegen Ende 2025? Das heißt in zwei Jahren haben wir EIN solches Werk, die restlichen 49 dann in weiteren 4 Jahren?

50 mal 300 MW macht 15 GW. Das ist die Grundlast in Deutschland? Gut, bei der fortschreitenden Deindustrialisierung kann das natürlich das Ziel sein.
Und diese 15 GW können ganze 120 Minuten abgesichert werden. Wie gut das Dunkelflauten bei uns in der Regel nach 2 h vorbei sind.

Merkst was?

Und falls du jetzt sagst, du hast ja ausdrücklich "MIT absichern" gesagt, hast du zwar recht, das könnte ich aber von meiner Handy Powerbank auch behaupten. Wenn ich das Handy nicht an der Steckdose laden muss spare ich auch "Grundlast". Löst nur nicht unser Problem.
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.355
1.328
Zürich
Der einzige Grund zur Wiedereinführung wäre, wenn wir uns auch Atombomben anschaffen wollten, wofür wir Plutonium bräuchten. Vielleicht nicht mehr so abwegig mittlerweile...
Aktuelle KKWs sind zur Herstellung von waffenfähigem Material völlig ungeeignet. Waffenfähiges Material wird anders gewonnen, mit Zentrifugen zum Beispiel.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Voll grundlastfähig und emissionsarm sind Laufwasserkraftwerke, Geothermie und Kernkraftwerke.

Weitgehend grundlastfähig und emissionsarm ist Offshore-Windkraft.

“Schnell verfügbar“ ist leider nichts davon. Umso unsinniger war es, vorhandene Kapazitäten ohne Not abzuschalten.
Auch bei Offshore gibt es mehrere Tage Flaute am Stück. Das braucht also dennoch enorme Speicher. Zusätzlich starken Netzausbau, da der Strom nicht dort produziert wird wo in Deutschland gebraucht. There is no free Lunch.
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.355
1.328
Zürich
Dafür gibt es Lösungen:


Spätestens 2030 können bis zu 50 solcher leicht skalierbarer Batteriespeicherwerke die Grundlast mit absichern.
Machen wir mal eine kleine Milchmädchenrechnung. Gemäss Artikel kosten 600MWh 250M€. Sprich 416.7€/kWh. Nehmen wir mal an, du willst mit dieser Batterie ein Offshore Windrad Grundlastfähig machen. Dafür brauchst du sagen wir mal 2 Wochen Speicher. Ich rechne mal mit einem CF von 0.4 für ein Offshore Windrad. Wir rechnen nun mit einem 1kW Nennleistung Windrad. 2 Wochen Speicher mit 0.4 CF ergibt 24h x 14T x 0.4cf x 416.7€/kWh = 56k€ für den benötigten Speicher. Nehmen wir an, Speicher und Windrad halten 20 Jahre. Das 1 kW Windrad produziert über 20a: 24h x 365T x 20a x 0 4cf = 70'080kWh.
Wir benötigen also 56k€ Speicher für 70'080kWh Strom, oder 56k€ / 70'080kWh = 0.8€/kWh. Das musst du auf die Stromkosten von deinem Offshore Windrad draufzahlen um es mit deiner Batterie annähernd Grundlastfähig zu rechnen. Da sind Wartung und Betrieb der Batterie noch nicht eingerechnet. Sprich, das geht Ökonomisch für diesen Anwendungsfall nicht auf. Batterien sind wirklich bloss für Kurspeicher im einstelligen Stundenbereich geeignet. Als Beispiel vielleicht als Puffer in einer Tiefgarage um das Laden von E-Autos zu glätten. Nicht jedoch um EE Grundlastfähig zu machen. Mit den begrenzten Rohstoffen werden Batterien wahrscheinlich besser in Autos oder Lastwagen verbaut als für einen Stromspeicher von EE.
 
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chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.355
1.328
Zürich
Ich dachte an Brüter. Die kommen aber auch aus der Mode.
Brauchbare Brüter zur Stromherstellung sind wahrscheinlich noch mindestens 20a entfernt, also ein bisschen spät für die Bombe. Aber auch bei Brütern gilt, es ist sehr kompliziert und teuer waffenfähiges Material herzustellen im Vergleich zu Zentrifugen. AKWs sind seit sicher 50a nicht mehr das Mittel der Wahl für waffenfähiges Material. Es ist einer dieser hartnäckigen und unsäglichen Legenden, dass AKWs zur Ketwaffenherstellung gebraucht werden oder wurden.
 
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