Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

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ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
5.330
4.404
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Ich fasse deine umfangeichen Charts und vielen anekdotischen Erlebnisse mal zusammen: du gibst uns allen recht, Energie ist in Deutschland viel zu teuer.

Und das liegt natürlich an den EE.

Diese brauchen massive Subventionen, daher hohe Steuerlast auf Energie. Diese kommt zusätzlich zu den generell hohen Erzeugerkosten (+ Betriebskosten), da die Energie grundlastfähig, verfügbar und netzsteuerungsfähig sein muss. Und das sind die EE alleine nicht und werden es NIE sein.

Zusätzlich muss das Netz ausgebaut werden.

Et voila: Kosten vom einer Billarde Euro+

Eure Preise werden weiter steigen, nicht fallen. Aktuell greift der Staat (aka die Steuerzahler) schon ein und übernimmt Teile der Gesamtkosten. Sonst wäre eure Energie aktuell NOCH teurer.

Viel Spaß
 
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Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
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Ich fasse deine umfangeichen Charts und vielen anekdotischen Erlebnisse mal zusammen: du gibst uns allen recht, Energie ist in Deutschland fiel zu teuer.
Was für Anekdoten? Ich poste aktuelle Preise in Singapur und China, weit genug weg von Ukraine etc.
Null Zusammenhang mit der Art der Energieerzeugung.
Was ich eigentlich meinte: Die Wiese ist woanders - nach Korrektur um Steuern/Abgaben sowie Subventionen (die muss auch jemand bezahlen) - nicht wirklich grüner.

Und das liegt natürlich an den EE.
Quatsch. Singapur ist praktisch zu 95% Gas (aus Pipelines auf Indonesien und Malaysia, seit 2013 auch ein LNG-Terminal zwecks Diversifizierung). Der Rest ein Palmöl-Kraftwerk und ganz wenig Floating PV mit xx MW. Da geht nur sehr wenig in Profit auf verschiedenen Ebenen, dafür mehr in das Erdgas selbst. Damit kommt man subventionsfrei auf 18 Ct/kWh netto beim Verbraucher,

Diese brauchen massive Subventionen, daher hohe Steuerlast auf Energie. Diese kommt zusätzlich zu den generell hohen Erzeugerkosten (+ Betriebskosten), da die Energie grundlastfähig, verfügbar und netzsteuerungsfähig sein muss. Und das sind die EE alleine nicht und werden es NIE sein.
Du hast nicht verstanden, dass es überhaupt kein EE-Bezug in meinem Post gab. Nochmal lesen und verstehen.
Mal Wartungsintervalle rausgenommen (sonst ist ein KKW alleine auch nicht grundlastfähig), geht es auch noch um die Reaktionszeit auf Netzsteuersignale. Da sind Speicher, WEA aber auch Gasturbinen Klasse, KKW und Kohle eher nicht.
Das Gas ohne Supply auch nicht grundlastfähig, verfügbar noch netzsteuerungsfähig ist, ist auch Fakt. Hat man 2022 begreifen müssen.

Zusätzlich muss das Netz ausgebaut werden.
Sicher. Selbst bei Beibehaltung der derzeitigen Energieerzeugung an großen Kraftwerksstandorten müsste es das.

Et voila: Kosten vom einer Billarde Euro+
Das schafft man aber auch mit Beibehaltung der derzeitigen Subventionspraxis für KKW, Gas und Kohle.
Allein die Betriebskosten der Netze liegen bei 4 Mrd. Euro/Jahr.

Eure Preise werden weiter steigen, nicht fallen.
Unterschreibe ich - insbesondere nicht inflationsbereinigt - blind. Und ist weder überraschend noch auf die Energiepreise beschränkt und ist mit 2% pro Jahr Zielsetzung der Europäischen Zentralbank.

Aktuell greift der Staat (aka die Steuerzahler) schon ein und übernimmt Teile der Gesamtkosten. Sonst wäre eure Energie aktuell NOCH teurer.
Nicht nur in Deutschland.

Aber da Du dich so auf Deutschland eingeschossen hast, was bei mir zwar Hauptwohnsitz ist, ich aber seltenst mehr als 7 Monate auf 12 Monate zuhause bin (und du nach eigenem Bekunden auch nicht):

In Deutschland erhebt der Staat eine zusätzliche Stromsteuer:. Bei 464 TWh und 2,05 Ct/kWh = 9,5 Mrd. Euro
Und die restlichen Umlagen zusammen noch 3 Ct/kWh = rund 14 Mrd. Euro
Und darauf noch Mwst. für private Verbraucher.

Damit werden alle Energieerzeugungsarten einheitlich belastet. Und das ist, was alle Verbraucher gleichermaßen trifft.

Wenn wir Subventionen auf einzelne Energiequellen zurückführen.

Gas:
2022 hat der Bund Uniper übernommen, für 13,5 Mrd. Euro.
Dazu genehmigtes Kapital i.H.v. 26,5 Mrd. Euro für Verluste im Gasgeschäft 2022-2024 = Zusammen also bis zu 40 Mrd. Euro.
Dazu noch Staatshilfen, von denen 3,1 Mrd. bereits zurückgezahlt wurden.
Die LNG-Terminals nochmal mit 10 Mrd., die FSRUs (schwimmende Einheiten / Tagescharter 200K) für 20 Jahre eingerechnet. Auslastung bei 40%.

Wind+PV:
2022 war auch das letzte Jahr mit einer EE-Umlage.
Die Preisentwicklung basiert auf mehreren Effekten, aber der Bundeszuschuss (die eigentliche Subvention) betrug nur noch 3,3 Mrd. Euro, auf dem EE-Konto lag mit 4,5 Mrd. Euro tatsächlich mehr Geld - was der Bund mit Abschaffung der EE-Umlage direkt in den Haushalt vereinnahmt hat.

Das Dumme ist, dass hat man so konstruiert, dass das Börsenpreis-abhängig ist. Selbstgemachtes politisches Leid bei niedrigen Börsenpreisen.

2022: -4,5 Mrd. Euro für EE, > +40 Mrd. für Gas.
Es wird Jahre dauern, das auszugleichen.

Übrigens wird auch die Kohle weiterhin in Deutschland fleißig subventioniert, 1,7 Mrd. 2022.

KKW werden aktuell beim Rückbau bzgl. der Kosten der Entsorgung (Zwischen- und Endlagerung) gefördert. 24 Mrd aus den Rückstellungen der KKW-Betreiber, der KENFO kann das nur als Basiskapital nutzen und muss ein Mehrfaches davon am Kapitalmarkt erwirtschaften um die Kosten bis 2100 zu decken, geschätzt über den Zeitraum ca. 2-2,5 Mrd. Euro pro Jahr. In kWh kann man das mangels Erzeugung garnicht ausdrücken, der Preis pro kWh geht so gegen unendlich. Differenzen trägt der Steuerzahler.
Dazu kommen die DDR-Altlasten und Karlsruhe/Jülich. AG Wismut hat man nun weitestgehend renaturiert, EWN (bundeseigen) braucht in Greifswald erstmal ein weiteres Zwischenlager und weitere xx Jahre, ansonsten lagen die Zuwendungen von Bund und Ländern 2022 bei 390 Mio, 2023 bereits bei 410 Mio… (Schau mal in den Jahresbericht). Von Null-Subvention ist das ganz weit entfernt und praktisch nicht zu beenden (Thema Ewigkeitslasten wie auch bei Kohle/RAG Stiftung).

Und selbst in den USA; wo man zwar keinen Haushalt mehr zustande bekommt, kommt „drill baby drill“-Trump zu der Einsicht, dass es bei KKW ohne Subventionen nicht geht. 80 Mrd. USD sind derzeit 69 Mrd. Euro. Das ist mit dem Energieerzeuger gesparten Finanzierungskosten etwa das 3fache über die Laufzeit wert.
Wohlgemerkt: Die jetzt reaktivierten Alt-KKW wurden wegen Unwirtschaftlichkeit nicht weiter betrieben.
Die Maßnahme ist die effektivste Möglichkeit, wenn man denn KKW billiger haben möchte, da i.d.R. Staaten eine bessere Bonität als Unternehmen haben und sich das auf den Zinssatz auswirkt. Es hat nur nichts mit subventionsfrei oder ohne staatliche Eingriff zu tun.

Wir haben quasi im internationalen Wettbewerb ein wir subventionieren Alles und Jeden erreicht.
Aber es fehlt weitestgehend jede Vorstellung, wie ein realer Strompreis ohne staatliche Eingriffe aber unter Berücksichtung aller mit der Stromerzeugung zusammenhängenden relevanten Kosten heute aussieht und da gibt es bereits genug wesentliche regional (nicht politisch!) bedingte Einflüsse. Die Erwartungen sind damit beliebig ausnutzbar.
 

Mr.Tequila

Erfahrenes Mitglied
21.05.2025
1.324
737
@Luftikus
@Langstreckenpendler

die Sache mit der kaputten deutschen Industrie ist durch
lohnt sich nicht mehr, dazu noch unnötig Emotion, sich Aufregen und Nerven zu verschwenden

und meine ganz eigene Privatmeinung dazu:
recht so (und vielen soll es auch richtig weh tun)
 

Mr.Tequila

Erfahrenes Mitglied
21.05.2025
1.324
737
Sie lassen vor allem die Industrie abwandern. Sieht man jetzt gerade bei uns.
passend zu:
it's the economy, stupid

auch noch die Tatsache, dass neben immer mehr Firmenabwanderungen, Firmenaufgaben und Firmenverkäufen, auch immer weniger Firmen in D neu gegründet werden

und von den Neugründungen finden diese fast ausschließlich nur noch in Dienstleistung, ein bisschen in Handel, statt, aber so gut wie kaum noch in Produktion und in Wertschöfpung (warum wohl !?)

 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
5.330
4.404
Was für Anekdoten? Ich poste aktuelle Preise in Singapur und China, weit genug weg von Ukraine etc.
Ich beziehe mich hier im Thread nur auf Deutschland, der Rest der Welt ist mir egal, mit Ausnahme der USA. Da interessieren mich die Preise sehr.
Null Zusammenhang mit der Art der Energieerzeugung.
Ich rede von Deutschland.
Was ich eigentlich meinte: Die Wiese ist woanders - nach Korrektur um Steuern/Abgaben sowie Subventionen (die muss auch jemand bezahlen) - nicht wirklich grüner.
Oh doch.
Quatsch. Singapur ist praktisch zu 95% Gas (aus Pipelines auf Indonesien und Malaysia, seit 2013 auch ein LNG-Terminal zwecks Diversifizierung). Der Rest ein Palmöl-Kraftwerk und ganz wenig Floating PV mit xx MW. Da geht nur sehr wenig in Profit auf verschiedenen Ebenen, dafür mehr in das Erdgas selbst. Damit kommt man subventionsfrei auf 18 Ct/kWh netto beim Verbraucher,


Du hast nicht verstanden, dass es überhaupt kein EE-Bezug in meinem Post gab. Nochmal lesen und verstehen.
Und du verstehst nicht, dass die EE DER Referenzpunkt für die ausufernden Kosten in Deutschland sind, ohne dass sich eure Energieversorgung oder Sicherheit oder Preise verbessert, im Gegenteil. Sie verschlimmern sich allesamt. Genial.
Mal Wartungsintervalle rausgenommen (sonst ist ein KKW alleine auch nicht grundlastfähig),
Willst du jetzt allen Ernstes behaupten, die EE brauchen keine Wartung oder noch besser, Netzeingriffe (sonst wären sie nicht Grundlastfähig, was ein KKW per se schon ist).
geht es auch noch um die Reaktionszeit auf Netzsteuersignale.
Ohne EE, nur mit Kernkraft und konventionellen Kraftwerken bräuchte man keine aufwendige Regelung, das belegen die Zahlen eindeutig.
Da sind Speicher, WEA aber auch Gasturbinen Klasse, KKW und Kohle eher nicht.
Das Gas ohne Supply auch nicht grundlastfähig, verfügbar noch netzsteuerungsfähig ist, ist auch Fakt. Hat man 2022 begreifen müssen.


Sicher. Selbst bei Beibehaltung der derzeitigen Energieerzeugung an großen Kraftwerksstandorten müsste es das.
Weder in diesem Umfang, noch in dieser Leistung. Das System der starken Verbraucher mit starken Erzeugern i.V.m. der Regel-Versorgung der privaten Haushalte war genial. Genau dieses System war es, um was Deutschland alle weltweit (!) beneidet haben.
Das schafft man aber auch mit Beibehaltung der derzeitigen Subventionspraxis für KKW, Gas und Kohle.
Gas bräuchte man kaum, wenn man die KKW seit 2000 nicht abgeschaltet hätte. KKW haben nie Subventionen bekommen, auch das wurde schon zigfach geklärt. Kohle hingegen; tja. Da wollte man Arbeitsplätze teuer behalten. Jetzt will man eine grüne Energiewende teuer erbauen, kommt auf das Gleiche raus.

Grundsätzlich Zugang zur Kohle und zum Fachwissen des Bergbaus hätte ich aber auch subventioniert, da es zu einem gewissen Grad unabhängig macht und Kohle und Uran die beiden Energieträger sind, über die Deutschland ausreichend verfügt.
Allein die Betriebskosten der Netze liegen bei 4 Mrd. Euro/Jahr.
Nicht in den Zeiten der KKW-Nutzung, das ist der Punkt. Warum dies so war, habe ich (und andere) schon zigfach ausgeführt.
Unterschreibe ich - insbesondere nicht inflationsbereinigt - blind. Und ist weder überraschend noch auf die Energiepreise beschränkt und ist mit 2% pro Jahr
Die Inflation kommt on-top.
Zielsetzung der Europäischen Zentralbank.


Nicht nur in Deutschland.

Aber da Du dich so auf Deutschland eingeschossen hast,
Weil es mir nicht egal ist, was bei euch passiert. Helfen kann ich dabei nicht.
was bei mir zwar Hauptwohnsitz ist, ich aber seltenst mehr als 7 Monate auf 12 Monate zuhause bin (und du nach eigenem Bekunden auch nicht):
Deutschland hat aktuell die teuersten Energiekosten der Welt, oder? Mit Ausnahme von ganz kleinen Ländern oder Inseln im Pazifik oder Atlantik abgesehen?
In Deutschland erhebt der Staat eine zusätzliche Stromsteuer:. Bei 464 TWh und 2,05 Ct/kWh = 9,5 Mrd. Euro
Und die restlichen Umlagen zusammen noch 3 Ct/kWh = rund 14 Mrd. Euro
Und darauf noch Mwst. für private Verbraucher.

Damit werden alle Energieerzeugungsarten einheitlich belastet. Und das ist, was alle Verbraucher gleichermaßen trifft.

Wenn wir Subventionen auf einzelne Energiequellen zurückführen.

Gas:
2022 hat der Bund Uniper übernommen, für 13,5 Mrd. Euro.
Dazu genehmigtes Kapital i.H.v. 26,5 Mrd. Euro für Verluste im Gasgeschäft 2022-2024 = Zusammen also bis zu 40 Mrd. Euro.
Dazu noch Staatshilfen, von denen 3,1 Mrd. bereits zurückgezahlt wurden.
Die LNG-Terminals nochmal mit 10 Mrd., die FSRUs (schwimmende Einheiten / Tagescharter 200K) für 20 Jahre eingerechnet. Auslastung bei 40%.

Wind+PV:
2022 war auch das letzte Jahr mit einer EE-Umlage.
Die Preisentwicklung basiert auf mehreren Effekten, aber der Bundeszuschuss (die eigentliche Subvention) betrug nur noch 3,3 Mrd. Euro, auf dem EE-Konto lag mit 4,5 Mrd. Euro tatsächlich mehr Geld - was der Bund mit Abschaffung der EE-Umlage direkt in den Haushalt vereinnahmt hat.

Das Dumme ist, dass hat man so konstruiert, dass das Börsenpreis-abhängig ist. Selbstgemachtes politisches Leid bei niedrigen Börsenpreisen.

2022: -4,5 Mrd. Euro für EE, > +40 Mrd. für Gas.
Es wird Jahre dauern, das auszugleichen.

Übrigens wird auch die Kohle weiterhin in Deutschland fleißig subventioniert, 1,7 Mrd. 2022.
Aus Gründen, siehe oben.
KKW werden aktuell beim Rückbau bzgl. der Kosten der Entsorgung (Zwischen- und Endlagerung) gefördert. 24 Mrd aus den Rückstellungen der KKW-Betreiber, der KENFO kann das nur als Basiskapital nutzen und muss ein Mehrfaches davon am Kapitalmarkt erwirtschaften um die Kosten bis 2100 zu decken, geschätzt über den Zeitraum ca. 2-2,5 Mrd. Euro pro Jahr. In kWh kann man das mangels Erzeugung garnicht ausdrücken, der Preis pro kWh geht so gegen unendlich. Differenzen trägt der Steuerzahler.
Man müsste gar nichts zurück bauen, wenn man es weiter benutzen würde. Das ist der Punkt. Saubere, CO2-freie Energie zum absolut schmalen Taler. Wollt ihr ja nicht (die Bevölkerung schon).
Dazu kommen die DDR-Altlasten und Karlsruhe/Jülich. AG Wismut hat man nun weitestgehend renaturiert, EWN (bundeseigen) braucht in Greifswald erstmal ein weiteres Zwischenlager und weitere xx Jahre, ansonsten lagen die Zuwendungen von Bund und Ländern 2022 bei 390 Mio, 2023 bereits bei 410 Mio… (Schau mal in den Jahresbericht). Von Null-Subvention ist das ganz weit entfernt und praktisch nicht zu beenden (Thema Ewigkeitslasten wie auch bei Kohle/RAG Stiftung).
Die Kosten für ein Endlager sind lächerlich im Gegensatz zu Entsorgungs- und Neubaukosten der EE. Auch die Menge des Mülls ist lächerlich klein im Vergleich zur erzeugten Leistung und denen der EE, ohne Bezug auf die (schwache) Ausbeute an Leistung in der Lebenszeit der EE.
Und selbst in den USA; wo man zwar keinen Haushalt mehr zustande bekommt,
Liegt an den Demokraten. Aber die Quittung kommt eben bei den nächsten Wahlen. Die US-Amerikaner können das aktuell gut einschätzen, wer da was verhindert.
kommt „drill baby drill“-Trump zu der Einsicht, dass es bei KKW ohne Subventionen nicht geht. 80 Mrd. USD sind derzeit 69 Mrd. Euro. Das ist mit dem Energieerzeuger gesparten Finanzierungskosten etwa das 3fache über die Laufzeit wert.
Amazon, Microsoft und Co. bauen / reaktivieren ihre KKW selber. Die Subventionen der Regierung Trump sind keine "Subventionen", sondern sie kaufen verbilligt für die Betreiber Wissen und Technik ein, das weiß ich persönlich aus eigener Erfahrung nur zu gut. :) Die USA brauchen KK, dessen kann man sich sicher sein. Die letzten Regierungen haben es verschlafen, jetzt muss man Geld reinstecken, damit man wieder auf Stand kommt. Wenn man das unter Subventionen abspeichern will, bitte.
Wohlgemerkt: Die jetzt reaktivierten Alt-KKW wurden wegen Unwirtschaftlichkeit nicht weiter betrieben.
Weil Kohle, Öl und Strom aus anderen Bundesstaaten mit KKW noch billiger waren, ja. Jetzt brauchen aber alle Energie aka Strom. Und schon funktioniert das ganze "ich nehme Strom vom Nachbarn, wenn er ihn gerade nicht braucht" Szenario nicht mehr. Californien hat voll auf EE setzen wollen und ist auf die Nase gefallen, das erkennen jetzt alle. Das Silicon Valley baut und erforscht nicht umsonst KK und SMR.

In China geht mit deutschem Wissen demnächst ein verbessertes Thorium-KKW an den Start (welches seit 2024 experimentell läuft), Deutschland verpasst den Anschluss und damit seine Soft- und Hardpower.

China will 40 gesicherte (Bauarbeiten laufen schon) und 80 weitere (Planungen) KKW bauen. Indien auch. Jeder weiß: billige, dauerhaft verfügbare Energie erzeugt Wohlstand und technischen Fortschritt. Die Menschheit hat immer dann Sprünge in Wissenschaft, Technik und Wohlstand gemacht, wenn Energie deutlich billiger und verfügbarer wurde.
Die Maßnahme ist die effektivste Möglichkeit, wenn man denn KKW billiger haben möchte, da i.d.R. Staaten eine bessere Bonität als Unternehmen haben und sich das auf den Zinssatz auswirkt. Es hat nur nichts mit subventionsfrei oder ohne staatliche Eingriff zu tun.

Wir haben quasi im internationalen Wettbewerb ein wir subventionieren Alles und Jeden erreicht.
Falsch. Wirklich falsch. International sind die Preise nicht überall und für jeden subventioniert. Und wenn es so wäre, dann wäre Deutschland ein doppelter Verlierer: Erst müsste man die Energie auf das Maß der anderen Länder runtersubventionieren (was jetzt schon nicht gelingt) und dann nochmals die zusätzlichen Subventionen. Das kann sich selbst Deutschland maximal ein paar Monate Leisten, dann seit ihr Haushaltstechnisch pleite. Ihr bekommt nicht einmal 5 Milliarden für euren Industriestrompreis zusammen.
Aber es fehlt weitestgehend jede Vorstellung, wie ein realer Strompreis ohne staatliche Eingriffe aber unter Berücksichtung aller mit der Stromerzeugung zusammenhängenden relevanten Kosten heute aussieht und da gibt es bereits genug wesentliche regional (nicht politisch!) bedingte Einflüsse. Die Erwartungen sind damit beliebig ausnutzbar.
Man schaue auf die späten 90´er Jahre in Deutschland.
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
5.330
4.404
Ach, das Scheitern eure Energie- und Wärmewende, Teil III


Zitat:
Mit Milliarden will die Bundesregierung in kürzester Zeit Öl und Gas durch grünen Wasserstoff ersetzen. Das Projekt ist gescheitert, stellt der Bundesrechnungshof fest. Die Analyse der Prüfer ist vernichtend, die Folgen für Bundeshaushalt, Industriestandort und Klimaziel sind immens.

Es war ein Energiewende-Märchen, das jeder für bare Münze nahm: Um bis 2045 klimaneutral zu werden, kauft Deutschland in den nächsten Jahren exklusiv die gesamte Weltproduktion an grünem Wasserstoff auf, um damit fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas zu ersetzen. Der feste Glaube daran, dass ein Import in diesen Dimensionen möglich sei, klingt heute zwar wie bizarres Wunschdenken oder Größenwahn. Doch er liegt noch immer Deutschlands „Nationaler Wasserstoffstrategie“ (NWS) zugrunde.

Nach dieser Strategie sollte Deutschland im Jahr 2030 etwa 50 bis 70 Prozent seines Wasserstoffbedarfs aus dem Ausland importieren. Das wären zwischen 47,5 und 91 Terawattstunden dieses Energieträgers. Doch laut Internationaler Energieagentur (IEA) sind 2030 erst globale Produktionskapazitäten von 63 Terawattstunden zu erwarten: Nur für diese Menge liegen finale Investitionsentscheidungen vor, während alle anderen angekündigten Projekte laut IEA „wenig wahrscheinlich“ seien.

Das heißt: Deutschlands offizielle Wasserstoffstrategie geht davon aus, in fünf Jahren mindestens drei Viertel, wenn nicht sogar die gesamte Weltproduktion an grünem Wasserstoff aufkaufen zu können. Und selbst das sind nur Mittelwerte: Der maximal angenommene Importbedarf Deutschlands liegt mit 91 Terawattstunden sogar um 50 Prozent über den verfügbaren globalen Produktionskapazitäten. Deutschland will alles, und noch viel mehr: Eine Importstrategie, die vom Text des Rio-Reiser-Liedes „König von Deutschland“ inspiriert scheint.

Ministerium teilt Einschätzung weitgehend

Der Bundesrechnungshof hat diese Nationale Wasserstoffstrategie jetzt in einem neuen Sonderbericht offiziell für gescheitert erklärt. „Offiziell“ auch deshalb, weil die Reaktion des Bundeswirtschaftsministeriums auf die Vorwürfe der Rechnungsprüfer in dem Bericht bereits enthalten und verarbeitet sind. Und das Ministerium stimmt der vernichtenden Analyse im Wesentlichen selbst zu.

„Trotz milliardenschwerer Förderungen verfehlt die Bundesregierung ihre ambitionierten Ziele beim Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft“, fasst der Präsident des Bundesrechnungshofes, Kay Scheller, das Ergebnis zusammen.

Angebot und Nachfrage blieben deutlich hinter den Erwartungen zurück: „Dies gefährdet das Erreichen der Klimaneutralität bis 2045 und die Zukunftsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland.“

Während schon die Abschaffung der Pflegestufe 1 mit einem Einsparpotenzial von nur 1,8 Milliarden Euro pro Jahr den Koalitionsfrieden gefährdet, fließen weiterhin Energiewende-Subventionen fast ungebremst in mehrfacher Höhe weiter.

Speziell zur Förderung der Wasserstoffwirtschaft hat der Bund in diesem und im vergangenen Jahr sieben Milliarden Euro Steuergeld zur Verfügung gestellt. Bis zum Ende des Jahrzehnts sind weitere Milliardenbeihilfen bereits fest zugesagt.

Das ist aus Sicht des Bundesrechnungshofes schlecht angelegtes Geld. Die Prüfer sehen keinen Beleg dafür, dass die Zuschüsse zeitnah eine selbsttragende Industrie entwickeln, die sich gegen die Konkurrenz des internationalen Öl-, Kohle- und Gasmarktes behaupten könnte. „Solange nicht absehbar ist, dass Wasserstoff preislich wettbewerbsfähig wird“, warnt Scheller, „droht eine staatliche Dauerförderung die bereits aus den Fugen geratenen Bundesfinanzen weiter unter Druck zu setzen.“

Der Plan, eigene Elektrolyse-Kapazitäten mit zehn Gigawatt Leistung in Deutschland aufzubauen, ist inzwischen ebenfalls illusorisch: Fünf Jahre vor Ablauf der selbst gesteckten Frist sind kaum zwei Prozent davon realisiert.

Das ist auch für die Energiewende im Strombereich misslich: Eigentlich sollten die Elektrolyseure die temporären Überschüsse von Solar- und Windstrom billig aufnehmen, um damit Wasser zu spalten und Wasserstoff zu erzeugen. Ohne Elektrolyse-Anlage fehlt den Netzen ein wichtiger Speicher und Puffer für die schwankende Ökostrom-Produktion.


„Erwartungen, dass grüner Wasserstoff preislich wettbewerbsfähig wird, haben sich bislang nicht erfüllt“, heißt es im Bericht der Behörde: „Vielmehr bleibt Wasserstoff auch künftig teuer.“ Damit sei „eine staatliche Dauerförderung absehbar“.

Um die Preisdifferenz zwischen grünem Wasserstoff und dem Konkurrenzprodukt Erdgas im Jahr 2030 auszugleichen, müsste der Steuerzahler allein für die Importe im Jahr 2030 je nach Marktpreisen zwischen drei und 25 Milliarden Euro drauflegen.

Altmaiers Plan und Habecks Beitrag

Die Nationale Wasserstoffstrategie hatte der frühere Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) formuliert. In der Ampel-Koalition wurde sie von Altmaiers Nachfolger Robert Habeck (Grüne) 2023 fortgeschrieben und um eine Importstrategie erweitert. Dazu beschloss die Ampel auch den Aufbau eines 9000 Kilometer langen Pipeline-Netzes für Wasserstoff in Deutschland für rund 19 Milliarden Euro, von dem inzwischen unklar ist, ob und wie es gefüllt werden kann.

Die Kosten des Wasserstoffkernnetzes sollte durch ein besonderes Konstrukt, ein „Amortisationskonto“ des Bundes über viele Generationen gestreckt werden. Doch hier schlummert ein weiteres Risiko, warnen die Rechnungsprüfer: Denn damit der Finanzierungsmechanismus für das Kernnetz gelingt, sei eine Förderung des Bundes von Angebot, Nachfrage und Speicherung von Wasserstoff erforderlich: „Scheitert der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft, kann der Finanzierungsmechanismus den Bundeshaushalt zusätzlich mit einem zweistelligen Milliardenbetrag belasten.“

Ahnen konnte man das alles schon länger. Im Juni dieses Jahres platzte eine große Wasserstoffblase sogar mit einem lauten Knall: Da hatte die Bundesregierung dem Stahlkonzern ArcelorMittal 1,3 Milliarden Euro Zuschuss versprochen, um zwei deutsche Flachstahlwerke auf grünen Wasserstoff umzurüsten.

Doch den angebotenen Scheck über 1,3 Milliarden Euro Steuergeld lehnten die Stahlbosse dankend ab: Grüner Wasserstoff sei „noch keine tragfähige Energiequelle“. Selbst für geschenkte Milliarden werde man auf so etwas nicht setzen.

Grünen Stahl aus Bremen und Eisenhüttenstadt wird es nun nicht geben: ArcelorMittal baut stattdessen in Frankreich nun Elektrolichtbogenöfen, die mit Erdgas und Strom betrieben werden.

Mittlerweile gibt es auch Zweifel, dass die anderen drei großen deutschen Stahlproduzenten ihre Zeitpläne zum subventionierten Wasserstoff-Einsatz einhalten, warnen die Rechnungsprüfer. Eine Verzögerung würde die Träume von der Wasserstoff-Ära wohl vollends platzen lassen.

Denn als subventionierte Großverbraucher sollten speziell die Stahlkonzerne den Investoren eine Abnahmegarantie bieten und überdies für eine Grundauslastung des Pipelinenetzes sorgen. Springen die Stahlbarone ab, fehlt die Nachfrage, dann springen auch die Investoren in Elektrolyse-Anlagen ab. Erst Anfang Oktober hatte der deutsche Energiekonzern RWE einen Plan zum Aufbau von Elektrolyse-Kapazitäten in Namibia samt Wasserstoff-Lieferungen nach Deutschland aufgegeben.

Die zahlenmäßig minutiös belegte Kritik des Bundesrechnungshofes zeigt deutlich, dass wichtige Teile der deutschen Energiewende auf Zeitplänen und Erwartungen basieren, die reines Wunschdenken sind. Prognosen wurden offenbar am klimapolitisch Wünschenswerten ausgerichtet, nicht an der Realität.

Die Reihe der Verantwortlichkeiten für die Fehlplanung hört bei den Ministern Altmaier und Habeck nicht auf: Als ehemalige Vorsitzende des Nationalen Wasserstoffrats kennt die amtierende Wirtschafts- und Energieministerin Katherina Reiche (CDU) die desaströse Entwicklung schon lange.

Obwohl die Klimaneutralität Deutschlands 2045 ohne Wasserstoff illusorisch ist, schrieb die Koalition von Union und SPD dieses Zieldatum in ihren Koalitionsvertrag. Die Lage schonungslos offenzulegen, blieb jedoch dem Bundesrechnungshof überlassen. Der fordert von Reiche jetzt einen „Realitätscheck“.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
26.084
12.095
irdisch
Ich glaube ja, hinter der Klimapolitik steckte so eine Art ideologisch gewollte Wirtschaftszerstörung durch extreme Verteuerung überall als Konzept. Das Schiefgehen war Absicht.
 

Mr.Tequila

Erfahrenes Mitglied
21.05.2025
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das ist Verschwörungstheorie
Blödsinn
Geschwurbel

sowas zu behaupten ist mind. rechtsradikal, antisemitisch und naso