„Doc on Board“ bei AUA droht Aus

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economyflieger

Erfahrenes Mitglied
22.02.2010
4.977
1
Ostsee
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Du meinst also der Arzt sollte in Zukunft einfach weniger Leistung für mehr Geld anbieten? (y)

Gleiche Leistung für mehr Geld.
Wieso verdient im EU Ausland ein Arzt mehr als in Deutschland?? Von USA mal ganz zu schweigen, ein mir bekannter Herzchirurg ist deshalb nach Irland (!) ausgewandert und verdient trotz Krise dort mehr als hier....
 
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economyflieger

Erfahrenes Mitglied
22.02.2010
4.977
1
Ostsee
Du hast vollkommen recht. Jemand mit medizinischer Vorbildung hat allein schon vor seinem Gewissen die Verpflichtung bei einem Notfall zu helfen, von der gesetzlichen Verpflichtung einmal abgesehen.
Was ich allerdings nicht verstehe ist die Tatsache, dass es doch einige Leute gibt, die meinen, dass diese Hilfe grundsätzlich umsonst angeboten werden muss. Und wenn dann grosse Fluggesellschaften wie die AUA/LH kommen und meinen Ärzte mit 5000 Meilen abspeisen zu können für einen 10h Flug nach L.A. auf dem 6h ein Patient betreut worden ist, der, wäre der Arzt nicht an Bord gewesen, bei einer Zwischenlandung ausgeladenhätte werden müssen, finde ich unverschämt.

Ich bezweifle dass ein Arzt verpflichtet ist 6h gratis Hilfe zu leisten, wenn das Flugzeug vorher einen Flughafen erreichen könnte an dem eine adequate medizinische Versorgung möglich ist.
 

insel

Aktives Mitglied
22.10.2009
244
14
moin,

ich sehe das Gesamtbild etwas differenzierter (für mich), schließlich bin ich ja schon an Board und muss nicht erst dem Pat. über lange Wege zugeführt werden.
Was hilft mir persönlich eine "Sicherheitslandung" um den Pat. auszuladen oder nach med. Inaugenscheinahme den Pat. wieder einzuladen, um dann mit einer unnötigen Verspätung von mind. 2-3 Std. selbst bestraft zu werden, wenn man dieses auch hätte verhindern können.
Hinzu kommt doch auch, dass der Laie überhaupt nicht in der Lage ist, ein kleines Aua, von einem richtigen Notfall zu unterscheiden, umgekehrt bin ich persönlich gerne von Anfang bei einem Notfall, als wenn der Notfall nach Minuten gar nicht mehr zu retten ist, weil man nach dem 12.Ausruf der Crew immer noch hofft, dass sich hoffentlich jemand anderes dafür erbarmt!

Selbst würde ich mich übrigens auch freuen, wenn ich mal Rea.-pflichtig sein sollte an Board eines Fliegers, wenn ich sofort Hilfe erhalte und nicht irgendwann...

Ich bin mir auch nicht mehr sicher, wo diese merkwürdige Mentalität immer herkommt, für jeden kleinen Handgriff eine Gegenleistung einfordern zu müssen.
Bis auf wenige Fachdisziplinen, sollte doch immer noch der Pat. an erster Stelle stehen und in diesem Fall doch als hilfloser Notfall, und dazu noch in einer unglücklichen Umgebung.

Ich persönlich fand die Notfallmed. immer sehr spannend und aufschlussreich, vor allem zu wissen, dass nach einem niemand mehr kommt in unserem System. Ich wäre aber zu keinem Zeitpunkt irgendwann auf die Idee gekommen, mir erst den Kontoauszug vom Pat. zeigen zu lassen, um sicherzustellen, dass ich für meine erbrachte Leistung auch den Gegenwert erhalten werde!

gruß

insel
 
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Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
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moin,

ich sehe das Gesamtbild etwas differenzierter (für mich), schließlich bin ich ja schon an Board und muss nicht erst dem Pat. über lange Wege zugeführt werden.
Was hilft mir persönlich eine "Sicherheitslandung" um den Pat. auszuladen oder nach med. Inaugenscheinahme den Pat. wieder einzuladen, um dann mit einer unnötigen Verspätung von mind. 2-3 Std. selbst bestraft zu werden, wenn man dieses auch hätte verhindern können.
Hinzu kommt doch auch, dass der Laie überhaupt nicht in der Lage ist, ein kleines Aua, von einem richtigen Notfall zu unterscheiden, umgekehrt bin ich persönlich gerne von Anfang bei einem Notfall, als wenn der Notfall nach Minuten gar nicht mehr zu retten ist, weil man nach dem 12.Ausruf der Crew immer noch hofft, dass sich hoffentlich jemand anderes dafür erbarmt!

Selbst würde ich mich übrigens auch freuen, wenn ich mal Rea.-pflichtig sein sollte an Board eines Fliegers, wenn ich sofort Hilfe erhalte und nicht irgendwann...

Ich bin mir auch nicht mehr sicher, wo diese merkwürdige Mentalität immer herkommt, für jeden kleinen Handgriff eine Gegenleistung einfordern zu müssen.
Bis auf wenige Fachdisziplinen, sollte doch immer noch der Pat. an erster Stelle stehen und in diesem Fall doch als hilfloser Notfall, und dazu noch in einer unglücklichen Umgebung.

Ich persönlich fand die Notfallmed. immer sehr spannend und aufschlussreich, vor allem zu wissen, dass nach einem niemand mehr kommt in unserem System. Ich wäre aber zu keinem Zeitpunkt irgendwann auf die Idee gekommen, mir erst den Kontoauszug vom Pat. zeigen zu lassen, um sicherzustellen, dass ich für meine erbrachte Leistung auch den Gegenwert erhalten werde!

gruß

insel

Ich finde die Diskussion geht ein wenig am Ziel vorbei. Letztlich geht es doch nicht darum, dass jede ärztliche Leistung auch vergütet werden soll. Mir geht es darum, dass Konzerne wie LH die grundsätzliche Hilfsbereitschaft der Ärzte auch noch zum eigen Profit ausnutzen wollen mit dem Verweis, dass der Arzt ja schon aus ethischen Gründen helfen muss. Sich dem zu verweigern heisst ja nicht, dass man nicht hilft, aber das LH bei einem längeren Einsatz auch eine entsprechende Rechnung bekommt.
 

economyflieger

Erfahrenes Mitglied
22.02.2010
4.977
1
Ostsee
Ich finde die Diskussion geht ein wenig am Ziel vorbei. Letztlich geht es doch nicht darum, dass jede ärztliche Leistung auch vergütet werden soll. Mir geht es darum, dass Konzerne wie LH die grundsätzliche Hilfsbereitschaft der Ärzte auch noch zum eigen Profit ausnutzen wollen mit dem Verweis, dass der Arzt ja schon aus ethischen Gründen helfen muss. Sich dem zu verweigern heisst ja nicht, dass man nicht hilft, aber das LH bei einem längeren Einsatz auch eine entsprechende Rechnung bekommt.

Ich bin ja immer noch der MEinung dass die Hilfeleistung nicht dazu führen kann, das jemand 6h Hilfe leisten muss.... siehe meinen Beitrag oben. Oder gibts hierzu andere Meinung, Rechtsprechung oder ähnliches??
 

Edd

Erfahrenes Mitglied
13.09.2011
489
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VIE
Die Frage ist nur, von wem der Arzt das Honorar verlangen soll. Und er wird dann gleich als "unverschämt" dargestellt, weil er gleich wieder finanziell profitieren möchte und die Situation ausnützt. Ich (selbst nicht Arzt) habe das im Urlaub schon öfter erlebt, dass Leute von einem Arzt Hilfe verlangt haben "Sie sind ja dazu verpflichtet" (und nein, es war nicht mal eine akute Erkrankung, sondern in der Kategorie "seit drei Tagen Schnupfen") und wenn's um die Bezahlung geht "Das ist ja unverschämt, dass Sie immer gleich ans Geld denken. Wenn Sie das nochmal fordern schreib ich an die Kronenzeitung".

Ich glaube der Punkt ist, dass ein F/C-Flug ein (teures) Erlebnis ist, dass kaputt gemacht wird und man einfach dafür entschädigt werden möchte, dass eben z.B. 10.000 EUR in den Sand gesetzt wurden.

Und ehrlich gesagt, wenn ich als Arzt weiss, dass Fluglinien knausrig sind, dann überschätze ich tendenziell die Erkrankung des Patienten. Das ist nicht unethisch, weil für den Patienten optimal und empfehle eine Zwischenlandung am nächsten Flughafen. Kostet zwar ein Vermögen, aber beim restlichen Flug kann man dann C/F geniessen.
 

insel

Aktives Mitglied
22.10.2009
244
14
moin,

noch zum Thema Airline:

- nicht auf jeden Flug passiert ein Notfall
- nicht immer muss der Helfer wirklich helfen
- nicht immer muss der Helfer 6 Std. bei seinem Pat. sitzen bleiben (warum auch, wenn es ein wirklicher Notfall sein sollte, dann sollte man über ausladen nachdenken, alleine schon zum wohl des Pat., außer dieser Fall bezieht sich auf die Strecke USA-Guam, ansonsten schaut man in gewissen Abständen nach dem Pat., oder macht Ihr aus einer Behandlung eine Therapie?)

Der Kurs DOB bei der AUA, beruht auf ein privates Netzwerk seit der Gründung, die AUA hat dieses freiwillig mit Meilen gesponsert (natürlich freut sich die AUA auch, wenn Sie bei einem Medical jemanden an Board haben der dann helfen kann).
Warum sollte aber eine Airline (die Zeiten sind sowieso vorbei) alles sponsern, wenn gerade die Gegenleistung für Sie minimal in der Zukunft ausfallen wird.

Ich hätte mich bei einem Notfall 2006 bei AB auf der Langstrecke, auch über etwas anderes gefreut, als einen 75€ Gutschein (welchen ich bis zum heutigen Tage noch nicht eingelöst habe), aber darum habe ich mir in diesem Moment beim Pat. an Board nun wirklich keine Gedanken gemacht.


Aber mal zur Info. für alle geldgierigen hinter der Dura:

In dem Moment, wo ich für meine Hilfeleistung (stellung) an Board gegenüber dem Pat./Angehörige oder der Airline eine Gegenleistung ein/anfordere, oder solch eine annehme!
Bin ich zu 100% in der Gesamthaftung ab dem Moment, an dem ich an den Pat. heran getreten bin, weil ich ab diesem Moment nicht mehr auf freiwilliger, und damit auf einer unentgeldlichen Basis agiert habe.
Damit ist auch jede "Enthaftungserklärung" nichtig geworden, weil der Status der freiwilligen Hilfeleistung erloschen ist und in den Status, zu einer kostenpflichtigen med. Behandlung übergegangen sei!!!
Ich verweise auf die allg. Rechtssprechung und die vielen vielen Urteile, sowie der bei Gerichten "Guter Samariter" Paragraph.

gruß insel
 
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Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Ich bin ja immer noch der MEinung dass die Hilfeleistung nicht dazu führen kann, das jemand 6h Hilfe leisten muss.... siehe meinen Beitrag oben. Oder gibts hierzu andere Meinung, Rechtsprechung oder ähnliches??

Solange der Patient in der Obhut des Arztes ist muss dieser ihn betreuen, bis entweder der medizinische Grund für die Betreuung erloschen ist oder aber der Patient an jemand aneren qualifizierten übergeben ist.
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
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moin,

noch zum Thema Airline:

- nicht auf jeden Flug passiert ein Notfall
- nicht immer muss der Helfer wirklich helfen
- nicht immer muss der Helfer 6 Std. bei seinem Pat. sitzen bleiben (warum auch, wenn es ein wirklicher Notfall sein sollte, dann sollte man über ausladen nachdenken, alleine schon zum wohl des Pat., außer dieser Fall bezieht sich auf die Strecke USA-Guam, ansonsten schaut man in gewissen Abständen nach dem Pat., oder macht Ihr aus einer Behandlung eine Therapie?)

Der Kurs DOB bei der AUA, beruht auf ein privates Netzwerk seit der Gründung, die AUA hat dieses freiwillig mit Meilen gesponsert (natürlich freut sich die AUA auch, wenn Sie bei einem Medical jemanden an Board haben der dann helfen kann).
Warum sollte aber eine Airline (die Zeiten sind sowieso vorbei) alles sponsern, wenn gerade die Gegenleistung für Sie minimal in der Zukunft ausfallen wird.

Ich hätte mich bei einem Notfall 2006 bei AB auf der Langstrecke, auch über etwas anderes gefreut, als einen 75€ Gutschein (welchen ich bis zum heutigen Tage noch nicht eingelöst habe), aber darum habe ich mir in diesem Moment beim Pat. an Board nun wirklich keine Gedanken gemacht.


Aber mal zur Info. für alle geldgierigen hinter der Dura:

In dem Moment, wo ich für meine Hilfeleistung (stellung) an Board gegenüber dem Pat./Angehörige oder der Airline eine Gegenleistung ein/anfordere, oder solch eine annehme!
Bin ich zu 100% in der Gesamthaftung ab dem Moment, an dem ich an den Pat. heran getreten bin, weil ich ab diesem Moment nicht mehr auf freiwilliger, und damit auf einer unentgeldlichen Basis agiert habe.
Damit ist auch jede "Enthaftungserklärung" nichtig geworden, weil der Status der freiwilligen Hilfeleistung erloschen ist und in den Status, zu einer kostenpflichtigen med. Behandlung übergegangen sei!!!
Ich verweise auf die allg. Rechtssprechung und die vielen vielen Urteile, sowie der bei Gerichten "Guter Samariter" Paragraph.

gruß insel

Als Arzt bist Du grundsätzlich immer haftbar für Deine medizinische Behandlung, unabhängig davon ob Du eine Rechnung gestellt hast oder nicht. Das wäre ja eine wunderbare rechtliche Lücke. Der Arzt macht einen Kunstfehler und berechnet die Behandlung nicht. Anschliessend argumentiert er dann, dass er auf freiwilliger Basis geholfen hat und deswegwen icht haftbar zu machen sei. Aber letztlich sollte jeder Arzt eine entsprechende Versicherung haben.

Zur Enthaftungserklärung der LH. ich habe mir diese nicht im Detail durchgelesen. Letztlich steht da ja drin, dass LH dich gegen medizinische Fehlbehandlungen versichert. Da steht nichts davon drin, dass bei Rechnungsstellung diese Versicherung erlischt. Werde es aber auf einem meiner nächsten Flüge in Erfahrung bringen.
 

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
8.032
3.291
CGN
Als Arzt bist Du grundsätzlich immer haftbar für Deine medizinische Behandlung, unabhängig davon ob Du eine Rechnung gestellt hast oder nicht. Das wäre ja eine wunderbare rechtliche Lücke. Der Arzt macht einen Kunstfehler und berechnet die Behandlung nicht. Anschliessend argumentiert er dann, dass er auf freiwilliger Basis geholfen hat und deswegwen icht haftbar zu machen sei.

Bei der normalen Behandlung folgt die Haftung aus dem abgeschlossenen Behandlungsvertrag der voellig.unabhaengig davon besteht, ob der Artzt hinterher auf Rechnungsstellung verzichtet. Insofern besteht die von dir genannte Luecke nicht.
 

insel

Aktives Mitglied
22.10.2009
244
14
moin,

der Unterschied liegt einzig und alleine bei der "freiwilligen" Ausgangslage, z.B. findet bei vielen eine Überforderung bei einem Notfall an Board statt (ungewohnte Umgebung, keine Assistenz, ungewöhnliche Ausrüstung, andere Lichtverhältnisse und das Transportmittel bewegt sich noch dazu), wenn jetzt ein "ungewollter" Fehler passiert durch den Helfer (bitte nicht gleich wieder eine Grundsatzdiskussion auslösen):
wie die Ampulle wird durch Übermüdung, schwieriges Licht, eine Turbulenz, ein Pax der einfach durch alles durchrennt, jetzt dem Pat. gegeben und dieses Medikament eigentlich gar nicht zur Verwendung kommen sollte, dann findet die Enthaftungserklärung in solchen Fällen seine komplette Wirkung und der Helfer wird nicht bestraft, gleichzeitig kommst Du in den Genuss von Rechtsschutz durch die Airline.

Wenn aber umgekehrt eine Rechnung oder Honorar gestellt wird, unabhängig an welchen Empfänger diese gerichtet ist, dann bist Du für alles in der vollzogenen Gesamt-Haftung, und keine Ausrede bringt Dich dann dort wieder heraus. Weil dein handeln nicht mehr freiwillig war, und die Rechtssprechung dann von Dir erwartet, das Du jegliches Handeln von Dir im Vorfeld wohlüberlegt hast und alles wie am Boden überprüfst haben wirst!


gruß

insel
 

jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
4.107
992
CGN
Für meine Geschmack steht und fällt das ganze mit zwei Fragen:

1. Wie dringend ist der Notfall wirklich? In diesem Thread geht's von "Reanimationspflichtig" bis hin zu "6 Std. einen älteren Mann betreuen, der bereits mit gebrochenem Bein in den Flieger gestiegen ist".

2. Ist ein Flug in C oder gar F ein reiner Personentransport, oder etwas, das man aus Spaß mitmacht.


Vergleichen wir das ganze doch mal mit einer Situation am Boden, man kommt an einem Verkehrsunfall vorbei:

Ich würde ohne Diskussion in der Notsituation helfen. Die Notsituation endet für mich da, wo a) Profis übernehmen (=Eintreffen des RTWs) oder b) ich mich entscheide, dass ich den Patienten ohne professionelle Hilfe wieder alleine lassen kann (=den RTW wieder abbestellen, sofern möglich). Ich würde den Patienten aber weder ins Krankenhaus begleiten noch würde ich, wenn er keinen RTW haben möchte, mit ihm den Rest des Tages verbringen für den Fall, dass ihm nochmal übel wird. Und wenn ich das doch tue, dann ist das meine private Entscheidung (vielleicht finde ich die Patientin ja sympathisch *g*).

Und ich würde mir, wenn er nennenswert ist, den Schaden ersetzen lassen, der mir durch die Hilfeleistung entstanden ist. Keine 10ct. für ein paar Handy-Telefonate, aber angenommen ich bringe meinen Mietwagen deutlich verspätet zurück und muss dafür Strafe zahlen oder ich verpasse meinen Flieger oder was auch immer. Verpasse ich meinen Flieger, weil ich die Patientin noch unbedingt eine Stunde länger betreuen wollte als nötig (dabei hätte ich vorher schon den Rettungsdienst rufen können), ist das natürlich mein persönliches Pech.


Auf einen Flug angepasst bedeutet das für mich:
Erste Hilfe ist gar keine Diskussion. Die Notsituation endet für mich entweder mit der Übergabe an Profis (=schnellstmögliche Landung) oder mit der Entscheidung, dass der Patient ohne professionelle Hilfe alleine gelassen werden kann. Dann würde ich ihn aber auch alleine lassen, er kann mich bei Bedarf ja gerne wieder alarmieren. (Und wenn dieser Bedarf öfter vorkommt, dann heißt das, dass er eben nicht alleine gelassen werden kann, d.h. dann eben Landung).

Alles andere ist meine private Entscheidung. Wenn ich lieber mit dem Patienten zusammen weiterfliege (um mir selbst den Zeitverzug einer Zwischenlandung zu ersparen), dann ist das mein persönliches Pech, dass ich eben auf mein C-Essen verzichten muss. Oder ich muss zusehen, dass ich das kläre (z.B. der Crew anbieten, dass der Patient gerne neben mir in der C sitzen kann, dann halte ich ein Auge auf ihn, vielleicht können wir dann erstmal weiterfliegen).
 

travelben

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
3.488
483
MUC
Und genaud dieser Beitrag spiegelt die Meinung meiner Bekannten wieder.

Schön auf den Punkt gebracht und m.E. genau richtig.

Danke!
 
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Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
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LEJ
Ich lese immer von 'Arzt muss in die Y oder die Galley'...

Waere es nicht eine Loesung einfach den betreffenden Passagier in die C oder F (zusammen mit dem Arzt - egal wo er sitzt) zu setzen sofern noch Platz ist?

Liegen sollte doch wirklichen Notfaellen ohnehin am besten zutraeglich sein. Oder bricht sich LH da wieder einen Zacken aus der Krone?

Das wird von der Crew verweigert mit dem Hinweis das man dies den F & C Passagieren nicht zumuten könne. Nacher muss sich einer von denen noch in die Eco sitzen. Aber Ihre Frau könnte ja in die Eco umziehen.
Wie heisst es so schön. Wer den Schaden hat braucht für den Spott nicht zu sorgen.
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Im übrigen wäre das mal eine Frage. Wieviele der hier Anwesenden F&C Flieger wären denn bereit Ihren Sitz zu räumen und in die Eco umzuziehen damit ein kranker Patient liegen kann? Als Entschädigung gibt es eine Flasche Champagner und 5000 Prämienmeilen.
 

economyflieger

Erfahrenes Mitglied
22.02.2010
4.977
1
Ostsee
Das wird von der Crew verweigert mit dem Hinweis das man dies den F & C Passagieren nicht zumuten könne. Nacher muss sich einer von denen noch in die Eco sitzen. Aber Ihre Frau könnte ja in die Eco umziehen.
Wie heisst es so schön. Wer den Schaden hat braucht für den Spott nicht zu sorgen.

Aber halt nur bis zum nächsten Flughafen. Wenn Deine Frau sich bequatschen lässt dies bis zum Endpunkt des Fluges zu machen......
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
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Im übrigen wäre das mal eine Frage. Wieviele der hier Anwesenden F&C Flieger wären denn bereit Ihren Sitz zu räumen und in die Eco umzuziehen damit ein kranker Patient liegen kann? Als Entschädigung gibt es eine Flasche Champagner und 5000 Prämienmeilen.

Wie es aussieht sind jetzt all unsere moralisch empörten Vielfieger weg. Keiner ist bereit seinen Sitz zu räumen?
 

insel

Aktives Mitglied
22.10.2009
244
14
moin,

nochmal zum Abschluss, es gibt bekanntlich zwischen Boden und Luft erhebliche Unterschiede (ich setze dieses Wissen einfach mal frech voraus), kommt es an Board zu einem Notfall, dann ist es nicht möglich von außen Hilfe zuzuführen.
Damit ist jeder Profi zur sofortigen Hilfe "zwangsverpflichtet", ab dem Moment an Board, wo die Crew um Hilfe bittet. Einzige Ausnahme ist, der Helfer ist selbst der Notfall oder befindet sich im akuten Delir oder zaubert ein RD-Mittel aus dem Handgepäck!

Danach erfolgt die allg. Routine (der Notfall wird professionell abgearbeitet), nicht mehr und auch nicht weniger.

Wenn jemand der Meinung sein sollte, dass bei der Störung eines Notfalls an Board, sein gesamtes Erholungsfeeling dahin schwindet, weil man von jemanden Hilfe benötigt, dann tut mir diese Einstellung leid. Ich hätte auch gerne mein F oder C Essen so oft schon weiter gegessen oder einen schönen Film in Ruhe geschaut und in Ruhe geschlafen, aber dann wäre ich professioneller Flugzugsitztester geworden.

Ich kann doch von jedem Profi erwarten, dass sich dieser bequemt bei einem Notfall zu helfen und dieses solange, bis der Notfall, kein Notfall mehr ist oder entladen wurde.

Wenn jemand zusätzlich der Meinung sein sollte, dass Er für sein professionelles Handeln eine Gegenleistung abschöpfen muss, dann muss dieser darüber selbst befinden, ich habe "nur" auf gewisse Gefahren im Anschluss hingewiesen.

Ich gehe bei dieser Diskussion auch von mind. einem Teilnehmer aus, der 100% Pharmareferent oder einem ähnlichen Berufszweig nachgeht, nur aus solch einer Richtung können derart merkwürdige Ansichten gestreut sein.
Bei vielen anderen Kommentaren merkt man leider wieder den Unterschied zwischen Theorie und Praxis, oder "ich habe" mal gehört!
Um ein genanntes Beispiel mal umzusetzen, ich habe zu keinem Zeitpunkt erlebt, dass es nicht Crew intern möglich war, einen wirklichen Notfall umzusetzen und wir reden hier von einem Notfall, aber nicht von Bauchweh oder so, wenn ein Pat. eine Schonposition einnehmen muss und dieses in Eco zu diesem Zeitpunkt nicht möglich war, dann wird man diesen umsetzen müssen, um eine Besserung oder eine Stabilisierung zu ermöglichen etc..

Wenn es in der Luft wirklich zur Sache geht, dann wird aber schnell und professionell für Platz gesorgt, damit gearbeitet werden kann. Dann ist auch egal welche Klasse voll ist in diesem Moment, wenn der Notfall in der F stattfindet und ich evtl. den Sitz brauche, auf dem jemand anderes sitzt, dann wird dieser für diese Maßnahme aufstehen müssen, und ich hab noch nie erlebt, dass sich in diesem Moment jemand geweigert hat, diesem nicht Folge zu leisten.
Aber meistens wird ein (richtiger) Notfall an Board sowieso am Boden behandelt und dort wo der Notfall stattfindet und bei Bedarf in einer nächsterreichbaren Ecke, ich werde aber keinen "richtigen" Notfall z.B. von hinten Eco im Jumbo oder 380, quer durch den gesamten Flieger zerren, um diesen dann neben mir in der F im Blick zu haben, wer sowas durchzieht oder meint, der hatte wohl auch noch keinen Notfall.


gruß

insel
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
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LEJ
moin,

nochmal zum Abschluss, es gibt bekanntlich zwischen Boden und Luft erhebliche Unterschiede (ich setze dieses Wissen einfach mal frech voraus), kommt es an Board zu einem Notfall, dann ist es nicht möglich von außen Hilfe zuzuführen.
Damit ist jeder Profi zur sofortigen Hilfe "zwangsverpflichtet", ab dem Moment an Board, wo die Crew um Hilfe bittet. Einzige Ausnahme ist, der Helfer ist selbst der Notfall oder befindet sich im akuten Delir oder zaubert ein RD-Mittel aus dem Handgepäck!

Danach erfolgt die allg. Routine (der Notfall wird professionell abgearbeitet), nicht mehr und auch nicht weniger.

Wenn jemand der Meinung sein sollte, dass bei der Störung eines Notfalls an Board, sein gesamtes Erholungsfeeling dahin schwindet, weil man von jemanden Hilfe benötigt, dann tut mir diese Einstellung leid. Ich hätte auch gerne mein F oder C Essen so oft schon weiter gegessen oder einen schönen Film in Ruhe geschaut und in Ruhe geschlafen, aber dann wäre ich professioneller Flugzugsitztester geworden.

Ich kann doch von jedem Profi erwarten, dass sich dieser bequemt bei einem Notfall zu helfen und dieses solange, bis der Notfall, kein Notfall mehr ist oder entladen wurde.

Wenn jemand zusätzlich der Meinung sein sollte, dass Er für sein professionelles Handeln eine Gegenleistung abschöpfen muss, dann muss dieser darüber selbst befinden, ich habe "nur" auf gewisse Gefahren im Anschluss hingewiesen.

Ich gehe bei dieser Diskussion auch von mind. einem Teilnehmer aus, der 100% Pharmareferent oder einem ähnlichen Berufszweig nachgeht, nur aus solch einer Richtung können derart merkwürdige Ansichten gestreut sein.
Bei vielen anderen Kommentaren merkt man leider wieder den Unterschied zwischen Theorie und Praxis, oder "ich habe" mal gehört!
Um ein genanntes Beispiel mal umzusetzen, ich habe zu keinem Zeitpunkt erlebt, dass es nicht Crew intern möglich war, einen wirklichen Notfall umzusetzen und wir reden hier von einem Notfall, aber nicht von Bauchweh oder so, wenn ein Pat. eine Schonposition einnehmen muss und dieses in Eco zu diesem Zeitpunkt nicht möglich war, dann wird man diesen umsetzen müssen, um eine Besserung oder eine Stabilisierung zu ermöglichen etc..

Wenn es in der Luft wirklich zur Sache geht, dann wird aber schnell und professionell für Platz gesorgt, damit gearbeitet werden kann. Dann ist auch egal welche Klasse voll ist in diesem Moment, wenn der Notfall in der F stattfindet und ich evtl. den Sitz brauche, auf dem jemand anderes sitzt, dann wird dieser für diese Maßnahme aufstehen müssen, und ich hab noch nie erlebt, dass sich in diesem Moment jemand geweigert hat, diesem nicht Folge zu leisten.
Aber meistens wird ein (richtiger) Notfall an Board sowieso am Boden behandelt und dort wo der Notfall stattfindet und bei Bedarf in einer nächsterreichbaren Ecke, ich werde aber keinen "richtigen" Notfall z.B. von hinten Eco im Jumbo oder 380, quer durch den gesamten Flieger zerren, um diesen dann neben mir in der F im Blick zu haben, wer sowas durchzieht oder meint, der hatte wohl auch noch keinen Notfall.


gruß

insel

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Du die Dinge ein wenig Schwarz/Weiss malst. Leider ist das im wirklichen Leben nicht so. Es wird nicht immer gleich reanimiert. Und im Umkehrschluss sind deswegen alle Fälle die nicht reanimiert werden nicht gleich keine richtigen Notfälle. Und die alte Dame die nichts getrunken hat, seit 12h aus Indien unterwegs ist und dann beim Weg zur Toilette synkopiert ist und sich dabei den Knöchel verstaucht hat, werde ich mit Sicherheit nicht in der Galley liegen lassen und auch nicht über Nigeria austeigen lassen, sondern ihr einen Platz besorgen wo sie liegen kann und eine Infusion anhängen und Schmerzmittel verabreichen.
 
Zuletzt bearbeitet:

insel

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22.10.2009
244
14
moin,

mit Gefühlen ist das immer so eine Sache, die Rea habe ich einmal als Beispiel angeführt, es hätte auch ein akutes Abdomen etc. sein können.

Jetzt zu Deiner Tante aus Indien, der eine legt einen Zugang in der Galley und versorgt Sie erstmal dort, der andere schafft Sie direkt fort, jeder kann, aber muss nicht wie der andere.
Ich versuche nach Möglichkeit das beste aus der Situation zu machen, sicherlich ist nicht immer alles mit einer Rea vebunden, nicht alles muss immer gleich ausgeladen werden, vieles kann auch bis zum Zielort weiter transportiert werden und wenn nicht, versuche ich vorher in Abstimmung mit dem Cockpit und allen anderen, das beste Zwischenziel für den Pat. zu wählen.
Man lernt mit der Zeit und sehr guten Kursen, wie DOB auch, dass es durch die Ölindustrie super Kliniken in Nigeria gibt, auch wird es u.U. nicht "immer" möglich sein eine Distorsion von einer Fraktur an Board zu unterscheiden.

Eigentlich ging es ja um andere Ansichten hier, aber gut, dann mal zur Praxis:

Wenn Deine Karma-Tante soweit stabil wieder ist, dann wird Sie entsprechend versorgt ohne Probleme weiter fliegen können (begrenze Zeit), dann würde ich fast nicht anders vorgehen, wie Du, warum sollte ich auch jemanden ohne Grund ausladen?
Wenn Sie aber eine Synkope nach der anderen schiebt, dann gehe ich davon aus, das auch Du die Tante an der Galley weiter behandeln wirst.
Dann wirst Du auch irgendwann bemerken, dass Dir kaum Infusion zur Verfügung stehen, das die angebotenen Mittel zur Analgesie sehr bescheiden sind und noch dazu, in sehr begrenzter Anzahl für Dich zur Verfügung stehen.

Jetzt kommen wir wieder zum eigentlichen Thema, dem DOB Kurs, dort lernt man bereits im Vorfeld mitdenken, da wir uns ja nicht am Boden befinden und vieles in der Luft anders ist, daher wird dort sehr spezielles Wissen vermittelt, was in dieser Form sonst nicht zur Verfügung steht und einem an Board sehr hilfreich sein kann.

Das schöne ist aber immer noch, dass zum einen der Cpt. immer noch das letzte Wort hat und die Crew bei (fast) allen Airlines gut geschult sind und auch den Helfern sehr gewissenhaft auf die Finger schauen und nicht davor scheuen, sogar geschult sind, den Helfer wieder zu entfernen und den Pat. auch vor dem Helfer zu schützen.

gruß

insel
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
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LEJ
moin,

mit Gefühlen ist das immer so eine Sache, die Rea habe ich einmal als Beispiel angeführt, es hätte auch ein akutes Abdomen etc. sein können.

Jetzt zu Deiner Tante aus Indien, der eine legt einen Zugang in der Galley und versorgt Sie erstmal dort, der andere schafft Sie direkt fort, jeder kann, aber muss nicht wie der andere.
Ich versuche nach Möglichkeit das beste aus der Situation zu machen, sicherlich ist nicht immer alles mit einer Rea vebunden, nicht alles muss immer gleich ausgeladen werden, vieles kann auch bis zum Zielort weiter transportiert werden und wenn nicht, versuche ich vorher in Abstimmung mit dem Cockpit und allen anderen, das beste Zwischenziel für den Pat. zu wählen.
Man lernt mit der Zeit und sehr guten Kursen, wie DOB auch, dass es durch die Ölindustrie super Kliniken in Nigeria gibt, auch wird es u.U. nicht "immer" möglich sein eine Distorsion von einer Fraktur an Board zu unterscheiden.

Eigentlich ging es ja um andere Ansichten hier, aber gut, dann mal zur Praxis:

Wenn Deine Karma-Tante soweit stabil wieder ist, dann wird Sie entsprechend versorgt ohne Probleme weiter fliegen können (begrenze Zeit), dann würde ich fast nicht anders vorgehen, wie Du, warum sollte ich auch jemanden ohne Grund ausladen?
Wenn Sie aber eine Synkope nach der anderen schiebt, dann gehe ich davon aus, das auch Du die Tante an der Galley weiter behandeln wirst.
Dann wirst Du auch irgendwann bemerken, dass Dir kaum Infusion zur Verfügung stehen, das die angebotenen Mittel zur Analgesie sehr bescheiden sind und noch dazu, in sehr begrenzter Anzahl für Dich zur Verfügung stehen.

Jetzt kommen wir wieder zum eigentlichen Thema, dem DOB Kurs, dort lernt man bereits im Vorfeld mitdenken, da wir uns ja nicht am Boden befinden und vieles in der Luft anders ist, daher wird dort sehr spezielles Wissen vermittelt, was in dieser Form sonst nicht zur Verfügung steht und einem an Board sehr hilfreich sein kann.

Das schöne ist aber immer noch, dass zum einen der Cpt. immer noch das letzte Wort hat und die Crew bei (fast) allen Airlines gut geschult sind und auch den Helfern sehr gewissenhaft auf die Finger schauen und nicht davor scheuen, sogar geschult sind, den Helfer wieder zu entfernen und den Pat. auch vor dem Helfer zu schützen.

gruß

insel

Im Moment ringe ich noch ein wenig mit der Interpretation Deiner Beiträge. Ausser ein paar Spitzen (Deine Karma Tante) und der Feststellung das Deine Ansichten die einzig Richtigen sind kommt nicht viel rüber. Dafür wird auch schnell simplifiziert. Ich empfehle nach mal die Lektüre des folgenden Beitrages:

Für meine Geschmack steht und fällt das ganze mit zwei Fragen:

1. Wie dringend ist der Notfall wirklich? In diesem Thread geht's von "Reanimationspflichtig" bis hin zu "6 Std. einen älteren Mann betreuen, der bereits mit gebrochenem Bein in den Flieger gestiegen ist".

2. Ist ein Flug in C oder gar F ein reiner Personentransport, oder etwas, das man aus Spaß mitmacht.


Vergleichen wir das ganze doch mal mit einer Situation am Boden, man kommt an einem Verkehrsunfall vorbei:

Ich würde ohne Diskussion in der Notsituation helfen. Die Notsituation endet für mich da, wo a) Profis übernehmen (=Eintreffen des RTWs) oder b) ich mich entscheide, dass ich den Patienten ohne professionelle Hilfe wieder alleine lassen kann (=den RTW wieder abbestellen, sofern möglich). Ich würde den Patienten aber weder ins Krankenhaus begleiten noch würde ich, wenn er keinen RTW haben möchte, mit ihm den Rest des Tages verbringen für den Fall, dass ihm nochmal übel wird. Und wenn ich das doch tue, dann ist das meine private Entscheidung (vielleicht finde ich die Patientin ja sympathisch *g*).

Und ich würde mir, wenn er nennenswert ist, den Schaden ersetzen lassen, der mir durch die Hilfeleistung entstanden ist. Keine 10ct. für ein paar Handy-Telefonate, aber angenommen ich bringe meinen Mietwagen deutlich verspätet zurück und muss dafür Strafe zahlen oder ich verpasse meinen Flieger oder was auch immer. Verpasse ich meinen Flieger, weil ich die Patientin noch unbedingt eine Stunde länger betreuen wollte als nötig (dabei hätte ich vorher schon den Rettungsdienst rufen können), ist das natürlich mein persönliches Pech.


Auf einen Flug angepasst bedeutet das für mich:
Erste Hilfe ist gar keine Diskussion. Die Notsituation endet für mich entweder mit der Übergabe an Profis (=schnellstmögliche Landung) oder mit der Entscheidung, dass der Patient ohne professionelle Hilfe alleine gelassen werden kann. Dann würde ich ihn aber auch alleine lassen, er kann mich bei Bedarf ja gerne wieder alarmieren. (Und wenn dieser Bedarf öfter vorkommt, dann heißt das, dass er eben nicht alleine gelassen werden kann, d.h. dann eben Landung).

Alles andere ist meine private Entscheidung. Wenn ich lieber mit dem Patienten zusammen weiterfliege (um mir selbst den Zeitverzug einer Zwischenlandung zu ersparen), dann ist das mein persönliches Pech, dass ich eben auf mein C-Essen verzichten muss. Oder ich muss zusehen, dass ich das kläre (z.B. der Crew anbieten, dass der Patient gerne neben mir in der C sitzen kann, dann halte ich ein Auge auf ihn, vielleicht können wir dann erstmal weiterfliegen).

Dieser stellt recht differenziert dar, dass es nicht darum geht nicht zu helfen. Vielleicht gelingt es Dir ja die Intention heraus zu lesen.
Viel Erfolg