interessante Frage.
allerdings geht es schon bei dem Begriff "Vertrieb" los
was genau ist denn Vertrieb?
so gesehen ist der Begriff relativ undefiniert und jeder kann unter Vertrieb verstehen was er will
nicht nur, dass es beim Begriff "Vertrieb" darauf ankommt, was genau man denn vertreibt und an den Mann oder an die Frau bringen will, es kommt auch noch schwer darauf an, welche Position innerhalb des Vertriebsnetzwerks man innehat.
unsere lokalen Agents und Representatives zum Beispiel laufen in aller Regel eher overdressed und frisch rasiert (auch so ein Kriterium) herum, und ehrlich gesagt würde ich das von ihnen auch so erwarten, aber Kleidung und Sprache sind ja oft die einzigen Dinge, die sie als Mehrwert überhaupt in die Gleichungen werfen können.
Daher nötigt schon alleine die Mehrwerts- und Daseinsberechtigungsfrage dazu, sich in einer solchen Position lieber zu overdressen, als zu underdressen und zu locker und zu überflüssig daherzukommen.
bei mir persönlich siehts schon ganz anders aus
ich vertrete nicht nur als Geschäftsführer, CEO, Präsident (you name it) die Herstellerfirma, also den Hersteller des Produktes, welches der Kunde letztendlich kauft, ich bin darüber hinaus auch noch der Eigentümer und Shareholder
darüber hinaus bin ich noch der Obermotz-Vertriebler, der Obermotz-Chefingenieur und Entwickler, und wenns brennt auch noch der Obermotz-Chefinstallateur und Chefserviceguy.
und ich nehme mir dann schon heraus, auf (auch wichtigen) Geschäftsterminen so zu erscheinen, wie mir gerade danach ist
denn der Kunde kauft ja am Ende des Tages nicht mich, sondern das Produkt, und da ist mein Mehrwert in der Gleichung schon garantiert, es steckt nämlich im Produkt und dessen Endpreis drin, also ist es letztlich für den Kunden völlig nachrangig, wie und in welcher Klamotte ich bei Terminen erscheine ...
in etwa einer Stunde zum Beispiel habe ich nen Termin, am Sonntag, in dem es alleine um den halben bis dreiviertel Jahresumsatz des Jahres 2020 gehen wird ... wenn alles gutgeht.
habe aber vor bei der Hitze (bin aber nicht in Europa) in irgendwelchen Businessklamotten und frisch rasiert zu erscheinen und schwitzend in der Gegend rumzulaufen.
also wird es wohl die Tennisshort sein, mit Poloshirt und adidas Badelatschen, dazu noch der 3, 4 oder 5 Tage Bart, oder wie lange das Gestrüpp im Gesicht halt nun schon herumwächst.
und kundenseitig, ganz ehrlich, wird es auch immer legerer, zumal auch der Kunde am Sonntag eher im Swimmingpooloutfit, als im Businessdress erscheinen wird, zumal im Zeitalter des Corporate Design sowieso vom CEO bis zur Putzhilfe hinunter alle im Einheitslook durch die Firmen laufen.
also meist in Jeans oder in der Camel Hose, mit dem Einheits-Firmen-Poloshirt dazu
... Frauen selbstverständlich entsprechend in der weiblichen Version
zumindest in dem Gewerbe, in dem ich tätig bin (produzierende Industrie)