Emirates storniert alle bestellten A350-Großraumflieger

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sehammer

Erfahrenes Mitglied
08.06.2011
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LOWW / LOWG / LOGI / LOXZ / LOKW
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Zum einen das und zum anderen arbeitet die LH-Technik ja auch für viele externe Fluggesellschaften. So werden von denen auch Flugzeuge gewartet, die nicht in der LH Flotte eingesetzt werden. Ich vermute, dass es da dann keinen sonderlich großen Unterschied macht, was LH selbst fliegt, da die Technik eh alles kann. Bei einer Airline, die für ein weiteres Muster oder Triebwerk Techniker anlernen muss, Ersatzteile lagern muss und vielleicht Equipment beschaffen muss, sieht die Welt vermutlich etwas anders aus. Zumindest könnte ich mir das als Volllaie gut vorstellen. :D
Ganz so einfach ist es nicht, denn der A320 hat ja im Gegensatz zum A380 keinen ACUTE (Airbus Cockpit Universal Thrust Emulator) - soll heißen man braucht für jeden Triebwerkstyp womöglich abweichende Procedures (bzw. Werte). Rein vom Cockpit her macht es also durchaus Sinn, eine einheitliche Flotte zu haben.

Aber auch bei der Ersatzteilbevorratung und den Technikern bringt eine gemische Umgebung stets einen Mehraufand mit sich. Nur weil LHT die Wartung und Ersatzteilversorgung für die halbe Welt macht, kann sich die Passage dort auch nicht frei bedienen.
 

ichundou

Erfahrenes Mitglied
05.11.2013
2.801
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FRA
Ganz so einfach ist es nicht, denn der A320 hat ja im Gegensatz zum A380 keinen ACUTE (Airbus Cockpit Universal Thrust Emulator) - soll heißen man braucht für jeden Triebwerkstyp womöglich abweichende Procedures (bzw. Werte). Rein vom Cockpit her macht es also durchaus Sinn, eine einheitliche Flotte zu haben.

Das habe ich nicht verstanden. :confused: Wie schon gesagt: Ich bin Volllaie. ;)

Aber auch bei der Ersatzteilbevorratung und den Technikern bringt eine gemische Umgebung stets einen Mehraufand mit sich. Nur weil LHT die Wartung und Ersatzteilversorgung für die halbe Welt macht, kann sich die Passage dort auch nicht frei bedienen.

So war das auch nicht gemeint. Aber wenn die LH jetzt beispielsweise einen neuen Triebwerkstyp oder ein neues Flugzeugmuster einflottet, dann erzeugt das vielleicht weniger Mehrkosten falls LHT den Typ sowieso schon für eine andere Airline wartet, als es das bei manch anderer Airline würde. Das das nicht der einzige Askpekt ist und trotzdem nicht mal eben kostenlos, ist mir klar. Aber vielleicht ist damit der finanzielle Aspekt der Wartung weniger gewichtig im Vergleich zu Anderen.
 

ichundou

Erfahrenes Mitglied
05.11.2013
2.801
2
FRA
Was meinst du wie lange ich gebraucht habe, bis ich verstanden habe, was ein VOLLLAIE ist.:doh:

Hoppla, das war wohl mal wieder eine eher unkreative Wortschöpfung von mir, die nur versteht wer mich gut kennt. Was ich damit natürlich zum Ausdruck bringen wollte war, dass ich nicht nur Laie bin. Viele andere Laien hier im Forum haben ja durch langjähriges Interesse ein gewisses Grundwissen über Flugtechnik und die Zusammenhänge in der Fliegerei im Allgemeinen. Oft bezeichnen sich diese Mitforisten als "interessierte Laien". Da ich aber selbst von deren Wissensstand noch weit entfernt bin, ist dieser Begriff vielleicht ein wenig irreführend. "Uninteressierter Laie" wäre auch falsch! Also viel mir die Wortschöpfung Volllaie ein (und ich war nicht betrunken ;)), die wohl zugegeben eher dämlich war. :doh:
 
F

feb

Guest
Um es kurz zu machen: Ein Rückschlag für Airbus, freilich. Aber für mich viel viel deutlicher: EK hat erkannt, dass der initiierte Steigflug (=Flugzeugbestellungen) grotesk ist und zum Strömungsabriss führen würde. Wie Weltreisender sagte: Die Grenzen des Wachstums...
 
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no_way_codeshares

Guest
EK hat erkannt, dass der initiierte Steigflug (=Flugzeugbestellungen) grotesk ist und zum Strömungsabriss führen würde.

Ich mag Dich er Illusion ja nicht berauben, aber der B77X-Auftrag, den EK nun an Stelle der A350 in der Pipeline hat, soll über 200 "Stück" gehen.
Aber ist ja noch genug Platz in der Wüste zum Betonieren und sonst schüttet man noch ein paar Inseln auf, wobei damit der "Strömungsabriss" ja schon mal überschritten wurde.
 

ETOPS

Erfahrenes Mitglied
25.12.2013
2.864
286
airside
Was ja oft übersehen wird, wenn es um die Bestellungen bei EK geht, ist deren Flottenpolitik. Nur weil von Typ XYZ 200 Flugezuge bestellt sind, heißt das nicht, dass bis zu dem Zeitpunkt, an dem alle ausgeliefert sind, die Flotte dann aus der heutigen Anzahl Flugzeuge + 200 besteht. Da die Flugzeuge in Zukunft nur noch zwischen 10 und 13 Jahren in der Flotte verbleiben sollen, werden dann z.B. einige der ersten 777-300ER die Flotte bereits verlassen haben, ehe alle bestellten Flugzeuge dieses Typs an EK ausgeliefert sind.
Einen recht guten Artikel dazu hab ich vor ein paar Tagen hier gefunden:
Hintergrund - Emirates, Golf-Airline mit ehrgeizigen Zielen - airliners.de
Sollte der Artikel bereits irgendwo Erwähnung gefunden haben, seht es mir bitte nach. Interessant ist vor allem der letzte Absatz, in dem es unter anderem heißt, dass die Flotte von EK bis 2020 real nur um ca 50 Flugzeuge wachsen solle- was natürlich deutlich anders klingt, als einfach alle bestellten Flugzeug zur jetzigen Flottenstärke dazu zu addieren.
 
E

E190

Guest
muss man nicht wirklich verstehen, aber man entscheidet in diesem Jahr oder nächstes Jahr über eine A350/B787 Bestellung für regionale Routen

Edit: Artiel sollte via google suche ohne Paywall zu finden sein, "Emirates to reconsider A350 order", ft.com
 
Moderiert:

SuperConnie

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18.10.2011
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Nordpfalz
Der Grund steht doch da drin: Flugzeug ist vllt. nicht ausgereift / es ist unklar, ob so treibstoffeffizient wie vom Hersteller angepriesen. Man will die ersten Performance-Daten abwarten und nicht Guinea-Pig für eine "Nachreifung" im Liniendienst sein (wie mal wieder leidvoll bei der 787 zu sehen war). Clark hat sicher gut verhandelt, sonst sind die Pönalen bei so was hoch. Er will ja evtl. noch mehr A380 erwerben...
 

boarding

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10.01.2012
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MUC
Der Grund steht doch da drin: Flugzeug ist vllt. nicht ausgereift / es ist unklar, ob so treibstoffeffizient wie vom Hersteller angepriesen.
Der Grund ist erstens so direkt gar nicht kommuniziert und zweitens auch ohnehin mit Sicherheit nicht der wahre. Eine Fehlkalkulation in der Flottenplanung oder schlicht eine Änderung ist wie schon ausführlich hier diskutiert viel wahrscheinlicher.

Man will die ersten Performance-Daten abwarten
Und sich dann bei den Slots weit hinten anstellen, sicher nicht.
 

rcs

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Teammitglied
06.03.2009
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München
Nach Absage an Airbus: Emirates hat doch noch Interesse an A350

Nach der Abbestellung von 70 A350-Maschinen kann sich Emirates-Chef Clark laut einem Interview mit der Financial Times nun eine neue Order vorstellen. Es seien sowohl Gespräche mit Airbus als auch dem US-Rivalen Boeing geplant, der in dieser Flugzeugklasse den Dreamliner 787 im Angebot hat.

Nach Absage an Airbus: Emirates hat doch noch Interesse an A350 - Industrie - Unternehmen - Handelsblatt

Das Interview (erfordert FT Login):
Emirates to reconsider Airbus A350 order - FT.com
 
E

E190

Guest
Den ft.com Artikel sollte man via Google suche auch ohne log in lesen können, ging zumindest gestern siehe Post 59

Nebenbei kann Emirates immer mehr die Leistungsdaten nach eigenen Wünschen beeinflussen ;)
 
Moderiert:

SuperConnie

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
5.018
56
Nordpfalz
Lese gerade in der Printausgabe (17.6.) von "Flight" (erst heute eingelangt ;-), dass Emirates die ersten A350 erst 2019 geliefert bekommen hätte. Insofern kann also das in der FT u.a. zitierte Argument, ein noch unausgereiftes Produkt zu übernehmen, nicht stimmen. (Erstlieferung geht an Qatar.)

Super-Verkäufer Leahy sagte bei der jährlichen Presseveranstaltung in Toulouse - der die Cancellation nur um Stunden vorausging - es hätte gleich eine Reihe von Airlines angerufen wg. freigewordener Lieferslots...
 
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honk20

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19.05.2011
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13
Dann muss sich EK hintern anstellen und die Lieferzeitenvorteile sind weg ?
 

ETOPS

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25.12.2013
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286
airside
Wenn EK jetzt wieder A350 bestellt, dann machen sie sich lächerlich und auch Boeing und Airbus haben Grenzen.
Als es Ryanair auch mal übertrieben hatte und offen mit dem Angebot von Boeing bei Airbus vor der Tür stand nach dem Motto "entweder billiger oder Boeing", hat man bei Airbus Ryanair abgewiesen und die mussten dann bei Boeing bestellen... Nur konnte da Boeing dann das Angebot bestimmem, da Ryanair keine Alternative mehr hatte.
Glaube aber nicht, dass es EK so weit kommen lassen wird. Die werden es bei 777X und A380 in Zukunft belassen.
 
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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
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FRA/QKL
Wenn EK jetzt wieder A350 bestellt, dann machen sie sich lächerlich und auch Boeing und Airbus haben Grenzen.
(...)
Glaube aber nicht, dass es EK so weit kommen lassen wird. Die werden es bei 777X und A380 in Zukunft belassen.
Diese Aktion mit dem A350 Storno hat EK doch nur angezettelt, um Boeing unter Druck zu setzen. Hoffentlich durchschauen die das Spiel und haben genug Rückrat den Wüstenaffen auch mal die kalte Schulter zu zeigen. Ich wette beim A380 wird EK wohl auch noch einen Teilrückzieher machen, wenn sich die Zweitverwertung als das rausstellt was man momentan annehmen kann. Ein Schuss in den Ofen, da ein A380 wirklich nur einen sehr begrenzten Markt hat. Auch wenn es EK nicht direkt trifft, werden die Leasing Gesellschaften den gleichen Fehler sicher nicht wiederholen.
 
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bfk

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19.05.2013
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FRA
Diese Aktion mit dem A350 Storno hat EK doch nur angezettelt, um Boeing unter Druck zu setzen. Hoffentlich durchschauen die das Spiel und haben genug Rückrat den Wüstenaffen auch mal die kalte Schulter zu zeigen. Ich wette beim A380 wird EK wohl auch noch einen Teilrückzieher machen, wenn sich die Zweitverwertung als das rausstellt was man momentan annehmen kann. Ein Schuss in den Ofen, da ein A380 wirklich nur einen sehr begrenzten Markt hat. Auch wenn es EK nicht direkt trifft, werden die Leasing Gesellschaften den gleichen Fehler sicher nicht wiederholen.


Bitte wie setzt man Boeing mit einer Storno bei Airbus unter Druck?

Man verbessert doch nur ihre Geschäftsposition: Vorher war die Möglichkeit auf eine Order der 777x geringer, da Bestellung für A350 schon platziert war. Im Gegenteil, man macht Boeing damit einen Gefallen, indem man ihnen zeigt, wie attraktiv man sie doch findet. Entsprechend wäre es aus Boeings Perspektive sicherlich nicht ratsam hohe Rabatte abzugeben oder vorschnell zu handeln. Auch in Anbetracht dessen, dass EK jetzt seine Slots verliert und somit beide Flugzeugbauer entsprechend auf Zeit spielen können.
 
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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
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FRA/QKL
Bitte wie setzt man Boeing mit einer Storno bei Airbus unter Druck?
Indem man direkt nach dem Storno erklärt, dass beide Anbieter weiterhin eine Option sind. Wäre Airbus nach wie vor eine gute Option hätte der seriöse Geschäftsmann das vor dem Storno final entschieden. Aber EK geht es hier nur darum Preise weiter zu drücken, NACHDEM ein Auftrag schon vergeben war. Ziemlich miese Geschäftspolitik.
 
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bfk

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19.05.2013
627
39
FRA
Indem man direkt nach dem Storno erklärt, dass beide Anbieter weiterhin eine Option sind. Wäre Airbus nach wie vor eine gute Option hätte der seriöse Geschäftsmann das vor dem Storno final entschieden. Aber EK geht es hier nur darum Preise weiter zu drücken, NACHDEM ein Auftrag schon vergeben war. Ziemlich miese Geschäftspolitik.


Das ist soweit klar, für Boeing eröffnet sich trotzdem eine höhere Wahrscheinlichkeit auf einen Kauf als vor dem Storno, dank Eröffnung einer neuen Situation, die davor schon als abgeschlossen galt. In jedem Fall jedoch nicht gerade die feine englische Art.
 

asahi

Erfahrenes Mitglied
08.04.2010
2.624
51
Wismut Aue
Wenn ich Verträge schliesse, dann halte ich diese auch ein...
Daran müssen sich aber beide Seiten halten. Also auch Airbus.
Oder hast du Einblick in den A350 Vertrag zwischen Emirates-Airbus um zu Wissen das nur EK Vertragsbrüchig wurde.

...Genauso ist das mit meinen Kunden, die mit mir geschlossene Lieferverträge ganz selbstverständlich abnehmen und bezahlen. ;)
Wenn du den Vertrag so erfüllen kannst, wie er vereinbart wurde, ist das doch OK. Kann Airbus das für den A350 auch behaupten?
 
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SuperConnie

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18.10.2011
5.018
56
Nordpfalz
Tim Clark hat doch schon seit Jahren über den A350 gemosert; insbesondere, dass die Überarbeitung der 1000er-Variante ganz ohne Absrpache mit ihm erfolgte und ihm nicht behagt. Bin sicher, dass es hier einen Deal i.V. mit der A380-Nachbestellung gegeben hat. Airbus wird schon auf seine Kosten (zzgl. Marge :) kommen...