Februar/März 2023: Über Ffm nach NYC, Texas und Philly

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Travel_Lurch

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15.09.2009
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Wo ist der Cheesecake? Aah...ist ja Cheesesteak.
Jetzt haste mich aufm völlig falschen Fuß erwischt :ROFLMAO:
 
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singmeister

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16.08.2011
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Vielen Dank für Deinen Reisebericht!

Texas muss ich sagen enttäuscht, oder nicht? Die Kombination aus mittelprächtigem Essen, durchschnittlichen Hotels (zu happigen Preisen) und längeren Autofahrten reizt mich jedenfalls nicht. Deutschtexas ist sicherlich irgendwie interessant, aber dafür würde ich höchstens einen daytrip investieren wollen.
 
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sgnflyer

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29.12.2018
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Tag 13 (Teil 2, Nachmittag und Abend in Philadelphia)​

Nach dem ersten Philly Cheesesteak streunten wir noch etwas durch den Reading Terminal Market. Dort gibt es natürlich nicht nur Fleisch, sondern auch Seafood, Mehlspeisen, Asia-Food, Souvenirs etc.

Bei Spataro's Cheesesteaks überlegten wir für eine Sekunde, ob Platz für ein weiteres Cheesesteak ist. Der über 75 Jahre alte Stand wird ab und an in sozialen Medien diskutiert, der Magen und jüngere Google-Bewertungen sagten aber nein.

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Wir spazierten stattdessen etwas durch die angrenzende Gegend, genauer gesagt, durch das im Vergleich zu NYC deutlich kleinere Chinatown.

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Von dort liefen wir zum Constitutional Center und über die Straße zum Liberty Bell Center.

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Der Zugang zur Freiheitsglocke ist gratis, es gibt lediglich eine Siko mit kurzer Schlange.

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Im Innenraum informierten wir uns, was es mit dieser Glocke eigentlich genau auf sich hat.

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Im Anschluss gingen wir mal um das gute Stück herum.

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Insbesondere die Dokumentationen zur Sklaverei und deren Bekämpfung waren interessant.

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Nach dem Besuch des Liberty Bell Centers kreuzten wir wieder eine Straße und erreichten die Independence Hall. Dort sahen wir leicht irreführende Schilder. Es werden kostenfreie Touren angeboten, für die eine Registrierung notwendig ist. Es ist aber auch möglich, ohne Tour-Anmeldung einfach eine Siko zu passieren und auf eigene Faust etwas umherzulaufen. Als wir die Siko hinter uns gelassen hatten, sammelte sich gerade eine solche Tour. Penibel wurde geprüft, wer sich der Gruppe anschließen darf und wer nicht.

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Hier ein paar Eindrücke unseres ungeführten Rundgangs.

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In dieser Vitrine fanden sich einzelne Seiten der in Philadelphia verfassten drei wichtigen Dokumente der US-Geschichte. Laut der anwesenden Sicherheitsdame handele es sich um in geheimen Abständen wechselnde Original-Seiten oder Relikte. Aus Konservierungs- und Sicherheitsgründen.

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Nachdem wir die Independence Hall wieder verlassen hatten, marschieren wir in Richtung Süden. Auf dem Weg lagen schicke, europäisch anmutende Wohngegenden.

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Angekommen an der South St., einer Einkaufsstraße. Das Angebot war teilweise abseits vom Mainstream.

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Eher durch Zufall liefen wir an Ishkabibble’s II vorbei.

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Ein in Vlogs diskutiertes Restaurant. Auf YouTube wurde, nach unserer Erinnerung, zwar Jim's South St. präferiert, dieser Laden ist aber aufgrund eines Feuers vorübergehend geschlossen. Also zu Ishkabibble’s.

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Wir orderten ein Cheesesteak mit Fried Onion, Green Peppers, American Cheese und Pfeffer. Diesmal waren die „Green Peppers“ eher Paprika und weniger scharf. Das Fleisch war dem „by George’s“ im Reading Terminal Market ähnlich. Wie erwartet, war der American Cheese allerdings weniger dominant als der Provelone. Nicht unbedingt besser, lediglich anders.

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Erneut gut gesättigt flanierten wir weiter durch die Gegend. In einem Whole Foods Supermarkt kaufen wir am To-Go-Buffet etwas Salat für den Abend. Wenn auch nicht ganz günstig, bietet Whole Foods immer umfassende Buffets mit kalten und warmen Speisen.

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Am Versuch, etwas Bier zu kaufen, scheiterten wir. In Pennsylvania sei bei Ausländern der Pass erforderlich. Kurzes beschweren half nicht, andere Government Issued IDs genügten nicht.

Nun ging es ca. 30 Minuten zu Fuß zum Hotel zurück. Wir sahen einen „Wintergarden“ und diskutierten kurz über die Gehaltsangebote bei Panda Express.

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Nach einer kurzen Pause gingen wir nochmal vor die Tür. Ganz in der Nähe des Sofitel kauften wir bei Di Bruno Bros, einem Deli mit kleinem Gourmet-Supermarkt, etwas Craft Bier sowie Oliven und eine Süßspeise. Ein ganz netter Laden. In Philadelphia gibt es leider deutlich weniger Convenience Stores als in NYC, auch das Angebot der Apotheken-Drogerien schien uns eingeschränkter.

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Zurück im Hotel entschieden wir uns, das von @Travel_Lurch erwartete texanische Wine Tasting anzugehen. Der in Fredericksburg erworbene Blend aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah hatte starke Noten von roter und schwarzer Beere sowie Eiche. Er war okay, aber (für uns) keinesfalls die gezahlten knapp 30 USD wert.

Hier die Tafel aus den diversen Kleinigkeiten.

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Mit etwas Zapping durch das US-amerikanische Fernsehprogramm von Wohnungsverschönerung, Politik bis Pretty Woman ließen wir den Abend ausklingen. Angesichts des frühen Aufstehens waren wir ziemlich gerädert.
 

Travel_Lurch

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15.09.2009
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Bei 30 $ würde ich auch ein bisschen was erwarten. Aber offensichtlich ist Texas keine Empfehlung für Wein. Again what learned.
Und noch mehr gelernt: es gibt mittlerweile abgetrennte Fahrradwege in USA. Wow....und das in einem Land, wo man für einmal um die Ecke das Auto nimmt.
Das mit den Pfosten ist echt schlau. Hierzulande wird der Fahrradstreifen gerne als Kurzhalteparkplatz missbraucht.

Danke für unerwartete/vergessene Fortsetzung des TR in Philadelphia!
 
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HDH Aviation

Erfahrenes Mitglied
25.02.2018
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Und noch mehr gelernt: es gibt mittlerweile abgetrennte Fahrradwege in USA. Wow....und das in einem Land, wo man für einmal um die Ecke das Auto nimmt.
Das mit den Pfosten ist echt schlau. Hierzulande wird der Fahrradstreifen gerne als Kurzhalteparkplatz missbraucht.
Tatsächlich gibt es die schon seit vielen Jahren in allen größeren Städten in den Blue States, NYC war da einer der Vorreiter. Mittlerweile fangen aber auch in Deutschland einige Städte an, Straßen und Fahrradwege baulich zu trennen damit der eben nicht als Kurzzeitparkplatz genutzt wird.
 

sgnflyer

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29.12.2018
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Tag 14 (Philadelphia)​

Heute stand der „faulste“ Tag unserer Reise an. Erstmals schliefen wir wirklich aus und nutzen die Nespresso-Maschine im Hotel.

Es war fast 13:00 Uhr als wir mit den frischen Temperaturen von maximal um die 5 Grad Celsius in Kontakt kamen. Zur Entschädigung war der Himmel strahlend blau.

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+1 hatte für heute einen populären Fotospot als Ziel ausgesucht. Auf dem Weg dorthin stoppten wir an einem strategisch gut gelegenen Restaurant: Pete’s Famous Pizza. Ein einfaches Restaurant mit guten Google-Bewertungen.

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Sorry für die fremden Jacken im Bild, mir wäre es unangenehm gewesen, mich für ein schnelles Foto besser zu positionieren.

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Kulinarisch begann der Tag mit Cheesesteak, wie auch sonst? Für unser Gewissen bestellten wir einen Side Salad dazu. Keine Ahnung, wie groß der normale Salat dort ist.

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Das Brot war besser, knackiger als bei den beiden Lokalitäten am Vortag. Die Fleischqualität ebenfalls ein Tacken besser. Die heutige Wahl des Cheese Whiz war im Nachhinein ein Fehler, ich wollte die anscheinend traditionelle Kombination zumindest mal probiert haben. Das Zeug suppte großzügig aus dem Sandwich.

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Bezahlt haben wir um die 25 USD, inklusive zweier Cola light. Das beste Cheesesteak bislang!

Nach dem Brunch liefen wir an einer Schule mit Mondlandefähren-Spielplatz vorbei, den Benjamin Franklin Parkway entlang in Richtung Philadelphia Museum of Art.

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Rund um den Parkway befinden sich einige Museen, Bibliotheken und Bildungseinrichtungen. Geziert wir der Boulevard nicht nur von Skulpturen und Brunnen, sondern auch von 109 Nationalflaggen. Die deutsche Flagge haben wir gefunden, eine vietnamesische gibt es nicht.

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An unserem faulen Tag war das Philadelphia Museum of Art nicht unser eigentliches Ziel, sondern die Rocky Statue und die Rocky Steps vor dem Museum.

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An der Statue standen leider ein paar sehr unangenehme, wahrscheinlich obdachlose, Zeitgenossen. Sie drängten intensiv darauf, gegen Tips Porträts zu schießen. Wir ignorierten es. Manche Touristen machten das Spiel mit, wir sahen aber auch eine Gruppe offensichtlich verängstigter Asiaten, die ohne jedes Foto schnell kehrt machten.

An der der Treppe vor dem Museum verbrachten wir etwas Zeit. +1 wollte für ihr IG die Treppe mehrfach hoch rennen. Ich war mitnichten der Einzige, der solche Videos drehen durfte. Ein paar „echte“ Sportler gab es dort aber auch. Ob die Videos tatsächlich Ähnlichkeiten mit der Szene aus Rocky aufweisen, lasse ich mal offen.

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Nachdem die Videos im Kasten waren, liefen wir einmal um das Museum herum. Wir sahen einen Park und etwas Kunst.

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Im Anschluss ging es den Parkway entlang wieder zurück.

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In der Nähe des Hotels schauten wir uns kurz eine kleine Mall an, The Shops at Liberty Place. Viel gib es dort nicht, der Food Court wurde – nachvollziehbarer Weise – von Obdachlosen zum Aufwärmen genutzt. In ein Bekleidungsgeschäft gingen wir dennoch herein. Die Angebote waren preislich identisch zum Outlet in San Marcos, die Auswahl jedoch deutlich besser. +1 wurde fündig.

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Wieder zurück im Hotel nutzen wir das Gym. Wirkt nicht mehr ganz neu, technisch aber alles einwandfrei.

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Als das Gewissen beruhigt war, lösten wir unseren Getränkegutschein ein.

Die Bar befindet sich gegenüber der Rezeption hinter einer Zwischenwand.

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Für die Gutscheine gibt es ein Getränk bis 17 USD nach Wahl, alternativ kann eine Differenz aufgezahlt werden. Wir wählten Alfred Pennworth und Morpheus.

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Die Cocktails waren sehr alkoholdominiert.

Aus Maximierer-Sicht haben wir uns ungeschickt verhalten. Die Steuern berechneten sich auf die Cocktailpreise, nicht auf die aufzuzahlende Differenz.

Vor dem Abendessen kauften wir bei Di Bruno Bros. vorsorglich einen kleinen Nachtisch. Der Laden schließt leider schon um 20:00 Uhr. Wie bereits geschrieben, das Angebot an Convenience Stores hält sich im Philadelphia in Grenzen – im Vergleich zu NYC.

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Weiter ging es zu „Cleavers“, laut Google bekannt für Cheesesteaks.

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Das Lokal hat einen To-Go-Bereich sowie Sitzgelegenheiten an einer Bar, durch eine kleinen Treppendurchgang getrennt. Als wir uns an der Bar mit guter Bier-Auswahl niedergelassen hatten, bestellten wir neben zwei Bieren ein „Beef Italiano“ mit „ribeye steak, sautéed spinach, sharp provolone, roasted red peppers“ sowie einen House Salad.

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Hier die Getränkekarte.

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Etwas überrascht waren wir, als die Speisen in To-Go-Verpackungen an die Bar gebracht wurden.

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Die Variante mit (etwas) Spinat war mal eine Abwechslung, der Käse sehr dominant. Wer etwas mehr als Käse schmeckten möchte, sollte von „sharp“ Provolone Abstand nehmen.

Nächstes, spontanes Ziel war Cavanaugh's Rittenhouse, eine Sportsbar um die Ecke. Das bestellte Craft Beer „Kona Big Wave“ hat mir nicht gefallen, sonst ein netter Laden für ein schnelles Getränk.

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Gut angeschickert kamen wir ins Hotel zurück. So richtig genossen bzw. gewürdigt haben wir unseren Nachtisch nicht mehr, ganz lecker habe ich den Karottenkuchen dennoch in Erinnerung. Damit ging ein entspannter Tag zu Ende, muss auch mal sein. Von Cheesesteak hatten wir nun genug.
 

sgnflyer

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29.12.2018
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Tag 15 (Teil 1, Zugfahrt ab Philadelphia und Ankunft in NYC)​

Am späteren Morgen nahmen wir ein Uber vom Hotel zum Bahnhof William H. Gray III 30th Street. Es hätte zwar ÖPNV in der Nähe gegeben, angesichts des Gepäcks und meiner Vorahnung, dass wir heute ohnehin noch viel schleppen werden, entschieden wir uns für die bequemste Lösung.

Die kurze Uber-Fahrt nutze ich für einen SMS-Austausch mit der Sofitel-Gästebetreuung. Es galt die mir zu Unrecht berechneten USD 126 für zwei Tage Valet-Parking von der Fast-Check-out-Rechnung zu bekommen. Dauerte 5 Minuten.

So sieht der Bahnhof von außen aus.

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Ein letzter Blick in Richtung Innenstadt, das Sofitel ist nur eine knappe Meile bzw. 20 Fußminuten entfernt, einschließlich Überquerung des Schuylkill River.

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Und nun hinein in die Bahnhofshalle.

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Gebucht waren wir heute auf dem Zug 182 nach „New York, NY - Moynihan Train Hall at Penn Sta.“, für zusammen USD 114 in der Business Class. Die semi-flexiblen Tickets hatten wir ca. 5 Wochen zuvor online erworben.

Meine letzte etwas längere Zugfahrt in den USA liegt Ewigkeiten zurück. Damals ging es von San Diego nach Los Angeles und zurück. Ich kann mich noch grau an fehlende Gleis-Angaben und ein Einsteigen im Entenmarsch an der L.A. Union Station erinnern. Heute sollte es nicht viel anders werden.

Unser Zug stand bereits auf der Anzeigetafel, aber wir hatten noch etwas Zeit.

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Der Food Court war leider zum Vergessen, einige Geschäfte geschlossen und viele Sitzgelegenheiten durch Obdachlose genutzt, einschließlich dieses typischen Geruchs.

Wir suchten uns in der Bahnhofshalle ein halbwegs schönes Plätzchen auf den Holzbänken. +1 besorgte für fast USD 22 ein kleines Frühstück bestehend aus 2x Cappuccino und einem geteilten Sandwich. Geschmacklich in Ordnung.

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Ca. 15 Minuten vor der Abfahrtszeit wurde das Gleis bekannt gegeben und die Passagiere stellten sich vor einem Treppenabgang an. Wir tranken unseren Kaffee noch aus und gesellten uns dazu.

Ca. 3 Minuten vor der geplanten Abfahrt durften die Gruppe runter ans Gleis. Sieht nicht anderes aus als an anderen Bahnhöfen weltweit. Wagenstandsanzeiger oder entsprechende Hinweise auf dem Display gab es keine.

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Der pünktlich gemeldete Zug hatte etwas Verspätung. Nach 10 Minuten fuhr er ein und die Passagiere versuchten die Wagennummern zu erspähen. Sofort ging das Gerenne los.

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Wir schafften es mit unserem umfangreichen Gepäck glücklicherweise direkt in den richtigen Wagen einzusteigen. Laufwege innerhalb des Zugs wollte ich vermeiden.

So sahen die Sitze aus.

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Für das Gepäck gibt es neben einer Ablage überkopf weitere gut einsehbare Ablagemöglichkeiten am vorderen und hinteren Ende des Wagens, neben den Toiletten.

Wir rollten los, ich schaute aus dem Fenster. Meist unspektakulär.

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Irgendwann lief eine Schaffnerin durch die Reihen und scannte die Tickets. Während wir die Info erhielten, bis zu Endstation sitzen bleiben zu können, markierte sie die Plätze von früher aussteigenden Passagieren mit einem Zettel. Kurz vor dem Erreichen des nächsten Bahnhofs lief die Schaffnerin wieder durch den Wagen und erinnerte die betreffenden Passagiere an das rechtzeitige Aussteigen.

Aus Kalifornien konnte ich mich an eine Snackbox sowie Getränke für C-Passagiere erinnern. Ich meinte, bei unserer Buchung etwas ähnliches gelesen zu haben. +1 lief mal ins Bistro, fragte nach und kam mit kostenfreiem Kaffee und Cola light zurück. Proaktive Hinweise auf diese Versorgungs-Möglichkeit gab es keine.

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Für den Report lief ich selbst nochmal kurz durch den Zug. Irgendwie hatte ich Amtrak im Vergleich zur DB deutlich rückständiger erwartet. Dramatische Unterschiede zu einem dieser alten, etwas aufgemöbelten ICs konnte ich nicht feststellen. Zu einem ICE natürlich schon.

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Coach bzw. Eco.

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Das Bistro.

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Für Konfusion sorgte bei einigen Passagieren der vorletzte Halt in Newark. Der Bahnhof heißt Pennsylvania bzw. Penn Station, trägt also denselben Namen, wie die folgende Endstation in NYC. Hektisch verließen zwei Herren vor uns den Zug, um ebenso hektisch wieder einzusteigen.

Die Sicht aus dem Fenster hatte sich während der gesamten Fahrt kaum verändert.

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Auf der anderen Seite des Wagons war es vor Erreichen unseren Zielbahnhof kurzzeitig besser.

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Nach ca. 80min Fahrzeit in NYC angekommen ließen wir erstmal die anderen Passagiere ausstiegen, bevor wir unser Gepäck sortierten.

An der Penn Station gibt es Aufzüge und wir konnten unser Gepäck komfortabel in Richtung E-Train rollen. Zwar prüfte ich kurz Uber, mach meiner Erinnerung waren mir die aufgerufenen ca. 45 USD zu unserem nächsten Hotel zu teuer.

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An der U-Bahn angekommen verzichteten wir auf das neuerliche Aufladen unserer Metrocards. Da wir nur eine Nacht bleiben und morgen die Heimreise antreten werden, nutzten wir die OMNY-Möglichkeit, also das kontaktlose Zahlen via Kreditkarte, Smartphone, etc.

Wie in anderen Fäden im Forum bereits diskutiert, ist OMNY erstens bequemer und ggf. auch günstiger als die Metrocard. Mit der 12. Fahrt wird faktisch und automatisch eine Wochenkarte erworben, somit fallen für den Rest der Woche keine weiteren Fahrpreise mehr an (fare-capping). Leider läuft die OMNY-Woche immer von Montag bis Sonntag, weshalb sich im Einzelfall die guter alte Metrocard mit 7-Day-Unlinited-Ride-Pass weiterhin lohnen kann. Bei mehrtägigen Aufenthalten über ein Wochenende hinweg, dürfte das sogar regelmäßig der Fall sein.

Die U-Bahn-Fahrt war ereignislos, das Aussteigen an der Station Canal Street hingegen ein Graus. Die Station ist keine „Accessible Station“, also ohne Aufzüge. Auch gibt es zum Verlassen der Station neben den üblichen Drehkreuzen keine Tür als Alternative. Wir schleppen unser Gepäck also die Treppen hoch und rollten die Trolleys nacheinander und ohne die ausgesetzten Taschen unter den Drehkreuzen durch.

Von der U-Bahn-Station mussten wir unser Gepäck lediglich wenige Meter bis zu unserem heutigen Hotel rollen, dem aus dem Reisebericht von @Nitus bekannten Sheraton Tribeca New York. Apropos Nitus, das in seinem NYC-Reisebericht sowie auch in seinem Post zu meinem bisherigen NYC-Bericht erwähnte Restaurant Xi'an Famous Foods war unser erstes und wesentliches Ziel für den heutigen Tag in NYC. Bei unserem ersten Versuch zu Beginn der Reise standen wir vor verschlossenen Türen (Sonntag).

Aber erstmal zum Hotel. Der Check-in lief nach kurzem Warten schnell und unkompliziert, das Zimmer war bereits um 13:10 Uhr bezugsbereit. Als statuslose Gäste erhielten wir die über OTA für USD 197 gebuchte Besenkammer, im sechsten Stock.

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Das Zimmer fanden wir in Ordnung und überraschend geräumig. Im Vergleich zu unserem Hotel in Midtown West zu Beginn der Reise, war das Bett angenehm breit (ca. 180cm vs. ca. 140cm).

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Die Aussicht von der sechsten Etage war keineswegs spektakulär, aber in Ordnung. Die üblichen Straßenhändler auf der Canal Street hatten wir im Blick. Sehr geräuschempfindlichen Menschen sei gesagt, die Fenster halten den Lärm nur begrenzt ab.

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Warum wir dieses Hotel ausgewählt hatten? Erstens wollten wir bei unserem zweiten NYC-Aufenthalt zur Abwechslung in einer anderen Gegend wohnen, zweitens war für diese Freitagnacht das allgemeine Preisniveau hoch und das Angebot des Sheratons eines der (in dieser Kategorie) günstigsten.

Nach kurzer Verschnaufpause marschierten wir die Canal Street entlang für ca. 20 Minuten in Richtung Chinatown. Die uns rege sowie in persönlicher Ansprache offerierten Taschen und Uhren schlugen wir aus.

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Angekommen in der Bayard St., war die Filiale von Xi'an Famous Foods diesmal geöffnet. Anders als von mir befürchtet, gab es keine Katz Delicatessen-ähnlichen Touristenschlangen vor der Tür. Fotos haben ausschließlich wir geknipst.

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Das Restaurant war gut gefüllt, ein paar Tische noch frei. Auf einem Fernseher lief eine Darstellung der händischen Zubereitung der breiten Nudeln. Das dort gezeigte Video sowie Rezensionen von Anthony Bourdain, Mark Wiens und Co. gibt es auf YouTube, der von +1 und mir manchmal ganz gern geschaute Kanal Strictly Dumpling scheint kein Fan dieses Restaurants.

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An einem Touchscreen bestellten und bezahlten wir „Spicy & Tingly Beef Muscle Hand-Ripped Noodles” und „Chang’an Spicy Tofu Custard”. Hier ein Blick auf den Monitor und ein paar Preise.

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Die Nudeln waren lecker, mit Biss und Geschmack. Die Sauce hatte eine angenehme Schärfe, das Rindfleisch war aus meiner Perspektive glücklicherweise nicht zu authentisch, also überwiegend schön zart. Wer anders als z.B. +1 sehnige und/oder knorpelige Teile etc. nicht mag, sollte sich vom Hinweis auf der Karte „chunks of beef muscle (think: chewy, with tendons, lean with a bit of fat)” nicht abschrecken lassen.

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Das Tofu-Gericht war in Ordnung, jedoch nichts sonderlich berichtenswertes.

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Nach dem Mittagessen besuchten wir kurz den bereits erwähnten Hong Kong Supermarket. +1 stockte ihre Vorräte an Ananas-Kuchen von einem bestimmten Hersteller auf. An der Kasse bewunderte ich das von der Decke herabhängende Angebot an Covid-Ausstattung.

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Vor der Tür fotografierte ich einmal ein solches, kleines E-Bike. Davon haben wir in NYC einige gesehen. In Vietnam sind ähnliche Modelle bei Schulkindern populär, in Deutschland habe ich diese Modelle noch nicht (bewusst) wahrgenommen.

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Ein paar Meter weiter erstanden wir zwei Bubble Tea. Das Angebot genauso umfangreich wie in SOA.

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sgnflyer

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Tag 15 (Teil 2, Nachmittag und Abend in NYC)​

Das Kung Fu Tea-Getränk schlürfend spazierten wir am Sara D. Roosevelt Park entlang. Die weiteren Besucher des Parks waren heute vorwiegend Menschen im Rentenalter, die entweder auf Parkbänken saßen oder sportlich aktiv waren. Mich erinnerte die Szenerie stark an China und Vietnam.

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Wir überlegten, was wir mit dem Rest des Tages anstellen sollen. +1 hatte Shopping in Noho und Soho auf der Agenda.

Es war allerdings erst kurz nach 15:00 Uhr und somit genügend Zeit, um eine letzte, neue Perspektive auf NYC einzunehmen. Hierzu nahmen wir eine U-Bahn nach Williamsburg, in die Marcy Av.

Hat ein bisschen was von Chicago hier.

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In Williamsburg spazierten wir zunächst von ultra-orthodoxen Juden geprägte Straßenzüge entlang. Viel zu sehen gab es nicht, viele Geschäfte waren bereits geschlossen oder am Schließen.

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Das Spannende ist aus meiner Sicht, wie schnell sich NYC ändern kann. +1 wollte ich hierzu noch eine völlig andere Seite von Williamsburg zeigen.

Wir liefen ca. drei Blocks weiter, an Peter Luger vorbei, grob in Richtung der U-Bahn-Haltestelle Bedford Av.

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Die Gegend veränderte sich rasend schnell.

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Weitere zehn Fußminuten später, war alles trendy und hip. Uns kamen einige arg auf die äußere Erscheinung bedachte Zeitgenöss:innen entgegen. Auf den beiden Bildern kommt das leider nicht so richtig rüber. Einige ganz nette Restaurants sahen wir dort auch.

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Den Whole Foods Market links im Bild nutzen wir nicht zum Steak-Einkauf, sondern lediglich für einen Toilettenstop. In Texas war es einfacher, bei Bedarf halbwegs saubere Örtlichkeiten zu finden. In NYC sollte man ein wenig vorausschauend handeln.

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Durch Zufall erspähten wir eine Filiale von Joe’s Pizza, ein teilweise gehypter Laden mit Promi-Fotos an der Wand. Das Original ist zwar im Greenwich Village, die kleine Kette steht bei mir allerdings schon länger auf der Liste.

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Wir gönnten uns ein Stück White Pizza mit Spinat und Champignons. Sehr lecker und mit krossem Boden.

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Nach der spontanen Stärkung verließen wir Williamsburg in Richtung Manhattan, genauer gesagt bestiegen wir eine U-Bahn zum Union Square.

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Der Shopping-Teil begann. Wir flanierten den Broadway in Richtung Süden.

Erster Halt war ein Comic-Laden, Forbidden Planet. Im Gegensatz zu +1 kann ich mit Comics absolut nichts anfangen. Der Laden schien gut sortiert, +1 fand die zwei gesuchten Bücher schnell.

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Als nächstes ging es in eine „richtige“ Buchhandlung, Strand. Wie es sich für NYC gehört, ist Strand einer der weltweit größten Bücherläden, dazu familiengeführt. Die von +1 gesuchten zwei Werke gab es trotz des riesigen Angebots an neuen und gebrauchten Büchern nicht. Wir schauten uns stattdessen etwas um. Irritiert erblickte ich ein Regal für "Deutschland"-Interessierte.

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In der Buchhandlung war es nahezu unerträglich warm. Dennoch stöberten wir weiter umher und suchten uns beide etwas aus.

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Für unsere neue Wohnung wäre Marie Kondo wahrscheinlich sinnvoller gewesen. Eine Tasche aus der Merchandise-Abteilung kam noch hinzu. Ich hatte fast den Eindruck, Strand verdient das meiste Geld mit Tragetaschen (um die USD 20 bis 30 das Stück).

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Nach den Comic- und Buch-Einkäufen marschierten wir ein paar Blocks weiter gegen Süden und widmeten wir uns dem Klamotten-Shopping. Bilder lasse ich mal weg, zugeschlagen haben wir am Ende lediglich bei ein paar Jeans.

Mit der Zeit wurde es kalt und leichter Nieselregen setzte ein.

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Zwei Stunden später waren wir wieder in der Nähe des Hotels und besorgten im Convenience Store ein paar Kleinigkeiten.

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Kurz zurück auf dem Zimmer suchten wir mittels Google Maps eine Lokalität für den Abend aus. Es wurde Belle Reve.

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Ein Art Gastro-Pub mit gemischtem Publikum und lauter Musik ab den späten 70ern, von Abba, Billy Idol bis Janet Jackson alles dabei.

Eine kleinere Gruppe feierte ausgelassen einen 30. Geburtstag, der Kellner warf Servieren durch die Gegend oder tanzte mit Seifenblasen-Maschine durch das schummrige Restaurant. Die Freitagabend-Stimmung war hervorragend! Zwischenzeitliches Highlight war ein kurzer Einspieler von Sinatra‘s New York, New York. Das Publikum war textsicher und voll dabei. Kurz dachte ich an das Geschreibe während der Corona-Zeit zurück, NYC werde sich nie wieder erholen.

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Mit diesem Bierdosen-Trend in der Gastronomie tue ich mir schwer. Wahrscheinlich hätten wir es den anderen Gästen besser gleichgetan und Cocktails bestellt.

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Die Fisch-Tacos von +1 waren deutlich besser als mein durchschnittlicher „Retro Burger“.

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Kurz überlegten wir, länger zu bleiben, bis 4:00 Uhr wäre Zeit gewesen. Wir entschieden uns allerdings nochmal um den Block zu laufen und in einem Irish Pub einzukehren, Nancy Whiskey Pub. Dort gab es gezapftes.

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Bei ein paar Bier schauten wir Shuffleboard-Spielern zu und erblickten ein „Fuck Communism“ Schild. Schnell waren wir uns einig, dass sich das örtliche Publikum in seiner Zusammensetzung nur wenig vom Publikum einer von uns in Frankfurt gelegentlich aufgesuchten Kneipe unterscheidet. Im Tannenbaum würde lediglich „Fuck Capitalism“ stehen.

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Durch den mittlerweile bitterkalten Nieselregen ging es zurück zum Hotel. Viel los war um das Sheraton Tribeca nicht mehr, wahrscheinlich lag es am Wetter. Zurück in unserem Zimmer vertilgten wir noch die seit Tag 1 mitgeschleppten Chips von Luke’s Lobster.

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sgnflyer

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29.12.2018
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DUS

Tag 16 und 17 (Rückreise)​

Heute stand die Rückreise mit der LH401 an, Abflug 15:55 Uhr. Den Morgen wollten wir gemütlich verbringen, aber dennoch nutzen. Als der Wecker gegen 8:00 Uhr unseren Schlaf beendete, bereitete ich zunächst einen Kaffee zu und schaute aus dem Fenster. Das Wetter hatte sich im Vergleich zum Vorabend leider gar nicht gebessert, grau und regnerisch,

Mit zwei geliehenen Regenschirmen zogen wir los. Der Regen hatte die Straßenhändler auf der Canal Street offenbar weggespült (bzw. deren Kunden).

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Nach ca. 25 Minuten Fußmarsch erreichten wir unser erstes Ziel. Russ & Daughters in der Houston St., bekannt für Bagel mit Lachs.

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Wir zogen eine Nummer und warteten artig.

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Eine überraschend große Süßwaren-Sektion fiel mir ins Auge.

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An der Reihe verzichteten wir auf den Lachs und orderten einen getoasteten Sesam-Bagel mit Frühlingszwiebel-Frischkäse sowie einen Black and White Cookie. Ich hatte kürzlich gelesen, dieses Gebäck sei NYC-typisch – war mir bislang nie aufgefallen.

Bei Russ & Daughters gibt es keine Sitzgelegenheiten, weshalb wir nach einer Lokalität Ausschau hielten, die erstens Aussicht auf guten Kaffee bietet und zweitens ermöglicht, dort unser Frühstück ohne allzu schlechtes Gewissen zu verzehren.

Bereits auf dem Hinweg war mir das an einen Whole Food Market angeschlossene Café „La Colombe Coffee Roasters“ aufgefallen.

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Das Café entsprach den Kriterien und gefiel uns. Durch eine Glaswand war eine Rösterei zu sehen.

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Wir bestellen Cappuccino, wählten einmal Nizza und einmal Bowery Blend Bohnen.

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In einer stillen Ecke verzehrten wir unseren Bagel. Solide aber leicht schwächer als bei Best Bagel & Coffee oder Liberty Bagel zu Beginn er Reise. Wahrscheinlich lohnt Russ & Daughters nur für Lachs.

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Der Kaffee war hervorragend, insbesondere die Nizza-Variante. Der Black and White Cookie ist mir als "Amerikaner" bekannt. In vielen deutschen Bäckereien gibt es sicher bessere bzw. weniger fest gebackene Varianten.

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Durch weiterhin leichten Regen liefen wir gemütlich zurück zum Hotel. +1 beäugte mit leichtem Misstrauen die Feuertreppen.

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Zurück am Hotel, knipste ich noch ein am Vortag vergessenes Außenfoto des Sheratons.

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Auf dem Zimmer packten wir unsere Koffer und Taschen und diskutierten kurz, ob wir ein Uber, Taxi oder die U-Bahn zum JFK nehmen sollten.

Kurz vor 12:00 Uhr checkten wir aus. Wie bereits im Hotel in Galveston wurde in der Nacht meine Kreditkarte trotz vorausbezahlter Rate erneut belastet, das eigentlich inklusive Internet war ebenfalls mit auf der Rechnung. Die Mitarbeiterin klärte die Ungereimtheiten freundlich und schnell. Zusammen mit dem Biergarten in San Antonio sowie dem Sofitel in Philly war das nun die vierte fehlerhafte Belastung meiner Kreditkarte auf dieser Reise – kannte ich aus den USA bislang nicht. Alles ließ sich problemlos klären, aufpassen sei aber angeraten.

Für den Transfer zum JFK setzte ich die U-Bahn durch, aus Geiz und Gewohnheit sowie entgegen +1’s Skepsis. Den fehlenden Aufzug an der Canal Street nahm ich also in Kauf und schleppte die schweren Koffer die Treppen runter.

Die Anfahrt lief weitgehend glatt. Der südliche E-Train-Weg über Howard Beach war für mich zwar Premiere, organisatorisch jedoch kein großer Unterschied zur Reise über Jamaica. Nur die anderen Fahrgäste waren heute etwas seltsamer, als ich dies von U-Bahn-Transfers zum JFK gewöhnt bin.

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Kurzer Schock-Moment war eine offenbar unter Drogen stehende Frau, die schreiend und spuckend irgendwelchen Unmut äußerte. Glücklicherweise stieg sie bald aus. Aufgrund eines quer über die Sitze schlafenden und übelriechenden Obdachlosen wechselten wir später unsere Sitzplätze innerhalb des Wagons. +1 meckerte natürlich ein wenig, hatte sie doch ein Uber präferiert.

An der Station Howard Beach stiegen wir aus, luden unsere Airtrain-Metrocards auf und wechselten in den solchen. Kurz ärgerte ich mich, nicht bereits auf der Hinreise, die Karten entsprechend aufgeladen zu haben.

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Am JFK angekommen, war wenig los.

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Check-in und Siko gingen schnell. Keine Flüssigkeiten und Elektronik ausräumen zu müssen, beschleunigt den Prozess merklich.

Über die C-Lounge am JFK habe ich im Forum kürzlich schlechtes gelesen. Zumindest für die SEN-Lounge kann ich dies nur bedingt nahvollziehen. Eventuell erwarten wir (zu) wenig, aber die Auswahl an warmen und kalten Speisen fanden wir in Ordnung. Das Büffet war eher von (Gemüse)-Beilagen dominiert als von Hauptgerichten, schlimm fanden wir dies nicht – gerade in Anbetracht unserer Ernährung während der vergangenen beiden Wochen.

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Die Aussicht aus den JFK-SEN-Lounge mag ich immer wieder, hier kommt gerade die LH400 an.

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Mein Paulaner wurde trotz verfügbarer Weißbiergläser wie unten abgebildet serviert, ansonsten war der Service gut und aufmerksam. Lautstarke private Unterhaltungen mit dem Personal des Wining & Dining-Bereichs über die Geschosse hinweg mal ausgeklammert.

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Noch ein kurzer Nachtisch sowie Kaffee und schon ging es pünktlich zum Boarding.

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Am Gate angekommen hatte das Boarding bereits begonnen. Auf der C-Seite konnten wir direkt zum Boardkarten-Scannen und anschließend in die B744 durchlaufen.

Entsprechend des Hinflugs waren unsere Sitzplätze 82H und 82K. Das Alter sahen wir den Sitzen an, offensichtliche Schäden gab es heute zum Glück nicht.

Der mit einer vierköpfigen Familie reisende Herr auf 81A nutzte die Statusgäste-Begrüßungsrunde mit der Purserin für ein gemeinsames Meckern über LH. Schon erstaunlich, dass die Mitarbeitenden da sofort voll mitgehen. Später, nach dem Start, bemerkte jener Herr auf 81A einen oder sogar zwei kaputte Sitze innerhalb seiner Reisegruppe. Die bekannten Reset-Versuche begannen, das Meckern ging (zu recht) weiter.

Der Service war heute effizient, die Speisekarte sah so aus.

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Nun hieß es wieder „Auf Wiedersehen“. Im Vergleich zu Texas bin ich mir, was NYC anbetrifft, ganz, ganz sicher. So bald und so oft wie möglich. Falls es sich ergibt, gerne auch wieder im Februar oder März.

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Von zwei Willkommen-Wässerchen abgesehen, starteten wir heute mit zwei Gläsern Champagner.

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Kurz inspizierte ich den heutigen Porsche Design-Beutel. Schick fand ich den nicht.

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Zügig hatten wir die ausgewählten gegrillten Garnelen als Vorspeise auf dem Tisch. Keinesfalls auf Texas-Niveau, aber in Ordnung.

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Als Hauptgang wählte +1 die „Polenta mit Parmesan, dazu Pilzragout, Babyspinat, Salsa Verde, und Kirschtomatenragout“. Ich hätte mich besser angeschlossen. Sah zwar aus, wie am Büfett zusammengeklatscht, war aber schmackhaft.

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Mein „Kalbsmedaillon mit Grüner Pfeffersauce, Baby-Zucchini, Fenchel und Anna-Kartoffeln“ war katastrophal. Einfach nur trocken. Ging weitgehend zurück. Die Beilagen waren in Ordnung.

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Im Anschluss gab es noch etwas langweiligen Käse und die typischen Pralinen.

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+1 bestellte Baileys, ich gönnte mir ein paar Gläser Rotwein. Die Abflugzeit der LH401 ist mir zum Einschlafen einfach zu früh, irgendwann klappte es für ca. 2-3 Stunden doch. Bis kurz vor Frankfurt schliefen wir durch und verzichteten mit Ausnahme von Kaffee und Saft weitgehend auf das Frühstück.

Zum Abschluss gab es eine Statusgäste-Verabschiedungsrunde. Der Herr auf 81A erhielt eine Entschuldigungsflasche aus dem Boardverkauf. Vielleicht sollte ich beim nächsten kaputten Sitz ebenfalls etwas ausführlicher meckern?

Ich bedankte mich artig für den Service. Dabei rutschte mir ein vergiftetes Lob für den zur Abwechslung funktionierenden Sitz heraus. Die Purserin nahm es gerne zum Anlass, mir ironisch zuzustimmen und ein paar Sätze zu den Allegris-Neuheiten zu erzählen. War ein nettes Gespräch.

Am FRA reisten wir gemeinsam an der Kontrollspur für EU/EWR/CH Bürger ein. Zwar konnten wir zunächst nur Automaten sehen - was mit VN-Pass natürlich zum Scheitern verurteilt wäre - es gab jedoch einen kleinen Durchgang direkt zum Schalter. Angesichts der langen Schlange an der Alle Pässe-Kontrollspur ersparte uns dies einiges an Zeit. Vielen Dank nochmal an Juser @Reyhan für den Post und die Nachfrage bei der Bundespolizei in Sachen gemeinsamer Einreise in meinem SGN-Bericht!

Die restliche Reise ist schnell erzählt. Auf dem Weg zur Einreise hatten wir die noch geschlossene SEN-Lounge im Z-Bereich bemerkt, weshalb wir im A-Bereich duschten und etwas frühstückten (ohne Foto).

Irgendwann waren die effektiven, gut 3 Stunden Umsteigezeit vorüber. Zur Erinnerung, ursprünglich sollte es mit LH72 um 6:55 Uhr nach DUS weitergehen. LH hatte uns jedoch auf die LH74 (durchgeführt von: Eurowings) um 9:25 Uhr umgebucht. Kurz vor Abreise in NYC hatten wir noch eine E-Mail mit Sitzplatzänderungen erhalten.

Nach einer Busfahrt war ich einigermaßen überrascht, als von EW nichts zu sehen war.

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Der Flug nach DUS war ereignislos, hier noch ein Essensbild.

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Am DUS wurde das Gepäck zügig ausgeliefert und wir nahmen ein Taxi nach Hause.

Die nächsten beiden privaten Trips gehen in das Umland von MXP sowie nach CDG. Im Sommer fliegen wir wieder in die „richtige“ Richtung, für eine Arbeits-Urlaubs-Heimatsbesuchs-Kombination nach SGN, diesmal mit OZ.

Danke für’s Lesen!
 

DrNo

Erfahrenes Mitglied
16.09.2014
583
330
HAJ/ZRH
Wirklich ein unfassbar detaillierter und kurzweilig geschriebener Reisebericht. Danke für deine Mühen.
 
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Champuslümmel1

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
1.232
809
Düsseldorf
Vielen Dank für diesen tollen Reisebericht. Erinnerungen wurden wach und Vorfreude auf u.a. 2 x NYC in diesem Jahr wurde geweckt. V.a. freue ich mich auch auf die A380 MUC-JFK im September.
 
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schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
3.512
2.910
FRA
Mautprellen mögen die hier gar nicht. Aber woher kommt ihr nochmals? Deutschland? Da habt ihr aber Glück gehabt, das wird nicht weiter verfolgt weil es keinen Sinn macht bei Ausländern von so weit weg..." Gekommen ist in der Tat nie was.
Ist es nicht so, dass sich die Firmen an die Verleiher und diese an die Mieter halten? War vermutlich pures Glück.

Danke für den schönen Bericht.
 
Zuletzt bearbeitet:

sgnflyer

Erfahrenes Mitglied
29.12.2018
336
5.916
DUS
Erstmal ein großes Danke an alle für die netten Kommentare!

Als gestern die LH A380-Mail kam, hatte ich ähnlich wie @Champuslümmel1 kurz den Gedanken, bald wieder nach NYC zu fliegen. Noch tendieren wir aber dazu, im Sommer zweimal in die "richtige" Richtung zu fliegen.

Ist es nicht so, dass sich die Firmen an die Verleiher und diese an die Mieter halten? War vermutlich pures Glück.

Um solche Fragen zu vermeiden, hatten wir ja vorab das Maut-Paket gebucht. Im meine mich aber zu erinnern, in einem der Vertragsdokumente gelesen zu haben, dass mit Durchfahren einer Kennzeichen-Erfassungsanlage automatisch ein Maut-Paket für die gesamte Mietzeit erworben würde. Etwas teurer als Prepaid. In manchen (Bundes-)Staaten scheint insofern kein Mautprellen (mehr) möglich.