Flucht aus dem Lockdown; Teil 2

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HON/UA

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28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
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Na endlich fängst du mit Golf spielen an. Ist ja kein Problem, du kommst so langsam in das Alter wo das Sinn macht :yes:
Immer in den öden Gyms dieser Welt abhängen kann doch keine Lösung sein! :no:
An dem Tag, an dem ich Golf spiele, dürft ihr mich erschiessen !

ich weis, mein Bild vom Golf’sport’ ist wahrscheinlich komplett falsch - aber ich sehe da vor mir Damen mit Perlenkettchen, Teetrinken mit abgespreiztem Finger, von Schlag zu Schlag mit einem Buggy fahrend, die künstliche Landschaft des Platzes bewundernd.

Jetzt dürft ihr mich in meiner stereotypen Vorstellung steinigen 🙈🙈🙈
 

pepone100

Erfahrenes Mitglied
06.12.2011
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An dem Tag, an dem ich Golf spiele, dürft ihr mich erschiessen !

ich weis, mein Bild vom Golf’sport’ ist wahrscheinlich komplett falsch - aber ich sehe da vor mir Damen mit Perlenkettchen, Teetrinken mit abgespreiztem Finger, von Schlag zu Schlag mit einem Buggy fahrend, die künstliche Landschaft des Platzes bewundernd.

Jetzt dürft ihr mich in meiner stereotypen Vorstellung steinigen 🙈🙈🙈
Nix da Buggy fahren , laufen ist angesagt ! 💪
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
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Odessa/ODS/UA
16.04.2021, Tag 19

Endlich ein Hotelzimmer mit einer einwandfreien Verdunkelung, etwas sehr Seltenes auf dieser Reise. So schliefen wir problemlos bis 8 Uhr, machten uns in unserem geräumigen, gut ausgestatteten Badezimmer frisch, warfen einen Blick von unserem sehr großen Balkon


und gingen ins Hauptgebäude zum Frühstück.

Für Ägypten ist schon die Lobby eine Wucht, nichts ist ‚abgewohnt‘, obwohl das Hotel auch schon 5 Jahre auf dem Buckel hat, die Aussicht sehr nett.


Wir gingen zuerst hinaus, betrachteten die Anlage mit viel Grün, Palmen, Springbrunnen uns Wasserfällen


– man glaubt kaum, dass man so nahe am Trubel von Alt-Kairo ist.

Für Menschen wie uns, die nicht unbedingt das Meer brauchen (ich wohne das halbe Jahr am Meer und bade nicht darin), ist diese Anlage ideal, besser als diese AI-Bunker mit tausenden Russischen/Ukrainischen Pauschaltouristen und deren Kindern.

Im Frühstücksrestaurant hatte man die Wahl im Inneren oder draußen an einem schattigen Plätzchen zu sitzen. Da es draußen noch nicht so heiß war, entschieden wir uns für letzteres, mit Blick auf die 4 Pools der Hotelanlage.

Mangels Gästen wurde statt Buffet ‚a la carte‘ angeboten, man konnte frische Säfte (Mango, Guave, Erdbeere, Orange), Heißgetränke, je einer kalten und einer warmen Speise auswählen, dazu ein Brot-/Gebäckkorb und eine Platte mit Aufschnitt.

Die Säfte waren mit die besten auf unserer Reise, im Gegensatz zum Sofitel und auch Marriott nicht mit Wasser gestreckt, auch die warmen und kalten Gerichte, in unserem Falle Granola mit Joghurt und frischen Früchten,


French Toast, Salat mit poschierten Eiern und einer Art Egg Florientine ohne Spinat, waren allesamt sehr gut. Wir waren uns einig, dies war das bisher beste Frühstück in Ägypten, inklusive top Service.

Schnell für den Pool umgezogen, um 10:20 hatten wir freie Liegenauswahl.


Da das Wasser im riesigen, glasklaren Pool (Salz statt Chlor) sehr frisch war, hielten wir es mit ein paar Abkühlungen und unserer Musik 2 Stunden in der prallen Sonne aus. Im Vergleich zu Assuan war es mit 30 Grad auch fast schon frisch, zudem wehte dauernd ein angenehmes Lüftchen.

Um 12:30 waren wir im Gym, nach dem Sheraton das bisher Zweitbeste. Alle Geräte waren in perfektem Zustand, alles blitzsauber, genügend kaltes Wasser im Kühlschrank.


Im Anschluss wollten wir das Dampfbad begutachten, welches uns beim Check-In als Titanium-Benefit ‚statt Lounge‘ angeboten wurde. Als wir nachfragten, wurde uns mitgeteilt, dass dieses wegen Covid geschlossen sei. Aha !

Als wir hinüber gingen, um ein kleines Mittagessen auf der Terrasse einzunehmen, sprach ich dies kurz an der Rezeption an, dass diese Vorgehensweise doch etwas lustig ist, ‚statt Lounge‘ den Titanium Gästen den kostenlosen Zugang zum geschlossenen Dampfbad anzubieten. Ich blickte in ratlose Gesichter, bekam die Info, dass dies routinemäßig immer so angeboten wird, man dies wohl in der aktuellen Situation überdenken müsste.

Nachdem wir Nasi Goreng (Rindfleisch- und Hühnerspieße perfekt gegrillt, die Krevetten noch glasig)


und einen Salat zum Mittagessen gewählt hatten, stand auch schon der Duty-Manager vor dem Tisch und entschuldigte sich. Ich erklärte ihm, dass das alles kein Problem sei, es einfach nur lustig wäre. Als Ausgleich bot man uns ein Abendessen (Buffet) im Hotelrestaurant an, ich erklärte ihm, dass dies wirklich nicht nötig sei.

Schon lagen wir wieder am Pool, auch am Nachmittag noch alles extrem sauber, kein Papier, nichts lag herum. Fast alle weit auseinanderstehenden Liegen um den großen Pool waren belegt. Der Abstand war jedoch so groß, dass unsere Musik selbst bei voller Lautstärke am nächsten Platz nicht mehr zu hören war.

Ich erledigte während des Sonnenbades meine notwenigen Angelegenheiten zuhause, so dass auch diese knapp 2 Stunden wie im Flug vergingen.

Für die Abende hatte ich drei Restaurants auf meiner Liste, traditionell Japanisch, Thailändisch im Dusit Thani Hotel und einen hochgelobten Libanesen. Ich fing an diese Restaurants anzurufen, um zu erfahren, dass diese während Ramadan geschlossen sind. Alle drei.

Auch die weitere Suche per TA brachte mich nicht weiter. Schlussendlich ging ich zur Rezeption, um mich beraten zu lassen – ebenfalls ohne Erfolg. Auf ‚Buffet‘ im Hotel, auch wenn kostenlos, hatten wir beide keine Lust. Plötzlich fiel dem Concierge ein bekanntes Seafood-Restaurant in Neu-Kairo ein, welches laut Facebook-Seite geöffnet sein sollte.

Da ein Anruf nichts brachte, schrieb ich das Restaurant via Facebook an, um eine recht schnelle Antwort zu erhalten, man hätte von 11 bis 23 Uhr geöffnet.


Zügig machten wir uns fertig, bestellten ein UBER und fuhren beeindruckt über die vielspurigen Prachtalleen ins Zentrum Neu-Kairos, die South Teseen entlang.

Hier reihen sich links und rechts ziemlich beeindruckende Malls wie an einer Perlenkette auf, einige für Einrichtungen, andere für ‚Männer‘ (Barber-Shop/Luxusautos),


wieder andere für das leibliche Wohlbefinden – alles recht chic.

Wir stoppten an der ‚Arabiata Concord Plaza New Cairo-Mall‘, wo sich das Restaurant ‚Asmak‘ befindet.




Schon auf dem Weg zum Restaurant lief uns das Wasser im Mund zusammen, denn es befand sich auch ein Burger-King in der Mall. Wahrscheinlich könnt ihr das nicht verstehen, aber in der Ukraine haben wir nur McDonalds und KFC, keinen einzigen Burger King.

Als wir am Restaurant ankamen, sah dieses ziemlich verlassen aus; von einem Sicherheitsmitarbeiter wurden wir darüber in Kenntnis gesetzt, dass das Restaurant während Ramadan geschlossen ist – trotz der Facebook Nachricht.

So hatte sich die Qual der Wahl erledigt, wir traten den Rückweg an, direkt zu Burger King.


Hier bestellten wir einen Whopper sowie einen Doppel-Whopper, welche wir mit Jalapenos ‚veredeln‘ und uns schmecken ließen.


Wie kann dermaßen ungesundes Essen so lecker sein ? Die einfachsten Dinge, die man nur schwer bekommt, werden zur Delikatesse.

Wir liefen noch etwas die Prachtallee entlang, entdeckten das ‚Deutsches Haus‘ – so wie man sich in Ägypten (und auch der Ukraine/Russland) ein Haus in Deutschland vorstellt.






Zu unserer Verwunderung war dieses Gebäude ein Geschäft für Vorhänge und Gardienen. Ich bezweifle stark, dass es in Deutschland etwas vergleichbares gibt.

Noch schnell ein Lotus-Eis für Maryna, ein paar arabische Süßigkeiten für mich sowie 3 Dosen Coke Zero (eine Tafel Milka Schokolade kostet in Ägypten übrigens US$ 3) und per UBER zurück zum WESTIN.
 

Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
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An dem Tag, an dem ich Golf spiele, dürft ihr mich erschiessen !

ich weis, mein Bild vom Golf’sport’ ist wahrscheinlich komplett falsch - aber ich sehe da vor mir Damen mit Perlenkettchen, Teetrinken mit abgespreiztem Finger, von Schlag zu Schlag mit einem Buggy fahrend, die künstliche Landschaft des Platzes bewundernd.

Jetzt dürft ihr mich in meiner stereotypen Vorstellung steinigen 🙈🙈🙈
Och, deine Stereotype Vorstellung kommt nicht von ungefähr, die von dir angeführte Dame gibt es ja tatsächlich auf den Golfplätzen dieser Welt. Vermutlich wirst du in deinem Hotel welche beobachten können o_O
Habe mir aber sagen lassen, dass es solch ein Klientel auch gerne mal in urbanen Fitnessstudios geben soll. Trotzdem zweifelt niemand an, dass Fitness und Bodybuilding keine ernsthaften Sportarten sind.

Allerdings ist Golf nicht erst seit Tiger Woods, der äußerst erfolgreich auch Fitness- und Kraftkomponente eingebracht hat, ein ernstzunehmender Hochleistungssport.

Kleine Anekdote: einer der zur Zeit besten Golfer, Bryson DeChambeau, hat die Corona Pause im letzten Jahr dazu genutzt 25 Kilo Muskelmasse zuzulegen. Der Arme sieht jetzt ein bisschen aus wie Hulk, aber seinem Spiel hat es genützt, da er die Länge der Abschläge deutlich steigern konnte.

Und der zur Zeit hotteste deutsche Long Drive Champion Martin Borgmeier könnte auch jeden Bodybuilding Wettbewerb gewinnen. Also, Kraft Fitness, Beweglichkeit, Ausdauer und Schnellkraft ist für sportliches Golfen durchaus sehr hilfreich.

Geh mal einen Tag oder auch nur eine Stunde auf die Driving Range in deinem Hotel und du wirst am nächsten Tag Muskeln spüren, von denen du nicht wusstest, dass sie existieren. Sorry für offtopic :yes:

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mariomue

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23.10.2014
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Sachsen
Sind aktuell eigentlich noch Kreuzfahrtschiffe auf dem Nil/Stausee unterwegs oder ist der Sektor tot? Vor reichlich 15 Jahren durfte ich Abu Simbel mal auf die Art ansteuern, das war schon beeindruckend wie es am Horizont erscheint und immer größer wird. Solange man nicht die mit Beton zugekleisterte Rückseite sieht.
 
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HON/UA

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28.02.2011
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Sind aktuell eigentlich noch Kreuzfahrtschiffe auf dem Nil/Stausee unterwegs oder ist der Sektor tot? Vor reichlich 25 Jahren durfte ich Abu Simbel mal auf die Art ansteuern, das war schon beeindruckend wie es am Horizont erscheint und immer größer wird. Solange man nicht die mit Beton zugekleisterte Rückseite sieht.Die
Den Beton. auf der Rückseite sieht man heute nicht mehr, an hat dies mit Schutt verkleidet, so dass es fast wie ein natürlicher Hügel aussieht.

Es liegen dutzende Schiffe am Nilufer in Assuan, und vergammeln, sehen teilweise schon ziemlich gespenstisch aus. Unser Bootsführer sagte, dass sie seit einem Jahr keine Touristen haben, es gerade wieder etwas anfängt.
 

Hauptmann Fuchs

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06.04.2011
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GRQ + LID
Da ein Anruf nichts brachte, schrieb ich das Restaurant via Facebook an, um eine recht schnelle Antwort zu erhalten, man hätte von 11 bis 23 Uhr geöffnet.

[...]

Als wir am Restaurant ankamen, sah dieses ziemlich verlassen aus; von einem Sicherheitsmitarbeiter wurden wir darüber in Kenntnis gesetzt, dass das Restaurant während Ramadan geschlossen ist – trotz der Facebook Nachricht.

Die Antwort (aber nicht das Ergebnis) war wohl vorprogrammiert, da hat ein Robot deine Frage beantwortet.
 
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Sciurus

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22.04.2012
1.732
363
ZRH
Übrigens, das Old Cataract war nie ein Palast, sondern immer ein Hotel. D.h. nie ein privater Palast. Das Htel kommt auch in der Verfilmung von Agatha Christie vor.
 
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HON/UA

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28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
17./18.04.2021, Tag 20 & 21

Ich wollte Euch mit Pool & Gym nicht langweilen, deshalb eine Zusammenfassung der letzten beiden Tage:

Den Samstag verbrachten wir komplett innerhalb der Hotelmauern, zu angenehm war es, so wunderbar still und sauber.

Man könnte nun sagen, dass diese Hotelanlage keinen Charme hat, und damit läge man völlig richtig, denn sie könnte überall auf der Welt stehen, von Hawaii bis Australien. Aber, nach dem Clientele zu schließen, ist dies gewollt. Denn es handelt sich zum Großteil um Menschen aus Kairo, die für ein Wochenende die chaotische Großstadt abstreifen wollen - und dafür keine 45 Minuten fahren müssen.

Das Abendessen wurde vom Hoteldirektor gesponsert, auf meine Bemerkung hin, dass ein geschlossenes Dampfbad kein Ausgleich für eine nicht existierende Club-Lounge sei.




Dumm nur, dass wir nicht wussten, dass das Buffet nur von 18:30 bis 20:00 aufgebaut ist, es auch wirklich bei unserer Ankunft im Restaurant um 19:58 innerhalb von Minuten abgebaut war.

Aber dies war auch besser, denn die Speisen, die ich noch begutachten konnte, waren schon sehr ‚angelaufen‘, die Ränder von Käse und Wurst ließen deutlich die Schultern hängen.


Da ich sowieso kein Fan von Buffets bin und ich mein Abendessen auch selbst zahlen kann, bestellten wir mariniertes Schaschlik vom Huhn (gut gewürzt, saftig), Baba Ganoush und Hummus, dazu zwei Coke Zero. Ein paar arabische Süßigkeiten konnte ich mir bei Ankunft noch gerade so vom Buffet retten.

Zu unserer Überraschung, als ich nach der Rechnung fragte, wurde dies verneint, das Abendessen ginge auf‘s Haus. Danke, das war großzügig !

Am Sonntag erachten wir bereits um 6, setzten uns mit einem Kaffee auf den Balkon und genossen die morgendlichen Aussicht.

Das Frühstück, speziell das Granola und der freundliche Service, überzeugte, happy lagen wir um kurz nach 9 für zwei Stunden in der Sonne, völlig alleine am riesigen Pool.

Mit 41 Grad wurde es ziemlich warm, wir nutzten die Liegen im Wasser, was die Sache sehr erträglich machte.


Gegen Muttag packten wir unsere Koffer, ich bezahlte die für die Leistung sehr überschaubare Rechnung, und fuhren per UBER Comfort für US$ 12 innerhalb von 35 Minuten ins Stadtzentrum, wo wir uns wieder im Marriott auf der Nilinsel einquartierten.


Bereits im Vorfeld hatte ich via App erfahren, dass es wieder einen Upgrade auf eine Diplomaten-Suite gab.


Wir gingen zuerst in die Club-Lounge, maximierten ein paar Dosen Getränke für die Minibar, gingen aufs Zimmer und machten uns, nachdem wir ausgepackt hatten, für den Pool fertig.

Wegen Ramadan war die Hotelterrasse komplett leer, der Poolbereich jedoch komplett voll - trotzdem bekamen wir 2 Liegen, legten uns für 1 1/2 Stunden in die Sonne; es war heiss, nur durch regelmäßige Sprünge in den auch recht warmen Pool zu ertragen.

Zurück im Zimmer erwartete uns das Willkommenspräsent des Hoteldirektors:


Das muss ein Schwabe sein !

Mir knurrte seit 2 Stunden der Magen (keine Ahnung wie Maryna das macht, fast nie Hunger zu haben), wir gingen um 18 Uhr in die Club-Lounge, Hummus und Tahina gehen immer.

Zu unserer Verwunderung sah das Angebot heute sehr ordentlich aus, nichts kam aus der Friteuse, stattdessen Kofta, Chicken Tikka, Salat und unsägliche Labberpizza.

Das Huhn war trocken, okay – aber die Kofta stand denen in vielen Restaurants um nichts nach, auch Hummus und Tahina waren sehr ordentlich. Dazu eine Mirinda, etwas das ich schon ewig nicht mehr getrunken habe.


Verwundert waren wir über die vielen Deutschen und Amerikanischen Gäste, teilweise ernsthaft mit Maske – in Ägypten ! Wenn man Angst vor Covid hat, dann sollte man das Land meiden, da hilft auch keine Maske mehr was. Zudem war der ‚Dresscode‘ eher unterirdisch, einige waren allen Ernstes in Badeshorts, T-Shirt und Flip-Flops unterwegs. In meinen Augen ist das mangelnder Respekt vor dem Gegenüber.

Trotzdem war es ganz lustig, denn da wir ausschließlich Russisch sprechen, nimmt keiner aus der Deutschen Gruppe an, dass wir sie verstehen. So konnte ich ungestört der Unterhaltung lauschen, z.B. dass man seit 1 1/2 Wochen in Kairo ist und das Hotel noch nie verlassen hat, die Ernährung ausschließlich beim Hotelfrühstück und in der Club-Lounge erfolgt. Ich frage ich was die Jungs die ganze Zeit machen, denn so weiß wie die alle sind, scheinen die auch das Zimmer nur zur Nahrungsaufnahme zu verlassen.

Zurück ins Zimmer, etwas Kräfte getankt – was aber nichts wurde. Wir waren wegen des frühen Aufwachsens einfach zu müde.

Wir verließen das Hotel nur kurz, wechselten Geld, kaufen Coke Zero – denn das Pepsi-Zeug erträgt man irgendwann nicht mehr.
 

bluesman

Erfahrenes Mitglied
15.11.2013
2.631
1
TXL
An dem Tag, an dem ich Golf spiele, dürft ihr mich erschiessen !

ich weis, mein Bild vom Golf’sport’ ist wahrscheinlich komplett falsch - aber ich sehe da vor mir Damen mit Perlenkettchen, Teetrinken mit abgespreiztem Finger, von Schlag zu Schlag mit einem Buggy fahrend, die künstliche Landschaft des Platzes bewundernd.

Jetzt dürft ihr mich in meiner stereotypen Vorstellung steinigen 🙈🙈🙈
Komplett falsches Bild. Immer diese Stereotypen ...
 

HON/UA

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28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
19. - 23.04.2021, Tag 22 - 26

Die letzten Tage unseres ursprünglichen Kurztrips verbrachten wir in Kairo.

Eigentlich hatten wir einen Rückflug für die Morgenstunden des 19. Aprils gebucht, diesen dann aber wegen des andauernden Lockdowns in der Ukraine auf den 23. verschoben, so dass wir die Werktage noch Sonne tanken und ins Gym konnten.

Da diese Tage völlig ungeplant waren, gab es auch keine großen Aktivitäten. Das neue Museum sparten wir uns, schließlich stehen dort dieselben alten Sarkophage.

Am 23.04. checkten wir um 01:00 aus dem Hotel aus, nahmen ein UBER und fuhren zum verwaisten CAI, Terminal 2. Die Sicherheitskontrolle verlief zügig, wir checkten am Schalter der UIA ein, wo die Diskussion begann – man wollte mich nicht fliegen lassen.

Die Einreiseregeln der Ukraine sind etwas verwirrend, und damit für die externen Mitarbeiter am Check-In in Kairo kompliziert: Ausländer, inklusive solcher mit befristeter Aufenthaltsgenehmigung, benötigen zur Einreise in die Ukraine einen negativen PCR-Test. Nur Ukrainer und Ausländer mit unbefristeter Aufenthaltsgenehmigung benötigen diesen nicht zwingend, können am Flughafen die Selbstisolations-App herunterladen, dann 14 Tage in Isolation gehen oder zuhause einen PCR-Test machen.

Da ich keinen PCR-Test vorweisen konnte begann die Diskussion, welche darin endete, dass ein Supervisor meine Aussage bestätigte und auch ich meine Bordkarte erhielt.

Durch die Passkontrolle und eine weitere Sicherheitskontrolle zu den E-Gates, wo sich unser Gate natürlich im Untergeschoss befand. Leerer Flughafen und trotzdem keine Finger-Position…


Auch war der Raucherraum Covid-bedingt geschlossen, das Reinigungspersonal des Flughafens verdiente sich jedoch ein paar Pfund hinzu, indem sie einem aktiv anboten, im Putzraum seinem Laster zu frönen.

Wie beim Hinflug handelte es sich um eine Embraer 190,


welche zu in den hinteren Reihen der Y-Klasse gut besetzt war (dort sind die Sitzplätze kostenlos), in den ersten Reihen hatte jeder von uns jedoch einen kompletten. 2-er Block, so dass man es sich bequem machen konnte.

Den etwas verspäteten Start (03:40) bekam ich schon nicht mehr mit, ich schlief tief und fest bis eine Stunde vor Landung, da die Dame auf dem Nachbarblock um 6 Uhr früh die Verdunkelung hochzog, um die geschlossene Wolkendecke zu betrachten. Nachdem sie die Verdunkelung auf meine Bitte wieder zugezogen hatte, schlief ich nochmals bis kurz vor der Landung am KBP-Flughafen.

Gegen 8 Uhr landeten wir in Kiev, kamen als erste aus dem Flugzeug und wurden direkt von der Nationalgrade empfangen, welche uns aufforderte den negativen PCR-Test vorzuzeigen oder via QR-Code die ‚vdoma‘-App herunterzuladen, um die Selbstisolation sicherzustellen.

Ich wollte gerade per Kamera und QR-Code herunterladen, als die Soldatin meinen Pass erblickte und mir mitteilte, dass dies für mich nicht nötig sei, mich direkt zur Passkontrolle durchwank. Ich war doch ziemlich erstaunt. Im Gegensatz zu mir musste Maryna die App herunterladen und sich mittels Personalausweisnummer und Bestätigungscode verifizieren. Von anderen Reisenden wussten wir aber bereits was zu tun ist, dass diese Überprüfungs-App nicht funktioniert, man sie einfach nach Verlassen des Flughafens wieder löschen kann. Willkommen in der Ukraine !

Die Koffer kamen innerhalb von Minuten, wir verließen das Terminal wo wir von meinem Fahrer und Bodyguard empfangen wurden.

Die Fahrt nach Hause zog sich dann allerdings hin, denn die U-Bahn und Busse darf man aktuell nur mit Berechtigungsschein benutzen (kostet US$ 7 unter der Hand), so dass aktuell mehr Menschen das Auto oder Taxis benutzen.

Nachdem wir uns tagsüber erholt und uns im Beautysalon wieder auf Vordermann gebracht hatten, trafen wir uns kurz vor Mitternacht mit Freunden, gemeinsames Clubbing war angesagt.

Aktuell sind die Vorkehrungen der Polizei und Nationalgarde allerdings wesentlich strenger, die meisten Restaurants und Clubs geschlossen. Nur die Restaurants & Clubs, welche Abgeordneten oder deren Bekannten gehören sind natürlich weiterhin geöffnet, wenn auch mit strengeren Zugangsbeschränkungen (also nicht durch den Haupteingang).

(aktueller Restauranteingang)

Die restlichen geöffneten Clubs waren auch dementsprechend sehr gut besucht.

Unsere Zeit in Kiev endet Anfang Mai, wir werden nun den Sommerumzug nach Odessa vorbereiten.

Die nächste Reise ist für den Juni geplant, allerdings in die EU, was die Sache etwas schwieriger macht, da Maryna mit einem ukrainischen Pass eine Ausnahmegenehmigung bzw. Visa benötigt.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
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503
Danke nochmal. Eine Woche Pause ist dann doch ungewohnt Christian.
Ich bin gespannt wie das mit Maryna und der deutschen Bürokratie gelingt.

Ist man in der Ukraine irgendwie unruhig wegen der russischen Truppen, oder wäre es den Ukrainern am Ende egal wieder unter Moskau Ägide zu fallen?
Und was würdest du in einem solchen fall machen?

Ich würde aber nicht erwarten, dass Putin sich die ganze Ukraine schnappt. Den Osten und den Anscluss von dort an die Krim aber schon.
 

KAFlieger

Erfahrenes Mitglied
17.07.2018
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2.283
Auch von meiner Seite aus nochmal ein dickes Dankeschön für den tollen Reisebericht!

Wir haben unseren Ägypten-Urlaub nun auf Anfang Oktober verschoben. All-Inclusive ist auch nicht so mein Ding, mich interessieren eher die kulturellen Highlights.
In Kairo werden wir uns bei Restaurants/Imbissbuden und Hotels wohl von euch inspirieren lassen, auch da nochmal danke für deine immer auch sehr kritischen und ehrlichen Feedbacks, wenn was nicht so toll gelaufen ist (y)
 

bearer

Erfahrenes Mitglied
08.10.2011
583
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MUC
Sehr gut wie immer - macht Laune das so "nachzureisen".

Vielen Dank für die Mühen!
 

Gringo_ZRH

Erfahrenes Mitglied
01.11.2018
466
218
Nochmals besten Dank für den tollen Reisebericht. War die letzten Tage in Cairo und momentan gerade in Assuan und hab mich vom Bericht inspirieren lassen 🙂
Die Restaurants waren toll, ausgenommen das „TABALI“.

Übrigends habe ich mich im Mai auch von deinem México Trip inspirieren lassen. Auch dafür nochmals besten Dank 👍🏾
 
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Reaktionen: christianskas