Flucht aus dem Lockdown; Teil 2

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thomasN

Reguläres Mitglied
19.06.2014
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Kann das Steigenberger Al Dau Beach in Hurghada empfehlen. Ist aber All Inclusive, das wollt ihr ja glaube ich nicht so gerne. Aber ansonsten eine super schöne Anlage.
 
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28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
12.04.2021, Tag 15

Wir schreiben den letzten Tag vor Ramadan 2021, gespannt warten wir was dies ab Morgen für uns bedeutet.

Erste Auswirkungen hatte es jedoch schon heute, denn es soll auf dem Rückweg von Alexandria zum Flughafen stärkerer Verkehr als üblich herrschen, weshalb wir etwas mehr Zeit einplanen sollten. Da es in Alexandria kein UBER Comfort gibt und wir keine Lust haben den Rückweg in einem alten, klapprigen Chinesischen PKW anzutreten, entschieden wir uns ein modernes Auto über das Hotel zu bestellen, Mehrkosten gegenüber UBER X US$ 11.

Ich kann nicht sagen, dass wir besonders gut geschlafen hatten, es war ziemlich kalt im Zimmer da die Balkontüren nicht gut schließen und ein kalter Wind vom Meer durch die Spalte kam. Zudem herrschte auch in der Nacht reger Verkehr auf der Corniche, inklusive Huperei. So waren wir bereits vor dem Wecker auf den Beinen, gingen bereits vor 9 Uhr zum Frühstück im Restaurant im Erdgeschoss.

Hier dann die erste wirkliche Überraschung: das am Nachmittag des Vortags ungemütliche Restaurant hatte sich in einen schmucken Speisesaal verwandelt,


mit herrlichem Ausblick auf Corniche und Mittelmeer. Genauso hatte ich mir ein Kolonialstilhotel vorgestellt.

Auch die Frühstücksauswahl war die bisher beste in Ägypten, verschiedene frische Säfte, eine ordentliche Wurst-/Käseauswahl, Süßspeisen, Früchte und Eier-/Pfannkuchenstation. Nur Hummus und Tahini fehlte mir. Wie üblich bestellten wir uns ein Eiweißomelette mit Chili, perfekt zubereitet.


Dazu kam ich zum ersten Mal in den Genuss einer weiteren ägyptischen Süßspeise, ‚Om Ali‘, welche mit Bread&Butter-Pudding verglichen wird, im Steigenberger allerdings weitaus flüssiger und weniger süß war. Mit den Toppings aus Kokosnussraspeln und Rosinen schmeckte es mir sehr gut.


Gegen 10 Uhr machten wir uns nochmals auf die Stadt etwas zu erkunden, entschlossen uns aber auf der Corniche zu bleiben. Wir liefen östlich die Uferpromenade entlang, bei starkem Verkehr und dem typischen Getriebesingen der Shigulis.


Teilweise sieht man herrliche Kolonialbauten, manche werden sogar renoviert.


Nach 2 halsbrecherischen Straßenüberquerungen erreichten wir den Neubau der Bibliothek von Alexandria, bewacht und abgeschottet wie eine US-Botschaft im Gazastreifen. Der Zugang erfolgt nicht über die Corniche, man muss einen Bogen um das Gebäude machen, um an der südlich gelegenen Straße durch einen Metalldetektor Zutritt zu bekommen.

Tickets für den Zugang zur Bibliothek waren noch vor 11 Uhr bereits ausverkauft.

Doch auch ohne Tickets kamen wir aufs Gelände, konnten uns den wirklich hässlichen Neubau und dessen bereits ziemlich heruntergekommenen Zustand anschauen.




Ein Teil des Geländes war sogar gesperrt, denn viele Granitplatten lagen lose herum.

Wir liefen zurück zur Corniche, betrachteten das ‚Meerjungfrauen-Denkmal‘ vor der Bibliothek, sehr sowjetisch, könnte so auch in Odessa stehen.




An der Corniche und dem kleinen ‚Strand’abschnitt herrschte reges Treiben. Interessant, dass selbst hier in Alexandria bei der jungen Bevölkerung Markenkleidung angesagt ist, wenn auch Fakes. So sind viele Mädchen zwar verschleiert, aber der Gürtel muss schon ‚Gucci‘, LV oder Hermes sein, auch bei den Sneakern ist ‚Marke‘ gewünscht, auch wenn es mit der Schreibweise nicht so genau genommen wird (war auch bei den echten Markenprodukten in der letzten Saison so).


Wir liefen zurück zum Hotel, nahmen nochmals den historischen Aufzug nach oben,


verbrachten die Stunde bis zur Abfahrt in unserem zugigen Zimmer.

Bereits um 12:45 stand unser Taxi vor der Türe, wieder ein Hyundai Elantra, jedoch das Vorgängermodell - trotzdem in gutem Zustand und sehr sauber.

Durch den starken Verkehr aus der Stadt hinaus, auf die Autobahn. Leider war unser Fahrer genau das Gegenteil vom Vorherigen: obwohl 120 km/h erlaubt waren fuhr er 110, bis er immer und immer wieder 120 erreichte und das Auto zu piepsen begann. Nervtötend !!! Wäre er immer ungefähr 130 gefahren, die 120 nicht unterschritten, wir hätten uns nicht alle 2 Minuten dieses unerträgliche Gepiepse anhören müssen.

Google Maps zeigte einen wunderbaren Weg nördlich an Kairo vorbei zum Flughafen, fast ganz ohne Stau. Aber unser Fahrer war einer von denen, die Technologie als Teufelszeug sehen, alles besser wissen als diese dämlichen neuen Medien.

Und so steuerte er uns geradewegs in den dicksten Verkehr Richtung Innenstadt.

Ich zeige ihm die Verkehrssituation auf der von ihm gewählten Strecke - aber er schüttelte nur den Kopf, sah mich mitleidenswert an und fuhr uns direkt, wie von Google angezeigt in den Stau.

Nun wurde ich doch etwas sauer, Bestand auf meiner Routenführung, was er anfangs auch befolgte. Nach einer Abbiegung war es das aber auch schon wieder, er weigerte sich den von Google vorgeschlagenen Weg zu nahmen, fuhr weiter ‘seine Strecke’ und uns in den nächsten Stau.

Ich hatte seit knapp 5 Stunden nichts gegessen, seit zweien nicht geraucht, ich sah uns schon im Stress am Flughafen, da ich noch das mit den Tickets nach Marsa Alam klären wollte.

Kaum waren wir aus dem Stau wählte er plötzlich eine Strecke, die nicht nur mehr Zeit verschlang, sondern auch noch einen Umweg darstellte. Jetzt machte ich die Augen zu und fing an kontrolliert zu atmen, um nicht auszuflippen.

Nach knapp 4 Stunden erreichten wir den Flughafen Cairo, Terminal 3.

Ich ließ Maryna dem Fahrer das Geld überreichen, schleppte das Gepäck von dannen und steckte uns eine Beruhigungszigarette an. Und wenn ich den Flug verpasst hätte, anders ging es nicht.

Noch vor dem Check-In die erste Sicherheitskontrolle, inklusive Gürtel aus etc. Nachdem mein Koffer und mein Rucksack nochmals manuelle untersucht wurden, durften wir zum Check-In, wo ich auch gleich das Thema ‘Marsa Alam’ ansprach.

Der Manager kam herbeigeeilt, es täte ihm sehr leid, man würde uns mit einem Bus von Hurghada an unser Ziel bringen. Sicher nicht, ich schrieb MS an unsere Tickets zu stornieren, den Betrag wieder gutzuschreiben.

Wir erhielten unsere Boardingpässe nach Assuan (jetzt Aswan, aber ich bleibe bei Assuan),



machten uns schnell auf in die Lounge, ich brauchte Coffein, Zucker und Kohlenhydrate, zügig.


Dies war in 15 Minuten erledigt, wir gingen durch eine weitere, noch genauere Kontrolle zu Gate F21, wo schon viele Passagiere wateten.

Draußen sah ich das Flugzeug, leider hatte sich der Airbus 220 in eine Boeing 737-800 verwandelt.

Nun war es wieder offen, bleibt der Nebensitz frei (wir hatten 26A & 26B, Notausgang mit viel Beinfreiheit),


Spannung und Hoffen während des Einsteigeprozesses.

Zuerst blieb der Nebensitz frei, kurz vor dem Sinkflug setzte sich jedoch ein Franzose auf diesen Platz, wollte uns in eine Gespräch verwickeln, fragte ob wir Englisch oder Französisch könnten - was wir mit einem ratlosen Kopfschütteln und ‘НЕТ !’ beantworteten. Somit hatten wir wieder unsere Ruhe.

Überpünktlich landeten wir am Flughafen Assuan, wurden mit dem Bus zum Terminal gekarrt, wo unser Gepäck schnell und zum Glück vollständig aufs Band kam.

Draußen wartete die Taxi-Mafia (UBER gibt es hier nicht, die Careem App kann ich nicht laden), wir gingen zielstrebig zum Parkplatz, wo ich einen Preis aushandelte, der sogar niedriger war als vom Hotel genannt.

Vor dem Staudamm bogen wir nach Norden ab, kamen an unzähligen Souvenirläden vorbei, erreichten um 20:30 unsere Unterkunft, das ‚Kato Dool Nubian House‘, überall hoch geratet, direkt am Nilufer gelegen.

Wir setzten uns im Restaurantbereich,




bekamen einen Hibiskussaft während wir eingecheckt wurden.

Schnell ein kleines Abendessen bestellt, welches nach einer geschlagenen Stunde auf den Tisch kam, dafür sehr durchschnittlich schmeckte.


Sodann ging es in unser Zimmer, welches mir auf den Fotos von Booking sehr gut gefallen hatte. In der Realität war es eher ‚normal‘




- aber das Badezimmer ging garnicht: eine offene Dusche, ohne jegliche Abtrennung - da schwimmt das ganze Badezimmer nach dem duschen.


Auch gab es kein Internet, keinen Safe... nichts. Nein Danke!

Ich sprach kurz mit dem Hotelmanager, welcher mir erlaubte die Buchung auf die erste Nacht zu verkürzen.

Schnell ins Zimmer, die Änderung bei Booking angefragt und über Trip.com ein Zimmer für die Folgenacht gebucht.

Wir packten das Nötigste aus, begaben uns ins Bett.
 
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28.02.2011
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13.04.2021, Tag 16 (Teil 1)

Leute, für sowas wie das Kato Dool Nubian House bin ich einfach zu alt - das muss ich mir nicht mehr geben.

Als ich um kurz vor 4 ins Badezimmer ging, stand es von Maryna bereits unter Wasser, was bei der spärlichen Beleuchtung aber kaum zu sehen war. Als ich es nach 15 Minuten verließ war es mehr eine große Badewanne.

So schön und individuell das Design und der Grundgedanke der Unterkunft - ein paar Basics müssen trotzdem sein, damit ich mich wohlfühle.

4:25, die Koffer waren wieder gepackt, wir gingen aus dem Zimmer, draußen schliefen die Hunde tief und fest auf den Sofas, ließen sich durch uns nicht stören.

Wir bekamen unsere Frühstückstüten in die Hand gedrückt, gingen durchs Tor hinaus zum auf uns wartenden Auto.

Wir fuhren extrem langsam in Richtung Süden, wir hatten schon Bedenken, dass wir so die 275 km bis zum Ziel erst bis zum Abend zurücklegen würden.


Der Grund wurde uns bewusst, als wir plötzlich vor einer Straßensperre stoppten, der Fahrer uns erklärte, dass die Straße nach Abu Simbel erst um 5 Uhr öffnet.


Die Straße war zwar nur zweispurig, dafür aber wenig Verkehr, so dass wir gut vorankamen.


Unterwegs riesige Militäranlagen mit neuen Garnisonstädten, viel Grün drumherum. Auch an der Baustelle eines riesigen Kanals kamen wir vorbei, ich nehme an zur Bewässerung und Erschliessung der Gegend.

Um 07:40 erreichten wir den Parkplatz des Abu Simbel Tempelkomplexes, nur 20 Kilometer von der Sudanesischen Grenze entfernt,


kaufen zwei überteuerte Wasser und zahlten den Eintritt (Maryna die Hälfte), liefen am riesigen Nasserstausee entlang zum Tempelkomplex, welcher von seinem ursprünglichen Standort, der heute unter Wasser liegt, ca. 800 Meter entfernt auf eine Anhöhe transferiert wurde.








Nach einem schwedischen Vorschlag wurde der ehemalige aus dem Felsen gehauene und 63 Meter in die Felswand hineinragende Tempel in 1’036 zwischen 7 und 30 Tonnen wiegende Blöcke zerschnitten und am neuen Standort wieder aufgebaut. Die Schnitte sind leider gut zu erkennen.

Um dem Tempel seine Standfestigkeit zu geben, wurde ein Stahlbetonkonstrukt aufgebaut, an welchem die Blöcke befestigt sind. Davon bekommt man allerdings nichts mit, da diese Konstruktion mit Steine und Sand verdeckt wurde, fast wie ein natürlicher Hügel wirkt.

Auch hier muss an aufdringliche Händler und Guides abwimmeln - doch ich kann deren Aufdringlichkeit bei der geringen Anzahl an Besuchern verstehen. Heute waren es nur 4 Busse und ein paar PKW.

Das Innere des 3’300 Jahre alten großen Tempels war sehr eindrucksvoll, sogar die Farben teilweise noch erhalten.


Die Reliefs an den Wänden wiederholen sich dennoch relativ schnell, Ramses II. wie er den Göttern Getränke, Essen oder andere Opfergaben überreicht.


Wir gingen hinüber zum kleinen Tempel, welcher seiner früh verstorbenen Ehefrau gewidmet ist. Nett - aber bei weitem nicht so eindrucksvoll wie das Monument, das er sich selbst gesetzt hat.








Nochmal zurück zum großen Tempel, die imposante Fassade auf uns wirken lassen.

Nach einer Stunde hatten wir genug, verließen das Gelände, gingen zurück zum Auto und tragen die Rückfahrt an.

Da wir nun Hunger hatten, öffneten wir unsere Frühstückspakete... ein grauenvoller Joghurt, zwei weiche Brötchen, 2 hartgekochte Eier us zwei Ecken Schmierkäse. Sehr einfallsreich !

Die Landschaft erinnerte mich, ohne Spaß, an den Südteil Neuseelands, nur eben in gelb/schwarz statt grün. Auch hier unzählige kleine Vulkanhügel, als wäre ein riesiger Maulwurf am Werk gewesen. Da die Hügel jedoch nicht mit Erde und Gras überzogen sind, wirken diese schroffer als in Neuseeland.


Die Rückfahrt durch die 'Libysche Wüste' erfolgte zügiger,


bereits um 12 Uhr erreichten wir wieder das Kato Dool Nubian House, was uns bei Tageslicht noch mehr erschreckte als in der Nacht: überall lag Dreck und Müll, technische Gerätschaft stand herum, alles ziemlich abschreckend.






Zum Glück waren wir nur hier um zu bezahlen und abzuhauen, booking hatte bereits die Rückzahlung der zweiten Nacht bestätigt.
 
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Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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13.04.2021; Tag 16 (Teil 2)

Unser Fahrer brachte uns zum krassen Gegensatz des Kato Dools, dem historischen 5* Sofitel Old Cataract,


gebucht über Trip.com zu US$ 298.50 inkl. Steuern und Frühstück, immer hin knapp über $ 50 günstiger als via booking. Ich habe bisher schon einige gute Erfahrungen mit Trip.com gemacht.

Durch die wunderschön gepflegte, mit vielen Springbrunnen versehene Vorfahrt


ins Innere des ehemaligen Winterpalastes - uns fiel eine schwere Last von den Schultern, alles war sauber, gepflegt und roch gut.


Wir nahmen in der Bar Platz,


bekamen zum Check-In einen Hibiskussaft, und um 12:45 bereits unseren Zimmerschlüssel im 5. OG des Neubaus, mit Balkon und Nilblick.

Das Zimmer selbst ein Traum, geräumig, mit räumlich abgetrennter Sitzecke, Garderobe und riesigem Marmorbad.




Auch der Balkon, großzügig, mit einem sagenhaften Blick über den ehemaligen Palast, Nil, Tempel und den wunderschönen Hotelpool.


Bei dessen Anblick vergaßen wir unsere Pläne für den Tag, uns tat beiden von der ganzen Fahrerei der Hintern weh, zudem hatten wir beide unsere Kopfschmerzen mit Tabletten unterdrückt.

Wir schwangen uns in unsere Badekleidung, gingen zum Pool und legten uns für 2 1/2 Stunden bei leiser russischer Popmusik in die pralle Sonne,


unterbrochen von ein paar Runden im kühlen Nass und einem leckeren Mittagessen, Caesar Salad für mich, gedämpfte Dorade mit Gemüse für Maryna.




Um 16 Uhr waren wir durchgegart, gingen ins Zimmer, um um 17 Uhr an der Rezeption zu sein, es gab eine Führung durch den Palastteil des Hotels, inklusive Winston Churchill Suite mit riesigem Balkon und Ausblick.


Beim Anblick des alten Teils waren wir froh im Neuen zu wohnen, billiges Laminat muss dann zu dem Preis doch nicht sein.

Im Anschluss setzten wir uns auf die Hotelterrasse über dem Nil,


genossen zwei eiskalte Coke Zero und die Aussicht,


inklusive Agha Kahn Mausoleum auf einer Anhöhe in der Ferne.


Uns gefiel es so gut, dass ich Egyptair anschrieb, ob sie nach dem ganzen Ärger wegen Marsa Alam unsere Flüge von Assuan nach Kairo kostenlos um einen Tag verschieben könnten. Die positive Antwort kam innerhalb von Minuten; ich rief an der Rezeption an und bekam einen Sonderpreis, nochmals US$ 40 unter trip.com.

Wir beobachteten die Veränderung der Aussicht auf den Niel während wir auf unserem Balkon saßen, ein wunderschönes Schauspiel.




Nun machten wir uns fertig für den Abend, in einem solch wunderschönen Hotel sollte man nicht in Bluejeans zum Abendessen erscheinen.

Geplant war ein Abendessen im herrschaftlichen Restaurant ‚1902‘ – doch bei unserem Eintreffen entschieden wir uns schnell dagegen, zu steif, zu langweilig; vielleicht auch weil es schrecklich leer war.


Stattdessen durchquerten wir den langen Flur des Palastgebäudes zurück, betrachteten die Fotografien der ehemaligen Gäste, darunter Omar Sharif, Francoise Mitterand, Valéry Giscard d'Estaing, Lady Di, verschiedene Scheichs und Könige, setzten uns auf die besser besuchte Terrasse mit wunderbarem Blick über die beleuchtete Hotelanlage und den Nil. Ich bestellte eine orientalische Linsensuppe, welche mit Limettensaft abgeschmeckt köstlich mundete,

als Hauptgerichte gegrillten Lachs sowie Lammkaree,




zum Nachtisch eine übergarte Crème Brûlèe (sprich ‚Rührei‘) und eine lecker aussehende, aber sehr trockene Kombination aus Brownie und Schokoladencrème.


Nachdem wir noch eine Weile die Atmosphäre genossen und uns unterhalten hatten, ging es zurück aufs Zimmer.
 

rainer1

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29.07.2010
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schade, ich hätte gerne noch weiter gelesen. ähh, nicht was auf dem zimmer passiert, sondern noch ein paar stimmungsvolle eindrücke vom abendlichen nil.
 
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EinerWieKeiner

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11.10.2009
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Das old cataract Hotel ist wirklich der hammer.Da sollten an der Aussenterasse mit Blick auf den Nil noch so alter Ledersessel aus dem 1900 Jahrhundert stehen. Das ist wirklich ein echtes Grand Hotel.
Und was ich empfehlen kann , zur Insel im segelboot. Da sist wirklich auch klassisch.
 
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28.02.2011
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14.04.2021, Tag 17 (Teil 1)

Sightseeing in Assuan: das Problem ist, dass es so weit südlich selbst im April tagsüber extrem heiß wird. So war ich froh als Maryna gestern fragte, wann die Sehenswürdigkeiten öffnen.

Google gab Auskunft und so standen wir bereits um 06:30 vor dem Hotel und suchten ein Taxi.

Es standen die üblichen Verdächtigen vor dem Hotel, Hyundai, KIA und BYD. Darauf hatte ich aber keine Lust, mit diesen Plastikkisten kann ich auch zuhause fahren. Ich hatte es auf etwas klassisches abgesehen, und so wurde ein Peugeot 504 herangewunken. Billiger ist die Fahrt mit diesen Antiquitäten aber auch nicht, dafür garantiert ohne Klimaanlage.




Innerhalb von 20 Minuten kamen wir zur Marina des Tempels,


wo wir noch knapp 10 Minuten warten und uns das Gewäsch der zahlreichen Händler anhören mussten.

Die Tempelanlage von Philae stand früher, wie der Name bereits sagt, auf der Insel Philae. Da diese Insel aber relativ niedrig war und die Anlage vom steigenden Wasser des Nasser-Stausees überflutet worden wäre, wurde sie zwischen 1977 und 1980 auf eine 600 Meter entfernte, höher gelegene Insel transferiert. Dazu wurde nicht nur die Tempelanlage in über 37’000 Blöcke mit einem Gewicht zwischen 2 und 25 Tonnen zerlegt, man gestaltete auch gleich die neue Insel nach den geographischen Gegebenheiten der ursprünglichen um. Nicht nur die Tempel, sogar das Niliometer wurde wieder aufgebaut.

Nach dem wir die Tickets zu $ 16 und 8 erworben hatten, durften wir hinunter zum Bootsanleger, mit der Boot-Mafia den Preis für die Hin- und Rückfahrt inklusive Wartezeit verhandelt. Es lagen extrem viele Boote unbenutzt vor Anker,


ich denke, dass es zu normalen Zeiten wesentlich mehr Touristen gibt, die zur Insel übersetzten. Die Leute können einem leid tun, bekommen bestimmt keine Unterstützung vom Staat.

Mit dem Boot, das älter als der Peugeot aussah, fuhren wir 10 Minuten auf dem See,


bis wir die Insel erreichten,


an Land gingen, unter den scharfen Augen den mit Kalaschnikows bewaffneten Polizisten durch einen nicht angeschlossene Metalldetektor mussten.

Wir liefen durch die Anlage, betrachteten die ca. 2’400 Jahre alten Bauten, Steinmetzarbeiten, Reliefs und Inschriften.








Was mir so garnicht gefiel, war, dass man erkannte, dass der Tempel vor dem Wiederaufbau auf der neuen Insel wohl nicht mehr so stand, denn es wurde viel Beton und sogar Stahlbetonträger in den Decken verwendet,


um ihn so hinzustellen wie aktuell. Original ist das dann nicht mehr.

Nachdem wir die verschiedenen Tempel innen und außen betrachtet hatten, erkannten wir auch, wo die christliche Kirche den Tempel okkupiert und ihre Zeichen über die Ägyptischen angebracht hatte.


Doch nicht nur das, auch Reliefs von ägyptischen Göttern wurden in diesen Bereichen zerstört.

Weiter gingen wir zum Isis-Tempel,






dem wichtigsten Heiligtum der Anlage, eindrucksvoll, so er denn wirklich vor der Verlegung noch so stand und nicht in Trümmern herumlag.

Ich hatte den Nilometer nicht gefunden, fragte einen der Wächter, der uns schwer bewaffnet zu diesem führte.


Nach 40 Minuten saßen wir wieder im Boot, hatten auf der Rückfahrt den besten Blick auf den Isis-Tempel.




Am Ufer a gekommen liefen wir zu unserem wartenden Taxi, sahen einen einzigen halbbesetzten Touristenbus ankommen, fuhren zurück zum Hotel, wo wir auf der Terrasse unser Frühstück einnahmen.


Die Auswahl war sehr gut, die Omelettes perfekt zubereitet, die Crêpes wie man es von einem französisch geführten Hotel erwartet, die Croissants leider nicht.

Nach 2 doppelten Espressi ins Zimmer, in Poolkleidung geworfen und die nächsten 2 Stunden Sonne getankt.

Diese brennt in Assuan erheblich stärker als in Kairo, keine Ahnung weshalb die meisten erst nach dem Frühstück in der sengenden Hitze zum Sightseeing aufbrechen. Aber so hatten wir den Poolbereich für uns, konnten die Musik etwas lauter stellen.

Es war heiß, extrem heiß - ohne alle 10 Minuten ins kühle Wasser zu springen wäre es nicht auszuhalten gewesen.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
14.04.2021, Tag 17 (Teil 2)

Um 12 verließen wir den Pool, zogen uns um und gingen ins Gym, welches wirklich schlecht ausgestattet war: 90% machten Cardiogeräte aus,


nur in der hintersten Ecke Hanteln und zwei Kombinationsgeräte. Keine Ahnung wer so etwas plant.


Nach einer erfrischenden Dusche auf die Hotelterrasse, wo wir unser Mittagessen einnahmen, für Maryna den leckeren Caesar Salad, welchen ich am Vortag hatte, ich entschied mich für den Burger - ein Fehler !


Natürlich kam er ‘durch’ statt ‘Medium’; und nachdem ich ihn fast zur Hälfte gegessen hatte, kam ein langer Faden im Patty zum Vorschein. Mein Hunger war verflogen.

Aus den Nachrichten erfuhr ich, dass der Lockdown in Kiev von unserem Bürgermeister verlängert wurde, bis Ende April. Das bringt natürlich ganz viel wenn viele Restaurants uns Clubs offen sind, die U-Bahn zwar nur mit Berechtigungsschein, dafür aber in der Realität ohne Maske benutzt wird.

Somit wurde der Rückflug online auf ein paar Tage später verlegt. Wozu zuhause Lockdown ohne Gym, wenn es hier viel angenehmer geht ?

Eine kleine Aufheiterung kurz nach dem Mittagessen: der/die Mitleser*in, welche/r mir schon vor ein paar Tagen auf Instagram eine nette Nachricht gesendet hat, legte heute nach:


Ich musste bei der kruden Logik und der fehlerhaften Satzreichenstellung ein paarmal lesen, bis ich es verstanden hatte. Also ich bin schwul, habe aber eine weibliche Nutte… und ihr seid auch alle schwul. Jetzt wissen wir es aber…

Im Anschluss ging es wieder an den Pool, welcher nun wesentlich besser besucht war. Wir brutzelten nochmals 1 ½ Stunden,


kühlten uns im Pool ab, um uns um kurz vor 17 Uhr per Taxi zu McDonalds aufzumachen.

Gefordert wurden knapp über US$ 3 für 1.8 Kilometer, ich bot US$ 2. Zur Strafe wurde es dann kein Peugeot 504, sondern ein BYD.

Kurz darauf kamen wir bei McDonalds an – nicht um zu essen ! Neben McDonalds liegt die Jetty, wo man eine Felucca (typisches Segelboot) für eine Nilfahrt buchen kann. Das Angebot war nicht groß, so dass wir den einzigen Anbieter nur von US$ 26 auf 21 runterhandeln konnten. Immerhin wurden 2 Stunden Fahrt versprochen.

Wir enterten die ‚Hannymoon‘, legten ab, Assuan hinter uns.


Der Bootsführer fragte gleich nach einer Zigarette, denn Allah würde das auf dem Nil nicht sehen. Aha ! Gegenüber der Ablegestelle, an der Nordspitze der Elephantine Insel, der ersten besiedelten Stätte der Gegend, erspähten wir das extrem hässliche Mövenpick Hotel.


Irgendwie sah es so aus als es zusammen mit dem Staudamm zur Sowjetzeit errichtet wurde, erinnerte uns sehr an Sanatorien in der ehemaligen UDSSR.


Da kaum Wind wehte, fuhren wir im Zickzackkurs stromaufwärts, bis wir endlich um die Insel herumkamen, die Grabstätte ‚Qubbet El-Hawa‘ erblickten,


um dann stromabwärts zur Insel mit dem Botanischen Garten zu gelangen.

Dort erfuhren wir, dass diese während Ramadan bereits um 17 Uhr schließt, besonders enttäuscht waren wir nicht.

So fuhren wir weiter stromabwärts, kamen zuerst langsam, dann gar nicht mehr voran. Den Grund erkannten wir zügig: Stromschnellen.


Der Bootsführer und sein Steuermann legten sich nun in die Riemen, paddelten kräftig mit zwei langen Holzstangen, bis wir die Stelle durchquert hatten und mit dem Fluss weitertrieben.

An der Südspitze der Insel drehten wir nach Osten, da unser Hotel nun genau gegenüber lag.


Wir stiegen an der Hoteljetty aus, übergaben den Fahrpreis plus ein großzügiges Trinkgeld, begaben uns ins Zimmer.

Gegen 20:30 verließen wir das eindrucksvoll beleuchtete Hotelgelände,


nach dem Desaster zum Mittagessen und der für das Gebotene überzogenen Preise des Vorabends, entschlossen wir uns ‚Außerhalb‘ zu dinieren, folgten den Bewertungen in TA, wo viele Gäste des Sofitels Old Cataract sehr gute Rieviews für das nur 500 Meter entfernte ‚Makani‘ hinterlassen hatten.


Wir liefen die Uferpromenade Richtung Süden, fanden das gesuchte Restaurant problemlos.

Im oberen Bereich handelt es sich um einen Imbiss, in welchem viele Locals die angebotenen Säfte zu sich nahmen, über eine seitliche Treppe nach unten ins großzügige Restaurant mit offener Grillstation und Außenbereich, welcher gut besucht war, auch mit Gästen, die wir bereits aus dem Hotel kannten.

Wir nahmen Platz, erhielten die Speisekarte und bestellten einen Blumen-Saft sowie einen Mixsaft aus Datteln und Mango, vor allem Letzterer hervorragend, aber auch sättigend.


Aus der Speisekarte wurde uns als Spezialität die Butterfly-Hühnerbrust und die ausgelösten Hühnerbeine empfohlen, man musste nur noch den Schärfegrad zwischen ‚mild‘, ‚medium‘, ‚hot‘ und ‚extra hot‘ wählen, auch zwei Side-Dishes waren enthalten. Wir wählten ‚extra hot‘, Hummus und gemischte Oliven.


Die Butterfly-Hühnerbrust war leider ziemlich trocken, die ausgelösten Hühnerschenkel dafür hervorragend, saftig und gut sehr scharf. Highlight waren aber die Beilagengemüse, hervorragend gewürzt. Selten, dass ich alles Gemüse aufesse.

Gestört haben mich leider extrem die neben uns sitzenden Touristen, welche ein Problem mit den Katzen hatten. Ja, es waren 4 hungrige Katzen im Restaurant, welche sich auf den Boden vor den Tischen setzten, in der Hoffnung etwas Essen abzubekommen. Aber dies ist noch lang kein Grund nach diesen zu treten. Ich kann mich leider bei so etwas nicht zurückhalten, machte dann eine kurze Ansage was passiert, wenn sie noch einmal nach einer Katze tritt. Sie bezahlten dann recht schnell und zogen von dannen. Hoffentlich werden die beiden auch mal in ihrem Leben Hunger erleben.

Wegen den Säften konnten wir auf ein Dessert verzichten, zahlten US$ 16 (so viel wie ein Caesar Salad im Hotel), traten den Rückweg ins wohlriechende Hotel an, wo wir den Abend bei einer Coke Zero auf unserem Balkon ausklingen ließen.
 

Holstenritter

Reguläres Mitglied
29.06.2016
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Hamburg
Leute gibts (bezogen auf Instagram)... viel Spass euch noch!
Immerhin scheint die arme Wurst ordentlich getriggert zu sein.

Ich freue mich jeden Tag über das Update dieser spannenden Reise.
Selber war ich durch einen Schulaustausch 2005 in Ägypten.
Einfach toll, hier manche Orte nach über 15 Jahren wiederzusehen.
Danke Dir @HON/UA , dass Du das Forum teilhaben lässt!
 
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Andie007

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
3.839
2.822
New York & DUS
Leute gibts (bezogen auf Instagram)... viel Spass euch noch!

Ist das eigentlich ein Neid-Trigger, den der Instragram-Jung da hat? Oder warum so eine Energie in solchen Nachrichten.
Respekt an @HON/UA für seine Ruhe in einer solchen Sache! Plus, Danke für's Mitnehmen! Toller Bericht.

Hoffe ich ziehe auch keinen Hass auf mich, wenn ich sage, dass ich gestern im Gym, Shoppen und im Restaurant war (allerdings in NY). ;)
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.603
505
Beeindruckende Bilder. Wahrscheinlich nie wieder wird man die Sehenswürdigkeiten mit so wenig anderen Touristen bewundern können.
Der Peugeot 504 hat mich natürlich begeister. Früher war fast ganz Afrika französisch Autoland. Peugeot 504, aber auch der 404 und 403 waren da besonders vertreten.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
5.263
21.608
MUC
Eine kleine Aufheiterung kurz nach dem Mittagessen: der/die Mitleser*in, welche/r mir schon vor ein paar Tagen auf Instagram eine nette Nachricht gesendet hat, legte heute nach:


Ich musste bei der kruden Logik und der fehlerhaften Satzreichenstellung ein paarmal lesen, bis ich es verstanden hatte. Also ich bin schwul, habe aber eine weibliche Nutte… und ihr seid auch alle schwul. Jetzt wissen wir es aber…

Für den Fall, dass der Absender weiterhin mitliest, würde ich als Homosexueller im Übrigen sehr darum bitten, das Wort "schwul" nicht in abfälliger Weise bzw. abfälliger Absicht zu verwenden. Aber die Art der Äußerung lässt ja leider in jedweder Hinsicht Respekt gegenüber anderen Menschen vermissen.

Dir, HON/UA bzw. Christian, vielen Dank für Deinen Reisebericht. Ägypten hatte ich nicht auf dem Zettel, da ich hier von einem, von Dir ja auch teilweise bestätigten, AI-Horror augegangen war. Dein Bericht macht hier wirklich Lust, sich näher mit dem Land zu beschäftigen. Danke für diese Einblicke und Euch noch viel Spaß bei der weiteren Reise!
 

oschkosch

Erfahrenes Mitglied
14.08.2016
432
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ich hätte da mal eine wichtige Fachfragen, es sei denn, Kollege @somkiat hat sie schon gestellt und ich hab das übersehen. :LOL:

Ist es nur Zufall, dass ehemals +V und Maryna ziemlich ähnliche Sonnenbrillen tragen? Fällt mir nur auf. Ansonsten lese ich weiterhin gespannt mit, klasse Bericht!
 
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B773ER

Erfahrenes Mitglied
19.11.2014
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ich hätte da mal eine wichtige Fachfragen, es sei denn, Kollege @somkiat hat sie schon gestellt und ich hab das übersehen. :LOL:

Ist es nur Zufall, dass ehemals +V und Maryna ziemlich ähnliche Sonnenbrillen tragen? Fällt mir nur auf. Ansonsten lese ich weiterhin gespannt mit, klasse Bericht!
Das ist wohl eher dem üblichen Geschmack der Damen in östlichen Gefilden zuzuschreiben.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
15.04.2021, Tag 18

Der Tag lief völlig entspannt ab, ohne Sightseeing, einfach nur die Atmosphäre innerhalb des Hotels genießen.

Nach dem Frühstück, das nicht als Buffet sondern am Tisch serviert wurde,


ging es für 2 Stunden an den Pool, über welchen hinweg man einen herrlichen Blick auf den Nil und die Elephantine Insel hatte. Zudem waren wir wieder alleine, Musik also kein Problem.

Kurz vor 12 ins Zimmer, fürs Gym umgezogen, die Koffer gepackt und diese vom Hotelpersonal bis zum Abend einlagern lassen. Alles was wir für den Tag noch brauchten, hatten wir in unserem kleinen Koffer, welchen wir mit ins Gym schleppten.

Nach dem Workout machten wir uns im Spabereich frisch, gingen adäquat gekleidet auf die Hotelterrasse, um dort unser Mittagessen, Caesar Salad, einzunehmen.

Auch heute saßen wieder einige Personen im Badeoutfit beim Mittagessen, obwohl dies ausdrücklich nicht erwünscht ist, auf mehreren Schildern darauf hingewiesen wird.

Wieder im Spabereich ins Pooloutfit geworfen, nochmals bis 17 Uhr für 1 1/2 Stunden am nun besser besuchten Pool relaxt, Sonne getankt.

Im Anschluss duschten wir in den privaten Badezimmern des Spa, machten uns für die Reise fertig.

Im Hotel beglich ich die Rechnung, wir setzten uns nochmals auf die untere Terrasse, tranken zwei Coke Zero und beobachten einfach das Treiben auf dem Fluss.

Um den abendlichen Hunger zu stillen, verließen wir wieder das Hotel, liefen die 500 Meter zu ‚Makeni‘, bestellten wieder die vorzüglichen, ausgelösten Hühnerschlegel mit Gemüse sowie ein Chicken-Liver-Sandwich, beides ‚Hot‘.


Die Leber war fantastisch, nur die Lippen brannten im Anschluss - zum Glück hatte ich nicht ‚Extra Hot‘ bestellt.

Inklusive Getränken und Hummus kam dieses Abendessen günstiger als 3 Coke Zero im Hotel.

Zurück zum Hotel, unser Gepäck zum Hoteleingang bringen lassen und per Taxi zum Flughafen.

Schon vor dem Flughafen eine Sicherheitskontrolle ähnlich einer Straßensperre, die nächste beim Betreten des Flughafens.

Der Check-In erfolgte zügig, wir durften durch die nächste, strengere Sicherheitskontrolle zum Gate, wo wir ein gutes Viertel der Wartenden aus dem Hotel kannten.


In den Herrenwaschräumen stand die komplette Polizeibelegschaft - und rauchte. Ich fragte ob ich auch dürfe und schon hatte ich zwei Feuerzeuge vor dem Gesicht.

Boarding erfolgte zur geplanten Anflugzeit, zum Glück wartete ein A220, denn wir hatten einen 2-er Block ziemlich weit hinten.

Das Flugzeug kam schon irgendwoher, denn als wir als eine der Ersten einstiegen, waren schon über die Hälfte der Plätze belegt.

Mit der Maskenpflicht gab es wieder Probleme, einige Herrschaften weigerten sich, trotz mehrfacher Aufforderung, diese aufzuziehen. Interessanterweise waren dies nicht Ägypter, die sonst ja kaum Maske tragen, heute war es eine Familie aus Frankreich, wobei sich speziell die Älteren Herrschaften, konsequent weigerten.

Mit 20 Minuten Verspätung waren wir in der Luft, und auch schnell im Reich der Träume, aus dem wir kurz vor der Landung erwachten.

Der Aussteigeprozess dauerte geschlagene 20 Minuten, in welchen die Fluggäste dicht gedrängt im Gang standen.


Als wir im Terminal ankamen hatte unser Gepäck bereits einige Runden gedreht.

Hinaus aus dem Terminal, zielstrebig an der Taxi-Mafia vorbei, hinunter zum Parkplatz, wo die ‚normalen‘ Taxis stehen. Ein Fahrer fand sich für US$ 13 bereit uns ins 34 km entfernte Hotel zu bringen.

Wir wollten mal etwas anderes ausprobieren, Neu-Kairo sehen.

Unser Fahrer kannte den Weg nicht, ich musste ihn mittels Google-Maps leiten. Zudem sah er wohl bei Nacht ziemlich schlecht, was dazu führte, dass er selbst auf der 7-spurigen, wenig befahrenen Autobahn maximal 70 km/h fuhr.

Von der Autobahn ab fuhren wir zuerst durch die Wüste, um dann bei Nacht in einer Geisterstadt ähnelnden Gegend anzukommen, unzählige unfertige und unbewohnte mehrstöckige Neubauten, die breite Straße kaum beleuchtet.

Nach einer Weile wurde es etwas belebter, wir kamen an dem riesigen ummauerten Gelände des Katameya Dunes Golf & Social Clubs an, in welchem sich das The Westin Cairo Golf Resort & Spa befindet.


Um 00:20 waren wir wohl die letzten Gäste, denn unser Formular lag bereits auf dem Tresen der Rezeption bereit.

Wie ich schon in der App ersehen hatte, gab es einen Upgrade auf eine One-Bedroom-Suite, welche, laut Hotelmitarbeiter, einen wunderschönen Panoramablick böte.

Das Westin verfügt über keine Club-Lounge, wofür wir kostenlosen Zugang zum Spa inklusive Dampfbad erhielten.

Per Buggy ging es durch die nächtlich beleuchtete Anlage, vorbei am einem der 4 Pool, zu einem Gebäude, in dessen Obergeschoss unser Zimmer lag, sehr geräumig, hell, sauber.






Damit endete Tag 18 einer ursprünglich 5-tägigen Reise.