Flugtaxis - welche Wahrscheinlichkeit und Ausprägung?

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Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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7.079
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Da gibt es natürlich nur Zitteraal-Sushi an Bord.
Wenn der nicht mal die sensible Bordelektronik stört...

Ich glaube Essen wird die geringste Priorität haben, so mancher Passagier wird erst lernen müssen wie so ein Leichtgewicht in Bodennähe durchgeschüttelt wird...
Der "Passagierkomfort" wird ein deutlich anderer sein, als in einem A380 auf FL320!
 

somkiat

Erfahrenes Mitglied
30.05.2013
5.636
3.871
Gummersbach
Optional kann man ja die "fly-nonstop"-Option buchen mit der einem das erspart bleibt... 😜

Im letzten Manager-Magazin ( dies ist ein Heft aus Papier ) wurde die Firma Lillium (?) und deren Aktivitäten seziert . Der Fall eignet sich für ein betriebswirtschaftliches Hauptseminar der Thematik " Geld verbrennen ohne Flamme" . Es handelt sich um das nackte Grauen . Das Ding sieht lupi aus , die Initiatoren strahlen vor Vergnügen und Begeisterung ; allerdings ist die Knete weg und das Objekt kann nicht fliegen . Sieht also startupmäßig blendend aus .
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
9.722
7.079
Fliegen kann es.
So wie schon zig-Tausende exotische Modellflugzeuge davor...

Es wird sich noch Zeigen ob Platzhirsch Airbus mit einem um Größenordnungen anderen Etat sich auf diesem Feld wirklich besser anstellen wird als der Newcomer.

Wilbur Wright hatte schon tendziell Recht, ein Rotorgetragenes Gerät zum fliegen zu bringen kann jeder, es mit einem Nutzwert zu betreiben ist die Kunst.
Zuverlässig und sicher von A nach B bei jedem Wetter bei dem Vögel nicht zu Fuß gehen, das muss man erstmal hinbekommen.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.015
8.027
Dahoam
Ein Bericht vom BR über die Flugtaxientwicklung in Bayern. Und Lilium wird nicht erwähnt... 🤨

 

Volume

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01.06.2018
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Schließlich müssen die Passagiere in einem Flugtaxi ohne Pilot allein der Technik vertrauen. Ein sanfter Flug und eine weiche Landung ist deshalb noch wichtiger.
Das wird bei so kleinen Geräten extrem anspruchsvoll!
Die Physik lässt da wenig mit sich spielen, in dem gleichen Wetter wird nun mal die 600kg Drohne ganz anders durchgeschüttelt als der 600t A380... Mit Sensorik und Elektronik kann man sicherlich in Grenzen noch künstlich dämpfen, aber Wunder sind da keine zu erwarten. Vor allem nicht, wenn man bodennah operiert...

Hubschrauber sind mit ihrer hohen Flächenbelastung prinzipiell böenunempfindlicher, aber aus effizienzgründen wird man bei Elektroantrieb den Wirkungsgrad des Rotors stark steigern müssen, und das geht nur über geringe Flächenbelastung und viel Rotorfläche. Da beissen sich die Ziele.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Airbus krempelt sein Fliewatüt komplett um...
So will Airbus die Städte erobern
TOULOUSE - Mit einem letzten Testflug Ende Juli verabschiedete sich der Prototyp des Airbus-Flugtaxis CityAirbus in Manching von der Bühne. Er machte damit Platz für seinen Nachfolger: den CityAirbus NextGen. Am Dienstag feierte der Neuentwurf in Toulouse Premiere - zumindest virtuell.
Mit seinem Vorgänger hat der neue CityAirbus äußerlich nicht mehr viel gemeinsam.
Wie nicht anders zu erwarten, einfach 4 Propeller an Auslegern an eine futuristische Gondel schrauben macht noch kein effizientes Fluggerät...
Aber vermutlich hat man so gut Fördergelder einsammeln, und in der Diskussion bleiben können.

Auch in der "innovativen" Flugtaxibranche wird man langsam herausgefunden haben, was andere seit einem Jahrhundert wissen: Kleine Propeller sind unwirtschaftlich, viele klöeine Propeller sind sehr unwirtschaftlich. So schön es ist, damit eine simple Steuerung realisieren zu können und inherente Redundanz zu bekommen, sobald Flugleistung zählt braucht man andere Konzepte. Und wenn man mit Flugtaxis Geld verdienen will, zählt am Ende nur die Leistung.

Das neue Konzept hat eher tragflächenartige Ausleger für die Rotoren, die im Reiseflug vermutlich eine Großteil des Auftriebs erzeugen, sehr viel wirtschaftlicher als kleine Rotoren mit starren Blättern...

Kommt aber eben drauf an, wofür man die Geräte tatsächlich nutzen will, als Ersatz für Taxis (wenige km Innerstädtisch), als Ersatz für den Nahverkehr (20-30 km), oder gar als Ersatz für Inlandsflüge (200-300km, wie Lilium aktuell in ihrer Streckennetzplanung vorschlägt).
 
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Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
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2.249
Es ist und bleibt ein vollkommen schwachsinniges Projekt. Allerdings, mit den Investoren muss man ja nun wirklich kein Mitleid haben!
Peinlich sind allerdings die zahlreichen Politiker, die sich zu gerne mit diesen sogenannten Prototypen ablichten lassen…
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.015
8.027
Dahoam
Das neue Konzept hat eher tragflächenartige Ausleger für die Rotoren, die im Reiseflug vermutlich eine Großteil des Auftriebs erzeugen, sehr viel wirtschaftlicher als kleine Rotoren mit starren Blättern...
Irgendwann ist das Projekt von den Dampfplauderern auf Management-, Vertriebs- und Designerebene auf dem Schreibtisch der Entwicklungsabteilung mit Ingenieren gekommen denen bewusst ist, dass man die Schwerkraft nicht einfach reduzieren kann. Und schon wird das Gefährt deutlich konventioneller. Bin gespannt wann man das bei Lilium auch erkennt. Aber die haben momentan ja nicht einmal einen Prototypen ihres Anti-Schwerkraft-Spielzeugs. 😆
 

ichbinswieder

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18.11.2010
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292
Die Dinger werden gerade im Speckgürtel von Jakarta getestet. Ehang 216 Geräte sind das. Wer den Verkehr in und um Jakarta kennt, der dürfte so etwas begrüßen.
 

Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
2.829
2.249
Den Slums darunter dürfte das auch egal sein… aber kann ich mir das auch in Köln vorstellen?
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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aber kann ich mir das auch in Köln vorstellen?
Wo soll in Köln der Markt sein?
Der öffentliche Verkehr ist eigentlich sehr gut ausgebaut, und zumindest im Innenstadttarif (der auch den Flughafen noch einschließt) durchaus attraktiv bepreist. Schon normale Taxis lohnen sich nicht wirklich, warum man zum Flugtaxi greifen will erschließt sich mir wirklich nicht.
Sobald das Wetter mal wie gestern (Sturm Ignatz/Henry) den Nahverkehr beeinträchtigt, dürften auch Flugtaxis längst gegroundet sein. Oder bei Wind in der Größenordnung der Maximalgeschwindigkeit nur noch one-way operieren: mit dem Wind.

In Städten wie Jakarta kann man sich den Sinn vorstellen, aber wer kann es sich da leisten? Die tatsächlichen Betriebskosten dürften ja überall auf der Welt ähnlich sein, da ja eben autonom und nicht mehr vom Gehalt des Taxifahrers abhängig...

Im Gegensatz zur Ehang-Welt (den Bildern auf der Ehang-Homepage) haben Köln die Häuser auch alle keine Heliports auf dem Dach. Gerade so ein Multi-Messer-Rasenmäher wie der Ehang 216 wird kaum auf Kölns Plätzen landen dürfen...
"Autonom" heisst dann, die Betreiberfirma schickt erstmal ein Team zur Landestelle und sperrt die ab, bevor das Vehikel selbstständig ankommen und landen darf.
Wie viele spezielle Drohnenports will man denn in der Stadt errichten? und wo?

Funktioniert perfekt um Stinkreiche auf dem Heliport ihres Firmenhochhauses abzuholen, und im Park ihrer Villa oder auf dem Golfplatz abzusetzen. Aber das war es dann auch. Aktuell haben wir alle Bushaltestellen zu Stroer Werbeflächen umgebaut, in Zukunft werden sie dann alle zu Drohnenports umgebaut, mit einem Dach auf dem man sicher landen kann.
 
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ichbinswieder

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18.11.2010
2.219
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Ich habe ja mit einem anderen Markt zuerst gerechnet, aber nun ist es Saudi Arabien geworden. Volocopter hat den Zuschlag bekommen 15 der Volocopter dort in Betrieb zu nehmen. Eingesetzt werden diese in der Region "NEOM", diese künstliche Region. Ein Teil wird als Transportdrohne agieren, der Rest als autonomes Flugtaxi. Betrieb soll in 2 Jahren aufgenommen werden.
 

Volume

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01.06.2018
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Na, auf Golf hätte ich schon als ersten Markt getippt.
Genug stinkreiche Leute, genug Platz, und wenn es mal nicht funktioniert (Sandsturm etc.) ist es auch nicht schlimm. Dann nimmt man halt eines der 20 Luxusautos aus der Garage.
Bin mal gespannt wie die Motor-/Elektronikkühlung bei 50°C und extrem aggressivem Staub funktionieren wird. Wenn (siehe Unfallberichte) die Leistungselektronik schon bei 65°C austeigt, bleibt da echt nicht viel Spielraum. Vermutlich braucht es dann eine elektrische Klimaanalage, die die kritischen Komponenten kühlen muss... Strom ist ja genug da...
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Ein Markt für sowas wäre am ehesten dort, wo Hubschrauber in großer Zahl heute schon fliegen und vielleicht feste Strecken pendeln. Von Farnborough oder Stansted nach Battersea, von Sao Paulo zum Flughafen, in LA, wobei man dort keineswegs mehr überall landen darf, und vielleicht noch Moskauer Umland, sofern das Militär einen lässt. Sonst halt Frachtdrohnen. Die allgemeine Absatzmarkt-Euphorie müsste erstmal mit Nachfrage belegt werden.
Wenn die Drohnen besser und sicherer werden sollen, werden sie auch viel teurer. So teuer, dass man auch gleich einen Hubschrauber nehmen könnte. Das Chartern ist auch nicht derartig teuer, dass es on top noch Drohnen bräuchte.
 

hollaho

Erfahrenes Mitglied
22.10.2016
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625
Genug stinkreiche Leute, genug Platz, und wenn es mal nicht funktioniert (Sandsturm etc.) ist es auch nicht schlimm. Dann nimmt man halt eines der 20 Luxusautos aus der Garage.

Hätte ich auch so gesagt. Das Hauptproblem ist und bleibt die schlechte Energieeffizienz (...was nicht heißt, daß das "see and avoid" unter VFR nicht auch ein Problemchen ist). Die Energiekosten steigen und sind bei jedem autonomen System irgendwann die Hauptkosten. Bei den Airlines auf der Langstrecke ist das ja trotz der eben nicht autonomen Systemen schon so. Bei den Flugtaxis mit viel höherem Verbrauch pro km ätzt das vermutlich nur Leute nicht an, wo Geld egal ist und die Nicht-Steinreichen nicht aufmucken. Das klingt schon sehr nach Öl und Sand.

In Köln muß das Ding gut hoch fliegen, sonst wird das von erbosten Anwohnern abgeschossen. 8-;
Starten und landen muß dann auf nem gut gesicherten und großräumigen Areal passieren. Das gibt eine kleine Nutzergruppe.
 

Luftraum

Reguläres Mitglied
17.08.2021
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Als ich hier vor Wochen schon mal mitgelesen hatte, fand ich nun ein realitätsernüchterndes Video zu vorraussichtlich scheiternden Flugtaxis, das interessanterweise vor 2 Jahren auf youtube bereits erschien: https://www.youtube.com/watch?v=NWCic3b12LA

Alleine hinsichtlich der Massen-Bezahlbarkeit basieren vorkalkulierte Flugtaxis u.a. auf Kabinenvollbesetzung und werden zum Verständnis mit Pkw, rideshare und dem ÖPNV verglichen. Insbesondere im Nahbereich (bis 15min) soll der Energiebedarf exorbitant hoch sein, ein Nahbereich, der insbesondere im Fokus der voraussichtlichen Anbieter/Betreiber stehen soll. Neben hohen Energiekosten geht nebenbei auch ein ökologisch kaum akzeptabler Fußabdruck miteinher.

Als möglicher Volumenverkehr behelfsweise mit dem ÖPNV verglichen, würden nachfrage-/auslastungsbedingt staatlich erheblich rettende Subventionen erforderlich. Bei dem seit Jahren vorerst versuchsweise sharepilot MOIA (Hamburg/im o.g Video) liegt der Besetzungsgrad sogar unterhalb der durchschnittlichen Pkw-Nutzung (1,5 Pers) „die MOIA-Flotte erzielt einen durchschnittlichen Besetzungsgrad von 1,33“ https://www.moia.io/news-center/downloads/211207_MOIA_Ergebnisbericht_Begleitforschung.pdf
Eine vollautonome Vehikelbetreiber-Durchführung ist zu Niedrigkosten bisher lediglich angenommen ohne jegliche Durchführungsgewähr .

Dem bereits eingestellten Projekt (nur propellerbasierter) CityAirbus folgt nun eine tragflächenbasierte Neuauflage, um insbesondere stadtperiphere Ports mit Flughäfen zu verbinden: https://www.aero.de/news-41580/CityAirbus-NextGen-ab-2023-in-der-Flugerprobung.html

Denke, es ist vielmehr Schein als mögliches Sein im Spiel.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Es geht um Image, Wokeness, Risikokapital, dumme Investoren, die Milliarden für sowas verpulvern, und Firmen, die zeigen wollen, wie "modern" sie sind und denken. Dabei ist es absurd, direkt bei Airbus gibt es viel bessere und ebenso moderne Hubschrauber für solche Aufgaben.
 
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Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
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Vor vielen Jahren begab es sich einmal in der brandenburgischen Provinz, dass ein fehlgeleiteter Geschäftsführer dumm-gierigen Investoren und der Landesregierung viele Millionen Euro abnahm.

Damit sollten riesige Luftschiffe zuerst Passagiere, dann nur noch Fracht über den Atlantik transportieren.

Luftschiffe. Über den Atlantik!! Mit seinen durchaus signifikanten Wind- und Wetterverhältnissen! Unfassbar!!

Die damals schon in großer Mehrheit zuerst skeptischen, dann nur noch spöttischen Fachleute können heute in der tatsächlich ansehnlichen, ehemaligen Werkshalle einen durchaus netten Kurzurlaub verbringen.

Und hier wird es ähnlich sein. Dazu muss man kein Physiker oder Ingenieur sein um das zu erkennen.
 

Lowbudgetflieger

Aktives Mitglied
26.11.2021
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Es geht um Image, Wokeness, Risikokapital, dumme Investoren, die Milliarden für sowas verpulvern, und Firmen, die zeigen wollen, wie "modern" sie sind und denken. Dabei ist es absurd, direkt bei Airbus gibt es viel bessere und ebenso moderne Hubschrauber für solche Aufgaben.
Trotzdem lassen sich immer wieder Menschen finden, die da Geld versenken wollen. Ich habe bis heute keinen Vorteil in diesem Verkehrsmittel gefunden. Weder ökologisch, ökonomisch noch wird dadurch in Städten Platz gespart.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Eine einzelne Drohne versuchsweise fliegen zu lassen ist auch noch was anderes, als tausend verschiedene Fluggefährte im Verbund sicher über Städten zu betreiben. Erst Recht mit Passagieren an Bord.