Forderung: LH soll vorübergehend verstaatlicht werden

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aib

Erfahrenes Mitglied
18.01.2015
1.301
1.169
MZ
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Lufthansa hat momentan ´nur´ Liquiditätsprobleme. Die richtige Krise kommt erst noch, da viele Verbraucher (vor allem Geschäftskunden) ihr Flugverhalten nach der Krise ändern werden - zum Nachteil des Geschäftsmodels der Lufthansa Kernmarken. Viele Unternehmen merken jetzt - weil sie gezwungen sind - wie effektiv Video-Telefonkonfernzen sind, um Entscheidungen zu forcieren. Natürlich wird es auch in der Zukunft im Bereich Verkauf/Service/Installationen etc. weiterhin einen hohen Bedarf geben, aber die klassischen Geschäftsreisen für Meetings und interne Besprechungen werden wohl stark abnehmen.

Bis vor 4 Wochen hätte ich das direkt unterschrieben. Jetzt wo ich selber im Homeoffice bin muss ich sagen, dass ich verdammt froh bin wenn wir endlich wieder die ach so zeitraubenden Meetings, Messen, Termine etc. haben. Die persönliche Komponente fehlt aktuell einfach. Und mein Eindruck ist, dass das sehr vielen so geht.
Sollte die Wirtschaft wieder das „Vor-Corona“ Niveau erreichen rechne ich nicht mit wesentlich weniger Geschäftsreisen. Viel mehr ist die Frage wie lange das dauert. Insbesondere wie lange die Einreisebestimmungen so scharf bleiben wie aktuell.
 

mainz2013

Erfahrenes Mitglied
18.09.2013
3.643
601
Wir wechseln wöchentlich. Dafür bin ich, zum Zeitpunkt -jetzt-, noch froh. Letzte Woche daheim. Diese Woche im Büro. :)
 

Eastside

Erfahrenes Mitglied
21.03.2009
7.014
1.840
DRS, ALC
Immer daran denken , es ist nicht nur die LH welche gerettet wird. Da ist z.B. Fraport, größter Arbeitgeber auf Standort gerechnet in Deutschland, weicher nachgelagert sehr stark betroffen wäre.
 

Micha1976

Erfahrenes Mitglied
09.07.2012
4.765
2.723
Viele Unternehmen merken jetzt - weil sie gezwungen sind - wie effektiv Video-Telefonkonfernzen sind, um Entscheidungen zu forcieren.

Viele Unternehmen merken inzwischen auch (wieder), dass sich der Start in neue Projekte oder das Abhandeln komplexerer Sachverhalte nur eingeschränkt mit Video-/Telefonkonferenzen darstellen lässt.


die klassischen Geschäftsreisen für Meetings und interne Besprechungen werden wohl stark abnehmen.

Kurzfristig vielleicht, in der mittleren Frist könnte sich das meiner Einschätzung nach wieder ins Vor-Krisen-Niveau bewegen.


Zweitens: Die privaten Konsumenten werden auch erstmal andere Sorgen haben, als sich die nächsten Urlaube zu buchen.

Warum? Es gibt genug Menschen, die aktuell mindestens genauso viel arbeiten wie vor der Krise und genau diese werden sich Erholung gönnen, sobald es einigermaßen möglich ist.

Wird es ohnehin mindestens 1 Jahr dauern, bis alle Länder ihre Grenzen wieder komplett öffnen.

Kann man das - Stand heute- überhaupt schon mit Sicherheit vorhersagen?
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.135
8.381
BRU
LWird es ohnehin mindestens 1 Jahr dauern, bis alle Länder ihre Grenzen wieder komplett öffnen. Hier kann man gar nicht wirklich eine angemessene Personalplanung durchführen (...)

Ohne jetzt genaue Prognosen über die Dauer zu wagen - darin sehe ich das Hauptproblem.

Solange immer mehr Länder pauschal jeden, der aus dem Ausland kommt, als Risiko betrachten (selbst wenn Corona im eigenen Land weiter verbreitet ist, als im Herkunftsland des Einreisenden) und die Grenzen mehr oder weniger dicht machen, Zwangsquarantäne einführen usw., wird kein auch nur annähernd normaler Flugverkehr stattfinden können.

Egal, wie viele Leute eigentlich gerne fliegen würden, sei es beruflich oder privat.
 

traindriver

Erfahrenes Mitglied
10.08.2019
414
200
CS macht sich beim Bund beliebt...

SPON:

Lufthansa sei in den Gesprächen bisher forsch aufgetreten [...] Die Selbstverständlichkeit, mit der die Airline davon ausgehe, dass der Staat sie abfedern müsse, empfindet man dort als irritierend. Der Konzern habe ein Eckpunktepapier für den Einstieg des Bundes vorgelegt. Grundtenor des Schriftstücks sei, dass alle Vorteile bei der Lufthansa und ihren Aktionären liegen würden, das gesamte Risiko dagegen beim Staat [...] Der Bund soll nach einer Kapitalerhöhung bedingungslos Geld nachschießen, sollte dies nötig sein. [...]

https://www.spiegel.de/wirtschaft/u...thansa-a-00000000-0002-0001-0000-000170435644

(Hinweis Plus Artikel, Paywall)
 

janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Das erinnert mich an ein Foto was in den sozialen Netzwerken viral geht...

Wem ist der technische Fortschritt in Unternehmen zu verdanken? A) dem CEO B) dem CTO oder C) Covid-19

Ist zwar zum schmunzeln, aber leider wahr. Wie viele Firmen haben die Investitionen gescheut oder über virtuelle Meetings gelacht? Nun sind sie gezwungen und alle finden es ganz toll. Nur Carsten nicht :D

Ich kenne kaum einen, der „erzwungene“ virtuelle Meetings toll findet. Web Konferenzen machten auch vor Corona im manchen Bereichen schon Sinn. Aber ohne die nonverbale Ebene und die zwischenmenschliche Komponente lassen sich viele Dinge nicht sinnvoll klären bzw. erledigen...
 

jaydee

Reguläres Mitglied
17.02.2018
57
0
Ich kenne kaum einen, der „erzwungene“ virtuelle Meetings toll findet. Web Konferenzen machten auch vor Corona im manchen Bereichen schon Sinn. Aber ohne die nonverbale Ebene und die zwischenmenschliche Komponente lassen sich viele Dinge nicht sinnvoll klären bzw. erledigen...

Am Wochenende nach China zu fliegen, um mit 6h Zeitunterschied übermüdet an Workshops teil zu nehmen und drei Tage später wieder zurück zu fliegen (und das auch noch häufig genug in Economy oder Premium Eco) findet auch nicht jeder toll.

Ich war die letzten Wochen erstaunt darüber, wie gut manche Veranstaltungen virtuell funktionieren, die früher niemals virtuell stattgefunden hätten.

Es wird zukünftig nicht wie jetzt alles virtuell stattfinden. Genauso wenig werden wir beruflich aber in die Zeit vor Corona zurück kehren. Und wenn ich mal zurück denke, wie viele leicht vermeidbare oder einfach unnötige Dienstreisen ich schon so beobachtet habe, ist das ökologisch und ökonomisch gesehen auch wirklich gut so.

Nonverbale Kommunikation ist natürlich ein Argument. Aber das Argument habe ich häufig auch von Menschen gehört, denen außerhalb von Dienstreisen die Regeln guter Kommunikation sonst wo vorbei gehen. Man kann auch virtuell aktiv zuhören, eine Verbindung und Vertrauen aufbauen. Klar ist das persönliche extrem wichtig, aber nicht immer und bei jedem Thema.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
20.503
8.926
FRA/QKL
Sorry, aber wer das jetzt toll findet war vermutlich vorher auch in der Steinzeit. Wir setzen diesen angeblich neuen technischen Fortschritt schon seit über 15 Jahren sehr erfolgreich ein. Anders wäre unser Geschäftsmodell überhaupt nicht möglich gewesen. Bei unseren Kunden (häufig große Konzerne) ist es absolut gleich. Dort gibt es Unmengen von Videokonferenzräumen schon seit ewigen Zeiten. Und egal wie viele solche Räume es gibt, die Dinger sind immer ausgebucht. Es ist ein Erfolgskonzept der heutigen globalen Welt virtuell zu kommunizieren. Das betrifft 90% der Kommunikation. Die restlichen 10% Kommunikation müssen aber normalerweise auch mal auf der persönlichen Ebene stattfinden. Erfolgreiche Unternehmen haben das schon lange umgesetzt. Somit ist das jetzt kein technischer Fortschritt sondern aus der Not geboren und kann nicht zu 100% das sonst Erreichte ersetzen. Momentan verharrt vieles im Bestandsmodus. Innovation und Fortgang kann ich mit diesem Modell aber nicht so wirklich erzielen.
 

Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
4.329
1.148
CS macht sich beim Bund beliebt...

SPON:



https://www.spiegel.de/wirtschaft/u...thansa-a-00000000-0002-0001-0000-000170435644

(Hinweis Plus Artikel, Paywall)

Das kann ich mir tatsächlich gut vorstellen, die meisten mir bekannten Lufthanseaten tragen eine stolze Attitüde vor sich her, die sich wahrscheinlich auch jetzt nicht einfach abstreifen lässt.

Allerdings hat jede Medaille zwei Seiten:


[Wirtschaftsstaatssektretär]Nußbaum schrieb, die Verhandlungen mit der Lufthansa über mögliche Unterstützungsmaßnahmen des Stabilisierungsfonds seien die "erste Bewährungsprobe" für den neuen Finanzierungsmechanismus und damit richtungsweisend für weitere Unternehmensanträge.

Es sei für die laufenden Gespräche mit der Lufthansa und später mit weiteren Unternehmen "kontraproduktiv", wenn Vertreter verschiedener Häuser parallel zu den laufenden Verhandlungen des Wirtschaftsministeriums mit Vertretern von Unternehmen in den Dialog treten.

Auch der "Spiegel" berichtete, ein Kompetenzgerangel in der Regierung erschwere die Verhandlungen. Der Konzern habe ein Eckpunktepapier für den Einstieg des Bundes vorgelegt.

https://www.aero.de/news-34916/Kompetenzgerangel-um-Staatshilfen-fuer-Lufthansa.html
 

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.727
2.450
FRA
Die Geschäftsreisenden sind ja nur ein Teil der LH-Kunden. In den letzten 30 Jahren konnte man doch sehr stark beobachten, wie sehr der Anteil der Privatreisenden zulasten der Geschäftsreisenden zugenommen hat. Vor 25 Jahren hatte man auf FRA-ARN mind. 50% des Fliegers in der Business Class. Heute sind es drei Reihen und von denen vermutlich auch noch ein größerer Teil Privatreisende, die sich das Upgrade gönnen. Der Geschäftsreisende hingegen sitzt in der Holzklasse und ist froh, dass Ryanair die Strecke nicht fliegt.

Kurzum, das zeigt, dass virtuelle Meetings schon ausreichend genutzt werden. Ich merke selbst, dass man viele Präsentationen auch gut virtuell rüberbringen kann. Für manche Formate, insbesondere, wenn man gemeinsam etwas erarbeitet, ist ein richtiges Meeting mit Metaplanwänden usw. schon besser. Das wird es auch weiterhin geben.

Was den Feldmann umtreibt, vertehe ich allerdings nicht. Sonst war der ja immer sehr wirtschaftsfeindlich. Aber vielleicht will der AWO-Genosse dann bei er LH seine Frau unterbringen als mind. Bereichsleiterin (hat ja Führungserfahrung als Leiterin der Hasengruppe in der AWO-Kita Sonnenschein).
 
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nerd

Erfahrenes Mitglied
04.01.2017
383
60
Mal ganz laienhaft gedacht. Lufthansas Problem ist Cash. Das können Sie zum einen über Anleihen bekommen. Wenn das nicht geht/reicht (z.B. zu Überschuldung führt) könnten Sie eine maßive Kapitalerhöhung durch Ausgabe neuer Aktien durchführen. Der Bund könnte, wenn er die LH "retten" will, diese Aktien über den Markt zum Marktpreis kaufen, und dadurch auch Stimmrecht und Einfluss bekommen. In einigen Jahren kann der Bund dann diese Anteile wieder am Markt verkaufen, vlt. mit Gewinn, vlt. mit Verlust. Dadurch das der Bund kauft, werden die Aktien nicht komplett wertlos, und das ganze kann fast unbegrenzt fortgeführt werden, solange Cash benötigt wird.

Bin wie gesagt Laie, aber naiv gedacht klingt das doch viel einfacher und fairer als irgendwleche Spezialkredite, Bürgschaften etc.? Mag ja sein, dass der Bund "retten" sollte, aber wieso sollte er mehr "verschenken" (=ein höheres Risiko) als irgendwie nötig?
 
Zuletzt bearbeitet:

frabkk

Erfahrenes Mitglied
12.11.2013
2.408
453
CGN
Ich kenne kaum einen, der „erzwungene“ virtuelle Meetings toll findet...

Na, spricht da ein betroffener McKinsey Berater? :D Klar, in dieser Welt findet das keiner toll nicht auf Kosten des Kunden mehr durch die Welt fliegen zu können. Und wie gesagt, es war nur ein Foto aus den sozialen Medien und keine wissenschaftlich durchgeführte Studio. Ich kenne allerdings in der Tat 2 Beispiele. Firma in D mit 2 Standorten, Mutter sitzt in ZRH. Vorher: vorher viele Dienstreisen zwischen den 3 Standorten. Heute alles umgestellt auf virtuelle Meetings. Hohe Wahrscheinlichkeit, dass dies auch nach Corona so beibehalten wird. Andere Firma: Weltkonzern mit vielen Standorten, Gewerkschaft sich immer vor Home Office gewehrt und nun finden es alle ganz toll.

Am Ende des Tages reicht es ja schon wenn 10% mehr Geschäftsreisen stattfinden. Schaden für die Luftfahrt immens. Und genau davon geht Carsten ja u.a. aus und reduziert die Flotte...
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.155
471
....Der Bund könnte, wenn er die LH "retten" will, diese Aktien über den Markt zum Marktpreis kaufen, und dadurch auch Stimmrecht und Einfluss bekommen. ...

Du scheinst eine komische Vorstellung von Aktien zu haben. Wenn der Bund Aktien am Markt aufkauft, bekommt doch LH keinen müden EUR in die Kasse. Und genau das ist das Problem, das gelöst werden müßte.

Anleihen sind da eher hilfreich, aber genau da liegt das Problem. Das entscheidende ist der Zinssatz, und damit verbunden die Frage, wer kauft die Anleihen?

10 Mrd. zu 1%, macht pro Jahr 100 Mio. Zinsen. Für eine funktionierende LH kein Problem.
10 Mrd. zu 11% (das war der Zins, den damals AB an den Bund zahlen mußte), macht 1100 Mio. Zinsen, das wäre ein Problem.
Welcher Zins findet Anwendung? -> weitgehend politische Entscheidung.
 
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Erfahrenes Mitglied
24.02.2012
958
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Das kann ich mir tatsächlich gut vorstellen, die meisten mir bekannten Lufthanseaten tragen eine stolze Attitüde vor sich her, die sich wahrscheinlich auch jetzt nicht einfach abstreifen lässt.

Über jenen Grundtenor kann man natürlich geteilter Meinung sein; aber vom Eigentümer der Bundesluftwaffe die Verkehrsluftfahrt sich erklären zu lassen hätte wohl allenfalls eng begrenzten Reiz.

Wegen Komatisierung (lies: Verunmöglichung) der Wirtschaft hat ja dieselbe Regierung, deren Ethanol(!)- und Zellstoff(!)vorräte sich als doch nicht so gut vorbereitet erwiesen, nicht plötzlich die Million-Euro-Frage in Airline Management beantwortet.

Die teilnahmslose Auffassung der "Risikoanalyse Bevölkerungsschutz Bund Pandemie..." von 2012 durch die Bundesregierung seither, trotz 7,5 Mio prognostizierter Toter auf 80 Mio Bürger, erklärt ebendiese Quote für tolerabel - wird dann an die Verkehrsluftfahrt ein abweichender Maßstab des Akzeptablen angelegt?

Immerhin brächte ein AR-Vorsitz Pofalla die Chance alle IT-Probleme endlich für beendet zu erklären.

Der erste Staatssekretär im Vorstandsvorsitz brauchte noch neun Jahre, um die Firma finanziell zu crashen... und dessen moderne Kollegen sind jetzt "irritiert" über selbstbewußte Hanseaten?

Die Lufthansa hat die Grütze, in der wir gerade stecken, jedenfalls nicht zubereitet.

Strategische Kondensmilch soll allerdings abrufbereit lagern. Wahrscheinlich in Gorleben...
 

nerd

Erfahrenes Mitglied
04.01.2017
383
60
Du scheinst eine komische Vorstellung von Aktien zu haben. Wenn der Bund Aktien am Markt aufkauft, bekommt doch LH keinen müden EUR in die Kasse. Und genau das ist das Problem, das gelöst werden müßte.
[...].

Ich sprach ja von einer Kapitalerhöhung. Geld kommt in die Kasse durch Ausgabe neuer Aktien. Kann eine AG das nicht? Z.B. Tesla machte sowas ja auch schon. Und bevor die Aktien dann irgendwann gar nichts mehr Wert sind, kauft Bund dann am Markt ein, so dass effektiv Geld vom Bund zur AG fließt, der Bund dafür Unternehmensanteile bekommt, und der Bund somit das Unternehmen "rettet", nur eben zu recht transparenten Konditionen.

Bzw. wie könnte so eine "Rettung" denn sonst aussehen?
 
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mmtrffc

Erfahrenes Mitglied
15.02.2018
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Ich sprach ja von einer Kapitalerhöhung. Geld kommt in die Kasse durch Ausgabe neuer Aktien. Kann eine AG das nicht?

Doch, das geht.

Und bevor die Aktien dann irgendwann gar nichts mehr Wert sind, kauft Bund dann am Markt ein, so dass effektiv Geld vom Bund zur AG fließt...

Ja was denn nun? Junge Aktien von der LH beziehen und Alte Aktien am Markt den bisherigen Aktionären abkaufen? Bei Letzterem fließt Geld an die Aktionäre, wie oben bereits erwähnt, nicht an die LH.
 
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nerd

Erfahrenes Mitglied
04.01.2017
383
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Ja was denn nun? Junge Aktien von der LH beziehen und Alte Aktien am Markt den bisherigen Aktionären abkaufen? Bei Letzterem fließt Geld an die Aktionäre, wie oben bereits erwähnt, nicht an die LH.
Wieso nicht beides? Das Unternehmen kündigt an, X neue Aktien auszugeben. Der Bund kündigt an mindestens X Aktien, oder aber auch z.B. nur mindestens 0.9*X Aktien am Markt zu kaufen. Im Endeffekt fließt Geld gegen Anteile vom Bund zum Unternehmen, ohne das sich jemand beschwert, dass zu viel/wenig bezahlt wurde.

Ich war vor allem hierrüber verwundert:
Lufthansa sei in den Gesprächen bisher forsch aufgetreten [...] Die Selbstverständlichkeit, mit der die Airline davon ausgehe, dass der Staat sie abfedern müsse, empfindet man dort als irritierend. Der Konzern habe ein Eckpunktepapier für den Einstieg des Bundes vorgelegt. Grundtenor des Schriftstücks sei, dass alle Vorteile bei der Lufthansa und ihren Aktionären liegen würden, das gesamte Risiko dagegen beim Staat [...] Der Bund soll nach einer Kapitalerhöhung bedingungslos Geld nachschießen, sollte dies nötig sein. [...]
(SPON Zitat aus #34)

...und habe mich gefragt, was es denn generell für Möglichkeiten gibt eine solche "Rettung" umzusetzen. Ich bin wie gesagt Laie, was meinen denn die Experten?
 
Zuletzt bearbeitet:

mmtrffc

Erfahrenes Mitglied
15.02.2018
2.614
678
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Wieso nicht beides? ...Im Endeffekt fließt Geld gegen Anteile vom Bund zum Unternehmen

Weil, wie bereits oben geschrieben, nur neue Aktien Geld in die Kasse spülen. Diese neuen Aktien gibt es nicht an der Börse, sondern bei der LH direkt bzw. bei einer die Kapitalerhöhung begleitenden Bank. Wenn alte Aktien, die bereits an der Börse gehandelt werden, einfach den Besitzer wechseln (vorher privat, nun Bund), sieht die LH davon gar nichts. Dann ist der Bund zwar an der LH beteiligt, aber die Kasse immer noch leer.

...und habe mich gefragt, was es denn generell für Möglichkeiten gibt eine solche "Rettung" umzusetzen. Ich bin wie gesagt Laie, was meinen denn die Experten?

Naja, das hängt davon ab, wie die Lage wirklich ist, was man von außen schlecht sagen kann. Je nach Liquiditätsbedarf kann es ausreichen, einfach das Geld zusammen zu halten, oder Vermögenswerte in Liquidität umzuwandeln (verkaufen oder etwa Sale-and-Lease-Back), oder am Kapitalmarkt Geld zu besorgen (Kredite, Anleihen, Kapitalerhöhung gegen Einlagen, Hybridkapital, ...). Nach meiner Meinung sollte erst, wenn dies nicht mehr möglich ist, der Bund Überlegungen zu einer Unterstützung starten. Diese kann wie diskutiert in Form eines Kredits, in Form einer Anleihe, in Form einer Bürgschaft zugunsten anderer Investoren, oder in Form einer Kapitalerhöhung gegen Einlagen geschehen.
 
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