Forderung: LH soll vorübergehend verstaatlicht werden

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flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.604
505
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Also im Allgemeinen ist ja von zu viel Staatseimischung abzuraten, weil sehr schnell Sekundärwünsche bestimmter Parteien die Oberhand gewinnen. Man male sich nur mal aus wie eine Saskia Esken hier agieren würde. Auf der anderen Seite finde ich es auch gut, wenn sich die Bundesregierung nicht auf der Nase herumtanzen lässt.
Ich denke Lufthansa spielt zweistimmig auf dem Klavier. Ultimative Forderung als Positionspapier um erstmal den Best interest LH möglichen Pflock einzuhauen. Und eine gewisse Arroganz hat sich die LH Führung ja auch inzwischen erarbeitet/ angewöhnt sowohl Mitarbeitern als auch Kunden gegenüber. Als der Entwurf nicht zum Ziel geführt hat, versucht man vielleicht jetzt Ministerien gegeneinander auszuspielen. (konspirative Theorie).
Vielleicht ist es auch Zeit, dass sich die LH Führung incl. Herr Spohr bei der Gelegenheit verabschieden. Zu verbissen kommen die mir inzwischen vor.

Ein guter zumindest temporäre Ersatz wäre für mich ein Thomas Enders als CEO, genau de,r der EX Airbus Chef. Der ist gewohnt mit Staatsbeteiligungen aus mehreren Ländern umzugehen und auch diese wieder zurückzudrängen. Für mich eine Idealbesetzung. ich glaube ich schreibe das mal dem Herrn Altmeier.
 
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els

Guest
Ein guter zumindest temporäre Ersatz wäre für mich ein Thomas Enders als CEO, genau de,r der EX Airbus Chef. Der ist gewohnt mit Staatsbeteiligungen aus mehreren Ländern umzugehen und auch diese wieder zurückzudrängen. Für mich eine Idealbesetzung. ich glaube ich schreibe das mal dem Herrn Altmeier.
Enders hat schlicht und ergreifend versagt, siehe unter anderem die geplatzte Fusion mit BAE Systems oder der stark wachsende Einfluss Frankreichs zu Ungunsten von Deutschland. Einzig in der Selbstvermarktung scheint er etwas richtig gemacht zu haben.
 

Luftikus

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08.01.2010
21.779
7.307
irdisch
So negativ würde ich es nicht sehen. Produktmäßig hat er Airbus gegenüber Boeing ganz gut aufgestellt. A321neo ist ja der neue Star. A350 rausgebracht, A380 eingestellt.
Der ist aber schon bei LH im AR.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.604
505
Nein das finde ich nicht.
Die Verschmelzung mit BAE hat alleine Die Bundesregierung (ich finde unveratwortlich) zu verantworten, wo auch er nichts machen konnte.

Ich finde weiterhin dass er eine guter Kandidat für so eine komplexe Aufgabe bei LH wäre.
 
E

els

Guest
So negativ würde ich es nicht sehen. Produktmäßig hat er Airbus gegenüber Boeing ganz gut aufgestellt. A321neo ist ja der neue Star. A350 rausgebracht, A380 eingestellt.
Der ist aber schon bei LH im AR.

Immer dran denken, Airbus besteht nicht nur aus der Passagierflugzeug-Sparte, sondern auch aus Airbus Helicopters und Airbus Defence and Space. Und die dortigen Probleme in Bezug auf staatlichen Einfluss und nicht funktionierende Kooperation sind ein ganz anderes Kaliber.

Die A320neo Serie war eine sichere Wette gerade im angesicht der schwachen Konkurrenz durch Boeing, da war vom Management her nichts Mutiges oder Innovatives dran. Zudem darf man Enders den Korruptionsskandal sowie das darauf folgende schlechte Handling anlasten.
 

Luftikus

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08.01.2010
21.779
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irdisch
Das scheint mir eine größere Sache gewesen zu sein: Enders wollte Airbus börsengerecht nach US-Standards machen. Das ging mit der bis dahin vielerorts üblichen Bestecherei formell nicht. Frankreich ist dagegen auf die Barrikaden gegangen, bis er keine weitere Amtszeit mehr kriegte. Dem ist er dann durch Verzicht zuvor gekommen. Ist schon ein Stratege.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
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Farewell City
Nein das finde ich nicht.
Die Verschmelzung mit BAE hat alleine Die Bundesregierung (ich finde unveratwortlich) zu verantworten, wo auch er nichts machen konnte.

Ich finde weiterhin dass er eine guter Kandidat für so eine komplexe Aufgabe bei LH wäre.

Das in der aktuellen Lage überhaupt Spon so eine Info spielen kann / soll, sagt viel aus. Aus irgendwelchen Gründen erinnere ich mich gerade an den Senatsausschuss in den USA der zur Aufgabe hatte die Manager Wagoner, Mulally und Nardelli zu "befragen".

Tom Enders könnte der richtige Mann sein - er hat einen immensen Vorteil: Er ist kein Lufthanseat, er kann nicht nur an Sonnentagen leiten - sondern auch wenn es spontan, und nicht selbst verursacht knallt, er muesste "komplex" können, er strahlt persönlich echte Führung aus und er ist "politisch" vernetzt / gewandt...

Aber ist das realistisch? Alleine vom zeitlichen Ablauf - es muss schnell gehen mit den Prozessen und Einfädelung von Hilfen imho. Und es fällt mir schwer zu glauben dass der aktuelle Vorstand, der zwar schon durch den Abgang des CFO maßgeblich geschwächt ist, bei so einer Lösung rasch mitziehen würde.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Falls Lufthansa wirklich volkseigener Betrieb wird, könnte ich mir eine Veränderung an der Spitze durchaus vorstellen. Dann will der Bund vermutlich einen Vertrauensmann dort haben. Das wird ja alles recht heikel, auch wie man aus der Nummer wieder rauskommt.
 

747830

Erfahrenes Mitglied
24.02.2012
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Wie gesagt; der erste und bisher letzte politisch motivierte VV hat die LH an den Rand des Konkurses geführt; und dies vor der Liberalisierung.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
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Was hat denn diese anonyme Politiker-Quelle, die SPON zitiert, erwartet? "Dürfen wir LH an den Bund verschenken?". Das wäre treuewidrig und eine Straftat.
 
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killerfurbel

Aktives Mitglied
26.12.2014
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Aber wäre eine Kapitalerhöhung nicht in jedem Fall erstmal das Mittel der Wahl? Muss man nicht den aktuellen Eignern zuerst eine Chance geben, die Liquidität bereitzustellen, bevor man ihnen eine Beteiligung des Bundes aufzwingt? Und wie bereits erwähnt, könnte man ja gleichzeitig eine "Garantie" aussprechen, dass der Bund danach zu einem Preis von z.B. 5€ je Anteilsschein (maximal) genau so viele Anteile kaufen wird, wie im Rahmen der Kapitalerhöhung ausgegeben werden? Damit wäre gewährleistet, dass der Kurs durch die Maßnahme nicht ins Bodenlose sinkt. Wenns gut läuft, muss der Bund dann keine einzige Aktie kaufen, außerdem gibts mindestens 5€*Anzahl Anteile an Liquidität für die LH...?
 

Berlin_Lawyer

Erfahrenes Mitglied
10.10.2017
810
98
Berlin
Möglichkeiten gibt es viele, ggf. auch in Kombination miteinander: Wandelanleihen, neue Aktien, ggf. auch in Gestalt von stimmrechtslosen stillen Beteiligungen. Aber bevor man den Weg eines staatlichen Einstiegs beschreitet, wird man versuchen, am Aktien- und Anleihenmarkt alles andere herauszuholen.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Ja klar, das wünscht sich LH so. Wäre aber nicht vermittelbar.

Sehr viele Unternehmen und Menschen kommen jetzt in finanzielle Existenznöte. Die Luftfahrt denkt, sie kriegt automatisch immer eine Extrawurst. So wird es nicht gehen.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Läuft aufs Gleiche hinaus. So wird es nicht kommen, egal was LH gerne hätte.
Der Bund will damit vor allem Arbeitsplätze und Strukturen retten, wenigstens bis die Krise überbrückt ist. Eine LH will Gewinne für ihre Anleger erzielen und an die ausschütten. LH wird was geben müssen.
 
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Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
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Ja klar, das wünscht sich LH so. Wäre aber nicht vermittelbar.

Sehr viele Unternehmen und Menschen kommen jetzt in finanzielle Existenznöte. Die Luftfahrt denkt, sie kriegt automatisch immer eine Extrawurst. So wird es nicht gehen.

Eine feste Verzinsung oder Ausschüttung wäre meines Erachtens sogar recht gut vermittelbar.

Kompetenzen in der Führung einer Airline hat die Bundesregierung nicht, und sind AR Posten für Bundesminister, Staatssekretäre oder andere hohe Bundesbeamte und die damit verbundenen Aufwände, aber auch Bezüge nicht noch schwerer vermittelbar?

Und völlig richtig - sehr viele Unternehmen werden Staatshilfe brauchen. Und der Staat wird dort auch nicht überall mitmischen können und wollen, insofern passt für mich das Extrawurst Argument nicht. Es geht mehr um die Vermeidung einer Schlechterbehandlung.
 
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Boeing736

Guest
Und völlig richtig - sehr viele Unternehmen werden Staatshilfe brauchen. Und der Staat wird dort auch nicht überall mitmischen können und wollen, insofern passt für mich das Extrawurst Argument nicht. Es geht mehr um die Vermeidung einer Schlechterbehandlung.

Es gibt meines Erachtens gar keinen Grund warum der Staat jetzt mitmischen sollte. Die Unternehmen sind hier unverschuldet in Not geraten. Einer Lufthansa die jetzt jahrelang Gewinne gemacht hat braucht keine staatliche Mitsprache sondern lediglich kurzfristig Geld um die Ausfälle zu kompensieren.
 
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747830

Erfahrenes Mitglied
24.02.2012
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LH wird was geben müssen.

Grab einen Apfelbaum aus, und befiehl ihm, jetzt könne er noch besser, jetzt müsse er Äpfel geben.

Magie?

Abertausende Unternehmen, denen gerade jegliche Geschäftsgrundlage ohne Vorwarnung weggeschlagen wurde, müssen jetzt den Wegschlägern was geben?

Oder Wahnsinn.

Die LH gibt der Bundesregierung jetzt, gerade, bereits die Transportkapazität, die die Bundesregierung wegen zu kleinem, veraltetem, nicht einsatzbereitem, nicht beschafftem Gerät nicht hat.

Und ebendiese Bundesregierung sticht jetzt angeblich unhaltbare Verhandlungspositionen der LH an die Presse durch?

Wie gesagt - ein total sinnvoller Moment für eine neue Runde LH-Bashing genau jetzt.
 
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Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.488
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Farewell City
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300x250
(...) Die LH gibt der Bundesregierung jetzt, gerade, bereits die Transportkapazität, die die Bundesregierung wegen zu kleinem, veraltetem, nicht einsatzbereitem, nicht beschafftem Gerät nicht hat.

Und ebendiese Bundesregierung sticht jetzt angeblich unhaltbare Verhandlungspositionen der LH an die Presse durch?

Wie gesagt - ein total sinnvoller Moment für eine neue Runde LH-Bashing genau jetzt.

Wie die PR doch durchschlägt und funktioniert. Der Post liest sich fast, als ob die Lufthansa als eine Art Ersatzluftwaffe - als letzter Pfeil im Köcher, bevor Anarchie und Insubordination vollständig um sich greifen, eine Art Speerspitze der Bundesrepublik Deutschland bildet.

Die Deutsche Lufthansa fliegt aktuell ein bezahltes Charterprogramm für den Staat.

Das tut sie, weil sie eine Firma ist.

Genauso wie eine Reihe andere mir bekannte (gut bekannte) Luftfahrtunternehmen aktuell Aufgaben / Aufträge auf Bezahlbasis übernehmen und für den Bund fliegen -und zukünftig noch mehr...

Und zwar ganz ohne dass Crews in PR Abschriften fotografiert werden, und ohne dass "Extra"schleifen am Himmel über so sexy Orten wie Nordspanien, Nizza oder TLV geflogen werden. Das sind Firmen, die sind dankbar um die Auftäge - und erledigen, genau wie die Supermarktverkäuferin heute früh, ihren Job.

Nicht mehr und nicht weniger.

Ich haette gern gewusst, was eine Wamos im Vergleich zur Lufthansa für die Vollcharter abrechnet - nicht weil Wamos "außen" vor gelassen wurde, sondern einfach weil es einmal interessant wäre zu wissen.

Das alles ist nicht als Undankbarkeit, oder "Bashing" zu verstehen (ich pflege einen kritischen Blick auf grosse Firmen, und ihr Tun / Wirken / Gelod verdien Modus, auch die Lufthansa...) - es ist vielmehr der Wunsch nach einer gelebten besonnenen ruhigen Normalität, geprägt von Understatement.

Der Post spiegelt wieder, was hier eben "normal" geworden ist: Es gibt nur "schwarz" und "weiss" - Zwischenschattierungen, gerad ein Bezug auf Lufthansa sind nicht gestattet, oder anerkannt / toleriert.

Ich bin wirklich dankbar, wenn ich keine Bilder / Berichte zu unnötigen "Farewell" Schleifen an irgendwelchen Orten dieser Erde mehr sehen muss - mir kommt die Galle hoch dabei. Gefühlt werden Orte wie CHC oder AKL so von der "Aufenthaltsqualität" in dieser anstrengenden Zeit fast auf ein Niveau "gehoben" werden wie Basra oder Baghdad. So kommt es mir jedenfalls vor.


In der Sache sollte man all dies von den wirtschaftlichen Zwängen / Nöten und ganz sicher notwendigen Hilfen für die AG trennen. Und zwar deutlich.

Und ein seriöser Vorstand würde genau dies auch tun - weil er sich eben auch über die Tragweite seines Wirkens, und seines Auftretens definiert.

Würde ein Oscar Munoz in der kolportierten Weise aufgetreten sein: Er wäre kein CEO von United mehr...
 
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