Frage: Ist Eure Flugzeit bei Geschäftsreisen Arbeitszeit oder Freizeit?

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flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
521
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Die meisten großen Unternehmen in München zahlen allerdings für die Tarifangestellten zusätzlich noch eine (meist leistungsorientierte) außertarifliche Zulage.

Und bei BMW z.B. gibt´s noch Urlaubsgeld (macht ca. 0,6 Gehälter) und die letzten Jahre zusätzlich gab es jedes Jahre einen Erfolgbonus, der sich ziemlich kompliziert berechnet, aber für die Tarifler und die ersten beiden AT-Stufen die letzten beide Jahre ca. 1,5 Monatsgehälter ausgemacht.

Ist mir klar, dass die Top Ertragreichen in der Autoindustrie eigene Zulagensysteme haben. VW hat ja sogar einen Haustarifvertrag der eher über als unter der IG Metall liegt. Dazu kommen bei den FZG Herstellern dann oft noch attraktive Leasing Angebote.

Aber an die IG Metall halten sich dann doch immer noch viele Unternehmen aus der 'Metallnahen Branche', sozusagen als Minimum. Wer dann 'noc'h weniger bezahlt wird dann sicher auf Dauer auch keine Topleute binden können, wenn es nicht andere 'offsets' gibt.

Diese Zahlen aus dem 'Mittleren Leben' sollen ja auch mal den anderen Foristen hier außerhalb der Geschäftsführer, Unternehmer, Executive Bereich eine Orientierung geben.

Gerade im Vergleich zu normalen Gewerkschaftstarifen würde mich dann doch mal interessieren wo dann z.B. für SOG bei seinen mit '8 Jahren Berufserfahrung endgültig ausgebildeten IT lern' (SOG Lesart) die Jahresbrutto Schmerzgrenze liegt, die er bei den Bewerbern aus den Großkonzernen so überzogen fand.

Gruß
Flyglobal
 
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flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
521
..........
Oder du wechselst in den Bereich Kaffeetrinken und heisse Luft und wirst Vertriebs-Ing. Da gibt es noch richtig Geld, aufgrund der Taktung der Termine bist du meistens in C unterwegs (zumindest die Langstrecken) und stehst selten in der Kloake im indischen Hinterland. Aber Abenteuerromantik kommt da selten auf, mehr ein gutes Verhältnis zum Kassenpersonal im Flughafensupermarkt damit man es überhaupt noch schafft was im Kühlschrank zu haben...

Es gibt zweifelsohne 'Heiße Luft Produzierer' die bequem durch die Welt Reisen.

Ich selbst habe auf meinen Dienstreisen in Hotels viele Vertriebs Ingenieure kennengelernt.
Die standen in der Mehrheit durchaus unter großem Erfolgsdruck, weils sie sich am Jahresanfang zu ehrgeizigen Jahreszielen verpflichtet haben lassen / müssen. Motto: je mehr Kohle desto mehr Stress. Da gibt es dann eine erhöhte Fluktuation und Gehaltsrissiko, und es zerbricht dann schon mal eine Familie mit hohen Unterhaltsfolgekosten. Wollte meist nie mit diesen Leuten Tauschen. Kein Neid. Die bessere Kohle ist eben Kompensation für höheres privates Lebensrissiko und Stress.

Gruß

Flyglobal
 

xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
4.253
1.898
KUL (bye bye HAM)
@Flyglobal
Da kann ich dir nur zu 100% zustimmen. Und der Druck wächst weil der Auftraggeber seine Entscheidungsprozesse nicht an die Erwartungshaltung bzgl. der Umsätze deines AG koppelt. Speziell im Bereich Investitionsgüter braucht man vertrieblich ein dickes Fell.
@globalengineer
Das Arbeiten im Upstreambereich ist wirklich hart. Wobei blue collar Arbeiter da am schlimmsten betroffen sind. Die meiste Arbeit im Engineering wird im Büro an Land erledigt. Und wenn wir mal Aberdeen als europäischen zentralen Einsatzort betrachten. Dahin zu reisen hat nichts mit der großen weiten Welt zu tun.
Wenn du Geld verdienen und reisen möchtest, musst du so speziell und damit so teuer für den Endkunden sein das du eingeflogen wirst. Als Standardingenieur (das bitte nicht unterbewerten!) fliegst du selten für normale Aufgaben in den Nahen Osten. Und der Trend zum Cloudarbeiten für die Leitsystementwickler verbreitet sich auch immer mehr.
Gefragt sind wieder die Rettungssanitäter (die über Nacht den Historian vor Ort wieder gerade ziehen) oder die Spezialisten im Sicherheitsbereich die sich mit der Ventilsteuerung unter SIL3 auskennen und ggf. entsprechende Audits vor Ort machen können.
 
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globalengineer

Reguläres Mitglied
04.03.2014
30
0
ZRH/VIE
@Flyglobal
Da kann ich dir nur zu 100% zustimmen. Und der Druck wächst weil der Auftraggeber seine Entscheidungsprozesse nicht an die Erwartungshaltung bzgl. der Umsätze deines AG koppelt. Speziell im Bereich Investitionsgüter braucht man vertrieblich ein dickes Fell.
@globalengineer
Das Arbeiten im Upstreambereich ist wirklich hart. Wobei blue collar Arbeiter da am schlimmsten betroffen sind. Die meiste Arbeit im Engineering wird im Büro an Land erledigt. Und wenn wir mal Aberdeen als europäischen zentralen Einsatzort betrachten. Dahin zu reisen hat nichts mit der großen weiten Welt zu tun.
Wenn du Geld verdienen und reisen möchtest, musst du so speziell und damit so teuer für den Endkunden sein das du eingeflogen wirst. Als Standardingenieur (das bitte nicht unterbewerten!) fliegst du selten für normale Aufgaben in den Nahen Osten. Und der Trend zum Cloudarbeiten für die Leitsystementwickler verbreitet sich auch immer mehr.
Gefragt sind wieder die Rettungssanitäter (die über Nacht den Historian vor Ort wieder gerade ziehen) oder die Spezialisten im Sicherheitsbereich die sich mit der Ventilsteuerung unter SIL3 auskennen und ggf. entsprechende Audits vor Ort machen können.

Hallo xcirrusx!
Du bist im Öl/Energiebereich anscheinend auch bewandert?
Ja, in meinem früheren Job bin ich zur Inbetriebnahme von Leitsystemen schon eingeflogen worden (im Team mit anderen, hauptsächlich Europa), da es für grössere Updates Ansprechpartner und Analysten vor Ort dringend brauchte. Klar, für kleinere Sachen wurde Fernwartung (Remote Shell über SSH) und die Entwicklung klarerweise wurde in-House gemacht. Auch einiges per Telko, aber Inbetriebnahme von Prototypen-Anlagen, Fehleranalysen, Produktivitätssteigerungsanalysen, Besprechungen jeden Tag kann trotzdem noch keine Telko ersetzen.

wg. Upstream: klar, dass da die Blue Collar Arbeiter, wie sie bereits international bezeichnet werden, die handwerkliche Arbeit (teilw. aber schon automatisiert) am Bohrgestänge an den Rigs off- und onshore verrichten. Was ich nicht gewusst habe, ist, dass die meiste Engineering-Arbeit am Büro an Land erledigt wird. (Ist das wirklich so sauber getrennt?) Braucht es nicht Ingenieure auch an der Front ? Was ich zumindest weiss, ist, dass zumindest Ölservicedienstleister (wie zB Schlumberger, Bakker Hughes, Halliburton usw. wie sie alle heissen) Ing.-Absolventen, egal welches techn. Studium in ein paar Monaten zu einem Field Engineer fit machen, die arbeiten dann schon am Feld/oder an Bohranlagen des Betreibers für z.B. Ölkonzerne wie BP, Shell, Total...

Dass diese Ing. von den genannten Ölkonzernen eher eine planerische Bürotätigkeit an Land haben, glaube ich schon eher... Mich hat halt immer Büroarbeit und Inbetriebnahme/die Arbeit live am Geschehen kombiniert fasziniert. Sowas gibt es aber eher in KMUs/in Konzernen ist alles viel bürokratischer und ebenfalls feiner in Spezialtätigkeiten unterteilt. Als Ausgleich zum Studentendasein warich während des Studiums im Sommer immer auf Montage. Die Trennung zwischen körperlicher und geistiger Tätigkeit gibt es schon lange, will aber jetzt keine Diskussion über den Taylorismus anfangen ;-)

Sollte ich wirklich in den Öl-Bereich wechseln, möchte ich nicht nur eine reine 100% Bürotätigkeit haben, d.h. ich möchte auch gerne mal an der Front sein, wenn ich da auch nur im Büro tätig bin als Ing. macht ein Wechsel auch nicht gerade Sinn für mich/ausser es gäbe eine Gehaltssteigerung und/oder Job Enrichment in dieser Position.

Und ja, das europ. Zentrum für die Ölindustrie ist Aberdeen, in Norwegen wohl Stavenger, in den US Houston/TX und im Nahen Osten wohl, Dubai, nicht zu vergessen Afrika mit Lagos und Luanda (Angola) - das ist tatsächlich einer der teuersten Städte der Welt! Ja, Aberdeen hat nichts mit der weiten Welt zu tun, aber mobiler Öl-Ing. generell?
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.594
11.513
irdisch
Dann bist Du irgendwo in der Prärie in einem Baustellencontainer und isst "heiße Hexe". Ist das Dein Traum vom globalen Reisen?
 

globalengineer

Reguläres Mitglied
04.03.2014
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ZRH/VIE
Dann bist Du irgendwo in der Prärie in einem Baustellencontainer und isst "heiße Hexe". Ist das Dein Traum vom globalen Reisen?
Ich weiss ich kenn das, war mein voriger Job. Inbetriebnahme, im Container äh, Hotel schlafen, ... 12+ Std. (oft Doppelschichten als IBN Ing.).

Dachte mir, dass das nur in meiner ehem. Firma so war. Langsam muss ich mich von dem Gedanken verabschieden ;-)

Gibt es keine vernünftigen Verkäufer, Projektingenieure, die das so verkaufen, dass die Inbetriebnahme optimal verläuft und das ganze auch noch Gewinn einbringt? Anscheinend muss so eine Firma noch erfunden werden. Dauernd Stress, Druck, von Konkurrenz und von oben.. Der einzige, der mir damals dankbar war, war der Kunde, die wollten immer mich zur IBN haben - von meiner Firma wurde ich nie "belohnt" mal mit ner Gehaltserhöhung etc. War auch der Grund, warum ich wechselte.. Heute bin ich in einem Bürojob ohne IBN, vermisse aber auch wieder die Herausforderung, komische Welt..

Arbeite sehr gerne viel und hart, aber auch nur wenn es sich lohnt, der Preis und die Möglichkeiten (zB Weiterbildung) stimmen...
 

xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
4.253
1.898
KUL (bye bye HAM)
Gut, gehen wir mal in die Tiefe des Jobs. Vorweg ich bin einer dieser fliegenden Heissluftproduzenten die u.a. Leistungen im Bereich Prozessleitsysteme vertreiben. Schwerpunktmäßig downstream/Petrochem & Chemiebereich. Ich bin also für die Arbeitssituation der INGs und Monteure mitverantwortlich. Kurze Übersicht über die in dem Bereich anzutreffenden Tätigkeiten:

- Planer für EMSR und Instrumentierung
Faktisch sitzt du im Container auf der Anlage bzw. an der Basis auf dem Festland (wenn es sich um Offshoreanlagen handelt) und planst die Tätigkeiten im System des Kunden, daher auch die Notwendigkeit der Vor Ort Anwesenheit. Im Upstream Bereich kommen äußerst selten die Ingenieure auf die Plattformen, schon aufgrund der erweiterten Sicherheitsfreigaben (SCC und Co.). Der Trend geht hier aber auch zum Cloudengineering, um die recht hohen Vorortkosten (Unterkunft, Hin und Herfliegen) zu senken.

- Leitsystemprogrammierer
Da siehst du die Anlage nur im Rahmen der FAT und IBN, wenn erstere nicht beim Schaltschrankbau durchgeführt werden.

- Maintenance Ingenieur
Der wiederum ist in der Regel als Bauleiter direkt an der Anlage vor Ort, wenn auch sich dieser Job grade wandelt, da die Ölkonzerne grade viel Geld in kleine vollautomatisierte Förderanlagen stecken. Und hier nur noch einzelne MAs bei Bedarf zur Anlage fliegen und dann per Videouplink aus einem weltweiten OP-Center angeleitet werden.
Die Arbeiter auf der Anlage sind in der Regel eh Leiharbeiter von Subcontractoren und der Ölkonzern beschäftigt maximal die Bauleiter. Bei den Norwegern z.B. ist dieses Thema komplett outgesourced.

Das ist jetzt sehr auf den Bereich Automation bezogen. Grundsätzlich hast du Vor Ort Einsätze über einen längeren Zeitraum und nicht diese typischen Vetrieblerreise mit 4 Orten in einer Woche. Das ist ausschließlich auf oben erwähnte Spezialisten beschränkt und die fliegen auch nur noch im Notfall spontan zum Kunden. Wir haben solche Programmierer die entsprechende Tätigkeiten durchführen und die reisen erst zum Kunden wenn dessen Personal trotz Anleitung unserer Spezialisten nicht weiterkommt. Davon schafft keiner den SEN.

Ich hoffe das gibt dir ein bisschen Einblick in den Bereich.
 

paulraum

Erfahrenes Mitglied
08.04.2009
2.477
14
ARN / ZRH
Arbeite sehr gerne viel und hart, aber auch nur wenn es sich lohnt, der Preis und die Möglichkeiten (zB Weiterbildung) stimmen...
Dann frag ich mich, wie Du hier zu allen möglichen Bürozeiten posten kannst, wo Du doch bei nem Standard-Bürojob arbeiten solltest.
Wer seinen Job wegem dem Flugaufkommen und den eventuellen "benefits" aussucht, macht was entscheidend falsch. Jobreisen soll nicht angenehem sein - ist es auch nicht. Primär wird es ertragbar - und das immer recht individuell - gemacht.
 

Detlev

Erfahrenes Mitglied
08.01.2011
5.032
6
Landkreis FRG
Arbeite sehr gerne viel und hart, aber auch nur wenn es sich lohnt, ......

Wenn das so ist: Mach Dich selbständig. Wenn Du gut in Deinem Job bist, sollte das kein Problem sein.

Ich selber hab´ das viel zu spät gemacht. Erst mit 40. Seither arbeite ich zwar im Schnitt mit 120-150%, bin aber sehr zufrieden und habe kaum Streß und kann mir meine Projekte/Arbeiten in der Regel selber aussuchen.
 

xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
4.253
1.898
KUL (bye bye HAM)
Der exploration engineer (das ist die gängige Bezeichnung bei den meisten Unternehmen) hat sehr sehr wenig, bis garnichts mit dem Tätigkeitsfeld IT/Automation zu tun. Ihn kannst du gleichsetzen mit Verfahrensingenieuren. Ein absoluter Spezialistenjob der meistens in entsprechenden Zulieferunternehmen beschäftigt ist. Hauptarbeit ist die Auswertung und Interpretation von Messwerten. Diese werden auch wieder durch blue collar Arbeiter zugeliefert. Klar ist der Ingenieur auch mal auf der Explorationssite, aber auch dann mehr in leitender Position vom Baucontainer aus.
Grundsätzlich solltest du an deiner Tätigkeit Freude haben, nicht ausschließlich an den Arbeitsbedingungen. Heißt bei mir in der Praxis ich habe Spaß an der Arbeit mit dem Kunden im Termin und nicht an der damit verbundenen Reisetätigkeit. Bzw. meine Arbeit ist der Grund meinen Job auszuüben und zu behalten.
 
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globalengineer

Reguläres Mitglied
04.03.2014
30
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ZRH/VIE
Dann frag ich mich, wie Du hier zu allen möglichen Bürozeiten posten kannst, wo Du doch bei nem Standard-Bürojob arbeiten solltest.
Wer seinen Job wegem dem Flugaufkommen und den eventuellen "benefits" aussucht, macht was entscheidend falsch. Jobreisen soll nicht angenehem sein - ist es auch nicht. Primär wird es ertragbar - und das immer recht individuell - gemacht.

Tja, ich so wie wahrscheinlich manche hier, 5 Wochen Urlaub im Jahr und komme gerade von einer Reise zurück, habe jetzt etwas Zeit zu schreiben.. aber das ist nicht das Thema hier.
Ja es wird ertragbarer gemacht, da geb ich dir recht. Deswegen gibt es die ganzen Buchungsklassen, die hier diskutiert werden.

Reisen ist halt auch mein privates Hobby und ich kann nie genug gesehen haben, will halt gerne etwas von der Welt sehen und das Angenehme mit dem Beruf verbinden (wenn es halt geht) ...

Wenn das so ist: Mach Dich selbständig. Wenn Du gut in Deinem Job bist, sollte das kein Problem sein.

Ich selber hab´ das viel zu spät gemacht. Erst mit 40. Seither arbeite ich zwar im Schnitt mit 120-150%, bin aber sehr zufrieden und habe kaum Streß und kann mir meine Projekte/Arbeiten in der Regel selber aussuchen.

Ja das hab ich mir auch schon gedacht. Findest du, das 40 alt ist? Ich denke, das ist schon richtig so. Vorher einige Zeit Erfahrung als Angestellter sammeln und dann selbständig werden. Gleich nach dem Studium würde ich es auch eher nicht tun (da ich noch nicht genau wusste, was, wie, wer und das wieiviel).

Das ist natürlich toll, wenn man für sich arbeitet und nicht auch noch in die Taschen anderer. Da weiss man, für was man aufsteht und für was man sich eine bestimmte Reise antut.

Der exploration engineer (das ist die gängige Bezeichnung bei den meisten Unternehmen) hat sehr sehr wenig, bis garnichts mit dem Tätigkeitsfeld IT/Automation zu tun. Ihn kannst du gleichsetzen mit Verfahrensingenieuren. Ein absoluter Spezialistenjob der meistens in entsprechenden Zulieferunternehmen beschäftigt ist. Hauptarbeit ist die Auswertung und Interpretation von Messwerten. Diese werden auch wieder durch blue collar Arbeiter zugeliefert. Klar ist der Ingenieur auch mal auf der Explorationssite, aber auch dann mehr in leitender Position vom Baucontainer aus.

Grundsätzlich solltest du an deiner Tätigkeit Freude haben, nicht ausschließlich an den Arbeitsbedingungen. Heißt bei mir in der Praxis ich habe Spaß an der Arbeit mit dem Kunden im Termin und nicht an der damit verbundenen Reisetätigkeit. Bzw. meine Arbeit ist der Grund meinen Job auszuüben und zu behalten.


Ich verstehe, ein Messingenieur der eben diese Logs (auch Wireline/Mud Logging) auswertet/interpretiert und den Geologen kommuniziert (u.a. geophysikalische Bohrlochmessungen). Du meinst die Messwerte werden ihm von den Blue Collar Arbeitern zugeliefert? Ja, was ich weiss müssen die an dem Bohrgestänge, also oberhalb des Drillbits ein Sensor angebracht werden, der Bohrflüssigkeiten und andere Werte (im Detail weiss ich es auch nicht, es geht um bestimmte Ionen und ph-Werte die von + zu - fliessen, dann natürlich Tiefe und Druck! usw.) misst.

Wird das Bohrloch instabil kann es einem Blowout kommen (Explosion nach oben, die kilometerlangen Gestänge fahren mit aus, da hier enorme Druckverhältnisse herrschen) - da braucht man nicht viel Fantasie um sich vorstellen zu können, was dann passiert.. siehe Deepwater Horizon, wenn der BOP (Blowout Preventer) versagt..
Diese Daten können kann mom. am Stand der Technik von der Taufe (Sensor) zur Oberfläche nur 100b/s übertragen werden, da Bohrungen oft Tausende Meter tief stattfinden, und verschiedene Gesteinsschichten und natürlich auch das meist 5 1/2 Zoll dicke Rohr isolierend wirken. Da ist man gerade an einer Universität (TU Clausthal) in der Forschung dran, diese Übertragungsmethodik zu verbessern.

Nur mal so Offtopic - wollte nicht zu weit ausholen - sorry falls doch/viell. interessiert es auch jemanden. Hab nie in diesem Job gearbeitet , nur habe ich etwas Einblick durch einige Vorlesungen/wissenschaftl. Papers.

Und ja - natürlcih steht das Interesse und "Spass" an der Arbeit im Vordergrund. Zwecks Reisen steht bei mir auch bald eine USA West to East Coast Reise an, bald ist es soweit :)
 
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BangkokDangerous

Erfahrenes Mitglied
12.08.2013
1.223
1
Die Zeit der vielen beruflichen Reisen ist, Gott sei Dank, vorbei. Firma bucht alles vor, keine Vergünstigungen in Form von Meilen o.ä., meist in Eco (ausser AU in Business), dafür immer Anreise 1-2 Tage vor dem ersten Termin - da aber bisher alles einwandfrei war, keine Beanstandungen...;)
Ich habe das bisher immer als Privileg gesehen, das machen zu dürfen - und jetzt bin ich auch froh, dass das vorbei ist. Das ist alles weniger sexy, als sich so mancher es vorstellt, nicht wahr Herr GlobalEngineer...;) Als Spediteur/Logistiker sitzt man da tendenziell eher in Industriegebieten als in schicken Büros in irgendwelchen Metropolen - und noch öfter ZA und MZ wollte ich nicht... Daher reise ich mittlerweile privat sogar mehr als geschäftlich - Städtetrips über ein langes Wochenende z.B.

Überstunden habe ich keine - sind in meinem Verrag inkludiert - im Gegenzug habe ich eine Regelung mit meinem Vorgesetzten, dass ich Brückentage z.B. als frei ohne Urlaub nehmen kann, oder nach Reisen einen Tag frei dranhänge (ebenfalls ohne Urlaubstagsbuchung) oder mal vier Wochen am Stück bekomme - wie dieses Jahr.
 
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aelbler

Erfahrenes Mitglied
Ich nicht.
Wenn ich schon diesen ganzen Gewerkschaftskrams mit Entgelttabellen und sonstiger Planwirtschaft lese, bin ich froh damit nichts zu tun zu haben. (y)

Bist Du Freelancer oder hast Du einfach nur Glück?

Ich habe mich eine Zeitlang in Betrieben rumgetrieben in welchen nichts geregelt war. 40 Stunden die Woche bezahlt, 70 gearbeitet. :sick:
Da bin ich doch recht froh eine sehr gute Arbeitsstelle gefunden zu haben, tariflich geregelt - Geld gibt es jetzt per Überweisung, nicht mehr per Scheck. Darunter würde ich nicht mehr einsteigen, es sei den mein Arbeitsvertrag hätte das Ausmaß eines normalen Tarifvertrags. Ist für beide Seiten gut - da klar geregelt, keine Diskussionen...

Aber: jeder hat seine eigene Vorlieben, das soll hier nicht das Thema sein.

Dafür muss ich halt mit unserer neuen Reisekostenrichtline abfinden. Hat unser Finanzvorstand selber verfasst, ohne Hilfe einer Sekretärin (und natürlich auch nicht dem CI entsprechend!):

Bahnfahren - 2. Klasse (vorher: ab 300 km erste Klasse erlaubt)
Fliegen: prinzipiell Eco. Ab 8 Stunden ununterbrochener Fluglänge Business erlaubt (!). (Vorher: Ab 8 Stunden Flugdauer Business - feiner Unterschied...)
Business kann auch wenn es billiger wird gebucht werden. Reisebüro hat letztes Wort und verantwortlich.
Hotels: Mittelklasse, maximal 130 Euro die Nacht, es sei denn mit schriftlicher Genehmigung des Vorgesetzten, Ausland darf abweichen.
Auto: Golf-Klasse, es sei denn man ist zu mehrt als zu dritt.
Reisezeit ist Arbeitszeit, maximal erlaubt sind 13 Stunden aus versicherungsrechtlichen Gründen, bezahlt werden maximal 11 Stunden.

Prinzipiell wird jede Vermischung von Geschäftlichem und privatem abgelehnt - gemäß Compliance Richtlinie. Dafür haben wir eine extra Manager.
Sieht dann in der Praxis so aus dass ich schon während bezahlter Arbeitszeit heimgereist bin um die selber Strecke zurück zu fahren/fliegen - weil ich ein langes Wochenende geplant hatte.
Mein Vorschlag meine Arbeitszeit endet einen Tag früher (nehme mir Freitag frei und bezahle das Hotel auf Freitag privat) wurde mir aus o.g. Gründen abgelehnt.
Ich kann damit leben, wer aber in diesem Fall Planwirtschaft betreibt ist aus meiner Sicht auch klar. :LOL:

Dahingegen wir Sonntaganreise und Samstagheimreise honoriert, aber nicht gefordert. Finde ich sehr Fair, wie schon weiter oben geschrieben ich beklage mich nicht. Habe auch keinen Grund dafür, da könnte sich der eine oder andere meiner Vorredner eher beklagen.
 

Sara

Aktives Mitglied
09.06.2010
125
7
Alter Thread aber neues Urteil (vom 17.10.2018): https://juris.bundesarbeitsgericht....gütung_von_Reisezeiten_bei_Auslandsentsendung (hoffe ich habe nicht übersehen, dass es schon jemand gepostet hat - sonst einfach löschen).

Zitat: „Entsendet der Arbeitgeber einen Arbeitnehmer vorübergehend ins Ausland, erfolgen die Reisen zur auswärtigen Arbeitsstelle und von dort zurück ausschließlich im Interesse des Arbeitgebers und sind deshalb in der Regel wie Arbeit zu vergüten.“

Bericht bei t3n dazu: https://t3n.de/news/dienstreise-gesamt-arbeitszeit-1118372/
 

FREDatNET

Erfahrenes Mitglied
11.07.2010
8.301
11
VIE
Ich finde es sehr schade, dass man über solche Angelegenheiten noch immer vor Gericht streiten muss. Leider gibt es noch immer jede Menge Arbeitgeber die das ausnützen der Arbeitnehmer übertreiben.
 
M

makezoni

Guest
Ich habe nun mit meinem Arbeitgeber eine Vereinbarung getroffen.

Langstreckenflug in Y+ (Minimum): volle Anrechnung der Arbeitszeit "von Haustür zu Haustür", i. d. R. ca. 24 Stunden zwischen Deutschland und China
Langstreckenflug in C (klappt immer öfter): halbe Anrechnung der Arbeitszeit im selben Schema wie oben, da ich ja 8-10 Stunden gut schlafen und essen kann - in meinen Augen eine faire, für beide Seiten tragbare Lösung.
 

Detlev

Erfahrenes Mitglied
08.01.2011
5.032
6
Landkreis FRG
Sicher ein faire Regelung. Ist aber mit Sicherheit ein kleines oder mittelständisches Unternehmen. Bei großen Konzernen sind meiner Erfahrung nach solche Absprachen eher nicht möglich.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.888
5.591
Z´Sdugärd
Ich finde es sehr schade, dass man über solche Angelegenheiten noch immer vor Gericht streiten muss. Leider gibt es noch immer jede Menge Arbeitgeber die das ausnützen der Arbeitnehmer übertreiben.

Finde ich auch. Da man für den AG unterwegs ist und der die Reisezeit im Normalfall dem Kunden 1:1 (oder gar mit Aufschlägen) an den Kunden weiter reicht sollte diese auch ebenso bezahlt werden.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.888
5.591
Z´Sdugärd
Das ist eher Wunschdenken als wirkliche Praxis!

Bei uns (Maschinenbau) normal. Es sei den der Kunde (Stammkunden) haben eine "Anfahrtspauschale" extra Verhandelt.

Der Kunde bekommt ja auch immer ab Standort berechnet. Standort ist Grossraum Stuttgart. Ist der Kunde in Hamburg bekommt er eben ab Stuttgart berechnet. Ist der Kollege im Aussendienst aber in Hannover und in 3h beim Kunden bekommt er trotzdem 8h (ab Stuttgart eben) berechnet. Ist der Kollege eben in Österreich und fährt nach Hamburg (kommt selten vor, is aber teilweise so) und braucht eben 12h werden auch nur 8h brechnet.

Wiegesagt bei Stammkunden die da was aushandeln kann man sich dann ggf auf eine Pauschale von 5h oder Summe XY einigen.

€dit
We du einen Handwerker bestellst bezahlst doch auch an und abfahrt? Was ist da deiner Meinung nach Wunschdenken?
 
Zuletzt bearbeitet:

Detlev

Erfahrenes Mitglied
08.01.2011
5.032
6
Landkreis FRG
Was ist da deiner Meinung nach Wunschdenken?
Verhandlungen über Projekte laufen bei großen Unternehmen i.d.R. so, dass zwar Einzelpositionen angeboten werden von den "Providern", zum Schluss aber ein "Festpreis all in" verhandelt wird.

Bei Unternehmen in der Automobilbranche gibt es Reiserichtlinien. Interne und Externe werden hier getrennt behandelt (Zumindest bei dem Konzern, für den ich arbeite).
Ein Anbieter für ein Projekt oder einen Projekt-Cluster, der Reisekosten in C includiert, kann sein Angebot gleich mal überarbeiten oder zurückziehen, da die Reiserichtlinie des Konzerns für Externe ausschließlich Eco als Flugklasse vorsieht. (Daher stehe ich auch nicht mehr zur Verfügung für internationale Einsätze. Ist meine Konsequenz und ich kann mir das erlauben.)
Du glaubst doch nicht im Ernst, dass der Provider für seine Mitarbeiter oder die anheuerten Externen unter diesem Umständen C-Flüge bezahlen, oder?
 
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odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.888
5.591
Z´Sdugärd
Du glaubst doch nicht im Ernst, dass der Provider für seine Mitarbeiter oder die anheuerten Externen unter diesem Umständen C-Flüge bezahlen, oder?
Ähhhh bei uns fliegen ALLE (Früher die einzige Ausnahme der Chef/Firmengründer) Holzklasse. Mitlerweile auch die GF.

BTW Ich zuminderst rede vom "Aftersale". Hier wird (bis auf wenige Ausnahmen) ALLES auf Stundenbasis abgerechnet da in der Regel nicht absehbar ist wie lange es dauert einen Defekt zu finden und zu beheben. Pauschale Sachen wie Schulungen oder Kundendienste wo von Anfang an klar ist was auf einen zukommt -> Pauschal.

Vergleich das mal mit deinem Fahrzeug das einen Defekt hat. Hier wird in der Regel NIEMAND einen Pauschalpreis veranschlagen solange er nichht weis ob die Motorstörlampe nur ein kaputter Sensor oder ein Motorschaden ist. Den Ölwechsel gibts dagegen als Pauschale.
 

Detlev

Erfahrenes Mitglied
08.01.2011
5.032
6
Landkreis FRG
Ähhhh bei uns fliegen ALLE (Früher die einzige Ausnahme der Chef/Firmengründer) Holzklasse. Mitlerweile auch die GF.

Da könnt ihr mal sehen, wie armselig ihr bezahlt werdet. (also wenn das auch echte Langstrecke >umfasst)

BTW Ich zuminderst rede vom "Aftersale". Hier wird (bis auf wenige Ausnahmen) ALLES auf Stundenbasis abgerechnet ....

Sowas gibt´s im Projektgeschäft nicht. Das ist wirklich "all incl.".. und das was Du "Aftersales" nennst, wird von Kunden in der Regel unter "Gewährleistung" beansprucht. Und je nach Umfang und Klarheit der beanspruchten GW, wird der Hauptauftragnehmer nur sehr selten "massive Einwände" erheben.
 

BonnSixtynine

Erfahrenes Mitglied
26.07.2012
462
277
CGN
Was ich am Urteil nicht verstehe, ist die Einschränkung auf die Y. Was hat denn dienstlich bedingter Zeitauwand mit der Reiseklasse zu tun? Unser Schichtpersonal an der Anlage bekommt ja auch nicht mehr Schichtzulage, Wochenend- und Feiertagszuschlag als die jeweiligen Meister, die während ihrer Schichten schön warm und bequem im Büro sitzen.