Frage Wertsicherungsklausel / Gewerbemietvertrag

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rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
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weise Entscheidung ..........
Das kann man erst hinterher in 10 Jahren beurteilen, wenn man dann den Inflationsverlauf mit seiner aktuellen Staffelmiet-Vereinbarung gegenrechnet.

Edit: Ich würde das auch nicht anhand von juristischen Kriterien entscheiden, sondern anhand von kaufmännischen Erwägungen, welche Art von Klausel ich bevorzuge (Inflationsanpassung vs. feste Staffelmietregelung).
 
Zuletzt bearbeitet:

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Das kann man erst hinterher in 10 Jahren beurteilen, wenn man dann den Inflationsverlauf mit seiner aktuellen Staffelmiet-Vereinbarung gegenrechnet.

Edit: Ich würde das auch nicht anhand von juristischen Kriterien entscheiden, sondern anhand von kaufmännischen Erwägungen, welche Art von Klausel ich bevorzuge (Inflationsanpassung vs. feste Staffelmietregelung).
falls es noch nicht klar ausgedrückt gewesen sein sollte.
es geht gar nicht um den Umstand an sich, über den kann man immer diskutieren, verhandeln und streiten, sondern seine kryptische Verklausulierung.
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Das kann ich so nicht nachvollziehen; ich fand das sehr verständlich - auch wenn man die Formulierung sicher verbessern könnte. Bin KEIN Jurist!
man hätte auch einfach hinschreiben können:
die jährliche Miete steigt entsprechend der offiziellen Teuerungsrate
Punkt

da diese Transparenz aber scheinbar nicht gewollt war, muss der erfahrene Fuchs auf dieser Welt per se gewollten Argwohn unterstellen.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Kann ich jetzt nicht nachvollziehen. Das ist eine Standardklausel in Mietverträgen und (nahezu) gleichlautend z.B. von der IHK Köln (also unverdächtig) so vorgeschlagen:
https://www.ihk-koeln.de/upload/Wertsicherungsklauseln_9951.pdf

Ebenso z.B. identisch im (kostenpflichtig erhältlichen) Standardvordruck des Grundeigentümervereins Hamburg und Basis tausender privater (!) Wohnungsmietverträge in HH.

Absolut korrekt.

Meine Entscheidung basiert keineswegs auf der Ansicht,
dass die vorgeschlagene Regelung nicht rechtlich einwandfrei wäre oder
aus sonstigen objektiven Gründen nicht anwendbar sei.

Meine Entscheidung ist einfach der angenommenen Wahrnehmungsrealität
auf Seiten des Vetragspartners geschuldet.

Die wirtschaftlichen Unterschiede und Konsequenzen einer Staffelmiete
im Vgl. zu einer Wertsicherungsklausel sind mir klar - aber nicht Gegenstand
dieses Threads.
 
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Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Das Problem: Es gibt keine "offizielle Teuerungsrate"; diese gibt es allenfalls auf der Titelseite der BILD-Zeitung, wenn das dann als "offiziell" gilt :rolleyes:
wieso, man war doch in der Lage das statistische Bundesamt anzugeben?!
also ganz offensichtlich war es möglich, sich auf eine Instanz zu einigen.

und wenn beide Parteien der Ansicht sind, man nehme das, was die Bild jedes Jahr am 01. FEB als Teuerungsrate veröffentlicht, dann nimmt man eben das.
Hauptsache es bleibt transparent.
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Solche Vertragsklauseln sind gesetzlich verboten - aus guten (volkswirtschaftlichen) Gründen. Das würde jetzt aber zu weit führen.

Und Tschüss!!!
siehst du, jetzt hast du selbst den Grund geliefert, wann, wie und warum sich Vertragsparteien am Besten von den lästigen Mitessern entledigen.

wenn mein Vertragspartner und ich uns darauf einigen, dass unsere maßgebliche Instanz die PM News zum Beispiel sind oder die russische Prawda, dann ist das eben so, solange wir beide uns daran zwingend halten.
und dann brauchen wir auch das ganze Mitessertum nicht, das lediglich Probleme für uns lösen will, die es ohne sie gar nicht gäbe.
und für diese Probleme möchte das Mitessertum ja einen gewaltigen Anteil unserer täglichen Arbeit (Wertschöpfung), also unseres Gewinnes, haben.
nö ... wozu?
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.769
4.537
man hätte auch einfach hinschreiben können:
die jährliche Miete steigt entsprechend der offiziellen Teuerungsrate
Punkt

da diese Transparenz aber scheinbar nicht gewollt war, muss der erfahrene Fuchs auf dieser Welt per se gewollten Argwohn unterstellen.

So einen Unsinn habe ich selten gehört. Was ist denn die "offizielle Teuerungsrate"? Und was heißt "die jährliche Miete"? Ab wann steigt denn irgendwas? Man kann jeden Quatsch hinschreiben, aber am Ende ist es nicht wirksam, nicht praktikabel oder keiner versteht es. Allein der Versuch, Vertragssprache durch Primanerdeusch zu ersetzen, führt nicht zu einer besseren Welt.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.769
4.537
siehst du, jetzt hast du selbst den Grund geliefert, wann, wie und warum sich Vertragsparteien am Besten von den lästigen Mitessern entledigen.

wenn mein Vertragspartner und ich uns darauf einigen, dass unsere maßgebliche Instanz die PM News zum Beispiel sind oder die russische Prawda, dann ist das eben so, solange wir beide uns daran zwingend halten.
und dann brauchen wir auch das ganze Mitessertum nicht, das lediglich Probleme für uns lösen will, die es ohne sie gar nicht gäbe.
und für diese Probleme möchte das Mitessertum ja einen gewaltigen Anteil unserer täglichen Arbeit (Wertschöpfung), also unseres Gewinnes, haben.
nö ... wozu?


Soviel wie Du über "Wertschöpfung" redest, kann ich mir nicht vorstellen, dass Du außer vielen Worten andere Werte schaffen kannst. Und Verträge schließt man nicht für die Zeit, in der man konfliktfrei zusammenarbeitet, sondern für den Streitfall. Und dann sollen sie bitte so sein, dass ein Gericht oder ein Schiedsgericht damit arbeiten kann. Solche Dummschwätzer wie Dich gab es zur Zeit des neuen Marktes. Nur sind diese alle - mit ganz wenigen Ausnahmen - dahin wieder verschwunden, wo sie hingehören: In die Welt der Nerds, die vom wirklichen Wirtschaftsleben keine Ahnung haben. Zum Teil leben diese "Wertschöpfer" - so verstanden sie sich ja alle - heute von Hartz IV.
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
wenn mein Vertragspartner und ich uns darauf einigen, dass unsere maßgebliche Instanz die PM News zum Beispiel sind oder die russische Prawda, dann ist das eben so, solange wir beide uns daran zwingend halten.

Nun antworte ich doch noch einmal:

Das geht nicht, weil so ein Verhalten gegen das Gemeinwohl, also gegen uns Alle gerichtet ist. Zu deiner Aufklärung hilft ein Blick in die Wikipedia:

Zitat:
"Da Preisgleitklauseln inflationsfördernd wirken können, ist in Deutschland grundsätzlich die Verwendung von Preisgleitklauseln verboten.
Davon sieht das Gesetz aber gewisse Ausnahmen in §§ 2 ff. PrkG vor, die unterschiedlich geregelt werden können."


https://de.wikipedia.org/wiki/Preisgleitklausel
 
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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.769
4.537
Nun antworte ich doch noch einmal:

Das geht nicht, weil so ein Verhalten gegen das Gemeinwohl, also gegen uns Alle gerichtet ist. Zu deiner Aufklärung hilft ein Blick in die Wikipedia:

Zitat:
"Da Preisgleitklauseln inflationsfördernd wirken können, ist in Deutschland grundsätzlich die Verwendung von Preisgleitklauseln verboten.
Davon sieht das Gesetz aber gewisse Ausnahmen in §§ 2 ff. PrkG vor, die unterschiedlich geregelt werden können."


https://de.wikipedia.org/wiki/Preisgleitklausel


Gemeinwohl interessiert einen "Wertschöpfer" nicht. Diesem geht es um seinen "Gewinn" und er will keine "Mitesser".
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
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So einen Unsinn habe ich selten gehört. Was ist denn die "offizielle Teuerungsrate"? Und was heißt "die jährliche Miete"? Ab wann steigt denn irgendwas? Man kann jeden Quatsch hinschreiben, aber am Ende ist es nicht wirksam, nicht praktikabel oder keiner versteht es. Allein der Versuch, Vertragssprache durch Primanerdeusch zu ersetzen, führt nicht zu einer besseren Welt.
ich schließe jeden Tag zig Verträge der Sorte:
"übermorgen liefere ich dir 2.ooo Brezen zum Preis von 4.ooo Euro" und komme ganz wunderbar damit zurecht.

wieso sollte jemand an diesem Geschäft mitverdienen, der gar keine Brezen bäckt?
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.769
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ich schließe jeden Tag zig Verträge der Sorte:
"übermorgen liefere ich dir 2.ooo Brezen zum Preis von 4.ooo Euro" und komme ganz wunderbar damit zurecht.

wieso sollte jemand an diesem Geschäft mitverdienen, der gar keine Brezen bäckt?

Wieso sollte er? Genau, sehe ich ebenso. Die Welt ist aber komplizierter als das Backen von Brezen. Drum reicht ja zum beruflichen Backen von Brezen auch erst einmal der Hauptschulabschluss. Und selbst der ist heute nicht mehr zwingend erforderlich. Ich berate seit 25 Jahre den Bau von Infrastrukturprojekten, also z.B. den Bau der Straße, auf der Dein Brezenlaster fährt, den Bau von Kraftwerken, die den Strom für Deine Brezenöfen liefern und den Bau von Klärwerken, die das Abwasser Deiner Brezenproduktion aufnehmen. Insofern bist Du ein ganz schöner Mitesser am Gemeinwohl, denn Deine vorgebliche "Wertschöpfung" würde ohne diese ganze Welt um Dich herum nicht funktionieren. Und ohne meine Arbeit und die Arbeit meiner Kollegen würdest Du keine Brezen an den Kunden bringen. Und der Vertrag "Ich bau Dir morgen 2000 km Straße für 400 Mio. Euro" ist dann doch etwas länger als ein ein verbrezelter Bäckerdeal.

Und nebenbei: Deutschland gehört nicht zu den innovativsten Ländern, weil es dort Brezenbäcker gibt. Brezen sind nichts anderes als Commodities, die jeder in China, Polen oder wo auch immer backen kann. Unter "Wertschöpfung" verstehe ich was anderes als die Herstellung eines standardisierten Produktes aus landwirtschaftlichen Produkten, das binnen eines Lebenszyklus von allenfalls 24 Stunden in der Kanalisation landet.
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Gemeinwohl interessiert einen "Wertschöpfer" nicht. Diesem geht es um seinen "Gewinn" und er will keine "Mitesser".
es gibt ein ganz einfaches ökonomisches Prinzip und das heißt "Nutzen"

ein Dienstleister muss einen Nutzen bringen, ansonsten ißt er nur unnötig mit.
will ein Dienstleitster einen Nutzen erzeugen, dessen Problemquelle er erst selber darstellt, ist das wider der Ökonomie, wider der Effizienz und wider der Rationlität und wird sich auch nicht dauerhaft aufrecht erhalten lassen in einer Welt, die grundsätzlich rationales Verhalten belohnt.

so, und jetzt sind wir bei den Urtiefen menschlicher Ökonomie angekommen.
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Wieso sollte er? Genau, sehe ich ebenso. Die Welt ist aber komplizierter als das Backen von Brezen. Drum reicht ja zum beruflichen Backen von Brezen auch erst einmal der Hauptschulabschluss. Und selbst der ist heute nicht mehr zwingend erforderlich. Ich berate seit 25 Jahre den Bau von Infrastrukturprojekten, also z.B. den Bau der Straße, auf der Dein Brezenlaster fährt, den Bau von Kraftwerken, die den Strom für Deine Brezenöfen liefern und den Bau von Klärwerken, die das Abwasser Deiner Brezenproduktion aufnehmen. Insofern bist Du ein ganz schöner Mitesser am Gemeinwohl, denn Deine vorgebliche "Wertschöpfung" würde ohne diese ganze Welt um Dich herum nicht funktionieren. Und ohne meine Arbeit und die Arbeit meiner Kollegen würdest Du keine Brezen an den Kunden bringen. Und der Vertrag "Ich bau Dir morgen 2000 km Straße für 400 Mio. Euro" ist dann doch etwas länger als ein ein verbrezelter Bäckerdeal.

Und nebenbei: Deutschland gehört nicht zu den innovativsten Ländern, weil es dort Brezenbäcker gibt. Brezen sind nichts anderes als Commodities, die jeder in China, Polen oder wo auch immer backen kann. Unter "Wertschöpfung" verstehe ich was anderes als die Herstellung eines standardisierten Produktes aus landwirtschaftlichen Produkten, das binnen eines Lebenszyklus von allenfalls 24 Stunden in der Kanalisation landet.
übrigens, in einem Vielfliegerforum befinden sich nicht nur Brezenbäcker.
der Brezenbäcker ist nur ein Platzhalter für den Wertschöpfer an sich.

mitessende Dienstleister brauchen nur diejenigen, die sich nicht selbstdisziplinieren können.
aber viele Wertschöpfer können sich heutzutage selbst disziplinieren, da sie meist allesamt verstanden haben, dass es ansonsten Anteile ihrer täglichen Arbeit kostet, für diejenigen, die Probleme beseitigen, die man ohne sie gar nicht hätte ...

man braucht also keinen Juristen, wenn man sich aufs Wesentliche konzentriert.
gilt für den Brezenbäcker als auch für den Atomkraftwerkslieferanten.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.769
4.537
übrigens, in einem Vielfliegerforum befinden sich nicht nur Brezenbäcker.
der Brezenbäcker ist nur ein Platzhalter für den Wertschöpfer an sich..

Der Brezenbäcker ist kein "Wertschöpfer". Er nutzt hergebrachte Techniken und Rezepte, die er nicht selbst entwickelt hat. Er nutzt dafür die gesamte Infrastruktur, die der Staat ihm stellt und ohne die er keine Brezen backen und verkaufen könnte. Er ist nichts anderes als ein Mitesser an den staatlich zur Verfügung gestellten Leistungen, ohne die er gar nicht handlungsfähig ware.


man braucht also keinen Juristen, wenn man sich aufs Wesentliche konzentriert.
gilt für den Brezenbäcker als auch für den Atomkraftwerkslieferanten.

Das sehen zum Gluck die Atomkraftwerkslieferanten anders. Der Mehrwert eines Atomkraftwerkes wird erst dardurch geschaffen, dass die vom Ingenieur entwickelte Technik marktfähig wird und patentiert wird. Dazu braucht es Juristen. Sodann muss ein solches Kraftwerk geplant und genehmigt warden. Dazu braucht es Juristen. Sodann müssen die Verträge mit dem Betreiber und den Nachunternehmern geschlossen warden. Dazu braucht es Juristen. Und dann wird gebaut und irgendjemand muss dann auch die Querelen auf der Baustelle, die es immer gibt, klären. Dazu braucht es Juristen. Und letztlich wird man über Mehr- und Minderleistungen, über Mängel, über Zeitverzüge und vieles mehr sprechen müssen. Dazu braucht es Juristen.

Aber das erschließt sich für einen Brezenbäcker natürlich nicht so einfach. Zum Gluck. Sonst wären vielmehr Leute erfolgreiche Anwälte, die jetzt als Brezenbäcker glauben, am Nabel der Welt zu sein. Aber dafür hast Du eigentlich viel zu viel Zeit im Forum. Stelle gerade fest, Du hast in zwei Jahren genausoviele Beiträge verbrochen wie ich in acht Jahren. Aber "Werte" hast Du damit meist nicht geschaffen.
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Der Brezenbäcker ist kein "Wertschöpfer". Er nutzt hergebrachte Techniken und Rezepte, die er nicht selbst entwickelt hat. Er nutzt dafür die gesamte Infrastruktur, die der Staat ihm stellt und ohne die er keine Brezen backen und verkaufen könnte. Er ist nichts anderes als ein Mitesser an den staatlich zur Verfügung gestellten Leistungen, ohne die er gar nicht handlungsfähig ware.
jetzt wirds absurd


Das sehen zum Gluck die Atomkraftwerkslieferanten anders. Der Mehrwert eines Atomkraftwerkes wird erst dardurch geschaffen, dass die vom Ingenieur entwickelte Technik marktfähig wird und patentiert wird. Dazu braucht es Juristen. Sodann muss ein solches Kraftwerk geplant und genehmigt warden. Dazu braucht es Juristen. Sodann müssen die Verträge mit dem Betreiber und den Nachunternehmern geschlossen warden. Dazu braucht es Juristen. Und dann wird gebaut und irgendjemand muss dann auch die Querelen auf der Baustelle, die es immer gibt, klären. Dazu braucht es Juristen. Und letztlich wird man über Mehr- und Minderleistungen, über Mängel, über Zeitverzüge und vieles mehr sprechen müssen. Dazu braucht es Juristen.

Aber das erschließt sich für einen Brezenbäcker natürlich nicht so einfach. Zum Gluck. Sonst wären vielmehr Leute erfolgreiche Anwälte, die jetzt als Brezenbäcker glauben, am Nabel der Welt zu sein.
das mag sein, dass das manche Atomkraftwerkslieferanten anders sehen
die haben aber gegenüber denjenigen, die auf unnötige Mitesser verzichten, einen Wettbewerbsnachteil.
und in the long run gewinnt irgendwann immer das Effiziente.

das Bankenbeispiel erzählt doch Bände.
die Realwirtschaft hat erkannt, dass es auch ohne gewinnabschöpfende Banken geht, wenn man sich selbst an gewisse Spielregeln hält.
 

singmeister

Erfahrenes Mitglied
16.08.2011
2.408
110
BSL
das mag sein, dass das manche Atomkraftwerkslieferanten anders sehen

Ohne es zu wissen würde ich doch vermuten, dass insgesamt eher wenige Kraftwerke "auf Handschlag" gebaut wurden, bzw. mir fehlt die Phantasie, dass sowas funktionieren würde. Das sähe dann so aus: "1 Stück Atomkraftwerk zum Preis von 5 Mrd. €, Lieferzeit 8 Jahre. Es gelten die gesetzlichen Gewährleistungsbestimmungen".

Das versteht dann jedenfalls auch der normale Mensch und man kommt gut ohne Juristen zurecht. Geht natürlich nur, wenn man auf der anderen Seite ebenso ehrbahre Geschäftsmänner als Partner hat, welche kein Interesse an überkomplexer Juristerei ohne Wert haben. ;)
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Ohne es zu wissen würde ich doch vermuten, dass insgesamt eher wenige Kraftwerke "auf Handschlag" gebaut wurden, bzw. mir fehlt die Phantasie, dass sowas funktionieren würde. Das sähe dann so aus: "1 Stück Atomkraftwerk zum Preis von 5 Mrd. €, Lieferzeit 8 Jahre. Es gelten die gesetzlichen Gewährleistungsbestimmungen".

Das versteht dann jedenfalls auch der normale Mensch und man kommt gut ohne Juristen zurecht. Geht natürlich nur, wenn man auf der anderen Seite ebenso ehrbahre Geschäftsmänner als Partner hat, welche kein Interesse an überkomplexer Juristerei ohne Wert haben. ;)
ich liefere zwar keine Atomkraftwerke, aber immerhin solch komplexe Produkte, die so nur Wenige auf der Welt liefern können

außerdem waren sowohl der Brezenbäcker als auch der Atomkraftwerkslieferant lediglich die Extrema.
die allermeisten Wertschöpfer dürften irgendwo dazwischen liegen.

und meine tägliche Erfahrung ist ... ja es klappt ganz wunderbar mit dem ehrenwerten Geschäftsmann auf der anderen Seite, solange man selbst so einer ist und bleibt!
dann kann man sich sehr oft den Juristen sparen, als auch den Banker ...

Handschlag muss es nicht sein, ein Stück Papier ist noch drin und auf diesem Stück Papier kann man alle wesentlichen Abmachungen festhalten, auch ganz wunderbar ohne Juristen. Den Juristen braucht immer der, der seinem eigenen Produkt nicht traut ...
 

gabenga

Erfahrenes Mitglied
16.11.2010
2.506
754
STR
und meine tägliche Erfahrung ist ... ja es klappt ganz wunderbar mit dem ehrenwerten Geschäftsmann auf der anderen Seite, solange man selbst so einer ist und bleibt!
dann kann man sich sehr oft den Juristen sparen, als auch den Banker ...

Das kannich so unterschreiben. Das Stichwort nennt sich partnerschaftliche Zusammenarbeit.
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Soviel wie Du über "Wertschöpfung" redest, kann ich mir nicht vorstellen, dass Du außer vielen Worten andere Werte schaffen kannst. Und Verträge schließt man nicht für die Zeit, in der man konfliktfrei zusammenarbeitet, sondern für den Streitfall. Und dann sollen sie bitte so sein, dass ein Gericht oder ein Schiedsgericht damit arbeiten kann.
ist ja nicht so, dass es nicht auch bei mir mal Diskussionsfälle gäbe.
wenn die Dinge aber klar geregelt sind, braucht es kein Gericht, keine teuren Anwälte und keine Gutachter, die nur mitverdienen wollen.

das kann man alles gegenseitig regeln.
hängt alleine an der Disziplin und Vernunft der beiden Vertragspartner.

ich jedenfalls war auch nach 25 Jahren Entscheidungsträger noch nie vor Gericht gesessen und ich brauchte auch noch nie einen Anderen vor den Kadi zerren.
lies sich alles so regeln. mit Vernunft.

wenn man natürlich so ein windiger Hund ist wie VW, gilt das selbstverständlich nicht.
aber hätte sich VW an seine Kaufverträge gehalten und was dort drin steht, bräuchten sie jetzt auch keine teuren Juristen, die sie da wieder raushauen.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.769
4.537
ich jedenfalls war auch nach 25 Jahren Entscheidungsträger noch nie vor Gericht gesessen und ich brauchte auch noch nie einen Anderen vor den Kadi zerren.
lies sich alles so regeln. mit Vernunft.


Der gute Anwalt sorgt dafür dass so wenig wie möglich vor Gericht kommt.

Mein persönliches Lieblingsbeispiel ist ein Industrieneubau, den ich beraten habe. Hier wurden mehr als 1,3 Mrd. verbaut und natürlich gibt es dort immer Auseinandersetzungen, die daraus resultieren, dass man in der Angebotsphase so günstig wie möglich anbietet und als Auftraggeber für wenig Geld so viel wie möglich haben will.

Wir haben mit unserem Team und in Zusammenarbeit mit allen das Bauvorhaben fast termingerecht fertig bekommen und haben rund 500 Mio. Streitigkeiten über zig Fragen "unterwegs" in der Bauphase verglichen. Am Ende standen noch rund 200 Mio. Streitigkeit offen. Von denen wurden 150 Mio. im Vergleichswege wegverhandelt und wegen der restlichen 50 Mio. gab es verschiedene Schiedsverfahren. In Rahmen dieser Schiedsverfahren wurden wieder 45 Mio. verglichen und wegen der dann noch verbleibenden 5 Mio. gabs ein Urteil. Unsere Anwaltsleistungen haben in der Bauphase rund. 6 Mio. gekostet. Jeder Tag Verzögerung kostete rund 200.000, so dass Du abschätzen kannst, welche Relation die Anwaltskosten zum Bauaufwand hatten. Das passt jetzt alles nicht auf Bretzn, aber wir haben hier den Parteien des Bauvertrages verdammt viel Mehrwert geliefert und davon waren alle überzeugt - auf beiden Seiten.