Geschäftsreisen - was ist zumutbar?

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honk20

Erfahrenes Mitglied
19.05.2011
5.357
13
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Zu 2.:
Die Preisunterschiede zwischen einem 6.30 und 8.00 Uhr-Flug können wie wir alle wissen schon sehr erheblich sein. Wenn der Preisunterschied 200-300 € ausmacht, würde ich von meinen Führungskräften schon erwarten, eine h früher aufzustehen, bei 50 € sage ich, „drauf gesch...“. In meinem Unternehmen ist es weiterhin den Mitarbeitern selbst überlassen, die Entscheidung eigenverantwortlich zu treffen. Und es funktioniert bisher sehr gut. Wenn ein Unternehmen restriktivere Reiserichtlinien erläßt, dann hat das meistens aber auch einen guten Grund. Ich kann mich gut an Unternehmen erinnern, in denen MAR Ihre Reisemittel vorrangig auf den Statuserhalt ausgerichtet haben.

.

Interessant wäre es von Dir zu erfahren wie oft Du selbst morgens schon Flieger um 06:00 oder 06:30 genommen hast. Hast Dann ebenfalls den return um 21:00 von UK oder von wo anders am gleichen Tag gehabt (Innerdeutsch ist ja langweilig kurz) ?
Wenn ja, wie oft dann in der Woche oder im Monat selbst durchgeführt ? - Man kann ja auch einen return am nächsten morgen um 06:30 gelten lassen wenn nicht wieder >= 21h Abflugzeit zurück....eventuell...soll ja auch günstiger sein.

Dann wäre es interessant ob Du direkt in HAM, MUC, FRA oder Flughafennah wohnst und eine relativ kurze Strecke zum Flughafen hast.

Das beste was ich mal hatte war die Strecke zum Flughafen HAM. So Flughafennah 13 min mit dem Auto bzw. 23 min ÖV hatte ich nirgendswo und vermisse diese Zeiten.

Das längste was ich jahrelang hatte waren 1,75h von der Pampa OWL entweder nach HAJ oder DUS. Grad egal, hat sich nichts geschenkt ausser dass DUS einfach die besseren und deutlich mehr Verbindungen hat) 1 einziges mal hab ich den Spass gemacht nen Flieger morgens um 06:30 zu nehmen und abends wieder zurück aus UK.

Ich kann nur potentiellen Bewerbern raten nach dem 2. Gespräch die Reiserichtlinien anzufordern bevor sie unterschreiben und diese in Ihrer Job-Bewertung mit einfliessen zu lassen . Kann am Ende viel Frust auf beiden Seiten und Fluktuation ersparen.



EDIT: Finally, am Ende des Jahres werden die Kosten zusammengezählt. Obs nun morgens um 06:30 oder 08:30 oder 10h ist...auch als Vielflieger mit seinen gesamten Reisen zusammengezählt sinds doch Peanuts. Wer was anderes über sein Unternehmen behauptet sollte besser nicht mehr fliegen lassen...dann stimmt generell was nicht...

On top, auch wenns 30 Flüge mit der Konstellation sein müssen 06:30 weil 300€ gespart....Angenommene 30 Tage von 220 offizell gerechneten Arbeitstagen diesen Spagat morgens um 06:30..: Respekt wer das physisch und psychisch durchhält. Es soll ja Leute geben die nachts nicht schlafen können...die sind vielleicht die richtigen Vielflieger für solch ein Unternehmen...ob sie dann auch die Leistung bringen die dann gefordert werden ist eine andere Story.

Da läuft was graduelles schief wenn ein Unternehmen mit einer HR Abteilung oder eine Führungskraft (oder Eigentümer ) solch Verhalten einfordert und duldet.

Ich hatte einen Chef der sowas machte und einforderte ..... Er hatte selbst Osteuropa betreut und entsprechend oft nur Tagestrips und selten mit 1 Übernachtung-.... Burn out und hohe Krankheitstage sind keine Erfindungen oder Märchen. Der Mann sah nach 2 Jahren wirklich nicht gut aus....Da stellt sich schon die Frage was günstiger ist.....
 
Zuletzt bearbeitet:

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
@honk20
zu jedem einzelnen Punkt kann ich dir jetzt das genaue Gegenbeispiel berichten.

Wir haben für AN schon versucht angenehme Flugzeiten zu buchen (also nicht zu früh am Morgen) oder freie Tage während einer längeren Reise einzubauen, der/die AN wollten aber möglichst früh los und am besten 12 Tage am Stück 14 Stunden täglich vor Ort durcharbeiten, bis wir dann drauf gekommen sind, warum der/die das woll(t)en.
 

AndreasCH

Erfahrenes Mitglied
06.02.2012
3.711
79
Ich hatte das bei meinen alten Arbeitgeber teilweise 3mal die Woche. Morgens um 5 Uhr zu Hause weg, 1. Flieger irgendwo in Europa. Ganzen Tag auf der Messe und Abends mit der letzten Maschine retour. Um 23 Uhr dann wieder zu Hause und am nächsten Tag eine andere Stadt. Das war nicht spassig.

Aber bei ein bis zweimal im Monat würde ich da auch nicht meckern. Und bei meinen aktuellen Arbeitgeber: Reisezeit gleich Arbeitszeit. Egal wie lang :D
 

travelben

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
3.273
44
MUC
Es gehören immer zwei Seiten dazu.

Will ein AN das nicht mit sich machen lassen, dann kann er den BR anrufen oder erst einmal selbst mit dem Chef sprechen oder auch das Unternehmen verlassen.

Und ein AG, der es selbst vorlebt oder sich der Reichweite seiner Reiserichtlinie nicht bewusst ist.

Aufklärung und beiderseitiges Zuhören ist hier gefragt.

Schwer in der heutigen Zeit, weil alle ja lieber Emails schreiben (und Foren rumspringen), anstatt das persönliche Gespräch zu suchen.

Meine persönliche Meinung zu dem Fall:
Wie oft findet diese Lobbyarbeit statt?
Einmal die Woche??
Denke nicht, oder?

Wenn man also alle zwei bis drei Wochen mal früh aufsteht und spät ins Bett kommt, bricht man sich keinen Zacken aus der Krone.
Von Führungskräften (oder Mitarbeiter denen der AG vertraut und sie deshalb Lobbyarbeit machen lässt), erwarte ich, dass das als Chance sehen und es tapfer ertragen.
Meist sind es doch eh außertarifliche Mitarbeiter, die eh nicht stempeln.

Aber falls Du noch einen Tipp haben willst:
Lobbyarbeit geschieht auch mal beim sehr intensiven und intimen Abendessen, welches solange dauert, dass danach nur die Hotelübernachtung noch möglich ist, weil kein letzter Flug mehr erreicht wird.
Insofern als Chance sehen auch das eigene Netzwerk zu pflegen oder zu erweitern.


Und zu allerletzt, weil bereits weiter oben angesprochen:

Ich erlebe es auch, dass heutige Absolventen der Unis, aber auch andere Bewerber keinerlei Interesse an Reisetätigkeit haben. In den Gesprächen mit potentiellen Bewerbern höre ich immer nur den Wunsch nach geregelter Arbeitszeit und Wochenende mit der Freundin.

Ich war da irgendwie anders....
 
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honk20

Erfahrenes Mitglied
19.05.2011
5.357
13
@honk20
zu jedem einzelnen Punkt kann ich dir jetzt das genaue Gegenbeispiel berichten.

Wir haben für AN schon versucht angenehme Flugzeiten zu buchen (also nicht zu früh am Morgen) oder freie Tage während einer längeren Reise einzubauen, der/die AN wollten aber möglichst früh los und am besten 12 Tage am Stück 14 Stunden täglich vor Ort durcharbeiten, bis wir dann drauf gekommen sind, warum der/die das woll(t)en.

Ausnahmen gibts überall. Schlimm ist dann ja nur wenn aufgrund der Ausnahmen alle darunter leiden müssen.

Mann muss auch klar aus AG Sicht sagen dass nicht jeder MA der richtige ist wie auch MA klar sagen müssen dass nicht jeder AG der richtige ist. Ebenfalls schlimm ist ja dass viele Bewerber Dir das blaue vom Himmel runterlügen ( wie auch AG) aber dat is ne andere Story...
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Darum finde ich es ja auch grundsätzlich richtig, wenn die Dienstreisen über eine zentrale Stelle (z.B. Teamassistenz) und nicht über den Mitarbeiter selbst gebucht werden.

Wenn der Preisunterschied zwischen teurem und billigem (aber zeitlich ungünstigem) Flug sehr hoch ist, halte ich den Wunsch vom AG hier Geld zu sparen auch für nachvollziehbar. Wo die Grenze ist, ab der ein MA die längere Zeit akzeptiert, ist wohl recht individuell. Bei < 50 € halte ich das jedoch auf keinen Fall gerechtfertigt.
Um den Preisunterschied geht es bei uns fast nie.

Die Hauptnachteile einer zentralen Buchungsstelle sind, dass die MA dort (oft sind es ja Damen) a) nicht die nötige Flexibilität mitbringen und b) die Gegenheiten und Bedürfnisse der Reisenden vor Ort nur unzureichend kennen.

Oft müssen die Reisenden vor Ort etwas ändern, umbuchen, verlängern etc. und genau da ist die zentrale Stelle daheim dann schon zu oder hat Wochenende.
Die MA draußen in der Welt brauchen auch gewisse Kompetenz sich selbst etwas zusammenbuchen zu dürfen, schlicht weil die Anforderungen der modernen Welt nach Flexibilität das verlangen.
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Und zu allerletzt, weil bereits weiter oben angesprochen:

Ich erlebe es auch, dass heutige Absolventen der Unis, aber auch andere Bewerber keinerlei Interesse an Reisetätigkeit haben. In den Gesprächen mit potentiellen Bewerbern höre ich immer nur den Wunsch nach geregelter Arbeitszeit und Wochenende mit der Freundin.

Ich war da irgendwie anders....
Diese Erfahrung kann ich (leider) nur bestätigen.
Und wenn sie dann mal reisen sollen und es dann mit viel hängen und würgen auch tun, dann möglichst früh los und rund um die Uhr vor Ort durcharbeiten, damit sie ja pünktlich (für sich selber gerechnet) wieder zuhause sind.

Wer diese Extrawürste duldet hat bald ein richtiges Reisechaos in den Reiserichtlinien der eigenen Firma.
Die einen wollen nämlich möglichst früh los, am Besten schon 3 Uhr nachts, und 14 oder 16 Stunden am Tag durcharbeiten, um ja freitags, manche auch schon donnerstags pünktlichst fürs WE zurückfliegen zu können.
Andere hätten gerne angenehmere Reisezeiten nicht zu früh am Morgen und nach spätestens 9 oder 10 Stunden vor Ort Feierabend und auch mal ein freies Wochenende am Reiseziel, und diese beiden Interessen innerhalb der Mitarbeiterschaft kollidieren dann.

Wo ist als AG da nun der Königsweg??
Wie du es machst, es ist immer verkehrt.
 

paulraum

Erfahrenes Mitglied
08.04.2009
2.477
13
ARN / ZRH
Es gibt aber auch die umgekehrten Effekte.

Man denkt, man motiviert die MA durch lockere Reiseregelungen und diese würdigen das dann auf ihre Art, zum Beispiel indem sie sich abenteuerliche Strecken buchen oder vermehrt am Wochenende reisen oder ihre Kreativität dahingehend ausspielen, dass während des Reisens möglichst viele Überstunden, Wochenendzuschläge und/oder Auslöse entstehen.
Auch AN sind oft nur Egoisten und Selbstmaximierer, sobald man ihnen gewisses Selbstmanagment überträgt.

Klar gibts da "Spezialisten", aber das merkt man doch ganz schnell und kann das entsprechend eindämmen.
Kontrolle ist da ja auch recht einfach gemacht und auch sehr logisch nachvollziehbar. Wer da mehrmals mit viel Kreativität auffällt, wird verwarnt.
 

honk20

Erfahrenes Mitglied
19.05.2011
5.357
13
Ich erlebe es auch, dass heutige Absolventen der Unis, aber auch andere Bewerber keinerlei Interesse an Reisetätigkeit haben. In den Gesprächen mit potentiellen Bewerbern höre ich immer nur den Wunsch nach geregelter Arbeitszeit und Wochenende mit der Freundin.

Ich war da irgendwie anders....

Agree. Gerade die Verwaltungsangestellten die, wenn überhaupt 1x im Jahr fliegen, machen da unglaublichen Rambazamba...Spannend und lustig wirds bei denen wenn ne Übernachtung oder gar 2 gemacht werden sollen...uiiii da bricht ne Welt zusammen....(wird aber nicht besser mit den zukünftigen Helikopterkindern bzw. Helikoptereltern)....

Lobbyarbeit: Die kann ja unterschiedlich stattfinden. Die offiziellen Meetings mit oder ohne Übernachtung wo auch andere Vertreter anwesend sind.
Schwierig dort Lobbyarbeit zu leisten.

Die andere ist ne langfristige Sache und wie Du @travelben es beschreibst sinds dann ja gerade die (mehrere) Abendessen die man zusammen mit dem "zu bearbeitenden" hat um "in Erinnerung "zu bleiben. Wenn ein AN morgens fliegt um 300 € zu sparen dann entweder Abends wieder zurück soll oder um 21h dem "zu bearbeitenden" sagt dass er aufgrund seiner Dienstreisezeitregelung oder Müdigkeit keine Zeit für Abendessen hat die "spezielle Lobbyarbeit" nicht leistet, brauchst auch keine Lobbyarbeit betreiben. Ausserdem müssen Chemie der beiden stimmen. Lobbyarbeit kann man nicht mit Geld bemessen und kostet unheimlich viel "Pflegegeld".
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Klar gibts da "Spezialisten", aber das merkt man doch ganz schnell und kann das entsprechend eindämmen.
Kontrolle ist da ja auch recht einfach gemacht und auch sehr logisch nachvollziehbar. Wer da mehrmals mit viel Kreativität auffällt, wird verwarnt.
Und dann ...??!
Ist ja nicht so, dass heutzutage Fachkräfteersatz schlangenweise draußen auf der Strasse steht und verzweifelt um Einlaß bettelt.
 

paulraum

Erfahrenes Mitglied
08.04.2009
2.477
13
ARN / ZRH
Und dann ...??!
Ist ja nicht so, dass heutzutage Fachkräfteersatz schlangenweise draußen auf der Strasse steht und verzweifelt um Einlaß bettelt.
Ja, aber ein MA ist nicht gut genug, wenn er anfangen muss den AG zu bescheissen, nur um noch ein paar mehr Meilen oder Arbeitsstunden rauszuholen. Und sorry, 95% aller AN sind ersetzbar. Man will natürlich immer nur die besten haben - aber am Ende muss alles seine Relation haben.

Gerade im internationalen Projektgeschäft erwarte ich Flexibilität, bin aber auch grosszügig was die Richtlinien und Vergütung angeht. Wenn beide Seiten sich dran halten, ist das eine gute Balance.
Ich habe zuletzt bei einem Vorstellunsggespräch von einer Bewerberin gehört, das sie bei ihrem jetzigen Job morgens fix um 07.30 da sein muss (grosser Vertrieb/Planer in Zürich), bei 3mins Verspätung gibts schon die erste SMS von Chef.
Ganz ehrlich: der hat den Schuss nimmer gehört. Darum will sie auch weg und wir habend as Thema flexible Arbeitszeiten besprochen. Es gibt da viele unterschiedliche Postionen dazu - ich denke aber, das Produktivität und Performance bei vielen DL nicht in Answesenheit definiert werden kann. An der Taktstrasse ist das was anderes, da gibts aber auch keine Dienstreisen - dafür aber ne Stempelkarte dazu.
 
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Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Ja, aber ein MA ist nicht gut genug, wenn er anfangen muss den AG zu bescheissen, nur um noch ein paar mehr Meilen oder Arbeitsstunden rauszuholen. Und sorry, 95% aller AN sind ersetzbar. Man will natürlich immer nur die besten haben - aber am Ende muss alles seine Relation haben.

Gerade im internationalen Projektgeschäft erwarte ich Flexibilität, bin aber auch grosszügig was die Richtlinien und Vergütung angeht. Wenn beide Seiten sich dran halten, ist das eine gute Balance.
Ich habe zuletzt bei einem Vorstellunsggespräch von einer Bewerberin gehört, das sie bei ihrem jetzigen Job morgens fix um 07.30 da sein muss (grosser Vertrieb/Planer in Zürich), bei 3mins Verspätung gibts schon die erste SMS von Chef.
Ganz ehrlich: der hat den Schuss nimmer gehört. Darum will sie auch weg und wir habend as Thema flexible Arbeitszeiten besprochen. Es gibt da viele unterschiedliche Postionen dazu - ich denke aber, das Produktivität und Performance bei vielen DL nicht in Answesenheit definiert werden kann. An der Taktstrasse ist das was anderes, da gibts aber auch keine Dienstreisen - dafür aber ne Stempelkarte dazu.
Selbstverständlich kann man Produktivität und Leistung nicht alleine in Anwesenheit rechnen.
Tut in der Regel in erfolgreichen Unternehmen auch niemand.

Und wenn derjenige MA, der bei seiner eigenen Reiseplanung gewisse "Kreativität" walten lässt, ausgerechnet der Beste im Team ist, dann läßt man sich als AG eben so einiges gefallen, sieht weg, oder schluckt es einfach runter.
Bis zu einem gewissen Grad eben ... wenn es in der duldbaren Balance bleibt, aber das gilt ja für Vieles im Leben.
 

honk20

Erfahrenes Mitglied
19.05.2011
5.357
13
Selbstverständlich kann man Produktivität und Leistung nicht alleine in Anwesenheit rechnen.
Tut in der Regel in erfolgreichen Unternehmen auch niemand.

Und wenn derjenige MA, der bei seiner eigenen Reiseplanung gewisse "Kreativität" walten lässt, ausgerechnet der Beste im Team ist, dann läßt man sich als AG eben so einiges gefallen, sieht weg, oder schluckt es einfach runter.
Bis zu einem gewissen Grad eben ... wenn es in der duldbaren Balance bleibt, aber das gilt ja für Vieles im Leben.

Kann ich nicht qualifizieren, aber es gibt MA die durch diese Kreativität echt maximieren können. Es soll aber unter diesen Kreativen dann welche geben die vor Ort die Freizeit maximieren und es gibt auch die, die für den AG dann gegenüber den Kunden und Lieferanten äußerst Kreativ sind. Da den richtigen zu finden ist nicht einfach....
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Kann ich nicht qualifizieren, aber es gibt MA die durch diese Kreativität echt maximieren können. Es soll aber unter diesen Kreativen dann welche geben die vor Ort die Freizeit maximieren und es gibt auch die, die für den AG dann gegenüber den Kunden und Lieferanten äußerst Kreativ sind. Da den richtigen zu finden ist nicht einfach....
Schon klar.

Aber was willst du machen, wenn der dich anruft und volljammert "Chef, wenn ich hier Samstags und Sonntags durcharbeite, bin ich kommenden Mittwoch fertig und kann am Donnerstag nach Hause fliegen" ??!

Und dann noch das subtile: "ist doch auch in deinem Sinne, wenn ich hier möglichst früh fertig werde, ist doch alles dein Geld" obendrauf, als würde er das nicht im Eigennutz und ausschließlich für sich selber tun, sondern im Altruismus und als Aufopferung für die Firma :)

Willst du ihm das freie Wochenende dann aus 10.000km Entfernung befehlen!!??
Auch das würde doch zu Frust führen.

Und sein Kollege neben dran hätte gern das Wochenende frei, weil er sich vor Ort vielleicht mal was angucken will oder sich einfach nur mal Sonntags an den Pool legen.
Es gibt keinen Königsweg.
Du kannst es sowieso nur falsch machen.
 

honk20

Erfahrenes Mitglied
19.05.2011
5.357
13
@Tequilla : Daher sollte es Freiräume geben für individuelle Entscheidungen. 2 versch. MA und 2 versch. Wünsche. Starre Richtlinien ersticken alles-. Bei beiden hätte ich kein Problem beides zu gewähren....in der Hoffnung dass kein Missbrauch betrieben wird...ich glaub ja noch (aber nicht mehr uneingeschränkt) an das gute im Menschen. Aber (hoffentlich) wären beide happy und weiter "übermotiviert" wenn es drauf ankommt auch mal die Zähne zusammenzubeisen und zu ackern...geben und nehmen...wie gesagt...hoffentlich...
 

paulraum

Erfahrenes Mitglied
08.04.2009
2.477
13
ARN / ZRH
Ich denke, bei Langstrecken ist das Thema oft etwas vielschichtiger als bei Tages-Meetings, worum es ja im Ursprung ging.
Und da habe ich kein Verständnis, wenn ein AG erwartet, das ein AN wegen 200 EUR Ersparnis beim Flug z.Bsp. 4-5h extra an Reisezeit hat, die er nicht einmal bezahlt bekommt, da die Reiserichtlinien das so sagen.

Reisebuchung durch den MA direkt machen lassen, find ich ebenso sinnvoll - allerdings gibst da ja immer noch eine Kontrolle bzw. Abgleich mit dem Kunden/Projektleiter etc, um die "Kreativität" zu begrenzen. Wenn dann jemand über NRT, BKK nach PEK reist, dann fällt das auch irgendwie auf. Wenn sowas vermehrt und auch nach Abmahnung auftritt, dann gibts nur fristlos.
Das beiderseitig Flexibilität allen gut tut, ist selbstverständlich - das heisst auch, dass ich Verständnis für einen Ruhetag habe - mit all den Vorteilen (Pool, etc) bei einem Projekt mit 2 Wochen vor Ort und nicht zuhause.
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Ich denke, bei Langstrecken ist das Thema oft etwas vielschichtiger als bei Tages-Meetings, worum es ja im Ursprung ging.
Und da habe ich kein Verständnis, wenn ein AG erwartet, das ein AN wegen 200 EUR Ersparnis beim Flug z.Bsp. 4-5h extra an Reisezeit hat, die er nicht einmal bezahlt bekommt, da die Reiserichtlinien das so sagen.

Reisebuchung durch den MA direkt machen lassen, find ich ebenso sinnvoll - allerdings gibst da ja immer noch eine Kontrolle bzw. Abgleich mit dem Kunden/Projektleiter etc, um die "Kreativität" zu begrenzen. Wenn dann jemand über NRT, BKK nach PEK reist, dann fällt das auch irgendwie auf. Wenn sowas vermehrt und auch nach Abmahnung auftritt, dann gibts nur fristlos.
Das beiderseitig Flexibilität allen gut tut, ist selbstverständlich - das heisst auch, dass ich Verständnis für einen Ruhetag habe - mit all den Vorteilen (Pool, etc) bei einem Projekt mit 2 Wochen vor Ort und nicht zuhause.
Aber die sonntägliche Ruhe- und Poolverordnung, befohlener Ruhetag, schmeckt auch nicht jedem.
So mancher würde lieber sonntags vor Ort arbeiten und ganz am Ende des Trips einen Tag früher nach Hause fliegen.
Andere hätten es lieber genau anders rum, die wollen lieber mal sonntags Pause haben und dafür am Ende dann 2, 3 Tage später zurückkehren.

Ist das ein Installations- oder Serviceteam mit mehreren MA, hast du ein Problem.
Machst du Hüh sind die einen frustriert.
Maschst du Hott sind die anderen frustriert.

Man muss auch mal die AG verstehen.
Am liebsten würde man es jedem Einzelnen recht machen, das geht aber in einem Team nicht, und schon hat man ein Problem am Hals.
Auch als AG zieht man oft genug die Arschkarte.
 

hippo72

Erfahrenes Mitglied
11.03.2009
11.511
4.030
Paralleluniversum
der/die AN wollten aber möglichst früh los und am besten 12 Tage am Stück 14 Stunden täglich vor Ort durcharbeiten, bis wir dann drauf gekommen sind, warum der/die das woll(t)en.

Den habe ich nicht verstanden. Warum wollte er/sie das?

Ich erlebe es auch, dass heutige Absolventen der Unis, aber auch andere Bewerber keinerlei Interesse an Reisetätigkeit haben. In den Gesprächen mit potentiellen Bewerbern höre ich immer nur den Wunsch nach geregelter Arbeitszeit und Wochenende mit der Freundin.

Kenne ich auch nur zu gut von Kollegen.
Das geht dann soweit, dass sie lieber 9h am Tag Auto fahren, 4-5h beim Kunden verbringen statt abends anzureisen. Hatte ich erst vor ein paar Wochen so einen Termin.
Oder ein aktuell anlaufendes Projekt, 450km entfernt. Montags 10:00 sollen wir vor Ort sein. Ich würde da lieber Sonntagabend anreisen, alle anderen Kollegen fahren lieber Mo früh los und dann Dienstagabend wieder zurück. Da ist es schwierig, als einziger aus der Reihe zu springen.
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Den habe ich nicht verstanden. Warum wollte er/sie das?
... um ein oder zwei Tage früher zurückfliegen zu können.

Selbst bei Eintagesreisen gibt es nicht wenige, die am liebsten um 3 Uhr nachts losreisen würden, um ja und ganz sicher am gleichen Tag noch zurückkehren zu können und sich eine (mögliche, "drohende") Übernachtung am Zielort zu sparen.

Andere haben es lieber genau anders rum.
der Eine Hüh, der Andere Hott ... ?!
Was soll man da als AG machen ??
 

esc0bar

Erfahrenes Mitglied
24.10.2013
595
0
Und zu allerletzt, weil bereits weiter oben angesprochen:

Ich erlebe es auch, dass heutige Absolventen der Unis, aber auch andere Bewerber keinerlei Interesse an Reisetätigkeit haben. In den Gesprächen mit potentiellen Bewerbern höre ich immer nur den Wunsch nach geregelter Arbeitszeit und Wochenende mit der Freundin.

Ich war da irgendwie anders....

Diese Erfahrung kann ich (leider) nur bestätigen.
Und wenn sie dann mal reisen sollen und es dann mit viel hängen und würgen auch tun, dann möglichst früh los und rund um die Uhr vor Ort durcharbeiten, damit sie ja pünktlich (für sich selber gerechnet) wieder zuhause sind.

Ich bin da absolut auf eurer Seite, allerdings muss man auch die angesprochenen Kandidaten ein Stück weit verstehen. Möglicherweise kommen diese aus Familien / Verhältnissen, in denen es halt nicht selbstverständlich ist, auf Dienstreisen zu fahren / fliegen bzw. ständig auf Achse zu sein. Vielleicht sind diese Kandidaten in Verhältnissen aufgewachsen, wo, nachdem man aus der Schule kam, die Eltern (vielleicht sogar beide Elternteile) zu geregelten Zeiten zuhause waren und man dann Zeit mit der Familie verbringen konnte. Und genau diese Einstellung wollen sie dann auch bei ihrem neuen Job beibehalten. Vielleicht hat man da auch schon auf ein Studium an einer hunderte Kilometer entfernten Uni verzichtet, um direkt vor der Haustür zu studieren und somit diese Verhältnisse beibehalten zu können.

Gerade auch eine langjährige Beziehung macht hier den Reisetätigkeiten oftmals einen Strich durch die Rechnung, weil es eben auch wieder ein "aus dem Gewohnten herausgehen" bedeutet und man definitiv auch den passenden Partner dazu an seiner Seite braucht. Schliesslich akzeptiert nicht jeder Partner, dass die/der Freundin/Freund 2-3 Tage die Woche unterwegs ist.

Ich habe in meinem Umkreis auch genug Studenten / Absolventen, die garkeine Lust haben, irgendwo großartig auf Dienstreise wegzufahren, damit sie eben aus ihrem gewohnten Umfeld nicht heraus müssen. Da wohnt man mit 26, 27 Jahren noch zuhause und bekommt jeden Tag von Mutti noch ein Pausenbrot für die Vorlesung mit.

Ich kenne aber auch ein paar Einzelfälle, für die es (wie für meine Wenigkeit) gerade in jungen Jahren spannend ist, auf Dienstreise zu fahren und dafür auch einiges an privater Zeit zu opfern. Schliesslich ist man jung und will etwas von der Welt sehen, bevor man es dann irgendwann ruhiger angehen lässt und sich um Familie und Co. kümmern kann. Und wenn der/die Partner/in die Einstellung nicht akzeptiert, muss man eben "geeignete Schritte einleiten" (wie bei mir kürzlich nach fast 5 Jahren Beziehung passiert). Bei solchen Kandidaten ist es dann auch kein Problem, schon mit Koffer in die Vorlesung zu kommen und um 13 Uhr dort abzuhauen, weil man um 17 Uhr noch nach Shanghai auf Dienstreise fliegt.

Was ich damit sagen will ist: Als AG sollte man beide Formen akzeptieren, egal ob man nun jemanden vor sich hat, der mit 75% Reisetätigkeit keine Probleme hat (einfach weil er sein Leben darauf ausrichtet und seine Prioritäten genau so setzt) oder jemanden, der am liebsten überhaupt nicht wegfahren will, um zu geregelten Zeiten zuhause bei der Familie / Partner(in) zu sein. Und wenn die Jobbeschreibung Reisetätigkeit vorsieht und der Bewerber diese nicht leisten kann/will, dann entscheidet man sich eben gegen ihn. Man wird ihn über kurz oder lang nicht ändern können und ich glaube fürs Arbeitsklima ist es auch alles andere als förderlich, wenn man ihm die Reisetätigkeiten dann aufs Auge drückt. Und wenn der Kandidat dann halt nicht bereit ist, Reisetätigkeiten nachzukommen, dann nimmt man ihn halt nicht ;) wo ist das Problem (außer dass die Stelle weiterhin vakant ist)?
 
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Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Was ich damit sagen will ist: Als AG sollte man beide Formen akzeptieren, egal ob man nun jemanden vor sich hat, der mit 75% Reisetätigkeit keine Probleme hat (einfach weil er sein Leben darauf ausrichtet und seine Prioritäten genau so setzt) oder jemanden, der am liebsten überhaupt nicht wegfahren will, um zu geregelten Zeiten zuhause bei der Familie / Partner(in) zu sein.
In Realität ist es leider manchmal noch viel schlimmer.

Die Bereitschaft zu reisen oder nicht zu reisen ändert sich dann mit dem Ändern des Lebenspartners, dem eigenen Kontostand, der eigenen Verfassung oder dem Frischezustand der eigenen Unterwäsche. Wie ein Fähnchen im Wind.
 
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nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.832
-38
im Paralleluniversum
Insgesamt ist das eine interessante Fragestellung hier im Thread.

Lassen wir bitte mal die Extreme auf AN und AG Seite außer Acht. Wie verhält es sich denn eigentlich, wenn das Unternehmen eine Zeiterfassung betreibt und der AN auf Dienstreise ist. Was sagen denn Tarifverträge dazu? Gibt es hier Referenzurteile höherer Arbeitsgerichtsinstanzen, an denen man sich orientieren kann?